The Grimethorpe Colliery Band aus South Yorkshire

 

Grimethorpe High Street.
Photo © Jonathan Clitheroe (cc-by-sa/2.0)

In South Yorkshire liegt der kleine Ort Grimethorpe und er gehörte zu den Orten, die in den 90er Jahren von der Bergbaukrise in England stark getroffen wurde. 1993 wurde die Mine, die zuletzt 6000 Bergarbeiter beschäftigte, geschlossen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Region.

Seit 1917 gibt es in Grimethorpe eine Blaskapelle, die Grimethorpe Colliery Band, deren Mitglieder alle im Bergbau arbeiteten und die über viele Jahre hinweg bestimmte Privilegien gegenüber den anderen Bergleuten genossen.

Die Brass Band konnte auf Wettbewerben viele Preise gewinnen und einer der Höhepunkte in der Geschichte der Kapelle war der Gewinn der National Brass Band Championships in der Royal Albert Hall 1992 in London und dass, als die Band gerade von der Schließung ihres Bergwerks erfahren hatte. Auf  jeden Fall überlebte die Band, bekam finanzielle Unterstützung und ist auch heute noch sehr aktiv; so sind für das Jahr 2010 mindesten zwei Dutzend Auftritte in ganz England geplant.

1995 wurde ein Film über die Grimethorpe Colliery Band gedreht („Brassed Off„) mit Ewan McGregor in der Hauptrolle. Aus Grimethorpe wurde Grimley und die Band lieferte auch den Soundtrack zum Film, der weitaus erfolgreicher wurde als ursprünglich angenommen. In Deutschland lief der Film unter dem Titel „Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten“ und ist noch auf DVD erhältlich.

Sehen Sie hier einen Ausschnitt aus „Brassed Off“:

Published in: on 29. Januar 2010 at 19:27  Comments (4)  
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Bridego Bridge bei Mentmore (Buckinghamshire)

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Sagen Ihnen die Namen Ronald Biggs und Bruce Reynolds noch etwas? Sie waren die „Masterminds“ bei jenem legendären Postzugraub vom 8. August 1963, bei dem eine Gruppe von Männern den Postzug von London nach Glasgow anhielten und 2,6 Millionen Britische Pfund erbeuteten, damals eine gewaltige Summe.

Die (Gentleman?)-Gangster brachten den Zug bei Sears Crossing unter ihre Kontrolle und fuhren ihn dann einige hundert Meter weiter zur Bridego Bridge, eine Brücke, die nicht weit von Leighton Buzzard in Bedfordshire, in der Nähe des Dörfchens Mentmore (Buckinghamshire)steht. Da ich die deutsche Verfilmung des Stoffes „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ mit Horst Tappert in einer der Hauptrollen wirklich gut fand, habe ich die Brücke einmal aufgesucht und darunter gestanden, dort, wo die Postsäcke aus dem Zug in bereitstehende Fahrzeuge verladen wurden. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl am Schauplatz eines der größten Verbrechen in der englischen Geschichte zu stehen.

Published in: on 27. Januar 2010 at 19:15  Comments (3)  
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The Falstaff Experience in Stratford-upon-Avon (Warwickshire) – Very Haunted!

 

Hier in der Sheep Street findet man die Falstaff Experience. – © Copyright Kenneth Allen and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Bei einem meiner zahlreichen Besuche in Stratford-upon-Avon in Warwickshire besuchte ich auch einmal „The Falstaff Experience“ in der Sheep Street im Zentrum der Stadt. Derek Acorah, ein durch das Fernsehen bekanntes Medium, hält dieses Gebäude für „one of the most frightening places I have ever encountered„.

Die Sendung „Most Haunted“ des Fernsehsenders Living TV hat dort schon einmal gedreht und die Crew verbrachte in dem Haus eine Nacht voller Schrecken. Nachdem ich die Sendung gesehen hatte, musste ich die „Falstaff Experience“ unbedingt einmal selbst besuchen und ich tat das mit meiner (etwas widerstrebenden) Frau an einem eiskalten Februartag.

Wir waren die einzigen Besucher an einem Samstagvormittag und das Haus hatte schon etwas Beunruhigendes an sich. 4o verschiedene „spirits“ soll es hier geben und fast täglich berichten Besucher von merkwürdigen Begegnungen. Wir begegneten im wahrsten Sinne des Wortes niemanden, aber ich möchte nicht unbedingt eine Nacht hier verbringen, was man aber tun kann, denn das Museum bietet fast täglich Touren nach Einbruch der Dunkelheit an.

„The Falstaff Experience“ hat eine Reihe von Preisen gewonnen und erfreut sich in Ghost-Hunter-Kreisen sehr großer Beliebtheit. Die Autorin paranormaler Untersuchungen Fiona Broome bezeichnete das Haus sogar einmal als „one of the most unique and haunted places in the world“.

Besuchen Sie doch die „Falstaff Experience“ einmal bei Ihrem nächsten Besuch in Stratford-upon-Avon. Vielleicht begegnen Sie ja einmal einem der 40 Spirits. Gegenüber dem Haus in der Sheep Street gibt es übrigens einige nette Restaurants.

Hier ist ein Film über die „Falstaff Experience“.

Published in: on 26. Januar 2010 at 20:29  Comments (4)  
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Stand-up Comedians Teil 13: Rob Rouse

Rob Rouse, 1974 geboren, war ursprünglich einmal Erdkundelehrer, bevor er auf den Stand-up-Comedy-Zug aufsprang. Nachdem er 1998 den SYTYF-Wettbewerb (So You Think You’re Funny) in Edinburgh gewann, zog er mit seinen Shows durch die Lande.
Bald wurde auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam und Rouse wirkte in zahlreichen Sitcoms mit wie „The Bunk Bed Boys“  oder „Grownups“.

Seine letzte Show trug den Namen „My Family…and the Dog that Scared Jesus„. Das Magazin „Time Out“ nennt Rouse „A phenomenal performer…Rob Rouse is a born clown, a latter day Stan Laurel“.

Machen Sie sich hier selbst ein Bild von ihm anhand eines Auftritts in Edinburgh aus dem vergangenen Jahr:

Published in: on 22. Januar 2010 at 14:41  Kommentar verfassen  
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Buchtipp: „Simons Katze“ von Simon Tofield

Eigentlich wollte Simon Tofield nur ein neues Zeichenprogramm testen. Er zeichnete einen Kurzfilm und stellte ihn für ein paar Freunde ins Netz. Dann brach der Server fast zusammen. Inzwischen sind es mehr als 30 Millionen Klicks auf YouTube: Simons Katze ist ein sagenhafter Mund-zu-Mund-Propaganda Erfolg aus England. Begeisterte Fans aus der ganzen Welt haben sich schon in dieses anarchische, anbetungswürdige Tier verliebt. Warum? – Jeder kennt eine Katze wie diese! Von phänomenaler Fresslust besessen schnurrt Simons Katze erfindungsreich durch den Tag. Nahezu rund um die Uhr versucht sie, mit subtilen Manövern und dreisten Kapriolen die Aufmerksamkeit ihres Besitzers zu wecken, damit dieser sie füttert. Wer Katzen kennt, wird diese lieben.
Jetzt gibt es „Simons Katze“ auch als Buch „, in Deutschland im Goldmann-Verlag erschienen. Das Original „Simon’s Cat“ steht zur Zeit auf den englischen Bestsellerlisten.

Simon Tofield, vielfach prämierter Illustrator und Filmregisseur, lebt mit seinen drei Katzen Hugh, Maisie und Jess in Bedfordshire und die Tiere haben Pate gestanden für die kleinen Abenteuer, die Simons Katze erlebt. Tofield hat gerade die Arbeiten an seinem zweiten Buch begonnen und auch weitere Filme sind in Vorbereitung.

Sehen Sie hier Simon’s Cat in „Let me in“:

Published in: on 15. Januar 2010 at 18:38  Comments (2)  
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Das Minack Theatre in Cornwall

Könnte es einen spektakuläreren Platz geben, um Shakespeares Drama „Der Sturm“ aufzuführen als das Minack-Freilichttheater am äußersten Südwestzipfel Englands? Ich habe leider nie eine Aufführung miterlebt, bin aber einmal durch das in die Felsklippen geschlagene Theater gegangen und konnte mir gut vorstellen wie „Der Sturm“ von einem richtigen Sturm an der Küste Cornwalls begleitet wird.

Das „Minack“ bietet 750 steinerne und teils mit Gras bewachsene Sitzplätze (ein mitgebrachtes Kissen lohnt sich immer!) bei denen die Titel der bisher gespielten Theaterstücke in die Rücklehnen der Sitze geschlagen sind.

Die Idee zu diesem Theater stammt von Rowena Cade, die einem örtlichen Ensemble ihr zum Meer abfallendes Grundstück für die Aufführung von Shakespeares „Der Sturm“ anbot. 1932 wurde das Stück mit großem Erfolg aufgeführt und Mrs. Cade baute jahrelang mit freundlichen Helfern an der Verbesserung von Bühne und Zuschauerrängen weiter.

Heute werden in der Zeit von Juni bis September alljährlich 17 Stücke aufgeführt; zu besichtigen ist das Minack Theatre aber ganzjährig. Auf dem Spielplan für 2010 stehen u.a. „Romeo und Julia“, „West Side Story“, „Jesus Christ Superstar“ und zum Saisonabschluss am 18. und 19. September die „Proms at the Minack„.“ Bring your flags, hooters and whistles and join in the fun“ steht es auf der Webseite des Minack und man möchte auf diese Weise wohl dem großen Londoner „Last Night of the Proms“ etwas Konkurrenz machen.

Sehen Sie hier einmal in die Aufführung des Musicals „Evita“ hinein.

Published in: on 13. Januar 2010 at 20:36  Comments (1)  
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Bob Ainsworth – Verteidigungsminister Großbritanniens

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Man verliert leicht den Überblick über das britische Kabinett, da recht häufig die Ressorts neu besetzt werden. So ging auch das britische Verteidigungsministerium am 5. Juni 2009 in neue Hände über. Bob Ainsworth ersetzte John Hutton, der lediglich neun Monate im Amt war. Ja, Gordon Brown hat alle Hände voll zu tun, seine Kabinettsposten ständig neu zu vergeben.

Wer ist nun Bob Ainsworth?
 Geboren wurde er am 19. Juni 1952 in Coventry. Er war gewerkschaftlich sehr stark engagiert und war von 1984-1992 im Stadtrat von Coventry u.a. als Vorsitzender des Finanzkomitees.
Seit 1992 ist der Mitglied des Parlaments. Als Regierungsmitglied war er u.a. Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Verkehr und Regionen (Januar 2001-Juni 2001), Staatsminister für Drogendelikte und organisiertes Verbrechen im Innenministerium (2001 – Juni 2003), und stellvertretender Geschäftsführer der Regierungspartei. Zuletzt war er Staatsminister für die Streitkräfte im Verteidigungsminsisterium.

Seine Äußerungen bezüglich der Kriege im Irak und in Afghanistan fanden nicht überall Beifall. So meinte er, dass zu Beginn der Kriege in den beiden Ländern, die britischen Truppen erheblich mehr Unterstützung hätten bekommen müssen.
Auch will Ainsworth an den britischen Nuklearwaffen festhalten. So sollen für ca 23 Milliarden EURO die Trident-Atom-U-Boote erneuert werden, was im Unterhaus erbitterte Gegner auf den Plan gerufen hat, die meinen, dass die Kosten dafür weit mehr betragen werden. Der Rechnungshof hat nun Ende 2009 auch noch ein großes Loch im Verteidigungsbudget fest gestellt. Es kommen also schwere Zeiten auf den Verteidigungsminister und auf seinen Chef Gordon Brown zu.

 

Published in: on 7. Januar 2010 at 13:03  Kommentar verfassen  
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Stand-up Comedians Teil 11: Sean Lock

 

Sean Lock wurde 1963 in Woking (Surrey) geboren und ist ein Comedian, der im Radio und Fernsehen zu hören und zu sehen ist, aber auch mit Stand-up Shows durch die Lande zieht. Am 20. Februar beginnt seine neue Tournee „Lockipedia“ im Leicester Curve Theater und endet am 28. Mai im Telford Oakengates Theatre.

„Lockipedia“ ist, in Anspielung auf Wikipedia, „a very unreliable, misleading but highly entertaining information resource. Lockipedia is what Sean ‘knows’ about stuff.“

Sean Lock ging einen ähnlichen Weg wie viele andere Comedians auch. Sein erster Auftritt im Fernsehen war 1993 und ihm gebührt die Ehre, einer der ersten Comedians zu sein, die in der Wembley Arena auftraten. Er hatte kleine Radioshows bei der BBC und bei Channel 4 seine eigene Fernsehshow „TV Heaven, Telly Hell„. Er war auch Gast bei den beliebten Shows „Have I Got News For You“ und „8 Out Of 10 Cats“.

Sean Lock hat eine DVD herausgebracht „Sean Lock Live„, die in Londons HMV Hammersmith Apollo aufgenommen wurde. Hier ist ein Ausschnitt aus einer seiner „Apollo“-Shows.

Published in: on 5. Januar 2010 at 10:18  Kommentar verfassen  
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Das größte Shopping Centre in der EU liegt in Gateshead (Tyne and Wear)

Die Stadt Gateshead im Nordosten Englands habe ich schon einmal in meinem Blogeintrag vom 16. November erwähnt, als ich den „Angel of the North“ vorstellte.

In der ca 80 000 Einwohner zählenden Stadt befindet sich das größte Shopping- und Freizeitzentrum in der ganzen Europäischen Union: Das MetroCenter. 1986 wurde es eröffnet und umfasst heute ca 340 Geschäfte.

Vier Malls gibt es hier, die nach Farben benannt sind: Rot, Grün, Blau und Gelb, dazu Einkaufsstraßen, in denen die Läden nach Themen zusamengefasst sind.  Neben unzähligen Restaurants und Imbissständen verfügt das Center über eine Bowlingbahn und das brandneue ODEON IMAX Cinema, das einzige seiner Art im Nordosten Englands.

Auf dem Gelände findet sich weiterhin eine IKEA-Filiale und ein ASDA Supercentre, ein riesiger Supermarkt. Wer das MetroCenter gleich mehrere Tage aufsuchen will und in einen Shoppingwahn verfallen ist, hat gleich nebenan mehrere Hotels zur Auswahl.
Es gibt wohl auch nur wenige Einkaufszentren in Europa, die eine eigene Kapelle und einen eigenen vollzeitbeschäftigten Kaplan haben.

Lange Zeit lieferte sich das MetroCenter in Gateshead ein Kopf-an-Kopf-Rennen, was die Größe anbelangt, mit dem Bluewater Shopping Centre, das nahe der M25 bei Greenhithe im Nordwesten Kents liegt. Das größte Einkaufszentrum Europas ist übrigens das in Istanbul gelegene Cevahir Shopping Centre.

Published in: on 3. Januar 2010 at 09:36  Kommentar verfassen  
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