
The Sandford Lasher. © Copyright Steve Daniels
Vor unserem Hotel, dem Oakley Court bei Windsor, zog die Themse gemächlich langsam vorbei; einige Enten und Schwäne zogen ihre Bahnen. Alles wirkte ganz friedlich. Dass der Fluss aber auch eine andere Seite hat, zeigt sich in der Nähe der Ortschaft Sandford-on-Thames, südlich von Oxford. Dort gibt es eine besonders gefährliche Stelle, Sandford Lasher genannt, wo schon viele Menschen ihr Leben verloren haben.
Die Schleuse von Sandford hat mit 2,69m das größte Gefälle aller Themseschleusen und das Wehr daneben eine reißende Strömung. Der Sandford Lasher, unterhalb des Wehrs, ist so gefährlich, weil hier starke Unterströmungen und Verwirbelungen zusammenkommen, die auch geübten Schwimmern Probleme bereiten. „The pool under Sandford Lasher, just behind the lock, is a very good place to drown yourself in“, schrieb schon Jerome K. Jerome in seinem Themse-Roman „Three Men in a Boat„.
Mehrere junge Männer, die meisten Studenten aus Oxford, sind denn hier auch schon ertrunken. Ein Obelisk erinnert an fünf Studenten des Christ Church Colleges, die an dieser Stelle zwischen 1843 und 1921 ums Leben kamen. Aber auch Studenten des Balliol und des University College fanden hier beim Schwimmen im 19. Jahrhundert ihren Tod.
Unter den Opfern des Sandford Lashers befindet sich auch Michael Llewelyn Davies, ein Pflegesohn des „Peter Pan“-Autors J.M. Barrie, der hier zusammen mit einem Freund am 21. Mai 1921 in den Fluten ertrank.