
© Copyright Tony Atkin
Im Jahre 1840 wurden zwei Brüder im Bodmin Jail gleichzeitig aufgehängt: William und James Lightfoot, beobachtet von Tausenden von „Vergnügungssüchtigen“, die extra mit Zügen angereist waren.
1927 schloss man das Gefängnis und danach bröselten die alten Mauern, so dass heute ein Teil davon aus Ruinen besteht. Die Eigentümer vermarkten Bodmin Jail so gut es geht, um die Instandhaltung zu finanzieren. Man kann hier seine Hochzeit feiern, Hen oder Stag Parties veranstalten oder auch Trauerfeiern abhalten. So ziemlich alles ist möglich. Ein paar Musikvideos wurden im Bodmin Jail gedreht, z.B. „Seven“ von Our Final Hour oder „Beast of Bodmin“ der Gruppe Idiom.
Nach dem Besuch des Gefängnisses kann man sich im angeschlossenen Restaurant Warders Room oder in der Witness Box stärken, in der Kaffee, Tee oder Alkoholika gereicht werden. Auf der Restaurantkarte gibt es u.a. eine „Prisoner’s Soup“, ein „Jail House Curry“ und ein „Young Offender’s Menu“ für die jungen Gefängnisbesucher.
Kaum ein altes Gemäuer in England, in dem es nicht spukt. Das Bodmin Jail ist ein Dorado für Geisterjäger, und die ganz Mutigen können eine ganze Nacht hier im Gefängnis verbringen. Unter der fachkundigen Führung eines Mediums kann man sich für £75 von 22.30 Uhr bis morgens um 7 Uhr so richtig gruseln und dann beim anschließenden Frühstück (im Preis inbegriffen) mit den anderen Ghosthunters die gemachten Erfahrungen austauschen.
Natürlich war die TV-Crew von „Most Haunted“ auch schon hier und Yvette Fielding, Richard Felix und Co. fanden es im Naval Wing des Gefängnisses am schlimmsten, hier zu sehen.
Das Bodmin Jail ist täglich ab 10 Uhr bis in die Abendstunden geöffnet; der Eintrittspreis beträgt £7.50.
Bodmin Jail
Berrycoombe Road
Bodmin, Cornwall, PL31 2NR
Tel. 01208 76292
Das Buch zum Artikel:
Bill Johnson: The History of Bodmin Jail, 1779 – 2006. Bodmin Town Museum 2006. 128 Seiten. ISBN 978-0954991319.

Der Eingang zum Gefängnis. © Copyright Humphrey Bolton
Nicht von ungefähr gibt es die – mehrdeutige – Redewendung „Going Bodmin“ in der Region.
Waren selbst Pfingsten 2013 dort. Hatten die glorreiche Idee Vormittags hin zu gehen, wenn’s hell und sonnig ist, weil es dann vermutlich nicht so gruselig wäre… dachten wir… blöd nur, das wir die einzigen Besucher waren, die allein durch die dunklen Gänge geschlichen sind… A really creepy Experience! Sehr empfehlenswert!
Der Gruselfaktor ist eben viel größer, wenn man nicht in einer Menschenmasse durch das Bodmin Jail zieht. Aber im Rückblick war das doch sicher eine ganz besondere Erfahrung!
[…] Die Engländer haben den Bogen wirklich raus, “Gruselmuseen” zu errichten, in denen es so richtig zur Sache geht: Da werden die schaurigsten Folterinstrumente zur Schau gestellt, im Hintergrund sind Schmerzensschreie zu hören, in schummriger Beleuchtung sieht man zum Tode verurteilte Gefangene und minutiös wird die Funktionsweise der Falltür eines Galgens erläutert. “Children will have fun” liest man dann manchmal auch noch auf den jeweiligen Webseiten. Erlebt habe ich so etwas u.a. im York Dungeon und im Bodmin Jail. […]