
Irgendwo hier entstand Chris Reas „Road to Hell“. © Copyright David Dixon and
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Ich bin die M25, die einmal rund um London führt, viele Male gefahren, sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn. Die Ringautobahn war zwar immer sehr voll, aber glücklicherweise bin ich bisher noch nie in einen der Monsterstaus geraten, die leicht entstehen, wenn ein Unfall mehrere Fahrstreifen blockiert.
Was macht ein Rocksänger, wenn er mit seinem Auto in einen Stau gerät? Er komponiert während der Wartezeit einen Song. So geschehen an einem Wintertag im Jahr 1988, als es Chris Rea auf dem London Orbital erwischte und zwar dort, wo sich die M25 mit der M4 kreuzt, ein für Staus besonders anfälliges Teilstück der Autobahn. Rea kritzelte auf einem Stück Papier den Text für einen zukünftigen Song, den er entsprechend der Situation „Road to Hell“ nannte und der zu einem seiner großen Hits werden sollte. Wozu doch Staus auch gut sein können!
Der Zettel, auf dem Chris Rea den Song schrieb, wurde im Jahr 2010 von ihm bei einer Auktion eingereicht, deren Erlös dem Teenage Cancer Trust zugute kommen sollte, doch der Mindestpreis wurde nicht erreicht und daher ersteigerte niemand den ersten Entwurf des berühmten Songs.
„The Road to Hell“ erschien als Teil 1 und Teil 2 auf Chris Reas zehntem gleichnamigen Studioalbum, das 1989 veröffentlicht wurde. Hier ist das Musikvideo zu sehen.
Der Schriftsteller Jake Wallis Simons hat in seinem 2014 erschienen Roman „Jam“ (er wurde nicht ins Deutsche übersetzt) über einen Stau auf der M25 geschrieben. Simons zeigt in seinem Buch das Verhalten der Insassen mehrerer Fahrzeuge während des Stillstands. „This hellish ring of ordered chaos“ und „This endless strip of highway to nowhere” sind nur einige der Äußerungen, die über die Ringautobahn in dem Roman fallen.