Oast Houses in Kent…im Bild

Einige der Hopfenhäuser im Hop Farm Family Park in Beltring (Kent).
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

Fragt mich jemand, welche drei Begriffe ich spontan mit der Grafschaft Kent verbinde, wäre meine Antwort: Die weißen Klippen von Dover, inklusive des Songs „The White Cliffs of Dover“ von Vera Lynn, „Garten von England“ auf Grund der vielen Obstplantagen und Oast Houses, jene eigenartig geformten Häuser, in denen Hopfen getrocknet wurde.

Einige dieser Oast Houses möchte ich heute im Bild vorstellen. Es gibt sie nicht nur in Kent, aber die meisten sind schon in dieser Grafschaft versammelt, da Hopfen in großem Stil hier angebaut wird. Heute gibt es natürlich sehr viel modernere Methoden der Hopfentrocknung, so dass die Oast Houses in vielen Fällen als Wohnhäuser umgebaut worden sind (hier ist eines im Film zu sehen). Die größte Ansammlung dieser Häuser findet man auf dem Hop Farm Family Park in Beltring, einer Farm, die früher einmal der Whitbread Brewery gehört hatte und zu einem Freizeitpark umgebaut worden ist. Zwanzig Oast Houses aus der viktorianischen Zeit sind hier aneinandergereiht.

Das älteste Oast House steht an der Tenterden Road bei Cranbrook und ist in ein Bed & Breakfast umgebaut worden. Das ehemalige Hopfenhaus stammt aus dem Jahr 1740 und gehört zum Godwin House.

Hier sind einige dieser Oast Houses zu sehen:

Amsbury Farm bei Coxheath.
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

Parsonage Farm östlich von East Peckham.
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

Adams Well Farm bei West Peckham.
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

Trillinghurst Farm zwischen Kilndown und Goudhurst.
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

…und zu guter letzt, das im Text erwähnte älteste Oast House bei Cranbrook.
Photo © Julian P Guffogg (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 28. Februar 2023 at 02:00  Comments (1)  

Der RTV 31 in Earith (Cambridgeshire) – Ein experimenteller Luftkissenzug, der 1973 ein Ende fand

Photo © Paul Bryan (cc-by-sa/2.0)

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an die Hovercrafts, jene froschähnlichen Luftkissenfahrzeuge, die einige Jahre lang den Ärmelkanal zwischen Frankreich und England überquerten. Heute gibt es sie in Großbritannien nur noch auf der Strecke von Southsea an der Küste von Hampshire nach Ryde auf der Isle of Wight (siehe dazu meinen Blogeintrag). Im einzigen Hovercraft-Museum in Lee-on-the-Solent (Hampshire) kann man sich diese Vehikel ansehen.

In den 1960er und Anfang der 1970er Jahre wurde in der Grafschaft Cambridgeshire auch einmal mit einem Hovertrain experimentiert, einem schienengebundenen Luftkissenzug, dem RTV 31 (Research Test Vehicle 31). Bei Earith, einem Dorf östlich der Stadt Huntingdon baute man eine Teststrecke, auf der der Zug am 7. Februar 1973 auf einer Länge von 1,6 Kilometern eine Geschwindigkeit von 167 km/h erreichte. Das Besondere an diesem in Swindon (Wiltshire) gebauten Fahrzeug war, dass es die Hovercraft-Technik mit der Erfindung des linearen Induktionsmotors kombinierte. Die an dem Projekt beteiligten Techniker erwarteten später noch wesentlich höhere Geschwindigkeiten, doch dann drehte die britische Regierung den Geldhahn zu und das Experiment musste beendet werden. Heute zeugen nur noch vereinzelte Betonstützen in dem Fengebiet von Earith von dem einst vielversprechenden Projekt.

Der RTV 31 wurde damals nicht verschrottet, sondern auf dem Gelände der Cranford University in Bedfordshire geparkt, die es dann schließlich 1996 Railworld Wildlife Haven schenkte, einer in Peterborough (Cambridgeshire) ansässigen Wohltätigkeitsorganisation, die in der Stadt einen Themenpark mit dem Schwerpunkt Eisenbahn betreibt; hier ist ein Film.

Viele technische Unterlagen und Dokumente und ein maßstabsgetreues Modell des Luftkissenzuges sind in dem oben erwähnten Hovercraft-Museum aufbewahrt und dem interessierten Publikum zugänglich.

Dieser Film dokumentiert das damalige Projekt.

Einige der noch verbliebenen Betonstützen mit einer Informationstafel.
Photo © Hugh Venables (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 27. Februar 2023 at 02:00  Comments (2)  

Village Signs – Hillington in Norfolk

Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

Etwa 400 Menschen leben in dem kleinen Dorf Hillington an der A148 nordöstlich der Stadt King’s Lynn in der Grafschaft Norfolk. Natürlich gibt es auch hier ein Dorfschild, das ich heute vorstellen möchte. Es wurde 1996 eingeweiht, von niemand Geringerem als der Queen Mother, die eine gewisse Beziehung zu Hillington hatte, weil sie einmal eine Zeit lang in einem Haus namens Uphall gewohnt hatte, während das nahe gelegene Sandringham umgebaut wurde, und ihre Vertraute Ruth Sylvia Roche, Baroness Fermoy (Großmutter von Lady Diana, mütterlicherseits) dort ebenfalls einmal residierte.

Der Schöpfer des sehr gelungenen Village Signs hatte jede Menge Ideen, was er darauf unterbringen wollte, und so musste er beide Seiten des Schildes verwenden. Was finden wir nun an Informationen über Hillington auf dem Schild? Im Zentrum der einen Seite ist ein Bauer zu sehen, der mit seinem Pferd die Erde pflügt, dahinter prangt die Abbildung eines großen Tores mit zwei seitlichen Türmen, der einstige Zugang zu Hillington Hall, einem großen Herrenhaus, das der Familie ffolkes (kein Schreibfehler, die hießen wirklich so) gehörte und das 1946 leider abgerissen worden ist. Das Gatehouse steht dem Dorfschild auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber und führt zu einem großen Parkgelände.
Der Schriftzug „Hillington“ wird eingerahmt von einem Bogenschützen, Berner the Bowman, der das umliegende Land vor sehr langer Zeit von Wilhelm dem Eroberer erhalten hatte, und einem Wal, etwas ungewöhnlich für ein Dorf, das nicht an der Küste liegt. Die Erklärung: Die Hafenstadt King’s Lynn war einmal ein Zentrum der britischen Walfangflotte; die erlegten Wale wurden auf dem Babingley River nach Hillington zur Weiterverarbeitung transportiert, weil die Bewohner von King’s Lynn den dabei entstehenden Gestank nicht ertragen konnten.
Das Zentrum der anderen Seites des Dorfschildes bildet wieder ein Bauer, der mit einer Sense Getreide abgeschnitten hat; dahinter zu sehen sind ein Zug der Midland and Great Northern Joint Railway, einer Linie, die das Dorf bediente und die 1963 eingestellt wurde, und die Dorfkirche St Mary’s. Ganz oben auf dem Village Sign sind zwei Männer, eine Frau und zwei Pferde dargestellt, die möglicherweise auf dem Pilgerweg nach Walsingham (Norfolk) unterwegs sind.

Ich finde das Dorfschild sehr interessant, zeichnet es doch in wenigen Bildern die ganze Geschichte des Dorfes nach.

Das Gatehouse, das früher zur Hillington Hall führte.
Photo © G Laird (cc-by-sa/2.0)

Hillingtons Dorfkirche St Mary’s.
Photo © Jonathan Thacker (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 26. Februar 2023 at 02:00  Comments (1)  

Der Berwick Rangers Football Club – Der einzige englische Fußballverein, der in der schottischen Liga spielt

Shielfield Park in Berwick-upon-Tweed.
Photo © Walter Baxter (cc-by-sa/2.0)

Berwick-upon-Tweed in Northumberland ist schon eine merkwürdige Stadt. Sie ist die nördlichste Stadt Englands, liegt nur ein paar Kilometer von der schottischen Grenze entfernt und stand mehrfach im Zentrum der schottisch-englischen Grenzkriege.
Man spricht hier einen eigenen Dialekt, der aus Elementen der schottischen Lowlands und der Mundart der Grafschaft Northumberland besteht. Die Bewohner von Berwick sind überhaupt ziemlich hin und her gerissen, ob nun ihr Herz für England oder für Schottland schlägt. Für sie ist es näher nach Edinburgh zu fahren, als zur nächsten großen englischen Stadt, nämlich Newcastle.

Diese weiten Entfernungen zu anderen englischen Städten führte auch dazu, dass der Fußballverein von Berwick, der Berwick Rangers Football Club, seit 1905 als einziger englischer Verein in der schottischen Liga spielt. So viel Geld hatte der Club nicht, dass er die hohen Reisekosten in den Süden des Landes tragen konnte.
Eine große Rolle spielten die Berwick Rangers allerdings nie in der Geschichte des schottischen Fußballs. In ihrem Stadion Shielfield Park haben The Borderers, wie die Spieler auch genannt werden, so manche Niederlage  hinnehmen müssen. Sie spielen zurzeit in der schottischen Lowland League, die aus neunzehn Mannschaften besteht, und liegen da momentan auf Platz 7. Ihre Gegner sind kaum bekannte Clubs wie die Civil Service Strollers, die Cumbernauld Colts oder die Gala Fairydean Rovers.

Die Berwick Rangers sind stolz auf ihren höchsten Sieg gegen einen Verein namens Vale of Leithen. Sie gewannen mit 11:0, und das war im Jahr 2021. Nicht so stolz sind sie auf ihre höchste Niederlage, die war 1:9 gegen Hamilton Academical, aber das ist schon länger her (1980).

Hier sind einige Ausschnitte aus einem Spiel der Rangers zu sehen.

Das Buch zum Artikel:
Tom Maxwell: The Lone Rangers – An English Club’s Century in Scottish Football. Northumbria Press 2011. 192 Seiten. ISBN 978-0857160270.

Published in: on 25. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Der Londoner Thursday Club – Ein exklusiver, elitärer Gentlemen’s Club in den 1950er Jahren

An dieser Stelle befand sich Wheeler & Co, im zweiten Stock traf sich der Thursday Club.
Photo: Roy Katzenberg.
Creative Commons 2.0

In der Londoner Old Compton Street findet man ein französisches Restaurant namens Café Bohème, in dem man unter anderem auch Austern bestellen kann. Früher gab es an dieser Stelle die Firma Wheeler & Co., die sich auf den Verkauf von Austern und Fisch spezialisiert hatte und in dem Gebäude ein Café betrieb. Nach dem Krieg, im Jahr 1947, etablierte sich im zweiten Stock dieses Etablissements der Thursday Club, ein elitärer Club, in dem nur Herren aus den oberen Gesellschaftskreisen Londons Mitglied werden konnten und die sich jeden Donnerstag hier trafen.

Gründer des Clubs war der Society-Fotograf Stirling Henry Nahum, kurz Baron Nahum genannt, der enge Beziehungen zum Königshaus unterhielt, und daher war auch der Gemahl der Königin, Prince Philipp, eingeladen worden, dem Club beizutreten, was dieser nur zu gern annahm, konnte er doch damit für einige Stunden der strengen Etikette des Buckingham Palastes entfliehen. Weitere Mitglieder waren der Onkel des Prinzen, Lord Mountbatten, und sein Cousin, der Marquis of Milford Haven. Nach und nach stießen die Schauspieler David Niven und Peter Ustinov hinzu und mehrere einflussreiche Herausgeber von Tageszeitungen. Alles in allem hatte der Thursday Club um die fünfzig Mitglieder, zu denen sich auch hin und wieder zwielichtige Charaktere gesellten wie die beiden Kray-Brüder, die eine Zeit lang die Unterwelt der Stadt beherrschten, der in die Profumo-Affäre verwickelte Arzt Dr Stephen Ward und der später als sowjetischer Spion enttarnte Kim Philby.

Was ereignete sich nun bei den Donnerstags-Treffen in der Old Compton Street? Erst einmal wurde kräftig getafelt und noch kräftiger dem Alkohol zugesprochen. Was fehlte jetzt noch? Richtig, weibliche Begleitung für die Herren. Das soll anschließend geschehen sein, wenn sich die Clubmitglieder in die Privatwohnungen des einen oder anderen zurückzogen, wo weiterhin der Alkohol in Strömen floss und die eingeladenen, attraktiven „Showgirls“ sich den stark angeheiterten Gentlemen annahmen…
Wen wundert es, wenn sich die Herren nach Beendigung der Parties sich schon wieder auf den nächsten Donnerstag freuten?

Der Thursday Club wurde schließlich eingestellt nachdem immer mehr Mitglieder verstarben, und der Eigentümer von Wheeler’s, Bernard Walsh, der die Räumlichkeiten in der Old Compton Street zur Verfügung gestellt hatte, ebenfalls das Zeitliche segnete.

Wheeler’s Oyster Bar in der Küstenstadt Whitstable in Kent, die mit dem Londoner Restaurant zusammenhing, existiert noch heute.

Heathcoat Fabrics – Eine Firma in Tiverton (Devon), die technische Textilien herstellt

Das Firmengebäude in Tiverton.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Wir kehren heute noch einmal nach Tiverton in Devon zurück, wo wir gerade erst gestern die St Peter’s Church besucht haben. Hier ist auch einer der Weltmarktführer in der Herstellung von technischen Textilien beheimatet, die Firma Heathcoat Fabrics, und das schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts. John Heathcoat (1783-1861) aus Derbyshire war ein Tüftler, der die Konstruktion von Webstühlen verbesserte und eine Maschine zur Herstellung von Spitzen baute. 1816 ging er in den Südwesten des Landes und ließ sich in Tiverton in Devon nieder, wo er eine Fabrik errichtete, in der überwiegend technische Textilien produziert wurden.

Heute stellt Heathcoat Fabrics Materialien her, die zum Beispiel in der Luft- und Raumfahrt benötigt werden, im Automobilbau, beim Militär, um nur einige Branchen zu nennen.
Besonders stolz waren die Mitarbeiter, als ein in ihrer Fabrik hergestellter Fallschirm bei der Marsmission vor drei Jahren zum Einsatz kam, als die Landesonde mit dem Perseverance genannten Rover zur Oberfläche des Planeten schwebte. Dabei handelte es sich um eine Sonderanfertigung für die NASA, die einerseits mit den extremen Temperaturen im All und andererseits mit dem hohen Gewicht der Sonde fertig werden musste. Man kann sich gut vorstellen, dass die Mitarbeiter des Werks in Tiverton bei dem Landemanöver auf dem Mars den Atem angehalten und gehofft haben, dass der bei ihnen produzierte Fallschirm den Belastungen standhält…was er auch tat. Hier ist ein Film darüber und über die Firma selbst.

Was kommt noch alles aus den großen Produktionshallen entlang der Leat Street in Tiverton hervor? Körperpanzer für die Polizei, Kampfanzüge für Soldaten, Textilien für den Innenraum von Kraftfahrzeugen, Materialien, die im Gesundheitswesen eingesetzt werden und noch vieles andere mehr.

John Heathcoat, der im Bolham House, ein Stückchen nördlich von Tiverton gelebt hatte, würde es sicherlich freuen, wenn er sehen könnte, was aus seiner Firma geworden ist, die noch heute seinen Namen trägt.

Blick von der St Peter’s Church auf die Produktionshallen.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Tivertons Leat Street mit dem Fabrikgebäude auf der linken Seite.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Der Firmengründer John Heathcoat.
This work is in the public domain

Published in: on 23. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Felix Mendelssohn Bartholdys „Hochzeitsmarsch“ und die St Peter’s Church in Tiverton (Devon)

Auf dieser Orgel in der St Peter’s Church in Tiverton wurde der „Wedding March“ erstmals bei einer Hochzeit gespielt.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Als Dorothy Carew und Tom Daniel am 2. Juni 1847 in der St Peter’s Church in der englischen Kleinstadt Tiverton in der Grafschaft Devon vor den Traualtar traten, erklang auf der Orgel der Kirche ein Lied, das bis dahin kaum jemand so richtig kannte: Es war der „Wedding March„, komponiert von dem Deutschen Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). 1842 hatte der Komponist und Organist dieses musikalische Werk geschaffen, das einen Teil seiner Schauspielmusik zu William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ bildet.

Am 25. Januar 1858 wählte ein wesentlich prominenteres Paar den „Hochzeitsmarsch“ ebenfalls für den großen Tag ihres Lebens aus: Queen Victorias Tochter Victoria Adelaide Mary Louisa (1840-1901) und der deutsche Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen (1831-1888), der später einmal Kaiser Friedrich III. werden sollte. Die Princess Royal liebte die Musik Mendelssohn Bartholdys, den sie auch persönlich bei einem seiner Englandbesuche kennengelernt hatte. Von jetzt ab nahm die Popularität des „Wedding March“ so richtig an Fahrt auf, und das Musikstück darf auch heute noch bei vielen Hochzeiten nicht fehlen; hier ist es zu hören.

Kommen wir wieder auf den 2. Juni 1847 und die St Peter’s Church in Tiverton zurück. An der Orgel saß damals der Organist Samuel Reay (1828-1905), der sieben Jahre lang hier in Devon an der Kirche tätig war, und sich schon vorher in Newcastle-upon-Tyne einen Namen gemacht hatte. Die Orgel, auf der er das Lied spielte, und die noch heute im Einsatz ist, wurde 1696 gebaut. Die St Peter’s Church ist ein beeindruckendes Bauwerk und für eine Stadt mit gerade einmal 22 000 Einwohnern recht groß.

Dieser Film zeigt die Kirche und ihre Orgel.

St Peter’s in Tiverton.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 22. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Hunt Saboteurs Association – Aktivisten im Kampf gegen die Fuchsjagd

Die North Staffordshire Hunt.
Photo © Jonathan Hutchins (cc-by-sa/2.0)

The unspeakable in pursuit of the uneatable“ hat Oscar Wilde einmal gesagt und meinte damit die Fuchsjagd. Die einen sehen die Fuchsjagd in England als wichtigen Teil der Traditionen des Landes an, die anderen sind dagegen, manche von ihnen ergreifen als Aktivisten die Initiative und versuchen sie bei jeder Gelegenheit zu unterbinden, auch wenn es dabei zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt.

Die  Hunt Saboteurs Association (HSA) ist eine der Organisationen, die schon seit Jahrzehnten gegen diese Form der Tierquälerei ankämpft. Gegründet wurde sie 1963, und sie feiert in diesem Jahr ihr sechzigjähriges Bestehen. John Prestige aus Brixham in Devon war der Gründer der HSA, der einmal mit eigenen Augen miterlebte wie bei einer Jagd ein Reh in ein Dorf getrieben und dort getötet worden war. Das brachte ihn auf die Palme, und er wollte von da an aktiv gegen Jäger vorgehen, nicht nur gegen die Fuchsjäger.

Die Fantasie der Aktivisten kannte/kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, den Jägern den Spaß an der Jagd zu nehmen. Da kommen Pfeifen und Jagdhörner zum Einsatz, um die Hunde zu verwirren, es werden falsche Spuren gelegt und alle möglichen Geräusche erzeugt, die den gejagten Tieren helfen und die Hunde ablenken sollen. Wütende Jäger haben oft auf die Tierschützer eingeschlagen, es kam zu Anzeigen und zu Prozessen, doch die HSA-Mitglieder haben sich nicht abschütteln lassen.

Im Jahr 2005 trat der Hunting Act in Kraft, ein vom britischen Parlament verabschiedetes Gesetz, das die Jagd mit Hunden auf Wild, Füchse, Hasen und andere wildlebenden Säugetiere verbietet, aber einige Schlupflöcher hat, die auch ausgenutzt werden. Zehn Jahre nach Verabschiedung des Gesetzes fragte der Daily Telegraph in seiner Ausgabe vom 14. Juli 2015 „Ten years on from the fox hunting ban, has anything really changed?“ und kam zu dem Schluss, dass das Töten in den Wäldern und auf den Feldern weitergeht, trotz des Gesetzes…und das heißt, dass die Arbeit der Hunt Saboteurs Association so bald nicht zu Ende gehen wird.
Dieser Film zeigt eine besonders üble Art Füchse zu jagen und zu quälen, indem sie aus ihrem Bau ausgegraben und den Jagdhunden zum Fraß hingeworfen werden.

Hier ist eine Dokumentation der BBC über die „sabs“, die Jagdsaboteure.

Published in: on 21. Februar 2023 at 02:00  Comments (5)  

Die Middlesbrough Transporter Bridge, eine ungewöhnliche Brücke, die den River Tees überquert

Photo © G Laird (cc-by-sa/2.0)

In meinem kürzlichen Blogeintrag über Claire Hamill erwähnte ich die Middlesbrough Transporter Bridge (auch Tees Transporter Bridge genannt), die den River Tees überquert, exakter gesagt die beiden Orte Port Clarence und Middlesbrough. Von dieser Art Brücken gibt es in Großbritannien nur noch eine, die in Newport in Wales. Das Besondere daran: Sie sind nicht durchgängig befahrbar, sondern eine Art Gondel befördert Fahrzeuge und Fußgänger von der einen zur anderen Flussseite.
Die Gondel hier oben im Nordosten Englands hängt an Stahlseilen und benötigt für die „Reise“ nur 90 Sekunden. Sie erspart den Leuten, die sie benutzen, einen Umweg von einigen Kilometern; die nächste Brücke über den River Tees ist der Tees Viaduct, über den die A19 von Middlesbrough nach Stockton führt. Wie die Transporter Bridge funktioniert zeigt dieser Film. Eröffnet wurde sie am 17. Oktober 1911; hier ist davon ein historischer Film zu sehen.

Seit August 2019 hat sich die Gondel nicht mehr bewegt, denn bei Inspektionsarbeiten stellte man fest, dass die Brücke nicht mehr sicher ist, man sprach sogar von einer „Todesfalle„. Einer der Brückenpfeiler ist ein Stück weit in den Boden eingesunken, was Auswirkungen auf die Stabilität des Stahlgerüsts hat. Jetzt sind hohe Summern erforderlich, um die Transporter Bridge wieder sicher zu machen. Die Rede ist von Kosten bis zu £25 Millionen, und es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die unter Denkmalschutz stehende Brücke wieder in Betrieb genommen werden kann.

Bei einer bestimmten Sorte Menschen erwecken Bauwerke wie die Middlesbrough Transporter Bridge Begehrlichkeiten; ich spreche da von Bungee-Springern und Abseilern. Die zuständigen Behörden haben hin und wieder ihr Okay für beides gegeben. In diesem Film sind Springer zu sehen, die sich todesmutig von der Brücke stürzen, und hier ist eine Abseilerin zu beobachten.

Photo © Graham Hogg (cc-by-sa/2.0)

Photo © Graham Hogg (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 20. Februar 2023 at 02:00  Comments (4)  

The Top Worst Places to Live in England 2023

Photo © Robin Stott (cc-by-sa/2.0)

In dem meisten Fällen schreibe ich in meinem Blog über die angenehmen, erfreulichen Seiten Englands, Negativnachrichten über das Land hört man in den Medien schon genug. Heute mache ich wieder einmal eine Ausnahme und berichte über die aktuelle Liste der „Top 50 worst places to live in England„, die seit vielen Jahren von der Website „ilivehere.co.uk“ erstellt wird, basierend auf einer Umfrage unter mehr als 100 000 Besuchern der Seite. Über die Liste des Jahres 2019 habe ich seinerzeit in meinem Blog geschrieben.

In diesen vier Jahren ist die Liste ganz schön durcheinander geschüttelt worden, so finden wir in den Top 5 nur noch eine Stadt von 2019 wieder, Peterborough, die Städte Huddersfield, Rochdale, Doncaster (jetzt Platz 45) und Hull (jetzt Platz 48) sind alle herausgefallen. Was mit Huddersfield und Rochdale passiert ist, kann ich leider nicht sagen, sie tauchen unter den Top 50 gar nicht mehr auf.

Platz 1 nimmt jetzt erstmals die Stadt Luton in Bedfordshire ein, eine Großstadt mit 218 000 Einwohnern, die miserabel bewertet worden ist; unter den Meinungen finden wir diese wieder: „…it makes Slough comparable to the playboy tax exile haven of Monaco“ und dabei gilt Slough in Berkshire schon immer als einer der unwirtlichsten Orte Englands. Viele Menschen fühlen sich des Abends im Stadtzentrum nicht mehr sicher, die Verbrechensrate ist hoch, immer mehr Geschäfte werden geschlossen, es gibt überdurchschnittlich viele Obdachlose und auch die Arbeitslosigkeit ist ein großes Thema in der Stadt.

Platz 2 ist Peterborough in Cambridgeshire, mehrere Jahre lang Spitzenreiter in der Liste. „Peterborough should have been destroyed during WWII but even Göring and Hitler didn’t think it was worth bothering with“ lautet das harsche Urteil von jemandem, der die Stadt bewertete. In diesem Film werden die Probleme der Stadt zusammengestellt.

Platz 3 nimmt die Stadt Portsmouth in der Grafschaft Hampshire ein, in erster Linie als großer Marinestützpunkt bekannt. Einer, der die Stadt so negativ bewertet, schreibt: „Portsmouth was an island and I bet people are wondering why they connected it to the mainland and didn’t just let it drift away„.

Platz 4 ist Slough in Berkshire, eine der englischen Städte mit dem schlechtesten Ruf überhaupt; schon 1937 schrieb der Dichter John Betjeman: „Come, friendly bombs, and fall on Slough! It isn’t fit for humans now„. Eine aktuelle Bewertung: „If the Earth ever requires an enema, Slough is undoubtedly where the tube would be inserted.

Platz 5 schließlich nimmt Aylesbury in Buckinghamshire ein, eine Stadt, die ich erstmals im strömenden Regen an einem Freitagnachmittag in einem trostlosen Einkaufszentrum „kennenlernte“, darauf wartend, dass mein Auto in einer Werkstatt repariert wurde. Mein zweites Rendezvous war ein paar Jahre später, als ich erneut ein großes Problem mit meinem Auto bekam und keine Werkstatt mir helfen konnte/wollte. „Being stuck in the traffic allows you to observe the magnificent beauty of all the „trashy citizens“ that live there„, so die Meinung eines Einheimischen/Besuchers.

Hier sind noch die Plätze 6 bis 10:
6. Aldershot in Hampshire
7. Andover in Hampshire
8. Swindon in Wiltshire
9. Bournemouth in Dorset
10. Bradford in West Yorkshire

Peterborough in Cambridgeshire.
Photo © Stephen Craven (cc-by-sa/2.0)


Portsmouth in Hampshire.
Photo © David Smith (cc-by-sa/2.0)

Slough in Berkshire.
Photo © Darren Smith (cc-by-sa/2.0)

Aylesbury Vale Crematorium. Sorry, Aylesbury!!
Photo © David Hillas (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 19. Februar 2023 at 02:00  Comments (2)  

Der Swarkestone Pavilion in Derbyshire, die Rolling Stones und der Landmark Trust

Der im neuen Glanz erstrahlte Swarkestone Pavilion.
Photo © Alan Murray-Rust (cc-by-sa/2.0)

Am 8. Juni 1968 stand das kleine Dorf Swarkestone in der Grafschaft Derbyshire Kopf. Die Bewohner wollten ihren Augen nicht trauen, als einige Limousinen aus London plötzlich auftauchten und fünf junge Männer heraussprangen, die jeder auf der ganzen Welt auf Anhieb erkannt hätte: Die Rolling Stones. Was wollten die denn hier in dem verschlafenen Ort am River Trent? Der Grund ihres Besuches: Sie wollten Fotos für das Cover ihrer neuen LP „Beggars Banquet“ anfertigen lassen, wofür sie den Profi-Fotografen Michael Joseph mitgebracht hatten. Jemand war auf die Idee gekommen, die Stones in mittelalterliche Gewänder zu kleiden und sie vor dem heruntergekommenen Swarkestone Pavilion posieren zu lassen.

Der Pavilion, im 17. Jahrhundert erbaut, bildete einmal ein Teil der Swarkestone Hall, die schon im Jahr 1750 abgerissen worden ist. Das an sich hübsche Gebäude war in einem beklagenswerten Zustand und erfuhr durch den überraschenden Besuch der Rolling Stones für kurze Zeit etwas mehr Aufmerksamkeit. Michael Joseph schoss seine Fotos und alle fuhren wieder nach London zurück. Doch „Beggars Banquet“ wurde in einer ganz anderen Aufmachung veröffentlicht; statt die Aufnahmen aus Derbyshire zu verwenden, wollten die Stones das Foto einer schmutzigen, unansehnlichen, mit Graffiti beschmierten Toilette nehmen (das in einer Autowerkstatt in Hollywood aufgenommen worden war). Die Plattenfirma weigerte sich, die LP mit so einem Foto zu veröffentlichen und wählte stattdessen ein nichtssagendes beiges Cover mit goldfarbenem Rand. Später wurde dann doch das von den Musikern favorisierte Toiletten-Foto verwendet. Die Bilder vom Swarkestone Pavilion wurden aber nicht in die Tonne getreten, sondern für die Rückseite des Albums „Hot Rocks 1964-1971“ benutzt, das 1971 erschien.
Mick Jaggers Bruder Chris hat über diese kurze Episode in Swarkestone eine kleine Dokumentation angefertigt, hier zu sehen.

Zurück zum Swarkestone Pavilion. Glücklicherweise fiel das Gebäude nicht in sich zusammen, sondern wurde wieder richtig schön aufgehübscht, dank des Landmark Trusts, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, historische Bauwerke zu retten, indem diese aufgekauft, von Grund auf renoviert und nach Fertigstellung auf Zeit vermietet werden, und das heißt, dass jedermann sich hier im Pavilion für ein paar Tage oder auch länger einmieten kann wie dieser Film zeigt.

Photo © Oliver Mills (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 18. Februar 2023 at 02:00  Comments (3)  

Der Fuchs auf englischen Pubschildern

Mit diesem Fuchs ist nicht gut Kirschen essen. The Fox and Coney (Kaninchen) in South Cave (East Yorkshire).
Photo © Maigheach-gheal (cc-by-sa/2.0)

The Fox ist ein beliebter Name für englische Pubs, damit einhergehend gibt es viele hübsche Pubschilder. „The Dictionary of Pub Names“ sagt dazu: „The sign has been used sincce the laste 15th century. It has been disappearing from urban areas in recent years but is still common in the country, especially where fox-hunting occurs„. Damit der Fuchs nicht allein auf den Schildern zu sehen ist, gibt es eine Fülle von Zusammenstellungen wie The Fox and Hounds, The Fox and Goose, The Fox and Duck, The Fox and Grapes, um nur einige zu nennen. Die Abbildung des Tieres auf den Pubschildern variiert, mal ist es ein knuddeliger Fuchs, mal ein listiger, der den ihn verfolgenden Hunden ein Schnippchen schlägt, mal ein böser, der andere Tiere fressen will.

Ich habe einmal einige Beispiele für meiner Ansicht nach sehr gelungener Schilder zusammengestellt.

Dieser Fuchs lässt es sich am Bartresen gut gehen, während die Hunde damit gar nicht einverstanden sind. The Fox and Hounds in Lyndhurst (Hampshire).
Photo © Maigheach-gheal (cc-by-sa/2.0)

Hier geht es einem Fuchs an den Kragen…und das von einer Gans. The Fox & Goose Inn in Fressingfield (Suffolk).
Photo © JThomas (cc-by-sa/2.0)

Hier ist die klassische Rollenverteilung wieder hergestellt; der Fuchs jagt die Gans. Fox & Goose in Bapchild (Kent).
Photo © Stefan Czapski (cc-by-sa/2.0)

Ein dominanter Fuchs und die kuschenden Hunde. The Fox & Dogs in Warton (Warwickshire).
Photo © JThomas (cc-by-sa/2.0)

Eine stolze Füchsin mit ihrem Nachwuchs. The Fox in Keston (Greater London).
Photo © Mike Quinn (cc-by-sa/2.0)

Ein Pubschild einmal anders. The Fox Inn in Hexham (Northumberland).
Photo © JThomas (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 17. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Richmond in North Yorkshire – Namensgeber für viele andere Richmonds in der ganzen Welt

Richmond in North Yorkshire. Blick von der Burg auf den Marktplatz.
Photo © James Allan (cc-by-sa/2.0)

Es gibt weltweit keinen anderen Ortsnamen, der weiter verbreitet ist als Richmond. Über 90 Orte soll es geben, die diesen Namen tragen, das behauptet jedenfalls Simpson Barclay in seinem Buch „Richmonds of the World„, 2013 im Verlag Paragon erschienen. English Heritage geht noch weiter und spricht von über 100 Orten namens Richmond. Die „Mutter“ aller Richmonds ist die kleine, hübsche Stadt in North Yorkshire, die ich noch in guter Erinnerung von einem früheren Besuch habe. Von den Ruinen der Burg oberhalb der Stadt hat man einen sehr schönen Blick hinunter auf den leicht abschüssigen Marktplatz. Von der Burg ist nur noch der Turm stehen geblieben, die Mauern sind überwiegend verfallen. Stolz ist man in der Stadt auf das Georgian Theatre Royal, das schon im Jahr 1788 erbaut worden ist.

Der Name Richmond kommt ursprünglich aus dem Französischen und heißt soviel wie „befestigter Hügel“, auf dem dann in Yorkshire die Burg erbaut wurde, und zwar von dem französischen Grafen Alain Le Roux, der das Land von Wilhelm dem Eroberer geschenkt bekam, weil er die dort ansässigen Wikinger eliminiert hatte.

Wie kam es nun dazu, dass sich der Ortsname so weit in der Welt verbreitet hat? „Schuld“ daran waren, so erzählt es Simpson Barclay in seinem Buch, die Dukes of Richmond, die im 19. Jahrhundert die ganze Welt per Schiff bereisten und es ganz toll fanden, Orte nach sich selbst zu benennen.

Nach dem Richmond in North Yorkshire kennt man in England noch das Richmond an der Themse, das heute zu Greater London gehört, nicht so bekannt dürfte das Richmond in South Yorkshire sein, ein Vorort von Sheffield.
In den USA gibt es die meisten Orte mit diesem Namen, der größte von ihnen ist mit 215 000 Einwohnern Richmond in Virginia, die Hauptstadt des US-Bundesstaates. Der Staat Wisconsin hat gleich drei Städte dieses Namens. In Australien findet man fünf Richmonds, darunter eines in Tasmanien, in Kanada sieben, in Neuseeland drei, in Südafrika zwei usw. usw.

Kommen wir zum Schluss noch einmal auf das Richmond in North Yorkshire zurück, das in diesem kurzen Film porträtiert wird.

Richmond in Virginia.
Photo: Jim.
Creative Commons 2.0

Richmond in British Columbia in Kanada.
Photo: Wpcpey.
Creative Commons 4.0

Richmond im Bundesstaat Victoria in Australien.
Photo: jfp93.
Creative Commons 2.0

Published in: on 16. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Alte englische Kirchentüren…im Bild

Ich mag alte englische Kirchentüren, die oft aus Eiche gefertigten Hauptportale und die kleineren Nebentüren, von denen man nicht weiß, ob die jemals geöffnet werden, ob es dazu überhaupt noch Schlüssel gibt und wenn ja, wo die wohl aufbewahrt werden.
Heute möchte ich in meinem Blog einige von diesen Portalen im Bild vorstellen, beginnend mit meinem absoluten Favoriten, der atemberaubenden Tür von St Edward’s in Stow-on-the-Wold in Gloucestershire:

Photo © Martyn Gorman (cc-by-sa/2.0)

Holy Trinity in Bledlow in Buckinghamshire, mit über 700 Jahren die älteste Kirchentür in der Grafschaft.
Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0).

St Andrew’s in Pickford (Lincolnshire).
Photo © Bob Harvey (cc-by-sa/2.0)

St Mary’s in Kemsing (Kent).
Photo © John P Reeves (cc-by-sa/2.0)

Eine 1000 Jahre alte Tür in All Saints‘ in Staplehurst (Kent).
Photo © Julian P Guffogg (cc-by-sa/2.0)

St Mary the Virgin in Eccles (Greater Manchester).
Photo © Gerald England (cc-by-sa/2.0)

Ob zu dieser Tür wohl noch ein Schlüssel existiert? St Mary’s in Deerhurst (Gloucestershire).
Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0)

Vielleicht dieser? Nein, der gehört zu St John the Baptist in Buckminster (Leicestershire).
Photo © Bob Harvey (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 15. Februar 2023 at 02:00  Comments (4)  

Sandford Orcas Manor in Dorset – Eines der gruseligsten Häuser Englands

Photo © Mike Searle (cc-by-sa/2.0)

Als ich vor dem Sandford Orcas Manor in dem Dörfchen Sandford Orcas, einige Meilen nördlich von Sherborne in Dorset, stand, wirkte das Haus selbst bei Tageslicht ziemlich gruselig. Wie mag es da wohl erst in einer stürmischen Winternacht aussehen?
Das im 16. Jahrhundert erbaute Tudor Manor House ist sowohl äußerlich als auch im Inneren sehr gut erhalten und gilt unter „Geisterjägern“ als eines der „most haunted houses of England„. Sage und schreibe 14 Geister will man hier im Laufe der Zeit zu Gesicht bekommen haben, damit rangiert das Sandford Orcas Manor in einer Top Ten-Liste der gruseligsten Gespensterhäuser Großbritanniens auf Platz 2, nach dem Bodmin Jail in Cornwall und vor dem Oakley Court Hotel (s. dazu meinen Blogeintrag) an der Themse bei Windsor in Berkshire.

Zu den im Spukhaus in Dorset umgehenden Geistern gehören zum Beispiel:

– Ein Farmer, der sich im 18. Jahrhundert im Haus erhängte und der schon mehrfach gesichtet wurde, vornehmlich nachmittags
– Ein Priester, der sich über schlafende Gäste hermachen soll und diese mit seinem Umhang zu ersticken versucht
– Ein Seekadett, der einmal einen seiner Freunde umbrachte und dafür in einen der Räume des Hauses eingeschlossen wurde; seine Schreie will man des Nachts gehört haben.

Aus einem der leerstehenden Räume des Hauses erklingt hin und wieder Cembalo-Musik, in den Gängen sind des Nachts Schritte zu hören und in einigen Zimmern bildet sich manchmal ein eigenartiger blauer Dunstschleier. Als die BBC einmal ein Kamerateam ins Sandford Orcas Manor schickte, um dort eine Dokumentation zu erstellen, sah einer vom Team wiederholt einen Mann in einem weißen Arbeitskittel und einem altmodischen Hut am Küchenfenster vorübergehen: Ihm kam das etwas merkwürdig vor, und er fand heraus, dass oben erwähnter Farmer, als er sich erhängte, einen weißen Arbeitskittel trug.

Man kann das Sandford Orcas Manor auch besichtigen, von Juli bis September immer sonntags und montags von 14 Uhr bis 17 Uhr.

The Manor House
Sandford Orcas
Sherborne DT9 4SB

Photo © Maigheach-gheal (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 14. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Claire Hamill: „Someday We Will All Be Together“ – Der Song einer nordenglischen Singer-Songwriterin und sein klassisches Vorbild

Eines meiner absoluten Lieblings-Musikstücke in der klassischen Musik ist Johann Pachelbels „Kanon in D-Dur„, das der Komponist (1653-1706) im Jahr 1694 komponierte, möglicherweise für die Hochzeit des Organisten Johann Christoph Bach, einem Bruder Johann Sebastians. Pachelbels Werk ist in der heutigen Zeit unzählige Male neu arrangiert worden, mein persönlicher Favorit ist die Version von Buddy Emmons an der Pedal Steel Guitar, hier zu hören.

Auch Claire Hamill hat sich dieses Werkes angenommen und es in einer Instrumental- und in einer Vokalversion veröffentlicht. Wer Claire Hamill nicht kennt: Sie wurde 1954 in Port Clarence im County Durham geboren, genau da, wo die Transporter Bridge den River Tees zu dem gegenüberliegenden Middlesbrough überquert. Ihr erstes Album aus dem Jahr 1972 „One House Left Standing“ zeigt auf dem Cover im Hintergrund die legendäre Brücke.

Pachelbels „Canon in D-Major“ wurde 1989 von Claire Hamill unter dem Titel „Someday We Will All Be Together“ als Single veröffentlicht, die A-Seite in einer Gesangsversion, die B-Seite instrumental. Zu der über sieben Minuten langen Instrumentalversion gibt es ein Video, das eine riesige Gruppe von Pinguinen zeigt, von denen sich einige im Rhythmus der Musik zu bewegen scheinen, hier zu hören und zu sehen. Auch die Gesangsversion finde ich außerordentlich gut gelungen, hier ist sie.

Published in: on 13. Februar 2023 at 02:00  Comments (3)  

Down House in Greater London – Langjähriger Wohnort von Charles Darwin (1809-1882)

Photo © Martin Dawes (cc-by-sa/2.0)

Charles Darwin und seine Ehefrau Emma Wedgwood waren sehr fruchtbare Menschen. Zehn Kinder setzten sie in die Welt, von denen drei schon in jungen Jahren starben. Was braucht man, wenn man eine so große Familie haben möchte? Natürlich viel Platz, und so zogen Charles und Emma 1842 aus ihrer Londoner Wohnung in der Upper Gower Street in das kleine Dorf Downe in Kent in das Down House. Zur Orientierung: Down House liegt innerhalb der Autobahn M25, etwa zehn Kilometer nördlich von Westerham. Heute gehören das Haus und der Dorf zu Greater London, zu Darwins Zeiten noch zu Kent (obwohl man auch heute noch liest, dass beide zu Kent gehören).

Charles Darwin sollte in diesem sehr hübschen Haus bis zu seinem Tod am 19. April 1882 wohnen, fast vierzig Jahre lang. Hier schrieb er sein Buch „On the Origin of Species by Means of Natural Selection“ (dt. „Über die Entstehung der Arten“), das 1859 erschien und ihn weltberühmt machte. Auch Emma Darwin starb in Downe, vierzehn Jahre nach ihrem Mann.

Charles Darwin nahm am Down House zahlreiche Umbauten vor, legte einen Küchen- und Obstgarten an und fügte Gewächshäuser hinzu. Anfangs gefiel den Darwins das Haus eigentlich nicht, sie fanden es „ugly, looks neither old nor new“, es lag auch ziemlich einsam außerhalb des Dorfes. Aber im Laufe der Zeit fanden sie doch Gefallen an ihm.
Die Ursprünge des Hauses reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück und es gab zahlreiche Vorbesitzer, zuletzt war es der Dorfpfarrer von Downe, Reverend James Drummond.

Nach dem Tod Emmas wurde Down House einige Jahre lang vermietet, bis von 1907 bis 1922 ein Mädcheninternat einzog, die Downe School for Girls (in der die bekannte Romanschriftstellerin Elizabeth Bowen unterrichtet wurde). Nach der Schließung der Schule eröffnete Down House am 7. Juni 1929 als Museum und als Erinnerungsort für den großen Naturwissenschaftler. English Heritage übernahm das Museum 1996, investierte viel Geld und renovierte es umfangreich. Hier ist ein Film.

Down House ist im Winterhalbjahr nur am Wochenende geöffnet, von April bis Oktober täglich. Der Eintrittspreis beträgt zur Zeit £14.80.

Charles Darwin ist nicht in Downe begraben worden, er wurde in der Westminster Abbey in London beigesetzt. Emma Darwins Grab dagegen findet man auf dem Kirchhof von St Mary the Virgin in Downe.

Down House
Luxted Road
Downe BR6 7JT

Siehe auch meinen anderen Blogeintrag über Charles Darwin.

Photo © Katherine Tyrrell (cc-by-sa/2.0)

Photo © Basher Eyre (cc-by-sa/2.0)

Darwins Arbeitszimmer.
Photo: L2F1.
Creative Commons 2.0

Published in: on 12. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Obscene Publications Squad – Eine ehemalige Spezialeinheit der Londoner Metropolitan Police

Die Obscene Publications Squad (OPS) ist laut Collins‘ Dictionnary „a division of the police force which deals with illegal books, pictures, or films which are judged obscene because they deal with sex or violence in a way that is considered offensive to the general public„. Gegründet wurde die Spezialeinheit Anfang der 1960er Jahre, um den Obscene Publications Act aus dem Jahr 1959 durchzusetzen. Die Einheit hatte bis 1995 Bestand, als sie in Paedophile and Child Pornography Unit umbenannt wurde, und sie sich ausschließlich mit Pädophilie und Kinderpornografie beschäftigte.

Michael Hames war fünf Jahre lang Chef dieser Squad und hat ein Buch darüber geschrieben „The Dirty Squad: The Inside Story of the Obscene Publications Branch by its former head Michael Hames„, erschienen im Jahr 2000 im Verlag Little, Brown.

Ende der 1960er und in den 1970er Jahren geriet die OPS in die Negativschlagzeilen als einige ihrer Mitglieder sich der Korruption schuldig machten, allen voran ihr Boss Detective Chief Superintendent William Moody. Wollte irgendjemand im Londoner Amüsierviertel Soho einen Sexshop aufmachen, in dem pornografisches Material angeboten werden sollte, musste der dem Polizeibeamten eine hohe Lizenz zahlen und auch ein monatliches Schutzgeld wurde erpresst. Dafür konnte er in Ruhe seine illegalen Schriften verkaufen und musste mit keiner Razzia rechnen. In einem Fall nahm Moody binnen sechzehn Monaten £53 000 ein. Allzu lange konnte das natürlich nicht gut gehen; eine Untersuchungskommission kam ihm auf die Spur, er wurde verhaftet, vor Gericht gestellt und zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.
Die BBC drehte eine Dokumentation über das Thema: „Bent Coppers: Crossing the Line of Duty„, hier zu sehen.

Unter der Ägide von Michael Hames wandte sich die OPS schließlich immer mehr dem Thema Kinderpornografie zu, die an Bedeutung stark zugenommen hatte und den Großteil ihrer Arbeit ausmachte. Sie wurde umstrukturiert und Paedophile and Child Pornography Unit genannt.

Published in: on 11. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Clare Bridge – Die älteste Brücke in Cambridge

Photo © Peter Trimming (cc-by-sa/2.0)

Die wunderschöne alte Clare Bridge in der Universitätsstadt Cambridge überquert den River Cam schon seit fast vierhundert Jahren. Erbaut wurde sie von 1639 bis 1640 von Thomas Grumbold, einem Baumeister, der sich im 17. Jahrhundert in Cambridge niedergelassen hatte. Sie ist die älteste Brücke in der Stadt, gehört zum 1326 gegründeten Clare College und verbindet den Old Court auf der einen Seite und den neuen Campus auf der anderen Seite des Flusses. Die anderen alten Brücken in Cambridge sind von den parlamentarischen Truppen Oliver Cromwells während des Bürgerkriegs abgerissen worden. Die Steine wurden dafür verwendet, die Mauern des Cambridge Castles zu verstärken (von dem heute nur noch ein Hügel übrig geblieben ist, von dem man einen sehr schönen Blick auf die Stadt hat, was ich selbst erleben konnte).

Die Clare Bridge, auch Clare College Bridge genannt, ist 25 Meter lang, etwa fünf Meter breit, besteht aus drei Bögen und hat eine Balustrade, die mit 14 Steinkugeln verziert ist. Eine dieser Kugeln fällt auf, weil ein Stück darin fehlt, und dafür gibt es zwei Erklärungen. Erstens: Der Erbauer der Brücke war sehr unzufrieden mit der Bezahlung, die er für seine Arbeit erhielt, und hat aus Zorn ein Stück aus der Steinkugel herausgeschnitten. Zweitens: Zur Zeit der Erbauung war es nicht üblich, Steuern für noch nicht fertig gestellte Bauwerke zu zahlen, so ließ man die Kugel (und damit die Brücke) unvollendet und zahlte damit keine Steuern.

Die Clare Bridge ist nicht nur die älteste, sondern, meiner Meinung nach, auch die schönste Brücke von Cambridge.

Photo © John Sutton (cc-by-sa/2.0)

Die unvollendete Steinkugel auf der Balustrade der Clare Bridge.
Photo: Elektron.
Creative Commons 2.5 Generic.

Published in: on 10. Februar 2023 at 02:00  Comments (1)  

Die Davington Priory in Faversham (Kent) – Wohnort eines berühmten irischen Rockmusikers

Ein altes Eingangstor zur Davington Priory.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Immer wenn ich von Canterbury nach London, oder andersherum, fuhr, nahm ich lieber die A2 statt der Autobahn M2, da diese Straße durch viele Ortschaften führt und man da mehr zu sehen bekommt. Die A2 führt auch durch die Stadt Faversham, Standort der ältesten Brauerei Großbritanniens, der Shepherd Neame Brewery (siehe dazu meinen Blogeintrag).

Im nördlichen Teil der Stadt, im Ortsteil Davington, treffen wir auf die Davington Priory, die sich an den Straßen Davington Hill und Priory Road entlang zieht und die direkt an die Kirche St Mary Magdalene and St Lawrence grenzt. Das im Jahr 1153 erbaute Kloster wurde von den Nonnen des Benediktinerordens bewohnt und das bis zum Jahr 1535. Das Haus geriet dann in Privatbesitz bis es 1931 von der Krone übernommen und einige Jahre später wieder verkauft wurde.

Christopher Henry Gibbs (1938-2018) zog 1972 in das Haus in Faversham ein, ein Antiquitätenhändler und eine Modeikone in den 1960er Jahren, der den Begriff „Swinging London“ prägte. Er war mit den Rolling Stones befreundet und beherbergte in der Priory für einige Zeit David Litvinoff (1928-1975), eine schillernde Figur aus der Londoner Filmszene mit Verbindungen zur Unterwelt der Stadt. Litvinoff nahm sich am 8. April 1975 mit einer Überdosis Schlaftabletten in der Priory das Leben.
Gibbs verkaufte die Davington Priory in den 1980er Jahren an seinen Freund, den irischen Rockmusiker Bob Geldof, der bis heute in dem alten Gemäuer in Faversham wohnt. Bob Geldof war Mitglied der Band Boomtown Rats, wurde aber weltbekannt als Organisator der Charity Events Band Aid, Live Aid und Live 8. Bob Geldof heiratete seine Frau, die Fernsehmoderatorin Paula Yates (1959-2000), in der benachbarten Kirche St Mary Magdalene and St Lawrence, wo auch die Trauerfeierlichkeiten nach dem Ableben seiner damals schon geschiedenen Frau stattfanden. Paula Yates starb an einer Überdosis Heroin wie auch ihre gemeinsame 25jährige Tochter Peaches Honeyblossom Geldof (1989-2014). Der Bewohner der Davington Priory hat in seinem Leben also schon mehrere Schicksalsschläge hinnehmen müssen.

St Mary Magdalene and St Lawrence.
Photo © pam fray (cc-by-sa/2.0)

Die Straße Davington Hill; links die Grenzmauer zur Priory.
Photo © pam fray (cc-by-sa/2.0)

Der Besitzer der Davington Priory, Bob Geldof.
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Published in: on 9. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Indian Queens – Ein Dorf in Cornwall und ein Song eines englischen Rockstars

Der Original-Vorbau des ehemaligen Gasthauses, der jetzt an einem anderen Haus in Indian Queens angebracht ist.
Photo: Talskiddy.
Creative Commons 3.0

Indian Queens ist ein Ortsname, den man nicht unbedingt mit der Grafschaft Cornwall in Verbindung bringen würde. Das Dorf liegt an der Durchgangsstraße A30, die früher einmal direkt durch den Ort ging; dann wurde in den 1990er Jahren eine Umgehung gebaut und seitdem ist es hier ruhiger geworden. Zur Orientierung: Indian Queens liegt etwa auf halber Strecke zwischen Newquay und St Austell.

Wie kam es nun zu dem ungewöhnlichen Namen des Dorfes? Es kursieren mehrere Versionen über den Ursprung, zum Beispiel: Es gab hier Ende des 18. Jahrhunderts ein Gasthaus namens The Indian Queen, später etwas verändert in The Indian Queens. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigte das Pubschild auf der einen Seite eine indianische Prinzessin, auf der anderen Seite Queen Victoria, die ja auch Empress of India war. Der Dorfname könnte also auf das Gasthaus, das schon lange nicht mehr existiert, zurückzuführen sein.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Dorf in Cornwall nach der indianischen Prinzessin Pocahontas benannt worden ist; eine Straße im Ort heißt Pocahontas Crescent, die zusammen mit den Straßen Princess Park, Queens Close und der Hauptstraße Chapel Road ein Viereck bilden. Aber warum? Pocahontas ist sicher nie hier unten in Cornwall gewesen.

Was hat das Dorf in Cornwall zu bieten? Besonders stolz ist man auf die örtliche Brass Band, die schon seit dem 19. Jahrhundert existiert und die über die Grenzen Cornwalls hinaus in Erscheinung getreten ist. Hier ist eine kleine Kostprobe.
Dann gibt es noch einen „preaching pit“ aus der Zeit Königin Victorias zu sehen, einen Platz an dem die Methodisten Predigten hielten, arenaförmig in einem ehemaligen Steinbruch angelegt.

Der Singer-Songwriter Nick Lowe hat im Jahr 2001 einen Song geschrieben, der „Indian Queens“ heißt und in dem er einen Bezug zu dem Dorf herstellt. Auf dem Weg von Cornwall, wo er ein Haus besaß, nach London, kam er auf der A30 oft an dem Ort vorbei und wurde zu dem Song inspiriert (enthalten auf dem Album „The Convincer„). Der Text handelt von einem Seemann, der durch die ganze Welt reist, Abenteuer erlebt und sich schließlich nach dem Dorf seiner Kindheit, nach Indian Queens, zurück sehnt.

Photo: Talskiddy.
Creative Commons 3.0

Der „preaching pit“ von Indian Queens.
Photo © Mike Smith (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 8. Februar 2023 at 02:00  Comments (2)  

The Tyne-Wear Derby – Die Rivalität zweier Fußballvereine im Nordosten Englands

St James‘ Park Stadium in Newcastle.
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

In der Bundesliga gibt es sogenannte Derbys, Spiele zwischen Fußballmannschaften, die räumlich dicht beieinander liegen und deren Fans oft verfeindet sind (der Klassiker hier ist Borussia Dortmund und Schalke 04).
So etwas gibt es auch in den englischen Ligen wie etwa die Derbys zwischen Liverpool und Everton, Aston Villa und Birmingham City oder Sheffield United und Sheffield Wednesday. In Anknüpfung an meinen gestrigen Blogeintrag, in dem der Fußballverein Newcastle United eine Rolle spielte, möchte ich heute etwas näher auf das sogenannte Tyne-Wear Derby eingehen, auf die Rivalität der beiden Clubs Newcastle United und AFC Sunderland. Beide Städte liegen in der Region Tyne and Wear im Nordosten Englands und sind nur rund 18 Kilometer weit entfernt.

Newcastle United spielt im Stadion St James‘ Park, das über 52 000 Zuschauer fasst, ihre Spieler werden The Magpies genannt, die Elstern, auf Grund ihrer schwarz-weiß gestreiften Trikots.

Der AFC Sunderland spielt im Stadium of Light, in das etwa 49 000 Zuschauer passen. Ihre Spieler sind The Black Cats, eine riesige schwarze Katze ziert auch eine Wand des Stadions. Bei Heimspielen treten die Spieler in weiß-rot gestreiften Trikots auf. Eine weitere gebräuchliche Bezeichnung für Spieler und Fans ist The Mackems wie auch die Einwohner der Stadt Sunderland tituliert werden.

Die Rivalität der beiden Städte ist wohl historisch bedingt und soll bis zum Bürgerkrieg zurückzuführen sein. Im Fußball kam es immer wieder zu Spannungen zwischen den Fangruppen beider Vereine, die sich häufig in Handgreiflichkeiten im und außerhalb der beiden Stadien äußerten. Verhaftungen von Fans waren eine Zeit lang an der Tagesordnung, und ich glaube nicht, dass die Polizisten, die zu den Spielen abgeordnet waren, sich auf die Einsätze besonders gefreut haben.

Ich kann mir gut vorstellen, was am 5. Dezember 1908 im St James‘ Park Stadion in Newcastle los gewesen sein mag, als die Heimmannschaft von Sunderland mit 9:1 vom Platz gefegt worden ist. Noch lange nach dem Spiel werden die Magpie-Fans sich ihre Wunden geleckt haben.

Beide Mannschaften haben übrigens (bis heute) jeweils 53x gewonnen und 50x unentschieden gespielt. Hier sind einige Ausschnitte aus den Spielen zu sehen.

Wie es bei einem Derby Day in den Straßen Newcastles zugehen kann, zeigt dieser Film.

The Stadium of Light in Sunderland.
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

The Black Cat an der Wand des Sunderland-Stadions.
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 7. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

The Blaydon Races, Geordies und der Newcastle United Football Club

Die Stadt Blaydon.
Photo © Peter McDermott (cc-by-sa/2.0)

Geordies nennt man die Menschen, die in Newcastle upon Tyne und Umgebung im Nordosten Englands leben und einen bestimmten Dialekt sprechen, den man ebenfalls als Geordie bezeichnet. Auch die Anhänger des bedeutendsten Fußballvereins der Region, Newcastle United, sind Geordies und haben sich eine Hymne gewählt, die sie gern bei den Matchs ihres Lieblingsclubs singen, „The Blaydon Races„.

George „Geordie“ Ridley (1835–1864) hat dieses Lied 1862 geschrieben, in dem es um die Pferderennen in Blaydon geht, einer Stadt im Verwaltungsbezirk Gateshead. Den Rennplatz von Blaydon gibt es heute nicht mehr, es wurde ein Kraftwerk darauf  gebaut, das aber inzwischen abgerissen worden ist; dafür ist auf der Fläche ein großes Wohngebiet mit hunderten von Wohnungen, entstanden.

Da sich „The Blaydon Races“ so schön grölen lässt, haben sich auch Fans von anderen Fußballvereinen dieses Lied zu eigen gemacht, manchmal mit etwas geändertem Text.

Hier sind einige prominente Geordies:
Paul „Gazza“ Gascoigne, der skandalträchtige ehemalige Fußballspieler , der seine Karriere bei Newcastle United begann, war ein echter Geordie.

– Die beiden beliebten Fernsehmoderatoren Ant and Dec (das sind Anthony „Ant“ McPartlin und Declan „Dec“ Donnelly) kommen aus Newcastle und sprechen vor der Kamera gern ihren Dialekt.

Cheryl Cole, Mitglied der Gruppe Girls Aloud und ehemals Jurymitglied bei The X Factor, ist stolz darauf, Geordie zu sein.

Kevin Whateley, der aus Northumberland stammt, machte in der TV-Serie „Morse“ als Detective Sergeant Lewis kein Hehl daraus, ein Geordie zu sein. Danach ist er ja zum Detective Inspector befördert worden und hatte seine eigene Serie „Lewis“. Hier ist er, zusammen mit Jimmy Nail und Tim Healy, mit seiner Version des Songs zu hören.

Am Ufer des Flusses Tyne ist im Jahr 2012 eine Skulptur von Andrew McKeown aufgestellt worden, die an die Blaydon Races erinnert, aus Anlass des 150. Jahrestages der Komposition des Liedes. Sie zeigt drei Rennpferde mit ihren jeweiligen Jockeys.

Ebenfalls am River Tyne an einer Mauer ist eine Plakette angebracht worden mit der Aufschrift:
Blaydon Races
Official racing started in 1861 on Blaydon island which lay North of here. The song was written in 1862. From 1887 to 1914 the race course was on Stella Haugh, the site of the former Power station.

Andrew McKeowns Skulptur am River Tyne.
Photo © Andrew Curtis (cc-by-sa/2.0)

Eine Plakette nahe des River Tyne.
Photo © Oliver Dixon (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 6. Februar 2023 at 02:00  Comments (2)  

Die Lodore Falls in Cumbria und der Lake Poet Robert Southey (1774-1843)

Photo © David Purchase (cc-by-sa/2.0)

Am Südufer des Sees Derwent Water im Lake District in Cumbria steht das schön gelegene Lodore Falls Hotel. Von hier aus gelangt man zu den Lodore Falls, wo sich der kleine Fluss Watendlath Beck 30 Meter tief als Wasserfall eine Schlucht hinunterstürzt, bevor er im Derwent Water mündet. Wenn es hier oben im Nordwesten Englands stark geregnet hat, was ziemlich oft vorkommt, kann aus dem Flüsschen schon einmal ein reißender Fluss werden, und die Lodore Falls entwickeln sich zu einem beeindruckenden Naturschauspiel.

Robert Southey (1774-1843), neben William Wordsworth und Samuel Taylor Coleridge einer der sogenannten Lake Poets, hat sich dieses Wasserfalls 1820 in einem Gedicht angenommen, das er „The Cataract of Lodore“ nannte, ein Musterbeispiel für die Onomatopoesie, so lautet die Bezeichnung für ein lautmalendes Gedicht oder wie es die Wikipedia exakt beschreibt: „die Nachahmung eines Naturlautes oder eines sonstigen außersprachlichen akustischen Phänomens durch die klanglich als ähnlich empfundene Lautgestalt eines sprachlichen Ausdrucks“.

„How does the Water
Come down at Lodore?‘
My little boy ask’d me
Thus, once on a time;
And moreover he task’d me
To tell him in rhyme.“

So beginnt Southeys Gedicht, das immer mehr Fahrt aufnimmt, um sich dann wie ein herabstürzender Wasserfall zu gebärden:

„Sinking and creeping,
Swelling and sweeping,
Showering and springing,
Flying and flinging,
Writhing and ringing,
Eddying and whisking,
Spouting and frisking,
Turning and twisting,
Around and around
With endless rebound!“

So geht es noch lange weiter bis das Gedicht mit den Worten endet:

„All at once and all o’er, with a mighty uproar,
And this way the Water comes down at Lodore.“

Das ist sicher eines von Robert Southeys Meisterwerken, und er muss sich lange an den Lodore Falls aufgehalten haben, um diesen Klangteppich eines Wasserfalls in ein Gedicht zu verweben

Hier wird das Gedicht in voller Länge vorgetragen. Dieser Film zeigt den Wasserfall.

The Lodore Falls Hotel.
Photo © Tony Beattie (cc-by-sa/2.0)

John Opie: Robert Southey (1774-1843), Aged 31; Keswick Museum and Art Gallery. This work is in the public domain.
Published in: on 5. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

St Mary’s Parish Church in Astbury (Cheshire) – Eine der schönsten Kirchen Englands

Photo © Galatas (cc-by-sa/2.0)

Congleton, die Stadt der Bären (siehe dazu meinen Blogeintrag), liegt gleich um die Ecke von Astbury, einem der hübschesten Dörfer der Grafschaft Cheshire. In der Dorfmitte findet man ein attraktives Village Green, einen Pub namens The Egerton Arms, der früher einmal als Kutschenstation diente, und eine ganz besondere Kirche, St Mary’s Parish Church, die viel zu gewaltig geraten scheint für ein Dorf dieser Größe. Der Kunsthistoriker und Spezialist für Architekturgeschichte Nicholas Pevsner (1902-1983) nannte St Mary’s einmal „one of the most exciting Cheshire churches„, und der muss es ja schließlich wissen.

Was bei St Mary’s, deren Anfänge bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen, auf Anhieb auffällt, ist der separat stehende Kirchturm, der durch eine Passage mit der Kirche verbunden ist. Warum man das gemacht hat, scheint wohl nicht mehr so recht nachvollziehbar zu sein. Weiterhin höchst selten ist, dass die Kirche in Trapezform gebaut worden ist, das heißt, ihr Westteil ist breiter als ihr Ostteil. Das Kirchenschiff kann sich in der Breite sogar mit der Kathedrale von Chester messen. Mehrere Grabstätten sind im Inneren von St Mary’s zu finden, unter anderem die der Sleeping Lady Mary Egerton, die 1599 gestorben ist. Eine kurze Zeit lang wurde die Kirche im Bürgerkrieg entweiht, als Cromwells Soldaten, sie als Pferdestall benutzten.

Auch auf dem Kirchhof sind „tomb chests“ zu finden, kistenförmige Grabstätten auf denen manchmal auch die steinernen Abbilder der „Insassen“ liegen (etwas mehr darüber in diesem Blogeintrag). Noch zu erwähnen ist die uralte Eibe, die schätzungsweise 2000 Jahre alt ist und gestützt werden muss, damit sie nicht in sich zusammenbricht. Es gibt also einiges in Astburys wunderschöner Kirche zu sehen und zu bestaunen. Hier ist ein sehr schöner Film über St Mary’s mit noch viel mehr Details und Informationen.

St Mary’s Church
Peel Lane,
Astbury
CongletonCW12 4RQ

Photo © Galatas (cc-by-sa/2.0)

Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

Das „lych gate“ von St Mary’s.
Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

Die 2000 Jahre alte Eibe.
Photo © Jonathan Kington (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 4. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Das Londoner Kaufhaus Harrods und seine Rolltreppen

Die Egyptian escalators.
Photo: Tony in WA.
Creative Commons 2.0

Die Besucher des Londoner Kaufhauses Harrods sahen sich im Jahr 1898 mit einer Neuerung konfrontiert, die es im gesamten Empire noch nie gegeben hat, einer Rolltreppe. Der US-Amerikaner Jesse Wilford Reno hatte sie erfunden und 1892 in den USA als Patent angemeldet, und nun war so ein Exemplar erstmals in London zu sehen und zu benutzen. Die Besucher von Harrods waren erst sehr skeptisch und nicht jeder traute sich auf diese beweglichen Treppen. Die mutigen Männer und Frauen, die es wagten, sich daraufzustellen und in den ersten Stock des Kaufhauses zu gleiten, wurden oben von Angestellten empfangen… mit Riechsalz für die Damen und einem Glas Cognac für die Herren, um die Nerven zu beruhigen. Ob einige Herren daraufhin die aus Flechtleder angefertigte Rolltreppe mehrmals benutzten, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese „Personentransportbeförderungsanlage“ im Zuge von Umbaumaßnahmen wieder abgebaut.

Hundert Jahre später, also 1998, staunten die Kaufhausbesucher über eine neue Rolltreppe, die der Harrods-Besitzer, der Ägypter Mohamed Al-Fayed, hatte installieren lassen, die Egyptian escalators. Al-Fayed hatte dem Künstler William Mitchell (1925-2020) schon Anfang der 1990er Jahre den Auftrag erteilt, seinem Kaufhaus einen ägyptischen Touch zu verleihen, und so entstanden die Egyptian Rooms und die Egyptian Hall. Die in den 1920er Jahren zuletzt installierten Rolltreppen wurden durch die neuen ersetzt, die die Besucher bis in den fünften Stock befördern und die sich dabei wie in das alte Ägypten zurück versetzt fühlen. Heute verfügt Harrods über insgesamt sechzehn Rolltreppen.

Hier ist ein Film über die aktuellen Rolltreppen von Harrods, und dieser Film zeigt die Egyptian escalators.

William Mitchell schuf auch die drei Meter hohe Skulptur von Lady Diana und Al-Fayeds Sohn Dodi, genannt „Innocent Victims„, die von 2005 bis 2018 im Harrods aufgestellt war. Nachdem das Kaufhaus von neuen Besitzern aus Katar übernommen worden war, wurde die Skulptur entfernt und nach einiger Zeit an Mr Al-Fayed zurückgegeben.

Siehe auch meinen Blogeintrag über die erste Rolltreppe in der Londoner U-Bahn und den Mann mit dem Holzbein.

Die Decke oberhalb der ägyptischen Rolltreppe.
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)

Photo: Nick Kenrick.
Creative Commons 2.0

William Mitchells Statue „Innocent Victims“.
Photo: Bobak Ha’Eri.
Creative Commons 3.0

Published in: on 3. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

The Folkestone Triennial – Eine Kunstausstellung in Kent

„Folkestone Lightbulb“ von Michael Craig-Martin.
Photo © Ian Taylor (cc-by-sa/2.0)

Wer den Kanaltunnel in Richtung England durchquert und bei Folkestone in Kent wieder das Tageslicht erblickt hat, fährt meistens gleich weiter und macht in der Stadt an der Küste keine Station. Dabei hat Folkestone ein reiches Kunstleben wie die alle drei Jahre stattfindende Triennale. Diese Kunstaustellung findet nicht in geschlossenen Räume statt, sondern die Exponate sind im ganzen Stadtgebiet verteilt.

The Folkestone Triennial zieht jedes Mal mehr Besucher an und bringt Geld in die Stadt, £65 Millionen sollen es schon im Jahr 2014 gewesen sein. Durch Corona gab es zuletzt eine Verschiebung, die Ausstellung , die für das Jahr 2020 geplant war, wurde ein Jahr verschoben. 2024 wird die nächste Triennale stattfinden. Ein Teil der Exponate bleibt in der Regel nach dem Ende der Kunstausstellung stehen und verschönert auf diese Weise das Stadtbild von Folkestone immer mehr.

Jede Ausstellung steht unter einem bestimmten Motto; die erste im Jahr 2008 nannte sich „Tales of Time and Space„, die letzte im Jahr 2021 „The Plot„, mit dem etwas sperrigen Zusatz „Urban myths and their relation to verifiable realities: the gap between the story and the materiality“. Vertreten sind namhafte nationale und internationale Künstler wie zuletzt die mit dem Turner Prize ausgezeichneten Richard Deacon und das Künstlerkollektiv Assemble aus London. Es gab auch einen deutschen Beitrag von den Künstlern Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt.

Auch der mysteriöse Banksy tauchte bei der Folkestone Triennial 2014, wie immer unangekündigt, auf, und steuerte sein Graffiti „Art Buff“ bei.

Hier ist ein kurzer Film über die letzte Triennale, und hier sind einige Exponate der letzten Jahre zu sehen:

„Holiday Home“ von Richard Woods.
Photo © pam fray (cc-by-sa/2.0)

„Siren“ von Marc Schmitz und Dolgor Ser-Od.
Photo © Ian Taylor (cc-by-sa/2.0)

„Five Headed Sculpture“ von Paloma Varga Weisz.
Photo © Oast House Archive (cc-by-sa/2.0)

„Lamp Post (as remembered)“ von David Shrigley.
Photo © pam fray (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 2. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Grantchester Meadows – Ein Naherholungsgebiet bei Cambridge und ein Song von Pink Floyd

Photo © John Sutton (cc-by-sa/2.0)

Seit der Ausstrahlung der TV-Serie „Grantchester„, die 2014 begann, dürfte das kleine, hübsche Dorf mit diesem Namen an der Peripherie der Universitätsstadt Cambridge im ganzen Königreich bekannt geworden sein. Ich schrieb in meinem Blog mehrere Male über die TV-Serie und meinen Besuch in Grantchester. Dabei spazierte ich mit meinem Freund David Bradshaw auch über die Grantchester Meadows, die sich vom Dorf entlang des River Cam bis nach Cambridge ziehen.

Die Park- und Wiesenlandschaft wurde von der Dichterin Sylvia Plath in ihrem Gedicht „Watercolor of Grantchester Meadows“ besungen, darin erwähnt sie auch den Byron’s Pool, in dem Lord Byron gebadet haben soll (Näheres über den Teich in meinem Blogeintrag). Sie schreibt darin hauptsächlich über die Tier- und Pflanzenwelt der Meadows, ein sehr stimmungsvolles Gedicht.

Genauso stimmungsvoll ist ein Song der englischen Gruppe Pink Floyd mit dem Titel „Grantchester Meadows„, das Bandmitglied Roger Waters 1969 schrieb und das auf ihrem Album „Ummagumma“ veröffentlicht worden ist. Es beginnt mit dem Gesang einer Lerche, die den Song auch in seiner ganzen Länge im Hintergrund begleitet. Ein wunderschönes Lied, hier zu hören, ergänzt durch sehr schöne Videosequenzen über die Meadows.

Pink Floyds David Gilmour wurde am 6. März 1946 in Cambridge geboren, in der Straße Grantchester Meadows, in der Hausnummer 109, und er verbrachte auch seine Kindheit hier. Die Nähe zu der Parklandschaft veranlasste ihn, den Song „Fat Old Sun“ zu schreiben, der 1970 auf dem Album „Atom Heart Mother“ erschien.

Ein weiteres Bandmitglied war Syd Barrett, der aber schon nach kurzer Zeit Pink Floyd auf Grund psychischer Probleme verließ. Syd Barrett wurde am 6. Januar 1946 in der Glisson Road Nummer 60 in Cambridge geboren und lebte zuletzt zurückgezogen in einem kleinen Haus in einer Sackgasse mit der Adresse 6 St Margaret’s Square im Südosten von Cambridge. Er starb am 7. Juli 2006.

Photo © Hugh Venables (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 1. Februar 2023 at 02:00  Kommentar verfassen