Die spinnen die Finnen könnte man in Anlehnung an den Titel eines Asterix-Buches sagen, als in Finnland die Single „Fly Eddie, Fly“ eines Engländers namens Michael Edwards auf Platz 2 der Charts landete. Nirgendwo sonst in Europa erregte dieses Lied Aufsehen, auch nicht in Michaels Heimat. Unter seinem richtigen Namen kannten ihn auch die wenigsten, er war allgemein bekannt als Eddie the Eagle, der berühmteste (und bisher einzige) Skispringer Englands, der 1988 bei den Olympischen Winterspielen im kanadischen Calgary zwar nicht die Goldmedaille gewann, aber immerhin sowohl von der Großschanze als auch von der Normalschanze sprang…und jeweils Letzter wurde. Trotzdem gewann Eddie der Adler jede Menge Sympathie, die er auch ausnutzte, solange sein „Ruhm“ vorhielt.
Der im „Mammoth Book of Losers“ gelistete Skispringer, der bei keinen weiteren Olympischen Spielen antrat, nahm die oben genannte Single auf (trotz seiner Stimme, die in etwa der Qualität seiner olympischen Leistungen entspricht), und da man ihn in Finnland offensichtlich mochte, sang er auch noch auf Finnisch „Mun nimeni on Eetu„, was soviel wie „Mein Name ist Edward“ heißt und „Eddien Siivellä“ („Auf Eddies Flügeln“). Und dann brachte Eddie 1990 auch noch ein Buch auf den Markt mit dem Titel „On the Piste: Stories and Tales from the Slope„, das aus unerfindlichen Gründen heute bei Amazon USA zwischen $877 und $1000 gehandelt wird, während es bei Amazon UK schon für einen Penny zu haben ist.
Eddies Leben wurde sogar verfilmt und kam 2015 unter dem Titel „Eddie the Eagle“ (dt. „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“) in die Kinos, mit Taron Egerton in der Hauptrolle. Hier ist der deutsche Trailer.
Stefan Raab holte Eddie the Eagle einmal in seine Show TV Total; hier ist sein Auftritt zu sehen.