Nachdem ich gestern über The Lord Nelson-Pub in Norfolks Burnham Thorpe berichtet habe, bleibe ich heute noch einmal bei dem berühmten Admiral, der sein Ende in der Schlacht von Trafalgar gefunden hatte. Sein Leichnam sollte auf jeden Fall in sein Heimatland überführt werden (er hat seine letzte Ruhestätte in Londons St Paul’s Cathedral), aber wie das bewerkstelligen, da sein Körper ja in irgendeiner Form vor der Verwesung geschützt werden musste und die Strecke von Trafalgar bei Cadiz in Südspanien nach England sehr lang war? Da entsprang die Idee, den Leichnam in Hochprozentiges „einzulegen“, und so kam eines der Rumfässer an Bord des Schiffes HMS Victory gerade recht. Also wurde der Admiral in ein Fass Rum gesteckt. Ob die nun folgende Geschichte stimmt oder nicht, sei dahingestellt. Bei der Ankunft in England soll das Fass so gut wie leer gewesen sein; durch ein kleines angebohrtes Loch sollen sich die Matrosen an Bord sich an dem Rum vergangen haben; aus Verehrung des Admirals, aus Durst?
Das Seemanslied „A Drop of Nelson’s Blood“ bezieht sich auf diese Geschichte („A drop of Nelsons blood, wouldn’t do us any harm“), hier in der Version der Fisherman’s Friends aus Port Issac zu hören.
Man kann das Blut des Admirals auch heute noch trinken in Form von Pusser’s Nelson’s Blood, einem 40%igen Rum, benannt nach dem „pusser“, dem purser, der an Bord der früheren Navy-Schiffe verantwortlich für die Ausgabe der täglichen Rumration war. Pusser’s Nelson’s Blood wird aus sechs verschiedenen Rumsorten von den British Virgin Islands, Trinidad und Guyana hergestellt.