Pubs – Vom kleinsten zum größten, vom höchsten zum tiefsten

Englands kleinster Pub in Bury St Edmunds. - © Copyright Craig Janes and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Wo steht eigentlich der kleinste, größte, älteste, höchst gelegene Pub in England?

Hier sind einige Fakten über besondere Pubs auf der Insel:

Der kleinste Pub ist The Nutshell in Bury St. Edmunds (Suffolk), der gerade einmal 5×2 Meter misst. Es sollen sich einmal sage und schreibe 102 Menschen hineingequetscht haben. Bestellungen für ein Pint hat da sicher niemand mehr aufgeben können. Im Pub hängt ein Schild „Coach Parties welcome, of no more than 2 persons“.

Der größte Pub ist The Regal in Cambridge, der ein Fassungsvermögen von 1300 Menschen haben soll. Wenn voll besetzt, dürfte man da wohl ziemlich lange auf seine Bestellungen warten. The Regal war früher einmal das modernste Kino der Universitätsstadt.

Die Frage nach dem ältesten Pub ist schwer zu beantworten, da es einen langen Streit um diese Frage gibt. Einer der Favoriten ist Ye Olde Trip to Jerusalem in Nottingham, der 1189 gebaut wurde und den ich an dieser Stelle schon einmal vorgestellt habe.

Der höchst gelegene Pub Englands ist der Tan Hill Inn in den Yorkshire Dales, der 520 Meter über dem Meeresspiegel zu finden ist. Da kommt es im Winter schon manchmal vor, dass der Pub eingeschneit und von der Umwelt abgeschnitten ist.

Der am niedrigsten liegende Pub ist The Admiral Wells in Holme bei Peterborough (Cambridgeshire). Hier kann man sein Pint 3 Meter unter dem Meeresspiegel trinken.

Der südlichste Pub auf dem Festland ist The Top House in Lizard (Cornwall).

Die Pubs mit dem längsten bzw. kürzesten Namen liegen beide in Stalybridge (Greater Manchester). Der eine heißt The Old Thirteenth Cheshire Astley Volunteer Rifleman Corps Inn, der andere kurz und bündig Q.

Das Buch zum Artikel:
The AA Pub Guide 2011. AA Publishing 2010. 700 Seiten. ISBN 978-0749566814. Ich reise nie ohne diesen Führer!!

Der älteste? Ye Olde Trip to Jerusalem in Nottingham. - © Copyright Dave Hitchborne and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Hier wird man schon einmal eingeschneit: The Tan Hill Inn. - © Copyright Stephen McKay and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Trinken unter dem Meeresspiegel: The Admiral Wells in Holme. - © Copyright Rodney Burton and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der südlichste: The Top House Inn in Lizard Town. - © Copyright Philip Halling and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Kürzer geht's nicht: Q in Stalybridge. - © Copyright Gerald England and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Published in: on 30. September 2011 at 02:00  Kommentar verfassen  

Auf den Spuren von Inspector Barnaby: Nettlebed und Crocker End in Oxfordshire

The White Hart in Nettlebed. – Eigenes Foto

Auf dem Weg von Wallingford nach Henley-on-Thames, an der A 4130, kommt man durch den kleinen Ort Nettlebed, der mehrfach als Drehort für die TV-Serie „Inspector Barnaby“ genutzt wurde.
Mitten in dem Oxfordshire-Dorf an der Durchgangsstraße befindet sich The White Hart, in dem wir kürzlich eine Lunchpause einlegten. Bekannt war mir das durchgestylte Hotelrestaurant aus der Episode 33 „The Maid in Splendour“ (dt. „Tod im Liebesnest“). Darin wird aus dem traditionellen Pub namens The Maid in Splendour (gedreht im The George Hotel in Dorchester) ein Restaurant im Bistro-Stil und diese Szenen wurden in The White Hart in Nettlebed gedreht.

Wenn man aus Nettlebed in Richtung Henley fährt und am ersten Kreisverkehr rechts abbiegt, liegt auf der rechten Seite Joyce Grove, das heute als Sue Ryder Hospiz genutzt wird, eine Einrichtung zur Pflege Schwerstkranker. In diesem imposanten Gebäude residierte die Fitzroy-Familie in Episode 61 „Blood Wedding“ (dt. „Ganz in Rot“). Joyce Grove gehörte einst der Familie des James Bond „Erfinders“ Ian Fleming. Sein Großvater Robert Fleming kaufte das Anwesen 1904, um seinen Besitz in Nettlebed zu vergrößern, wo noch heute Mitglieder der Fleming-Familie wohnen.

Weitere Episoden, die zumindest teilweise in Nettlebed gedreht wurden:
– „Death and Dust“ (dt.“Denn du bist Staub“)
– „Dance With the Dead“ (dt. „Tanz in den Tod“)
– „The Magician’s Nephew“ (dt. „Der Wald der lebenden Toten“)

Hinter dem Ort liegt das noch kleinere Crocker End, ein Dorf, dessen Cottages sich rund um das Village Green scharen, auf dem die Szenen des „The Perfect Village“-Wettbewerbs in der Episode 12 „Judgement Day“ (dt. „Der Mistgabel-Mörder“) gedreht wurden. Tom Barnaby und DS Ben Jones waren auch in Episode 60 „Shot at Dawn“ (dt. „Wenn der Morgen graut“) in Crocker End zu Gast.

Joyce Grove. With freindly permission of the South Oxfordshire Districht Council.

Joyce Grove.
With friendly permission of the South Oxfordshire District Council.

Eine Erinnerungsplakette an zwei Mitglieder der Fleming-Familie.    © Copyright Bill Nicholls

Eine Erinnerungsplakette an zwei Mitglieder der Fleming-Familie.
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Das Village Green von Crocker End. Eigenes Foto.

Das Village Green von Crocker End.
Eigenes Foto.

 

Kate Bush: Cloudbusting – Eines der besten Musikvideos aller Zeiten

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Kate Bush ist für mich eine der besten britischen Sängerinnen aller Zeiten. Lange war es still um sie geworden, bis sie in diesem Jahr ihr neues Album „Director’s Cut“ veröffentlichte und für den 21. November ist ein weiteres Album angekündigt mit dem Titel „50 Words for Snow“.

Eines der schönsten Musikvideos, die ich kenne, ist ihr „Cloudbusting„, ein Song, der 1985 auf ihrer CD „Hounds of Love“ erstmals veröffentlicht wurde.

Gedreht wurde das Video auf dem Dragon Hill im Vale of the White Horse im Süden Oxfordshires, benannt nach dem Uffington White Horse, eine prähistorische Figur am White Horse Hill bei Uffington.

Neben Kate Bush selbst agiert der bekannte kanadische Schauspieler Donald Sutherland, der die Person des Psychotherapeuten Wilhelm Reich verkörpert; Kate Bush spielt seinen Sohn Peter. Beide schieben einen sogenannten Cloudbuster einen Berg hinauf, ein Gerät, das Reich entwickelte, um Wolken zum Abregnen zu bringen. Wilhelm Reich kehrt in sein Labor zurück, während Peter beim Cloudbuster bleibt. Reich wird von Schergen der Regierung festgenommen und sein Labor durchwühlt. Während er abtransportiert wird, sieht er wie sein Sohn Peter den Cloudbuster erfolgreich aktiviert – es regnet.

Kate Bush soll damals Donald Sutherland in seinem Hotel, dem Savoy in London, aufgesucht und ihn gefragt haben, ob er in ihrem geplanten Video die Rolle des Wilhelm Reich spielen würde. Sutherland war überrascht und von der kleinen Sängerin so beeindruckt, dass er zusagte. Da er auf die Schnelle keine Arbeitserlaubnis in England bekommen konnte, verzichtete er sogar auf die Gage.
Ein eindrucksvolles Video, hier zu sehen!

Der Dragon Hill.    © Copyright Andrew Smith and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Dragon Hill.
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Published in: on 25. September 2011 at 02:00  Comments (2)  
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Der Great Gorilla Run 2011 – London goes ape

Urheber: Richard Ashurst. - Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) lizenziert.

Am heutigen 24. September sind die Affen in London wieder los, genauer gesagt – die Gorillas. Um Punkt 10.30 starten sie in der Londoner City am Underwriting Centre und begeben sich auf eine 7 km lange Strecke, die teilweise direkt an der Themse und an vielen der bekanntesten Bauwerke der Stadt entlangführt. Das Ziel ist wieder dort, wo der Great Gorilla Run begonnen hat.

Was soll nun das Ganze? Hinter dem vordergründig „affigen“ Lauf steckt ein tieferer Sinn: Die Veranstalter wollen einerseits auf die dramatische Lage der nur noch wenige hundert Exemplare zählenden Gorillas hinweisen und andererseits mit der Aktion Geld sammeln, die dann der Gorilla Organization zugute kommt, die sich für den Schutz und Erhalt der Menschenaffen einsetzt.

Wer an dem Lauf teilnehmen möchte, muss eine Gebühr in Höhe von £80 bezahlen. £50 davon sind die Kosten für das Gorillakostüm, das man behalten darf, und £30 gehen an die Gorilla Organization. Weiterhin muss jeder Teilnehmer ein Minimum von £400 an Sponsoringgeldern einbringen; wie er das macht, bleibt ihm überlassen.

Im vergangenen Jahr liefen 590 menschliche Gorillas durch die Londoner Straßen, die £230 000 für die Organisation einbrachten. Seit dem ersten Lauf im Jahr 2003 kamen stolze £1 600 000 zusammen.

Wie dieser Film zeigt, hat offensichtlich jeder Spaß an dem Great Gorilla Run.

Published in: on 24. September 2011 at 02:00  Kommentar verfassen  
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John Atkinson Grimshaw – Painter of Moonlight

Blackman Street, London, 1885. – This image is in the public domain because its copyright has expired.

John Atkinson Grimshaw (1836-1893) ist einer jener viktorianischen Maler, die in jüngster Zeit wieder entdeckt wurden. Er ist der „Painter of Moonlight„, denn viele seiner Bilder zeigen Straßenszenen im Mondlicht, z.B. in Leeds oder in London. Ich mag seine Bilder sehr, denn sie haben eine ganz eigenartige intensive Atmosphäre.

Der Maler wurde in Leeds geboren, starb in Leeds und brachte einen großen Teil seines Lebens in dieser Stadt in West Yorkshire zu. Er zeugte erstaunlicherweise 16 Kinder, von denen 10 vorzeitig starben; drei Söhne und eine Tochter wurden ebenfalls Maler.

Grimshaws Bilder erzielen heute Preise von bis zu £500,000, was sich der autodidaktische Maler sich damals wohl nicht hat vorstellen können, denn er war häufig von Schulden geplagt und malte sehr viel, um mit dem Verkauf der Bilder  diese Schulden abzutragen.

Zurzeit läuft in England eine Wanderausstellung mit über 60 seiner Werke, die bis zum 4. September in der Mercer Art Gallery in Harrogate gezeigt wurde. Vom 19. September bis zum 15. Januar 2012 kommen die Londoner in den Genuss, diese sehr schönen Bilder zu sehen, denn dann wird diese Ausstellung in der Guildhall Art Gallery gezeigt. Hier wird ein Überblick über das Schaffen Grimshaws gegeben, beginnend mit seinen prä-raphaelitischen Landschaftsbildern bis zu den impressionistischen Seenlandschaften seiner letzten Schaffensjahre.

Hier ist ein sehr interessanter Film, der John Atkinson Grimshaw porträtiert.

Liverpool from Wapping, 1875. – This image is in the public domain because its copyright has expired.

John Atkinson Grimshaw.
This work is in the public domain.

Published in: on 18. September 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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Die Pet Shop Boys: I’m with stupid – Ein Musikvideo in Kooperation mit zwei „Little Britain“-Comedians

Attr.: http://www.livepict.com. – This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Im Jahr 2006 erschien das Album „Fundamental“ des britischen Pop-Duos Pet Shop Boys, aus dem man „I’m with stupid“ als Single auskoppelte und die dann zu ihrer 21. Top Ten-Single in den UK-Charts wurde.

Der Text ist eine nur sehr leicht cachierte Kritik an den zu jener Zeit noch regierenden Tony Blair und George Bush. Viele warfen damals Blair vor, dass er sich zu einer Marionette des Texaners gemacht hatte. Hier ein kurzer Textausschnitt:

Before we ever met
I thought like everybody did
you were just a moron
a billion-dollar kid
You flew up all the way
like a hawk chasing a dove
I never thought that I would be
a sacrifice in love
It comes
It grows
and now we’re tied together
everybody knows

Das Musikvideo zu „I’m with stupid“ wurde im Nord-Londoner Alexandra Palace aufgenommen und zeigt Neil Tennant und Chris Lowe wie sie an ihre Stühle vor der Bühne gefesselt sitzen und zusehen wie die beiden „Little Britain“-Komiker David Walliams und Matt Lucas die Pet Shop Boys persiflieren, indem sie in Kostümen auftreten, die man aus den Musikvideos „Can you forgive her?“ und „Go West“ kennt.

David Walliams sorgte kürzlich für Schlagzeilen, als er vom 5. bis zum 12. September die Themse von Lechlade bis zur Londoner Westminster-Bridge durchschwamm.

Hier ist das Video zu sehen.

Published in: on 15. September 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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Die Priest-Holes des Nicholas Owen – Letzte Zuflucht für verfolgte Priester

Harvington Hall.    © Copyright Martyn B and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Harvington Hall.
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Im 16. Jahrhundert, unter der Herrschaft der protestantischen Königin Elizabeth I, lebten die katholischen Priester gefährlich. Sie wurden gejagt und mussten sich verstecken, aber wo? Glücklicherweise gab es Familien, die den Priestern Zuflucht gewährten, obwohl das eine riskante Sache war, denn wenn sie dabei erwischt wurden, drohten ihnen strenge Strafen.

Ein Mann, der es sich auf seine Fahnen geschrieben hatte, den Verfolgten zu helfen, war Nicholas Owen. Er baute unzählige sogenannte „priest-holes„; das waren äußerst schwer zu findende Verstecke in Burgen und Schlössern, in denen die katholischen Priester Zuflucht fanden. Owen zog durch das ganze Land und legte die Verstecke an, wobei er meist nachts und immer allein arbeitete. Manchmal waren die priest-holes so groß, dass dort mehrere Priester gleichzeitig Unterschlupf fanden, doch meistens waren sie sehr klein und der darin lebende Geistliche hatte es nicht leicht, zumal er ständig mit seiner Entdeckung rechnen musste.
Die Priesterjäger gingen sehr gründlich vor und so dauerte die Durchsuchung einer großen Burg manchmal bis zu zwei Wochen.

Im Jahr 1606 wurde Nicholas Owen gefangen genommen und in den Tower nach London gebracht, wo er gefoltert wurde und auch starb. Papst Paul VI sprach Nicholas Owen als einen der Vierzig Märtyrer von England und Wales am 25. Oktober 1970 heilig.

Hier sind einige Burgen und Schlösser mit priest-holes:

Harvington Hall bei Kidderminster in Worcestershire. Hier finden sich vier der am besten erhaltenen Exemplare, die Nicholas Owen alle im Bereich der großen Treppe angelegt hatte.

Samlesbury Hall in Lancashire, zwischen Preston und Blackburn gelegen. Hier war das Versteck wohl nicht so gut angelegt worden, denn die Priesterjäger entdeckten Edmund und John Campion, die sich in dem priest-hole verborgen hielten. John wurde auf der Stelle getötet, während man Edmund in London hinrichtete. Samlesbury Hall ist übrigens architektonisch ein sehr schönes Gebäude!

Coughton Court bei Alcester in Warwickshire. Hier hatte Nicholas Owen das priest-hole so geschickt versteckt, dass selbst die Besitzer, die Throckmortons, nicht wussten, wo es genau war. Erst 1945 stieß man bei Bauarbeiten zufällig auf den Unterschlupf.

Moseley Old Hall bei Wolverhampton in Staffordshire. In einem der priest-holes hier versteckte sich 1651 Charles II auf der Flucht nach der Schlacht von Worcester.

Die katholische Filmproduktionsfirma Mary’s Dowry Productions, in Worthing (West Sussex) ansässig,  hat einen 28minütigen Film über Nicholas Owen erstellt mit dem Titel „Saint Nicholas Owen: The Priest-Hole Maker„. Hier ist der Trailer zu sehen.

Coughton Court.
Photo © Jonathan Billinger (cc-by-sa/2.0)

Moseley Old Hall.
Photo © Jeff Buck (cc-by-sa/2.0)

Samlesbury Hall.
Photo © John H Darch (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 14. September 2011 at 04:00  Comments (5)  
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Auf den Spuren von „Inspector Barnaby“ – Little Missenden in Buckinghamshire

The Red Lion in Little Missenden. – Eigenes Foto

Als wir bei schönstem Wetter durch Little Missenden in Buckinghamshire spazierten, wurden wir gleich zweimal angesprochen. Einmal fragte uns jemand, wo der Dorfladen zu finden ist (eine Frage, die wir sofort beantworten konnten) und einmal wurden wir vor der Kirche St John the Baptist nach einem bestimmten Grab gefragt (da mussten wir leider passen).

Auf unserem Spaziergang durch Little Missenden kamen wir am „Red Lion„-Pub vorbei, der mehrfach in der Serie eine Rolle spielte, z. B. in „Destroying Angel“ (dt. „Ein Männlein stirbt im Walde“) und „Talking to the Dead“ (dt. „Die Untoten von Barton Woods“).

Auf halbem Wege zwischen Pub und Kirche liegt das Manor House, das mehrmals in der TV-Serie als Schauplatz diente, als Arztpraxis jeweils in „Death and Dust“ (dt. „Denn du bist Staub“) und „Dead Letters“ (dt. „Die tote Königin“) und als das Haus der Compton-Schwestern in „Small Mercies“ (dt. „Böse kleine Welt“).

Noch ein Wort zur Kirche St John the Baptist. Diese uralte anglikanische  Kirche ist einen Besuch wert. Hier findet alljährlich im Oktober das Little Missenden Music Festival statt, das sich mittlerweile international einen Ruf erworben hat. Die Kirche unterhält übrigens eine hervorragend gestaltete Homepage, deren Besuch ich sehr empfehlen kann.

Little Missenden liegt nahe der A413, die von Amersham nach Aylesbury führt, und südöstlich vom großen Bruder Great Missenden (s. hierzu meine beiden Blogartikel vom 15.09.2010 und vom 13.08.2011)

Mein Tipp: Don’t miss Little Missenden!!

Nachtrag: Die Episode 84 in der 14. Staffel „Echoes of the Dead“ (dt. „Gesegnet sei die Braut“) ist überwiegend in Little Missenden (hier Great Worthy genannt) gedreht worden. Zu sehen sind: The Red Lion (der als The Signalman fungiert), der Dorfladen, die Kirche St John the Baptist und der Taylors Lane, der in der Episode Juggs Lane heißt.

St John the Baptist. – Eigenes Foto

Das Manor House. – Eigenes Foto

Ein Wegweiser gegenüber vom Manor House. Eigenes Foto.

Ein Wegweiser gegenüber vom Manor House.
Eigenes Foto.

Der Carbuncle Cup – „Auszeichnung“ für Großbritanniens hässlichsten Neubau

Media City in Salford.    © Copyright David Dixon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Media City in Salford.
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Kein Architektenbüro möchte ihn haben, den Carbuncle Cup, mit dem der hässlichste Neubau des Jahres „ausgezeichnet“ wird. Die Zeitschrift „Building Design“ vergibt ihn jährlich und damit bildet der Cup einen Gegenpol zum Stirling Prize, mit dem das Royal Institute of British Architects den architektonisch gelungensten Bau der letzten zwölf Monate auszeichnet.

Die Jury für die diesjährige Vergabe des Carbuncle Cups setzte sich aus Rowan Moore vom Observer, Hugh Pearman von der Sunday Times und Jonathan Glancey vom Guardian zusammen, alles renommierte Architekturkritiker.

Und der Sieger für das Jahr 2011 ist? MediaCity UK in Salford bei Manchester. Freuen können sich darüber die Architekturbüros Wilkinson Eyre, Chapman Taylor und Fairhursts, die diesen riesigen Gebäudekomplex zusammengeschustert haben (wie die fachkundige Jury meint).

MediaCity UK (hier ein Film) hat eine schöne Lage direkt am Manchester Ship Canal neben dem Lowry Arts Centre und dem Imperial War Museum North. Die BBC wird den größten Teil des Komplexes einnehmen; auch ITV zieht hier ein sowie Abteilungen der Salford University.
„There is no urban idea to speak of whatsoever — no space that one might recognise as a street; no common architectural language; no difference between the fronts and backs of buildings; no distinction between the civic buildings and the private ones“, so das vernichtende Urteil der Zeitschrift „Building Design“.

Ein kurzer Blick auf die Konkurrenten im Kampf um den Carbuncle Cup:
– Das Museum of Liverpool
One Hyde Park in London
– Die Ebenezer Chapel in Brighton
Phoenix High School Post-16 Centre in London
Newport Station in Newport (Wales)

Published in: on 9. September 2011 at 04:00  Comments (1)  
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Chalford in Gloucestershire – Hier werden wieder Esel als Transporteure eingesetzt

Chalford: Arbeitsplatz der Esel Chester und Terry. - © Copyright David Stowell and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Chalford in Gloucestershire liegt am Rande der Cotswolds, einige Kilometer von Stroud entfernt, ein Dorf mit steilen Straßen und Wegen, die das Einkaufen speziell für ältere Menschen sehr beschwerlich machen. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg hatte man hier Esel eingesetzt, die den Transport von Waren in die höher gelegenen Teile des Dorfes übernahmen. Im Jahr 2008 kam man auf die Idee, diesen vierbeinigen Service erneut anzubieten und das Chalford Donkey Project wurde geboren.
Auf der Suche nach passenden Eseln fand man schließlich Terry und Chester, die auch beide bereit waren, einmal die Woche, am Samstag, Einkäufe vom Dorfladen in den oberen Teil von Chalfont zu bringen. Den Rest der Woche dürfen die beiden im Dorf sehr beliebten Tiere ausruhen und sich entspannen.

Der Dorfladen in Chalford wird von den Bewohnern des Ortes selbst betrieben und gehört ihnen auch, denn man kann Anteile an dem Geschäft erwerben. Diese Maßnahmen, eigener Dorfladen und Eseltransporte, haben das Gemeinschaftsgefühl in Chalford gefördert und außerdem den Ort national bekannt gemacht, denn sowohl die Presse als auch mehrere Fernsehsender berichteten darüber.
Ist so etwas nicht viel schöner, als ein großer anonymer Supermarkt, der zwar billiger ist, aber kleine Läden wie diesen gnadenlos kaputt machen würde?

In diesem Film kann man Chester auf einer seiner Runden durch Chalford begleiten.

Das große Buchhandlungssterben hat in Großbritannien begonnen – Gibt es eines Tages gar keine Buchhandlungen mehr?

Hoffentlich bewahrheitet sich dieses Foto nicht eines Tages! - © Copyright Basher Eyre and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Zahlen sind dramatisch: Seit dem Jahr 2005 haben in Großbritannien fast 2000 Buchhandlungen ihre Pforten für immer geschlossen. So ist die Zahl der „High Street“-Buchhandlungen von ca 4000 auf 2178 gesunken. 580 Städte haben überhaupt keine Buchhandlung mehr; das berichtete kürzlich der Daily Telegraph.

Die Gründe für diese alarmierenden Zahlen:

– Die  Supermärkte und die großen Buchhandlungsketten wie W.H. Smith oder Waterstone’s bieten viele Bücher (speziell die Bestseller) zu deutlich reduzierten Preisen (bis zu 50%) an. Es gibt in Großbritannien keine Preisbindung wie in Deutschland und so können die unabhängigen Buchhändler in ihrer Preisgestaltung da nicht mehr mithalten. Aber auch vor den genannten Ketten macht die Entwicklung nicht halt; so hat z.B. auch Waterstone’s schon einige Filialen schließen müssen.

– Die großen Online-Versender wie Amazon bieten ebenfalls Bücher zu stark herabgesetzten Preisen an und liefern auch noch portofrei direkt ins Haus. Bequemer  kann man es wirklich nicht haben, zumal man hier rund um die Uhr einkaufen kann und die Serviceleistungen ständig verbessert werden.

– Langsam gewinnen die E-Reader wie z.B. Amazons Kindle immer mehr Freunde und die „Nahrung“ für diese elektronischen Lesegeräte gibt es nun einmal nicht in Buchhandlungen zu kaufen, sondern nur über Downloads aus dem Internet.

Steigende Mietpreise in den britischen High Streets machen den Buchhändlern zusätzlich das Leben schwer, so dass in der Zukunft sicher noch wesentlich mehr Läden schließen werden.

Das Buchhandlungssterben geht einher mit der Schließung zahlreicher Bibliotheken im Land, so dass man jetzt schon von „Book desertification“ spricht. Eine Entwicklung die in Großbritannien von vielen mit Sorge betrachtet wird.

Ein trauriger Anblick, diese aufgegebene Buchhandlung in Highgate (London). - © Copyright Julian Osley and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Published in: on 7. September 2011 at 04:00  Comments (1)  
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Der Einfluss englischen Käses auf die nächtlichen Träume

Cheddar – Ideal für „Prominententräume“. – This image has been released into the public domain by its author and copyright holder, Jon Sullivan.

Der internationale Ruf englischen Käses konnte nie mit dem seiner französischen Artgenossen mithalten, denn so richtig kann man sich offensichtlich außerhalb der Insel nicht mit den Produkten englischer Kühe anfreunden.
Die British Cheese Board hat in einer Untersuchung herausgefunden, dass der Verzehr englischen Käses, kurz vor dem Schlafengehen, die Träume beeinflussen kann. 200 Testteilnehmer hatten eine Woche lang, eine halbe Stunde, bevor sie ins Bett gingen, 20g Käse zu sich genommen. 72% hatten daraufhin einen angenehmen Schlaf und die meisten konnten sich am nächsten Morgen noch genau an ihre Träume erinnern. Dabei wurde festgestellt,  dass die Käsesorte maßgeblich an der Art der Träume beteiligt war.

Stilton, Cheddar, Red Leicester, British Brie, Lancashire und Cheshire waren die „verabreichten“ Käsesorten und hier ist das Resultat der Studie:

Red Leicester ist der optimale Käse, wenn man nostalgische Träume schätzt. Über 60% der Teilnehmer träumten von vergangenen Schultagen, früheren Freunden oder Häusern, in denen sie einmal gewohnt hatten.

Der Verzehr von Stilton rief die wildesten und verrücktesten Träume hervor, besonders bei den weiblichen Testpersonen. Sprechende Stofftiere, vegetarische Krokodile und Parties in Irrenanstalten bevölkerten die Träume der Stilton-Esser.

Britischer Brie ließ die weiblichen Tester z.B. an schönen Stränden entspannen, während die männlichen eher obskure Träume hatten; beispielsweise wurde von einer Unterhaltung mit einem Hund berichtet, in angetrunkenem Zustand.

Die Lancashire-Käse-Esser berichteten überwiegend von Träumen, in denen es um das Berufsleben ging, nicht unbedingt um ihr eigenes, sondern häufig auch um ein anderes „erträumtes“ Berufsleben.

Cheddar-Käse ruft wieder ganz andere Träume hervor. Die Teilnehmer berichteten übereinstimmend von Begegnungen mit Prominenten; das waren sowohl Filmschauspieler als auch Fußballstars.

Käse aus Cheshire ist optimal für diejenigen, die nichts mit Träumen am Hute haben. Die meisten schliefen nach dem Verzehr dieses Käses tief und traumlos.

Nigel White vom British Cheese Board meinte: „Now that our Cheese and Dreams study has finally debunked the myth that cheese gives you nightmares we hope that people will think more positively about eating cheese before bed.“

Ob das alles auch für französischen Käse zutrifft, ist mir nicht bekannt.

Wer wilde, verrückte Träume bevorzugt, sollte zu Stilton greifen.  Attr.: Designgeist. Creative Commons 3.0 Unported

Wer wilde, verrückte Träume bevorzugt, sollte zu Stilton greifen.
Attr.: Designgeist.
Creative Commons 3.0 Unported

Published in: on 3. September 2011 at 04:00  Comments (1)  
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The Black Horse in Pluckley (Kent) – Ein von Geistern heimgesuchter Pub in Englands Spukdorf Nummer 1

Eigenes Foto

Wir suchten an einem Sonntagmittag einen Pub und da wir uns gerade in der Nähe von Pluckley in Kent aufhielten, erinnerte ich mich an einen früheren „Boxenstopp“ dort und so suchten wir erneut „The Black Horse“ auf.
Auf der Webseite „Beer in the Evening“ herrscht schon seit langem eine heftige Debatte über die Freundlichkeit bzw. Unfreundlichkeit des Personals in diesem hübschen Pub, so waren wir gespannt, was uns hier erwarten würde. Wir waren sehr angenehm überrascht. Das aus jungen Damen bestehende Serviceteam war außerordentlich freundlich, und wir erlebten erstmals, dass wir beim Verlassen eines Pubs mit Handschlag verabschiedet wurden. So können wir uns den Kritikern des Pubs in „Beer in the Evening“ nicht anschließen.

The Black Horse liegt neben der Dorfkirche St Nicholas in der Mitte von Pluckley (s. hierzu auch meinen früheren Blogeintrag), das sich „the most haunted village in England“ nennt. Hier wurde seinerzeit die TV-Serie „The Darling Buds of May“ (1991-1993) gedreht, in der auch der Pub häufig zu sehen ist.
Das „Schwarze Pferd“ wurde im Jahre 1450 erbaut und dient seit 1474 als Gasthof. Die Inneneinrichtung mit großem Kamin, niedrigen Decken und dicken Eichenbalken gefiel mir sehr gut; es gibt auch einen großen Pubgarten, in dem man bei schönem Wetter sitzen kann.
Fazit: The Black Horse hat mir rundherum gut gefallen!

Ach so: Natürlich ist der Pub auch „haunted“ und hier ist ein Film zu sehen, in dem „Ghosthunter“ eine Nacht in dem alten Haus verbringen.

The Black Horse
The Street
Pluckley, Ashford, Kent, TN27 0QS
Tel. 0871 951 1000

Eigenes Foto

Published in: on 1. September 2011 at 04:00  Comments (1)  
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