
With kind permission of http://www.thelewespound.org
In England gibt es eine Handvoll Städte, die über eine eigene (Zusatz-)Währung verfügen: Die Transition-Towns Totnes (Devon), Stroud (Gloucestershire) und Lewes (East Sussex). Auch im Londoner Stadtteil Brixton kann man mit dem Brixton Pound bezahlen.
Seit dem September 2008 gibt es in der nördlich von Brighton gelegenen Stadt Lewes das Lewes Pound. Die professionell hergestellten Banknoten mit Wasserzeichen und hitzeempfindlichen Fasern gibt es in den Werten £1, £5, £10 und £21 (!). Die Queen ist darauf nicht abgebildet, dafür aber Thomas Paine, einer der Gründerväter der USA und einst Bürger der Stadt Lewes. Sein Spruch „We have it in our power to build the world anew“ ist auf den Pfundnoten ebenfalls zu finden.
Der Wert des Lewes Pound entspricht £1 Sterling. Gültig ist die Währung natürlich nur in der Stadt selbst, was ja auch Sinn der ganzen Sache ist. Man soll lokal einkaufen und sein Geld bei den Einzelhändlern von Lewes lassen. Zahlreiche Händler, Hotels, Pubs usw. akzeptieren die Währung, die an sieben Stellen eingewechselt werden kann, so z.B. in Harvey’s Brewery Shop oder bei F.Richard’s & Sons Butchers.
Neben der Initiative „Buy local“ gibt es zwei weitere Gründe für die eigene Währung:
– Wenn man bei Einzelhändlern in der Stadt kauft, die überwiegend lokale oder regionale Produkte verkaufen, fallen die langen Transportwege weg und man schont die Umwelt.
– Beim Einkauf in der eigenen Stadt wird die Beziehung zwischen Händlern und Kunden gestärkt, was sich wiederum positiv auf das soziale Gefüge auswirkt.
Ein zusätzlicher Anreiz das Lewes Pound anstatt des Pound Sterling einzusetzen, ist, dass manche Händler dafür auch noch Rabatte anbieten.
Rundum eine ausgesprochen gute Idee!
Hier ist eine Film über die Transition Town Lewes.
Das Buch zum Artikel:
Peter North: Local Money – how to make it happen in your community. Green Books 2010. 240 Seiten. ISBN 978-1900322522.

Die High Street in Lewes. © Copyright Ian Cunliffe