Das FA Cup Final des Jahres 1988 – Liverpool F.C. gegen Wimbledon F.C.

Das Wembley Stadion, in dem das Cup Final stattfand. Es wurde 2003 abgerissen.
Photo © Adrian Cable (cc-by-sa/2.0)

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, heißt es in Deutschland; will sagen: manchmal schaffen es auch kleine, wenig bekannte Fußballmannschaften in den DFB-Pokalspielen größere Mannschaften aus der Bundesliga zu schlagen. So etwas gibt es auch in England wie beim Cup Final 1988, als der übermächtige Goliath Liverpool F.C. auf den David Wimbledon F.C. stieß. Der Fußballverein aus dem Londoner Stadtteil Wimbledon, der sportlich vor allem durch seine Tennisturniere bekannt war, entstand bereits 1889. In den 1980er Jahren stieg er in kurzer Zeit von der vierten Division in die erste Divison auf, Vorgänger der heutigen Premier League. Der „nickname“ der Mannschaft war „The Crazy Gang“ weil die Spieler berüchtigt für ihre Streiche waren, die sie sich untereinander, aber auch gegenüber der Vereinsführung spielten und die manchmal etwas zu weit gegangen sind. Die Gegner des Wimbledon F.C. kamen ungern in das Stadion an der Plough Lane, weil der Spielstil der Londoner sehr gewöhnungsbedürftig, hart, um nicht zu sagen häufig brutal war. So versuchten die Gastmannschaften, die Spiele mehr oder weniger ohne Verletzungen zu überstehen, und waren froh, wieder in ihrem Mannschaftsbus nach Hause fahren zu können. Im Vertrag der Wimbledonspieler gab es einen Passus, der sagte, sollte die Mannschaft mit vier oder mehr Toren Unterschied in einem Match verlieren, mussten sie eine Opernaufführung besuchen, was zur damaligen Zeit offensichtlich eine ziemlich schlimme Strafe war.

Zurück zum Cup Final 1988. Wimbledon hatte auf dem Weg dorthin West Bromwich Albion, Mansfield Town, Newcastle United, Watford F.C. und Luton Town aus dem Weg geräumt. Am 14. Mai kam es im Londoner Wembley Stadium zum Showdown der beiden Fußballclubs, wobei den Männern aus Liverpool die deutlich besseren Chancen eingeräumt wurden. Aber es kam ganz anders: Durch einen Kopfball von Lawrie Sanchez (er trainierte später einige Jahre lang die Nationalmannschaft Nord-Irlands) erzielte Wimbledon bereits in der ersten Hälfte ein Tor, das auch das letzte des gesamten Spiels bleiben sollte. Selbst ein Elfmeter, den Wimbledons Torwart Dave Beasant hielt, konnte den Sieg der Londoner Mannschaft nicht mehr gefährden. Vor dem ausverkauften Stadion mit mehr als 90 000 Zuschauern musste sich der große Club aus Liverpool geschlagen gegeben (unter Trainer Jürgen Klopp wäre das sicher nicht passiert).

Wimbledon F.C. wurde im Jahr 2002 aufgelöst und entstand neu als die Milton Keynes Dons in Buckinghamshire.

Hier sind Ausschnitte aus dem Spiel zu sehen.

Plough Lane, das frühere Stadion des Wimbledon F.C.; 2002 abgerissen.
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 10. Juli 2020 at 02:00  Kommentar verfassen  
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FC Liverpool – Das Stadion an der Anfield Road, das man auch besichtigen kann

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Hier im Anfield Stadion in Liverpool an der Anfield Road sind Joe Cole und Steven Gerrard zu Hause, zwei englische Nationalspieler, die für den FC Liverpool antreten. Der Verein gehört mit zu den erfolgreichsten der englischen Premier League.

Wer einmal hinter die Kulissen des Vereins bzw. des Stadions blicken möchte, kann das auf geführten Touren auch tun. Bei den Touren werden Teile des Stadions gezeigt, die man sonst nicht zu sehen bekommt; man kann die Umkleideräume der FC-Spieler besichtigen, den Tunnel entlang gehen, durch den die Spieler ins Stadion gehen, sich einmal auf die besten und teuersten Zuschauerplätze setzen und die Fantribüne „The Kop“ in Augenschein nehmen.

Im Vereinsmuseum sind die Pokale zu sehen, die der FC Liverpool im Laufe der Jahrzehnte gewonnen hat und natürlich viele weitere Erinnerungsstücke aus der Vereinsgeschichte der Reds, wie die Spieler genannt werden.
Die Preise für die Touren liegen zwischen £14 und £35 für Erwachsene, Kinder zahlen in etwa die Hälfte.
Wer nach der Tour immer noch nicht genug vom FC Liverpool hat,hat die Möglichkeit, sich im Vereinsshop mit einem Steven Gerrard-T-Shirt oder anderen Fanartikeln eindecken und zum Abschluss in „The Boot Room„, der täglich geöffnet ist, ein Mittag- oder Abendessen zu sich nehmen.

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Published in: on 20. Mai 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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