Die Mendip Hills und die Cheddar Gorge in Somerset – Einige persönliche Anmerkungen

Photo © Sarah Charlesworth (cc-by-sa/2.0)

Meine erste Begegnung mit den Mendip Hills in der südenglischen Grafschaft Somerset liegt schon einige Zeit zurück. Damals las ich in Peter Sagers DuMont-Kunstreiseführer „Südengland“ von dem Dörfchen Priddy und dem Pub The Miner’s Arms, in dem ein Champagnerbier serviert wurde. Dieses spezielle Gebräu musste ich einfach probieren, und so fand ich mich zur Mittagszeit dort ein und begleitete meinen Lunch mit einem Glas Champagnerbier, das man auch flaschenweise mitnehmen konnte. Ich habe keine genaue Erinnerung mehr, ob mir das Bier schmeckte, auf jeden Fall kam ich noch einmal in den Genuss, bevor der Pub leider geschlossen wurde.

Bei meinem letzten Englandbesuch Ende Oktober 2019 fuhr ich auf dem Weg von Glastonbury nach Wells noch einmal durch die Mendip Hills und die großartige Schlucht Cheddar Gorge. Diese Felsenlandschaft im Süden des Landes würde auch in dem raueren Norden Englands eine „Bella Figura“ machen. Den Besitz der Cheddar Gorge teilen sich der National Trust und der Longleat Charitable Trust des Marquess of Bath.

Die kurvenreiche Cliff Road zieht sich durch die Felsenlandschaft und zur Hauptsaison kann es hier richtig voll werden, daher sollte man nach Möglichkeit in den Sommermonaten diese Region meiden. Im Oktober ging es sehr ruhig zu. Eine der Hauptattraktionen der Cheddar Gorge sind die Höhlen, vor allem die Gough’s Cave, in der im Jahr 1903 das Skelett eines Menschen gefunden wurde, der vor mindestens 9000 Jahren gestorben war, der sogenannte Cheddar Man.

Ein beliebtes Touristenziel ist auch die Cheddar Gorge Cheese Company, die (erstaunlicherweise) Cheddarkäse produziert, der zum Teil in den Höhlen zum Reifen gebracht wird.

Südöstlich von Cheddar liegen die Wookey Hole Caves, ein weiteres, von Touristen überlaufenes Höhlengebiet. Hier ereignete sich im Jahr 2006 ein Zwischenfall, der landesweit für Gelächter, aber auch für Trauer sorgte, das Wookey Hole Cave Massacre. Verantwortlich für das Massaker war ein sechsjähriger Dobermann namens Barney, der als Wachhund eingestellt worden war. Was Barney absolut nicht leiden konnte, waren Teddybären, und da dort eine große wertvolle Teddybärensammlung untergebracht war, machte sich der Hund eines Tages in einem unbeobachteten Augenblick über die Plüschtiere her und zerfetzte sie in großem Stil. Über hundert Bären fielen dem Dobermann zum Opfer, darunter soll auch eine besonders wertvolle Leihgabe gewesen sein, nämlich Elvis Presleys Lieblingsteddy Mabel, dessen Wert mit $75,000 veranschlagt war. Ich könnte mir vorstellen, dass Barney an diesem Tag zur Strafe keinen Knochen bekam und hungrig in sein Körbchen gehen musste.

Da ich bei meinem letzten herbstlichen Besuch zur Mittagszeit einen Pub suchte und The Miner’s Arms nicht mehr zur Verfügung stand, suchte ich in Priddy den vom The Good Pub Guide empfohlenen Victoria Inn auf, mit dem ich sehr zufrieden war und über den ich in meinem Blog geschrieben habe.

Photo © Chris Gunns (cc-by-sa/2.0)
Die Cliff Road zur Hauptsaison.
Photo © Chris McAuley (cc-by-sa/2.0)
Gough’s Cave
Photo © Nigel Davies (cc-by-sa/2.0)
Die Cheddar Gorge Cheese Company
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)
Diese Polizisten in Wookey Hole stehen nicht auf Cheddarkäse-Laiben. Sie achten darauf, dass Kinder sicher über die Straße gelangen und dass keine Dobermänner hineinkommen.
Photo © Derek Harper (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 8. April 2021 at 02:00  Comments (1)  

The URI to TrackBack this entry is: https://maricopa1.wordpress.com/2021/04/08/die-mendip-hills-und-die-cheddar-gorge-in-somerset-einige-personliche-anmerkungen/trackback/

RSS feed for comments on this post.

One CommentHinterlasse einen Kommentar

  1. Den Reiseführer habe ich auch noch 🙂 War hingegen nie in der Cheddar Gorge, wahrscheinlich gab es da nicht wirklich eine Busverbindung von Glastonbury…


Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..