Laurie London – Ein One-Hit-Wonder in der britischen Musikszene Ende der 1950er Jahre

Im September 1957 erschien auf dem britischen Plattenlabel Parlophone eine Single des erst 13-jährigen Laurie London. Am 19. Januar 1944 hatte Laurie, der mit Nachnamen nicht nur London hieß, sondern auch in London geboren wurde, das Licht der Welt erblickt und zufälligerweise bei der Musikshow „6.Special“ der BBC mitgewirkt, wo der Junge mit der hellen Stimme entdeckt und zu Aufnahmen in den Abbey Road-Studios eingeladen wurde. Die A-Seite der Single hieß „He’s Got The Whole World In His Hands„, die B-Seite „The Cradle Rock„. Wie es der Zufall manchmal will: Laurie London war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, und die A-Seite, ein gospelartiges Lied, explodierte regelrecht, indem es in vielen Ländern der Welt in die Hitparaden schoss. Selbst in den USA, in denen nicht so viele nicht-amerikanische Songs damals Erfolge feierten, erreichte „He’s Got The Whole World In His Hands“ Platz 2. In Deutschland kam die Single Platz 5.

Doch wie es bei One-Hit-Wonders nun leider so ist, blieb es bei dem einen Welterfolg, trotz aller Bemühungen seiner Plattenfirma und seiner Familie. Der hübsche, etwas italienisch aussehende Junge konnte keinen weiteren Hit mehr landen, obwohl er noch weitere Platten aufnahm. Dazu kam noch der einsetzende Stimmbruch. Weder die dem Erfolgshit ähnelnden „Gospel Train“ und „Joshua Fit the Battle of Jericho“ noch sein „Banjo Boy„, das mit Jan&Kjeld erfolgreicher war, zog die Käufer in die Plattenläden.

Auch in Deutschland versuchte man, aus dem Jungen noch etwas herauszuquetschen, indem man ihn unsägliche Lieder singen ließ wie „Bum-Ladda-Bum-Bum“ und „Mamatschi„. Die Karriere des jungen Londoners ging so schnell zu Ende wie sie begonnen hatte. Die deutsche Firma Bear Family Records hat eine CD in ihrem Repertoire, auf der 31 Titel Laurie Londons versammelt sind: „He’s Got The Whole World In His Hands„.

Published in: on 5. Juni 2024 at 02:00  Kommentar verfassen