Hotelboote auf englischen Kanälen und Flüssen – Die Alternative zum Selberfahren

Die beiden Hotelboote der Fa. Bywater Holiday Cruises. - © Copyright Roger Kidd and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Wer mit dem „narrowboat“ auf englischen Kanälen und Flüssen unterwegs ist, hat manchmal ganz schön zu tun (wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann): Schleusentore öffnen, Schleusentore schließen, Wasservorräte auffüllen, Anlegeplatz für die Nacht suchen, die Schiffsschraube von Unrat befreien usw. usw.
Wer dazu keine Lust hat, aber trotzdem eine Kanalfahrt machen möchte, dem bietet sich eine Alternative an: Hotelboote. Da kümmert sich die Crew um die Schleusendurchfahrten, die auch das Essen an Bord kocht, man muss eigentlich nur die langsam vorbeiziehende Landschaft genießen.

Es gibt unterschiedliche Schiffe, die auf den Kanälen und Flüssen als Hotelboote unterwegs sind, z.B. die über 20m langen Hausboote im Doppelpack, d.h. ein Boot zieht das andere. Die Firma Bywater Hotelboat Cruises in Crawley (West Sussex) bietet derartige Fahrten an, beispielsweise von Stratford-on-Avon nach Banbury mit 8 Übernachtungen für £ 775.
Die Firma Ladyline Hotel Boats in Basingstoke (Hampshire) hat zwei Boote, die auf den englischen Wasserwegen unterwegs sind, die „Lady Selena“ und die „Lady Margaret“, auch beides „narrowboats“. Hier kostet z.B. die Strecke Braunston – Aylesbury £ 680 mit 7 Übernachtungen an Bord.
Die Firma „Classic Waterway Holidays“ in Uttoxeter (Staffordshire) verfügt über ein Boot, die „Earlswood“, die maximal vier Personen aufnehmen kann. Die Route von Bath nach Oxford, die zehn Übernachtungen an Bord umfasst, kostet £ 795.

Weitere Anbieter sind u.a.:
Reed Boats
Tranquil Rose Hotel Boat Holidays
Periwinkle Hotel Boat

Hier ein Film der Fa Canal Voyagers, die mit ihren Booten „Taurus“ und „Snipe“ auf englischen Kanälen und Flüssen unterwegs ist.

Village Greens – Ein wichtiger Bestandteil vieler englischer Dörfer

Great Bentley (Essex). – © Copyright terry joyce and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Village Greens“ sind das Herzstück vieler englischer Dörfer. Vielleicht am besten mit dem deutschen Dorfanger vergleichbar, werden die Grünflächen gern für Dorffeste und Veranstaltungen benutzt. Über 3600 Village Greens soll es in England geben und zusammen mit dem Dorfpub und der Dorfkirche stellen sie so etwas wie das typische Dorfidyll dar, das man aus den Miss Marple-Romanen Agatha Christie kennt und liebt.

Eines der größten Greens verfügt mit 170 000 Quadratmeter der Ort Great Bentley in Essex, der auch mehrfach zum „Village of the Year“ gekürt worden ist.
Auch Old Buckenham in Norfolk erhebt den Anspruch, das größte Village Green Großbritanniens zu besitzen.
Mein persönlicher Favorit ist das Village Green von Godstone in Surrey.

Die Open Spaces Society setzt sich für den Erhalt und Fortbestand dieser Grünflächen ein und auf ihrer Webseite schreibt die Organisation:

Town and village greens are the essence of rural England and Wales. Story-book images of village greens tend to be of an expanse of grass in the centre of a village complete with oak tree and seat, or a carefully-manicured recreation ground just outside the village, where cricket is played in the lengthening shadows of a summer evening, and the villagers dance round the maypole. In fact they are much more than that, and very varied.“

Ray Davies von der englische Rockgruppe The Kinks hat einen sehr schönen Song geschrieben, der den Titel trägt „Village Green Preservation Society„, der eigentlich die Hymne der Open Spaces Society sein könnte. Hier ist er in der Version von Kate Rusby hören.

Old Buckenham (Norfolk). - © Copyright James Allan and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Godstone (Surrey). - © Copyright Richard Rogerson and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Fortnum & Mason-Uhr in London – Hier sind die Herren Fortnum und Mason stündlich zu sehen

181 Piccadilly, London W1A 1ER, United Kingdom, so lautet die Adresse von Londons Edelkaufhaus Fortnum & Mason, das schon 1707 von William Fortnum und Hugh Mason gegründet wurde und das sich Königlicher Hoflieferant nennen darf.
1964 wurde über dem Haupteingang des Kaufhauses eine vier Tonnen schwere Uhr angebracht, die an die Firmengründer erinnern soll. Initiiert wurde das durch den damaligen Besitzer, den kanadischen Geschäftsmann W. Garfield Weston. Zu jeder vollen Stunde gehen an der Uhr die beiden Türen auf und hinaus marschieren die 1,20m großen Figuren von William Fortnum und Hugh Mason, begleitet von Glockenspiel und Musik. Der eine hält einen Kerzenständer in der Hand, der andere ein Teetablett. Sie verbeugen sich mehrmals knapp voreinander, überzeugen sich davon, dass vor dem Kaufhaus alles in Ordnung ist und verschwinden wieder hinter ihren Türen (wenn die Mechanik nicht gerade einmal wieder verrückt spielt).

Die18 Glocken, die im Viertelstundentakt erklingen (hier zu hören), wurden übrigens in der Whitechapel Bell Foundry hergestellt, die ich an dieser Stelle schon einmal vorgestellt habe, und aus deren Produktion auch der Big Ben stammt.
Hier ist die berühmte Uhr im Film zu sehen.

Hadleigh Farm in Benfleet (Essex) – Einer der Austragungsorte der Olympischen Spiele 2012

Die Hadleigh Farm in Essex. - © Copyright william and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Die Hadleigh Farm in Benfleet (Essex), etwa 40 Km von London entfernt, ist einer der Austragungsorte der Olympischen Sommerspiele 2012, der außerhalb der Londoner Stadtgrenzen liegt. Hier wird das Mountainbiking stattfinden, eine olympische Disziplin, die erstmals 1996 in Atlanta in Georgia eingeführt wurde.

Der Mountainbiking-Kurs ist rund um das Hadleigh Castle gebaut worden, das dem English Heritage gehört, aber auf dem Farmgelände steht, das wiederum der Heilsarmee gehört. William Booth, der Gründer der Heilsarmee, hatte die Farm 1891 gekauft, um dort verarmten Londonern ein Asyl zu bieten. Heute findet sich auf der Farm ein „Rare Breed Centre„, wo gefährdete Nutztierrassen gehalten und gezeigt werden und das man auch besichtigen kann.

Die Wettbewerbe im Mountainbiking werden am 11. und 12. August nächsten Jahres auf dem sehr anspruchsvollen Parcours rund um Hadleigh Castle ausgetragen. Was mit der im März 2011 fertiggestellte Anlage nach den Olympischen Spielen geschehen wird, ist noch nicht endgültig entscheiden.

Wer den Kurs schon einmal virtuell abfahren möchte, kann das hier tun.

Salvation Army-Hadleigh Farm,
Castle Lane,
Benfleet,
Essex,
SS7 2AP
Tel. 01702 558550

Published in: on 23. Juni 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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Heute vor 50 Jahren in den britischen Charts – Eden Kane: Well I ask you

Die britischen Charts vor 50 Jahren in der Mitte des Monats Juni wurden stark von US-Sängern dominiert. Unter den Top 20 waren aber auch einige Briten zu finden, so z.B. Eden Kane, ein in den 60er Jahren populärer Sänger, der aber nie zu den ganz Großen gehörte. „Well I ask you“  schaffte es im August 1961 sogar noch auf Platz 1 der britischen Single-Charts.
Geschrieben wurde der Song von Les Vandyke, der u.a. für Adam Faith, John Leyton und Petula Clark als Songwriter tätig war.

Eden Kanes richtiger Name lautete Richard Graham Sarstedt. Sein Bruder Peter Sarstedt hatte 1969 auch einen Nummer-Eins-Hit in Großbritannien mit „Where do you go to (my lovely)?“.
Eden Kane hatte noch drei weitere Top Ten Hits und dann ging es langsam bergab, denn die Beatles nahten und die hatten einfach ein riesiges Verdrängungspotential und in deren Sog gingen viele andere einfach unter.

Hier ist „Well I ask you“ zu hören.

Published in: on 19. Juni 2011 at 04:00  Comments (1)  
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J. Hudson & Co. in Birmingham und die Polizeitrillerpfeifen

Author: Scott Sanchez. - This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Als im Jahr 1829 ín London der Metropolitan Police Service ins Leben gerufen wurde, stattete man die Polizisten mit Handrasseln aus, die dazu dienten, Hilfe und Unterstützung von anderen Kollegen herbeizuholen. Da diese Rasseln nicht allzuweit zu hören und umständlich zu bedienen waren, suchte die Polizei der Hauptstadt nach einem Ersatz und fand ihn in Form der Trillerpfeife.

Den Auftrag für die Ausstattung der Polizisten mit diesem Hilfsmittel, damals „State of the Art“, bekam die in Birmingham ansässige Firma J. Hudson & Co., deren Firmengründer Joseph Hudson extra für diesen Zweck eine neuartige Trillerpfeife entwickelt hatte, die den Vorteil besaß, dass man sie im Mund halten konnte und beide Hände frei hatte, um z.B. einen Dieb festzuhalten.

Die Hudsonsche Trillerpfeife war so laut, dass man sie über eine Entfernung von 1,5 km hören konnte. Bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gehörte dieses Gerät zur Grundausstattung jedes Polizisten, bis dann die wesentlich komfortableren Funksprechgeräte nach und nach die Pfeifen ablösten.

Die Firma J. Hudson & Co. ist nach wie vor in Birmingham beheimatet und gehört weltweit zu den Marktführern in der Produktion von Pfeifen jeglicher Art, die unter dem Namen Acme verkauft werden. So stellt sie u.a. die Tornado 2000 her, die lauteste Pfeife der Welt, Hundepfeifen und Schiedsrichterpfeifen sind im Programm und zu den Großabnehmern zählen u.a. die NATO, die FIFA und die NFL.

Polizeitrillerpfeifen sind heute kaum noch im Einsatz, werden aber gern als Abschiedsgeschenk für aus dem Dienst scheidende Polizisten verwendet.

J. Hudson and Co. (Whistles) Ltd.
244 Barr Street, Birmingham
B19 3AH, UK
Tel: 0121 554 2124

Wer war eigentlich…Sainsbury, nach dem die Supermarktkette benannt wurde?

Sainsbury's in Maidstone (Kent). - © Copyright Oast House Archive and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Sainsbury’s ist neben Tesco und Asda, den beiden Marktführern, in fast jeder englischen Stadt zu finden und hier kann man sich mit Lebensmitteln und anderen Dingen eindecken. Mit ca 147 000 Angestellten ist die Firma einer der großen Arbeitgeber des Landes. Wer war aber nun „Sainsbury“?

John James Sainsbury wurde am 12. Juni 1844 im Londoner Stadtteil Lambeth geboren. Mit 14 Jahren hatte er seinen ersten Job, bezeichnenderweise bei einem Lebensmittelhändler in Lambeth. Als 1863 sein Vater starb, musste John James von nun an die Familie ernähren, d.h. seine Mutter und seine beiden Schwestern. Im Alter von 24 Jahren heiratete er Mary Ann Staples und die beiden eröffneten einen Laden, in dem sie Milchprodukte verkauften und zwar in Holborn in der Drury Lane 173.

Finanziell ging es John James und Mary Ann nicht so besonders gut, sie wohnten in sehr beengten Verhältnissen über ihrem Laden. Aber es wurde nach und nach besser und sie schafften es, eine Kette von Lebensmittelläden aufzubauen, die im Jahr als der Firmengründer starb (1928) aus 128 Einheiten bestand. Bis 1995 war Sainsbury’s Marktführer im Vereinigten Königreich; erst dann überholte Tesco und 2003 auch noch Asda.

Die letzten Familienmitglieder der Sainsburys zogen sich Ende der 90er Jahre aus dem Unternehmen zurück; sie halten aber noch 15% der Aktien, davon hält David John Sainsbury, Baron Sainsbury of Turville die meisten. Der Geschäftsmann wohnt übrigens auch in Turville in Buckinghamshire, das ich an dieser Stelle schon einmal vorstellte.
Der Firmensitz liegt heute am Holborn Circus in der City of London.

Der Firmensitz am Holborn Circus. - © Copyright Nigel Cox and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

The Queen’s Head in Little Marlow (Buckinghamshire) – Beliebt bei englischen TV-Produzenten

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Er sieht ja wirklich toll aus „The Queen’s Head“ im idyllischen Little Marlow in Buckinghamshire, und er bietet alles, was man sich von einem englischen Country Pub erwartet: Kaminfeuer im Winter, ein Biergarten im Sommer. Der gegenüber vom Manor House gelegene Gasthof stammt aus dem 16. Jahrhundert und er ist ideal für ein Pint Bitter auf der Durchreise oder aber auch für Lunch und Dinner, denn die Küche bietet deutlich mehr als den Standard „Pub Grub“ wie Ploughman’s Lunch und Sandwiches.

„The Queen’s Head“ liegt am Ende einer kleinen Straße, dem Pound Lane, ideal für TV-Produzenten, die hier Fernsehaufnahmen machen können, ohne die Dorfbewohner allzusehr zu stören, aber auch um ungestört drehen zu können. So wurde Little Marlow mehrfach für die Krimiserie „Midsomer Murders“ („Inspector Barnaby“) zum Schauplatz schrecklicher Verbrechen und auch „The Queen’s Head“ wurde mit einbezogen wie in Folge 4 der 1. Staffel „Faithful unto Death“ (dt. „Treu bis in den Tod“). In dieser Folge wurden sowohl Außen- als auch Innenaufnahmen des Gasthofs gemacht.

Auch für die letzte gedrehte Folge der Serie „Inspector Morse„, das außerordentlich traurige „The Remorseful Day„, in der der Oxforder Kriminalbeamte stirbt, wurde der „Queen’s Head“ in Little Marlow ausgesucht.

The Queen’s Head
Pound Lane
Little Marlow SL7 3SR,
Tel. 01628 482927

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto der Visitenkarte des Pubs.

Eigenes Foto der Visitenkarte des Pubs.

Die besten Restaurants Englands, die zur Weltspitze gehören

 

"The Fat Duck" in Bray, das fünftbeste Restaurant der Welt. - © Copyright Nigel Cox and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Alljährlich wird eine Liste der 50 besten Restaurants der Welt veröffentlicht, die den S. Pellegrino Award bekommen. Die Rangliste wird von “The World’s 50 Best Restaurants Academy” erstellt, einer Gruppe aus über 800 anerkannten Restaurant-Experten, die aufgrund ihrer spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse auf internationaler Ebene ausgewählt wurden.
Ich möchte heute einmal kurz die vier englischen Restaurants vorstellen, die es unter die Top 50 geschafft haben.

Auf Platz 5 der Rangliste steht, wie nicht anders zu erwarten, Englands nach wie vor bestes Restaurant „The Fat Duck“ in Bray (Berkshire), das ich schon einmal in meinem Blogeintrag vom 14.12.2009 porträtierte. Hier steht Heston Blumenthal am Herd, der vor allem durch seine Molekularküche von sich reden machte und dem der Michelin-Restaurantführer 3 Sterne verliehen hat. Wer dort einmal essen möchte, sollte sich sehr lange im voraus einen Tisch reservieren lassen, denn die Nachfrage ist groß. Hier ist das aktuelle „Tasting Menu“ zu sehen, das £160 pro Person kostet und für das man sich vier Stunden Zeit nehmen sollte.

Auf Platz 34 steht „The Ledbury„, das im Londoner Stadtteil Notting Hill zu finden ist. Das 2-Sterne-Restaurant wurde 2005 eröffnet und in der Küche schwingt der Australier Brett Graham den Kochlöffel. Das „Tasting Menu“ sieht in diesem Hause so aus und kostet £95.00.

Der Platz 41 wird von dem im Londoner Stadtteil Smithfield gelegenen „St. John“ eingenommen. Das Äußere des Hauses lässt nicht unbedingt vermuten, dass hier eines der 50 besten Restaurants der Welt untergebracht ist. Fergus Henderson ist hier der Chef und er bietet auf seiner Karte einiges an, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist; so arbeitet er gern mit Innereien bzw. mit etwas „exotischeren“ Teilen des Schweins.

Auf Platz 43 schließlich steht ein weiteres Londoner Restaurant „The Hibiscus„, im noblen Stadtteil Mayfair zu finden. Küchenchef Claude Bosi hatte früher in Pariser Restaurants gearbeitet, ging dann nach Ludlow in Shropshire, eine der englischen „Gourmetstädte, und eröffnete 2007 das „Hibiscus“ in der Maddox Street, das ihm 2 Michelin-Sterne einbrachte. Das siebengängige „Tasting Menu“ kostet bei ihm £ 100.

Hier die Adressen der Restaurants:
The Fat Duck
High Street
Bray, Berkshire 2L6 2AQ
Tel. 01628 580 333

The Ledbury
127 Ledbury Road
Notting Hill, London
W11 2AQ
Tel.  020 7792 9090

St John Bar & Restaurant
26 St John Street
London EC1M 4AY
Tel. 020 7251 4090

Hibiscus Restaurant
29 Maddox Street
W1S 2PA London
Tel.  020 7629 2999

Published in: on 9. Juni 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  

Village Signs – Dekorative Ortsschilder, die vor allem in East Anglia zu finden sind

Trowse, Norfolk. - © Copyright Evelyn Simak and licensed for reuse under this Creative Commons Lic

Mehr als 3000 Village Signs, diese dekorativen Ortsschilder, soll es in England geben, von denen die meisten in Norfolk (ca 500) und Suffolk (ca 350) zu finden sind. Neben den standardmäßigen, am Ortseingang stehenden Schildern, bilden diese holzgeschnitzten, aus Eisen, Keramik, Fiberglas oder Stein hergestellten Village Signs jeweils ein individuelles Abbild eines Ortes, auf dem z.B. Ereignisse aus der lokalen Geschichte gezeigt werden.

Im frühen 20. Jahrhundert entstanden die ersten dieser Ortsschilder in Norfolk, nachdem König Edward VII diesen Vorschlag einigen der Dörfer gemacht hatte, die auf oder am Rande des königlichen Sandringham Estate lagen.

Die Village Sign Society, 1999 von Maureen Long und Shirley Addy gegründet, setzt sich für den Erhalt dieser Tradition ein und dokumentiert die Dorfschilder in einer National Village Sign Database und Photobase.

Es gibt (gab) eine Fülle von Büchern, die sich mit dem Thema beschäftigen, z.B. Ursula BournesEast Anglian Village and Town Signs“ (Shire Publ., ISBN 978-0747805571) oder Ken Savages Serie über Village and Town Signs in den einzelnen Counties (erhältlich bei: Ken Savage, 7 Duck End, Godmanchester, Cambridgeshire, PE29 2LW) oder eine ganze Reihe von Büchern, nach Counties gegliedert, von AL Publications (2 The Hazels, Wilpshire, Blackburn, Lancashire, BB1 9HZ).

Hier einige Beispiele:

Platt, Kent. - © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Stambridge, Essex. - © Copyright terry joyce and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Published in: on 8. Juni 2011 at 04:00  Comments (1)  
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Der BT Tower in London – Eines der höchsten Bauwerke der Stadt

Author: Uli Harder. - This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

Ursprünglich hieß er Post Office Tower, dann London Telecom Tower und schließlich British Telecom Tower, kurz BT Tower.
Der im Londoner Stadtteil Camden stehende, 189 m hohe Turm war eine Zeit lang  das höchste Gebäude der Stadt, bis er dann vom Tower 42 überholt wurde, der dann wiederum von One Canada Square übertrumpft wurde, der jetzt von dem noch im Bau befindlichen Shard London Bridge übertroffen wird.

Das General Post Office war der Auftraggeber des Turmes, der am 8. Oktober 1965 offiziell vom damaligen Premierminister Harold Wilson eröffnet wurde. Im Jahr darauf wurde das Gebäude auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die an den Aussichtsplatformen, dem Souvenirladen und dem Drehrestaurant „Top of the Tower“ im 34. Stock schnell Gefallen fand. Leider wurde das Restaurant aus Sicherheitsgründen 1980 geschlossen; schon 1971 explodierte dort in der Herrentoilette eine Bombe. Es war immer wieder im Gespräch, dem Restaurant eine neue Chance zu geben; zuletzt hieß es, man würde das „Top of the Tower“ zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr wieder eröffnen, aber auch das scheint jetzt nicht mehr zuzutreffen.

1981 schloss man den kompletten Turm für die Öffentlichkeit. Bis Mitte der 90er Jahre existierte der BT Tower eigentlich gar nicht, denn er war auf keiner offiziellen Karte verzeichnet. Die British Telecom nutzt den Turm auch heute noch für Telekommunikationszwecke.

In zahllosen Filmen, Fernsehserien und Büchern spielt der BT Tower eine mehr oder weniger große Rolle; in James Herberts Roman „The Fog“ beispielsweise wird er von einem Jumbo Jet zerstört.

Jetzt ist der Turm zwar schon lange nicht mehr die Nummer Eins der Londoner Skyline, eindrucksvoll ist er aber nach wie vor, vor allem, nachdem an der Turmspitze eine gewaltige LED-Installation angebracht wurde, die die letzten 1000 Tage bis zu den Olympischen Spielen 2012 herunterzählt. Hier ein kurzer Film darüber. Das imposante Farbenspiel des BT Tower ist hier zu sehen.

BT Tower
60 Cleveland Street,
Fitzrovia W1T 4JZ
London Borough of Camden

Published in: on 7. Juni 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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Trauerreden einmal anders – John Cleese und seine witzige Würdigung Graham Chapmans

Author: Alan Light. - This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license

Ich komme heute noch einmal auf meinen Blogeintrag vom 28.05.  zurück, in dem ich alternative Beerdigungsmusik vorstellte, die in England zurzeit populär ist. Auf Platz 1 dieser Funeral-Charts steht der Monty Python-Hit „Always look on the bright side of life„.
Dieses Lied wurde 1989 bei der Trauerfeier für Graham Chapman in der Great Hall des St Bartholomew’s Hospitals gesungen. Chapman, einer der Pythons, war am 4. Oktober 1989 gestorben. Bevor es jedoch zu dieser Gesangseinlage kam, hielt ein anderer Python, nämlich John Cleese, den wir alle als Basil Fawlty in „Fawlty Towers“ kennen, die Traueransprache.

Ganz im Sinne des verblichenen Komikers hielt Cleese eine Rede, bei der die Anwesenden in lautes Gelächter ausbrachen. Schon die ersten Worte zeigten, was Cleese vor hatte: „this glorious opportunity to shock you all on his behalf“ wollte er nicht ungenutzt lassen und so begann er:

He has ceased to be, bereft of life, he rests in peace, he has kicked the bucket, hopped the twig, bit the dust, snuffed it, breathed his last, and gone to meet the Great Head of Light Entertainment in the sky„.

Die Rede von John Cleese ging auch in die Annalen der britischen „Trauerredengeschichte“ ein, da zum allersten Mal das „F Word“ (Fuck) verwendet wurde; eigentlich kein Wunder, denn Cleese war auch der Erste, der im britischen Fernsehen das Wort „Shit“ gebrauchte.

Also – Trauerreden kann man auch anders halten und hier ist sie in Auszügen zu sehen. Der volle Text findet sich hier.

Published in: on 6. Juni 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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Cat Stevens – Mit „Matthew & Son“ begann seine Karriere

Damals in den 60er Jahren nannte sich Steven Demetre Georgiou noch Cat Stevens; nachdem er 1977 zum Islam übergetreten war, hieß er Yusuf Islam.

Der 1948 geborene britisch-zypriotische Sänger begann seine Karriere 1967 mit dem Album „Matthew & Son„, das Platz 7 der britischen Charts erreichte. Die gleichnamige Single-Auskopplung kam sogar bis auf Platz 2.

Der Londoner Schneider Henry Matthews soll Cat Stevens zu dem Lied indirekt inspiriert haben, denn, so die Worte des Sängers:
„I had a girlfriend, and she was working for this big firm, and I didn’t like the way that she had to spend so much of her time working. The riff seemed to fit the words, Matthew and Son. There was a bit of social comment there about people being slaves to other people“.

Die Londoner Firma Matthew & Son war damals offensichtlich nicht sehr arbeitnehmerfreundlich eingestellt wie der Text zeigt:

Up at eight, you can’t be late
for Matthew & Son, he won’t wait.

Watch them run down to platform one
And the eight-thirty train to Matthew & Son.

Matthew & Son, the work’s never done, there’s always something new.
The files in your head, you take them to bed, you’re never ever through.
And they’ve been working all day, all day, all day!

There’s a five minute break and that’s all you take,
for a cup of cold coffee and a piece of cake.

Matthew & Son, the work’s never done, there’s always something new.
The files in your head, you take them to bed, you’re never ever through.
And they’ve been working all day, all day, all day!

He’s got people who’ve been working for fifty years
No one asks for more money cuz nobody cares
Even though they’re pretty low and their rent’s in arrears

Matthew & Son, Matthew & Son, Matthew & Son, Matthew & Son,
And they’ve been working all day, all day, all day!

Hier ist eine Originalaufnahme aus den 60er Jahren zu sehen.

Published in: on 2. Juni 2011 at 04:00  Kommentar verfassen  
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