Quo Vadis – Ein Restaurant im Londoner Soho-Viertel mit einer interessanten Vergangenheit

Eingerahmt von einer Pizzeria und einem Stripclub findet man in der Londoner Dean Street im Vergnügungsviertel Soho ein Restaurant namens Quo Vadis. Im Sommer kann man unter einer Markise hier im Freien essen, obwohl das eher kein Vergnügen ist, fließt doch der Autoverkehr hautnah an den Tischen vorbei.

1926 wurde Leoni’s Quo Vadis von dem Italiener Pepino Leoni gegründet, der eine Menge Geld in sein Restaurant steckte, das für ihn sein Ein und Alles war. Man ging gern zu Pepino, um bei ihm italienische Gerichte zu essen und er war allseits beliebt. Dann traf ihn im Jahr 1940 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wie der Blitz seine Internierung als Volksfeind, da in diesem Jahr Italien in den Krieg eingetreten war. Nichts hatte er sich zu Schulden kommen lassen, er hatte niemals irgendwelche Aussagen getroffen, die ihn als Feind des britischen Volkes auswiesen. Er war lediglich der Besitzer eines beliebten Restaurant in der Dean Street. Verständlich, dass Pepino wütend auf die britischen Behörden war. Nach Kriegsende kehrte er nach Soho zurück und verstärkte seine Anstrengungen, um sein Quo Vadis zu einem der besten Restaurants des Viertels zu machen, was ihm auch gelang.

Noch einmal erzürnte eine Maßnahme den Italiener, und zwar wurde an der Fassade seines Restaurants eine blaue Plakette angebracht mit der Inschrift „Karl Marx 1818-1883 lived here 1851-1856„. Gerade an den Mann, der Pepinos wohlhabende Klientel zum Teufel jagen wollte, sollte mit der Plakette erinnert werden, das war Geschäftsschädigung in den Augen des Restaurateurs. Aber Pepino überlebte auch diesen „Schicksalsschlag“.

Nachdem der Italiener gestorben war, wechselte Quo Vadis den Besitzer. Eine Zeit lang gehörte es dem umstrittenen Sternekoch Marco Pierre White und dem ebenso umstrittenen Künstler Damien Hirst. Heute erinnern noch zwei private Speiseräume an die Vergangenheit des Restaurants: Der Marx Room und der Leoni Room. Seit 2012 ist der gebürtige Schotte Jeremy Lee Küchenchef im Quo Vadis, der „British fare“ auf seine Fahnen geschrieben hat.

Quo Vadis
26-29 Dean Street
Soho
London W1D 3LL

Published in: on 31. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Richmondshire – Englands Wohngebiet mit der höchsten Lebensqualität

Blick auf Richmond von der Burgruine aus.
Photo © DS Pugh (cc-by-sa/2.0)

Alle zwei Jahre werden in der Halifax Quality of Life Survey die Regionen Großbritanniens gelistet, die die höchste Lebensqualität bieten. Die aktuelle Liste verzeichnet Erstaunliches. Auf Platz 1 liegen die Orkney Inseln, die u.a. mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und einer geringen Kriminalitätsrate punkten konnten. Die Menschen, die dort draußen auf den Inseln im Atlantik leben, fühlen sich wohl und sind glücklich.

Da die Orkney Inseln nicht zu meinem Berichtsgebiet gehören, beschäftige ich mit Platz 2, und das ist kein wohlhabendes Wohngebiet im Dunstkreis der Hauptstadt, sondern das ist Richmondshire, hoch oben im Norden, in der Grafschaft North Yorkshire (im Jahr 2017 noch auf Platz 9). Auch hier gibt es eine geringe Kriminalitätsrate, relativ wenig Verkehr auf den Straßen, eine geringe Bevölkerungsdichte und ein weit verbreitetes Gefühl der Zufriedenheit der rund 50 000 Menschen, die hier wohnen.

Was bietet Richmondshire für den Touristen, der sich in der Region einmal umschauen möchte? Sehr viel Natur, denn ein großer Teil der Yorkshire Dales befindet sich hier wie das Swaledale und das für seinen Käse bekannte Wensleydale. Es gibt viele hübsche Dörfer in Richmondshire wie Askrigg, wo die beliebte TV-Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“ gedreht wurde, Hawes mit seiner Wensleydale Creamery, Middleham mit der Burgruine aus der Zeit Richards III. und Leyburn, wo jedes Jahr im Juni das  Dales Festival of Food and Drink stattfindet.

Mittelpunkt ist die kleine Marktstadt Richmond, die ich einmal besuchte, und die mir sehr gefallen hat. Beherrscht wird sie von den Ruinen des Richmond Castles oberhalb der Stadt. An einem der größten Marktplätze des Landes lieht eines der ältesten Theater Englands, das Georgian Theatre Royal, das Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde und dessen Präsident zurzeit die Schauspielerin Judi Dench ist. Auch Richmond diente viele Male als Drehort für Filme und TV-Serien.

Ein Besuch Richmonds und seiner sehenswerten Umgebung, die ich mehrfach bereist habe, ist sehr zu empfehlen!

Muker im Swaledale.
Photo © Christine Johnstone (cc-by-sa/2.0)

Askrigg
Photo © Richard Webb (cc-by-sa/2.0)

Hawes
Photo © Malcolm Neal (cc-by-sa/2.0)

Scott’s Grotto in Ware (Hertfordshire)

Die Kleinstadt Ware liegt an der A10 in der Grafschaft Hertfordshire nördlich von London. Zu den Attraktionen der Stadt zählt neben dem Great Bed of Ware (ich berichtete in meinem Blog darüber) auch noch Scott’s Grotto, angeblich die größte ihrer Art in Großbritannien. Über eine andere Grotte habe ich schon einmal geschrieben, die Shell Grotto in Margate (Kent).

Benannt ist die Grotte nach dem kaum noch bekannten Dichter John Scott, der im 18. Jahrhundert lebte. 1768 erbte er das Amwell House in Ware, das er umgestaltete, einen Garten anlegte und dabei auf die Idee kam, eine Grotte zu bauen, was in der damaligen Zeit en vogue war. Nach Scotts Tod im Jahr 1783 übernahm seine Tochter das Anwesen, das nach deren Tod den Besitzer wechselte. 1974 übernahm der East Hertfordshire District Council die Grotte, nachdem Pläne bestanden, sie einfach abzureißen. 1983 wurde Scotts Grotto für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Ware Society kümmerte sich sehr um den Erhalt der Grotte, sammelte Spenden, so dass sie für £124 000 komplett restauriert werden konnte und 1991 wieder die Pforten für Besucher öffnete.

Die in einen Hügel hineingebaute Grotte besteht aus sechs Kammern, die durch Tunnel miteinander verbunden sind. Die Wände sind mit Muscheln, Feuersteinen und Buntglas verkleidet. Es gibt dort keine elektrische Beleuchtung, daher sollte man auf jeden Fall eine Taschenlampe mitbringen. Menschen mit Gehproblemen sollten die Grotte besser nicht besuchen, da der Untergrund darin sehr uneben ist.

Die Öffnungszeiten sind sehr beschränkt; nur samstags von 14 Uhr bis 16.30 kann man John Scotts Meisterwerk besuchen und das auch nur von April bis September.
Dieser Film vermittelt einen Eindruck von Scott’s Grotto. Man findet sie in Ware mitten in einem Wohngebiet an der Scotts Road, die von der A119 abzweigt. Den halb zugewachsenen Eingang kann man leicht übersehen.

The Second Great Fire of London im Dezember 1940

Die St Paul’s Kathedrale von der Paternoster Row aus gesehen.
Photo © Deirdre Shaw (cc-by-sa/2.0)

The Great Fire of London im Jahre 1666 legte einen großen Teil der Londoner Innenstadt in Schutt und Asche. Der Brand entstand in einer Bäckerei im Pudding Lane und breitete sich schnell aus. Über 13 000 Häuser und Dutzende von Kirchen, unter anderem die St Paul’s Kathedrale, fielen den Flammen zum Opfer. Wieviele Menschen ums Leben kamen ist nicht bekannt, die Zahl soll aber nicht groß gewesen sein. Ich schrieb in meinem Blog schon einmal über den Brand.

In der Nacht zum 29. Dezember 1940 wurde London von Bombern der deutschen Wehrmacht angegriffen, vielleicht der schwerste Angriff überhaupt im Zweiten Weltkrieg. Über 100 000 Brandbomben wurden von deutschen Piloten über der Stadt abgeworfen, mit so verheerenden Folgen, dass man vom Second Great Fire of London spricht. Schätzungsweise 160 Menschen starben bei dem Angriff, viele weitere erlagen in den folgenden Tagen ihren Brandverletzungen. Ganze Straßenzüge und viele alte Gebäude, darunter 19 Kirchen, wurden komplett zerstört, auch die St Paul’s Kathedrale wurde beschädigt, durch den beherzten Einsatz der St Paul’s Watch konnte das durch Brandbomben ausgelöste Feuer aber schnell gelöscht werden.

Besonders hart traf der Fliegerangriff die umliegenden Straßen der Kathedrale, wo sich das britische Verlagswesen angesiedelt hatte. In der Paternoster Row befanden sich Lagerhäuser für Bücher, die fast alle verbrannt wurden, an die fünf Millionen sollen es gewesen sein.
Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass die Themse zur Zeit des Angriffs Niedrigwasser hatte und so die Feuerwehren über nicht genügend Löschwasser verfügten, zumal auch eine der Wasserhauptversorgungsleitungen gebrochen war. Durch den tatkräftigen Einsatz vieler Freiwilliger konnten noch größere Schäden vermieden werden.

Hier ist ein Film über das zweite große Feuer in London.

Ich frage mich immer, was wohl in den Köpfen der Piloten vorgegangen sein mag, als sie ihre Bombenlast über London abließen, in vollem Bewußtsein, dass durch sie Menschen ihre Leben verloren und Kulturgüter zerstört wurden. Hat sie das kalt gelassen oder haben sie vielleicht doch nachträglich darunter gelitten?

Das Buch zum Artikel:
David Johnson: City Ablaze – Second Great Fire of London, 29th December, 1940. William Kimber 1980. 217 Seiten. ISBN  978-0718302672.

Published in: on 28. Januar 2019 at 02:00  Comments (2)  
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Mein Buchtipp – Mike Salter: The Old Parish Churches of Buckinghamshire

Foto meines Exemplares.

Dieser heutige Buchtipp richtet sich ausschließlich an diejenigen, die sich sehr intensiv mit Kirchen befassen und genau wissen möchten, wie alt die einzelnen Teile der Gotteshäuser sind. Mit dem Buch in der Hand kann man sich dann vor Ort informieren, aus welchem Jahrhundert der Taufstein, der Altar oder die Kanzel stammen. Mike Salters Buch ist staubtrocken, birgt aber unendlich viele Einzelinformationen. Ein Beispiel möchte ich bringen anhand der Kirche St Mary’s in Old Amersham: „…there is a good 15th century tierceron-vault with foliage bosses in the south porch but the exterior was reface with flints in 1870-72, when the 14th century arcades of four bays were rebuilt„. In dieser Form ist das ganze Buch geschrieben. Stakkatoartig werden die Fakten aufgelistet, keine Geschichten über die einzelnen Kirchen erzählt, das war’s.
This book is inevitably very much a catalogue of dates and names, etc. It is intended as a field guide and for reference rather than to be read  straight from cover to cover“ heißt es denn auch im Vorwort. Die Kirchen werden in Schwarz-Weiß-Fotos dargestellt mit zahlreichen Grundrissen.
Wer damit leben kann, für den ist „The Old Parish Churches of Buckinghamshire“ eine wahre Fundgrube.

Mike Salter hat Dutzende von ähnlichen Büchern geschrieben, in denen er sich die Kirchen, Burgen und andere mittelalterliche Gebäude in den einzelnen Grafschaften Großbritanniens vornimmt.

Mike Salter: The Old Parish Churches of Buckinghamshire. Folly Publications 2010. 119 Seiten. ISBN 978-1-871731-86-6.

Hier sind einige der im Buch vorgestellten Kirchen im Bild:

St Mary’s in Old Amersham.
Eigenes Foto.

St Giles in Stoke Poges.
Eigenes Foto.

St Mary’s in Denham.
Eigenes Foto.

St Mary’s in Haddenham.
Eigenes Foto.

 

CAMRAs Champion Beers of Britain 2018

CAMRAs Hauptquartier in St Albans (Hertfordshire).
Author: David Edgar
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Wenn es um Bier in Großbritannien geht, kommt man um die CAMRA (Campaign for Real Ale) nicht herum. Die 1971 gegründete Organisation mit Sitz in St Albans in Hertfordshire engagiert sich für die traditionellen Biere, im Gegensatz zu den industriell hergestellten Massenbieren, und für die Erhaltung der britischen Publandschaft. Jedes Jahr werden von der CAMRA die Champion Beers of Britain ausgezeichnet und hier sind die drei besten Biere des Jahres 2018:

Auf Platz 1 steht das Broken Dream Breakfast Stout der Siren Brewery. Da ich davon ausgehe, dass man dieses Bier mit 6,5% Alkoholgehalt nicht zum Frühstück trinkt, kommt der Name wohl von den Aromen, die das Getränk beinhaltet: Kaffee, Schokolade, Milch und Haferflocken, also alles Zutaten, die auf einem Frühstückstisch zu finden sind. In diesem Film wird das Bier von Seiten der Brauerei vorgestellt.
Die Brauerei Siren Craft Brew ist noch sehr jung, sie wurde 2013 gegründet und schon zwei Jahre später als „Best Brewer in England“ ausgezeichnet. Das Wort „Siren“ im Namen der Brauerei soll an die Sirenen der griechischen Sagenwelt erinnern, die durch ihren Gesang die Seeleute süchtig danach gemacht haben…und sie von ihrer eigentlichen Route weggelockt haben, so dass ihre Schiffe auf Felsen zerschellten (Letzteres liegt nicht in den Intentionen der Brauerei!).
Siren Craft Brew ist im Hogwood Industrial Estate zu finden, einem öden Gewerbegebiet südwestlich von Wokingham (Berkshire).

Platz 2 nimmt das Bier Ripper der Green Jack Brewery ein (man beachte das Wortspiel Jack + Ripper, auf dem Flaschenetikett ist auch der Serienkiller abgebildet). Immerhin 8,5% Alkohol hat dieses Bier, von der Brauerei als „dangerously drinkable“ bezeichnet und „sweet and fruity with a robust hop character and a warming finish“. In diesem Film wird der/das Ripper auf Herz und Nieren getestet. Die 1993 gegründete Green Jack Brewery liegt mitten in einem Wohngebiet der Küstenstadt Lowestoft (Suffolk) und bezeichnet sich selbst als die östlichste Brauerei Großbritanniens.

Auf Platz 3 schließlich liegt ein Bier der Mordue Brewery namens Workie Ticket, „a tasty, complex beer with malt and hops throughout and a long, satisfying bitter finish“. Es enthält 4,5% Alkohol und war 1997 schon einmal Champion Beer of Britain. Hier ist ein „beer tasting“ im Film zu sehen. Die ursprüngliche Brauerei existierte schon im 19. Jahrhundert, sie wurde aber 1995 wieder erneut ins Leben gerufen und ist heute in einem Gewerbegebiet zu finden, im Tyne Tunnel Trading Estate in North Shields (Tyne and Wear) im Nordosten Englands.

Published in: on 26. Januar 2019 at 02:00  Comments (3)  

Die Bevin Boys – Junge Bergwerksarbeiter im Zweiten Weltkrieg

Bevin Boys bei der Ausbildung in einer Kohlegrube.
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Junge Männer im wehrfähigen Alter, die im Zweiten Weltkrieg ohne Uniform im eigenen Land angetroffen wurden, mussten sich manchmal so einiges anhören. Da fielen schon einmal Worte wie Drückeberger oder Feigling. Mit dieser Situation wurden damals auch Männer konfrontiert, die eigentlich lieber an die Front gegangen wären, die man aber zwangsweise stattdessen als Bergarbeiter einsetzte. Als Bevin Boys wurden sie bezeichnet, da der damalige Arbeitsminister Ernest Bevin beschloss, jeden zehnten Wehrpflichtigen nicht als Soldat sondern als Grubenarbeiter einzusetzen. Viele Bergleute kämpften damals an der Front, was dazu führte, dass der Nachschub an Kohle, die für die Industrie lebenswichtig war, nicht mehr ausreichte. Frauen, die häufig in Fabriken die Arbeit der Männer übernommen hatten, kamen für die körperlich schwere Arbeit unter Tage nicht in Frage, also mussten einige der jungen Männer ran. Die Auswahl erfolgte nach dem Losverfahren. Einmal pro Woche wurde eine Zahl von 0 bis 9 gezogen, und wenn diese Zahl mit der letzten Ziffer auf der  National Service registration number übereinstimmte, musste derjenige in ein Bergwerk und dort Kohle abbauen. Nach einem sechswöchigen Crashkurs ging es los. Die meisten übernahmen nur widerwillig diese Tätigkeit und hätten lieber ihrem Land an der Front gedient, wobei ihre Überlebenschancen dort wahrscheinlich geringer gewesen wären.

Nach Beendigung des Krieges wurde der Einsatz der Bevin Boys kaum gewürdigt, obwohl sie auch ihren Anteil am Sieg gegen Deutschland geleistet hatten. Es dauerte tatsächlich bis zum Jahr 1995 als die Königin in einer Rede die Verdienste der Bevin Boys erwähnte, und noch einmal zwölf Jahre vergingen, bis Premierminister Tony Blair ankündigte, ihnen die Veterans Badge zu verleihen. Im Jahr 2013 schließlich wurde auf dem Gelände des National Memorial Arboretums (ich berichtete in meinem Blog darüber) in Alrewas in Staffordshire ein Denkmal für sie errichtet, das die Herzogin von Wessex enthüllte.

Prominente Bevin Boys waren beispielsweise der Comedian Eric Morecambe (1926-1984) und der DJ Jimmy Savile (1926-2011).

Dieser Film zeigt einige Bevin Boys in der Kohlegrube von Chislet in Kent, die 1969 geschlossen wurde.

Das Buch zum Artikel:
Tom Hickman: Called Up, Sent Down – The Bevin Boys‘ War. The History Press 2010. 268 Seiten. ISBN 978-0752457499.

Ernest Bevin.
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Das Bevin Boys Denkmal im National Memorial Arboretum.
Photo © David Dixon (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 25. Januar 2019 at 02:00  Comments (2)  
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Die Stiperstones in Shropshire und ein Song der Band Half Man Half Biscuit

Der Manstone Rock.
Photo © Richard Law (cc-by-sa/2.0)

Nachdem ich gestern über den Überlebenskampf des Reverend Edmund Donald Carr in den unwirtlichen Bergen von Shropshire geschrieben habe, bleiben wir heute noch einmal dort. Stiperstones nennt sich eine Hügelkette mit besonders ausgeprägten Felsformationen, die sich auf eine Länge von acht Kilometern hinziehen. Der Manstone Rock und der Devil’s Chair dürften die bekanntesten Felsen sein. Zu Füßen der Stiperstones liegen ein paar kleine Ortschaften wie Pennerley, Crowsnest und Snailbeach. Wer sich über die Stiperstones informieren möchte, tut das am besten vor Ort im The Bog Visitor Centre, das recht einsam liegt und in einer ehemaligen Dorfschule etwas südlich von Pennerley untergebracht ist. In den Wintermonaten ist das kleine Besucherzentrum geschlossen. Von hier aus kann man Wanderungen unternehmen und sich die Felsen aus der Nähe ansehen.

Die 1984 in Birkenhead (Merseyside) gegründete Rockband mit dem merkwürdigen Namen Half Man Half Biscuit hat im Jahr 2011 ein Album mit dem Titel „90 Bisodol (Crimond)“ veröffentlicht, auf dem der Song „Descent of the Stiperstones“ zu finden ist, der überwiegend aus Sprechgesang besteht. Es geht inhaltlich darum, dass jemand von den Stiperstones herunterkommt und sich daran erinnert, dass er auf dem Heimweg eine Dose Swarfega mirbringen soll, das ist ein hochwirksames Handreinigungsmittel. Also steigt er in sein in Snailbeach abgestelltes Auto und fährt nach Montgomery, das schon in Wales liegt, in der Grafschaft Powys. Dort gibt es in der Arthur Street den Eisenwarenladen Bunners, der schon 1892 gegründet wurde und in dem man so ziemlich alles bekommt, was das Herz begehrt. Im Text hören wir, was der Erzähler im „organised chaos“ bei Bunners so alles findet. Eine bessere Werbung hätten sich die Besitzer des Ladens wohl kaum wünschen können. Hier ist der Text in voller Länge nachzulesen und hier ist der Song zu hören.

The Devil’s Chair.
Photo © Bill Boaden (cc-by-sa/2.0)

Snailbeach, ein ehemaliger Bergwerksort.
Photo © Simon Huguet (cc-by-sa/2.0)

Bunners in Montgomery (Powys) in Wales.
Photo © Phil Champion (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 24. Januar 2019 at 02:00  Comments (1)  
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Reverend Edmund Donald Carr – Ein Pfarrer, der 1865 in Shropshire durch sein Pflichtbewusstsein fast zu Tode kam

St Michael’s in Woolstaston.
Photo © Richard Law (cc-by-sa/2.0)

Es war der 29. Januar 1865 als ein besonders heftiger Schneesturm über Shropshire aufzog, genauer gesagt über dem Long Mynd, einem Höhenzug, der aus Mooren und steilen Hügeln und Tälern besteht. Edmund Donald Carr war damals Pfarrer in der Gemeinde Woolstaston, und er hielt an diesem Sonntag, an dem sich keiner freiwillig im Freien aufhielt, einen Gottesdienst in der Pfarrkirche St Michael’s ab. Anschließend machte er sich auf den Weg nach Ratlinghope, das mit zu seiner Pfarrgemeinde gehörte, einem Minidorf, ein paar Kilometer westlich von Woolstaston. Reverend Carr kämpfte sich durch die Schneemassen, die der Sturm aufgetürmt hatte und schaffte es nach mehreren Stunden, die Kirche St Margaret’s zu erreichen, wo sich kaum eines der wenigen Schäfchen des Ortes eingefunden hatte. Nach der Andacht wollte der Reverend unbedingt wieder nach Hause zurück, um in St Michael’s den Abendgottesdienst um 18 Uhr abzuhalten. Trotz der Warnungen der Ratlinghoper, die ihm auch eine Übernachtungsmöglichkeit anboten, machte sich der pflichtbewusste Mann wieder auf den sechs Kilometer langen Heimweg und das obwohl es allmählich zu dämmern begann. Das konnte nicht gut gehen und prompt verlor Reverend Carr die Orientierung und irrlichterte durch das unwegsame und schneebedeckte Gelände. Er stürzte in eine der Schluchten, Long Batch, und konnte sich durch beinahe übermenschliche Kräfte von dort wieder befreien, nur um in die nächste Schlucht zu fallen. Längst war die Nacht über dem Long Mynd heraufgezogen, Reverend Carr hatte durch die eisige Kälte schon lange kein Gefühl mehr in den Beinen und Händen, doch irgendwie schaffte er es bis in das Carding Mill Valley, wo er schließlich auf Menschen traf. Man brachte ihn in das Crown Hotel in Church Stretton, wo er trockene Kleidung und zu essen bekam. Als er sich einigermaßen wieder erholt hatte, machte er sich auf den Weg heim nach Woolstaston, wo man ihn schon aufgegeben hatte.

Edmund Donald Carr hatte damals seine unglaublichen Erlebnisse aufgeschrieben und als Buch veröffentlicht. „A night in the Snow or A Struggle for Life“ hieß es und es ist noch heute bei der Dodo Press erhältlich. Von den Verkaufserlösen des Buches ließ der Reverend eine neue Kanzel in St Michael’s einbauen.

St Margaret’s in Ratlinghope.
Photo © John Darch (cc-by-sa/2.0)

Long Batch, die Schlucht, in die der Reverend stürzte.
Photo © Pete Walker (cc-by-sa/2.0)

Hier im Carding Mill Valley stieß Reverend Carr endlich wieder auf Menschen.
Photo © Matthew Chadwick (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 23. Januar 2019 at 02:00  Comments (3)  
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Der Beverley Town Trail – Auf den Spuren des mittelalterlichen Handwerks im Osten Yorkshires

Das Handwerk der „jerkin makers“, das waren die Hersteller von Wämsen, den Vorläufern der heutigen Westen.
Photo © Keith Edkins (cc-by-sa/2.0)

Beverley ist eine Stadt im Osten Yorkshires, zu Füßen des großartigen Münsters. Im Mittelalter war Beverley eine wohlhabende Stadt, in der das Handwerk eine große Rolle spielte. Mit dem Beverley Town Trail, der sich durch die ganze Stadt zieht, kann der Besucher sich ein Bild machen von den zahlreichen Berufsgruppen und Gilden, die hier zu finden waren. Hunderte von Schulkindern waren an dem Projekt beteiligt, deren Vorschläge und Ideen auf dem Trail umgesetzt wurden, in Form von größeren und kleineren Skulpturen, die an die einzelnen Handwerke erinnern. 39 Kunstwerke sind auf diese Weise entstanden, von denen ich hier einige vorstellen möchte.

Der „cooper“, der Küfer bzw. Fassmacher.
Photo © Bernard Sharp (cc-by-sa/2.0)

Der „wildfowler“, der Wildvogeljäger (Greylag ist die Graugans).
Photo © Bernard Sharp (cc-by-sa/2.0)

Der „saddler“, der Sattelmacher.
Photo © Bernard Sharp (cc-by-sa/2.0)

Der „hatter“, der Hutmacher.
Photo © Bernard Sharp (cc-by-sa/2.0)

Der „butcher“, der Schlachter.
Photo © Bernard Sharp (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 22. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber… und ein Festival in Wakefield (West Yorkshire)

Forced rhubarb – liebevoll bei Kerzenlicht gezogen.
Photo © Alan Murray-Rust (cc-by-sa/2.0)

Ich nehme heute noch einmal die Fäden zu einem Thema auf, das ich bereits am 2. Mai 2010 in meinem Blog behandelt habe: Rhabarber im sogenannten „rhubarb triangle“ in West Yorkshire, dessen Eckpunkte die Orte Wakefield, Rothwell und Morley bilden. Hier wird der „forced rhubarb“ angebaut und zwar in dunklen Räumen, bei Kerzenlicht. Die Besucher dieser Räumlichkeiten werden angehalten, sehr leise zu sein und es heißt, wenn man genau hinhört, kann man die sorgsam gehegten und gepflegten Pflanzen sogar wachsen hören. Dieser Spezialrhabarber ist früher essbar als seine im Freien wachsenden Artgenossen.

Da man in England gern Festivals veranstaltet, feiert Wakefield jedes Jahr im Februar das Festival of Food, Drink and Rhubarb, in diesem Jahr vom 22. bis zum 24. Februar. Der Rheum rhabarbarum, wie er im Lateinischen heißt, steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, die sich im Zentrum der Stadt abspielen. Viele Speisen und Getränke mit Rhabarber werden hier angeboten wie zum Beispiel der Rhuby Crumble der Firma Cryer & Stott aus Wakefield, ein Wensleydalekäse, dem Rhabarber und Vanille zugefügt wird. Dann gibt es natürlich auch Marmeladen und Süßspeisen aus Rhabarber, ja sogar Rhabarber-Gin wird hergestellt.

Jedes Jahr finden sich auch Prominente beim Festival in Wakefield ein. In diesem Jahr sind es Katie Rushworth, die durch ihre Gartensendungen im Fernsehen im ganzen Land bekannt geworden ist, an der Seite vom „Garten-Guru“ Alan Titchmarsh in „Love Your Garden“. Sie wird zeigen wie man eine Marmelade aus Yorkshire-Rhabarber herstellt. Katie Rushworth hat keinen langen Anfahrtweg, denn sie wohnt ganz in der Nähe von Wakefield.
Der zweite Prominente ist Chris Bavin, ebenfalls aus dem Fernsehen bekannt durch seine Sendungen „Eat Well For Less?“ und „Food: Truth or Scare“. Getreu dem Titel der erstgenannten TV-Show wird Bevan zeigen wie man mit wenig Geld tolle Gerichte herstellen kann.

Hier sind Impressionen von einem früheren Festival.

Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 21. Januar 2019 at 02:00  Comments (1)  
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Namensänderungen mit veganem Hintergrund Teil 2: Wie aus dem Dorf Wool in Dorset Vegan Wool werden sollte

Die Wool Bridge, die über den River Frome führt.
Photo © Peter Trimming (cc-by-sa/2.0)

Wool ist ein Dorf in der Grafschaft Dorset mit über 5000 Einwohnern und liegt am River Frome. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt das nahegelegene Woolbridge Manor, Vorbild für Thomas Hardys Wellbridge House in seinem Roman „Tess of the d’Urbervilles“, der 1891 erschien.

Der Parish Council von Wool war mehr als überrascht, als im vorigen Jahr ein Brief einging, in dem ernsthaft darum gebeten wurde, den Namen des Dorfes zu ändern und zwar in Vegan Wool. Absender des Briefes war die internationale Tierschutzorganisation PETA, die den Bewohnern von Wool nahelegte, mit der Namensänderung ein Zeichen zu setzen gegen die Grausamkeit gegenüber Schafen, den Wolllieferanten, die nach der Meinung von PETA beim Scheren Schmerzen erleiden und dabei manchmal grausam und brutal behandelt würden. Schreckliche Bilder aus Argentinien und Australien zeigen die Leiden der Tiere. PETA sagt, dass es Alternativen zu tierischer Wolle gibt wie Woocoa, das aus Fasern der Kokosnuss und aus Hanf hergestellt wird.

Als Dankeschön für die Änderung des Dorfnamens in Vegan Wool sollte jeder Haushalt eine Decke aus Nicht-Schafwolle erhalten.
Viele Bürger von Wool hielten den PETA-Brief für einen verspäteten Aprilscherz, einige fühlten sich beleidigt, die meisten amüsierten sich darüber. In einer Sitzung des Parish Councils wurde über den Vorschlag diskutiert und natürlich wurde er abgelehnt. Der Ortsname Wool hat mit Wolle übrigens gar nichts zu tun, sondern er leitet sich von dem angelsächsischen Namen für Brunnen ab.

Die National Sheep Association und andere landwirtschaftliche Verbände beteuern, dass in Großbritannien das Wohl der Schafe sehr ernst genommen und Grausamkeit beim Scheren nicht toleriert wird.

 

Woolbridge Manor.
Photo © Peter Trimming (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 20. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Namensänderungen mit veganem Hintergrund Teil 1: Wie aus dem Shoulder of Mutton in York The Heworth Inn wurde

Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

Das Pubschild des Shoulder of Mutton in York im Norden Englands zeigte wie ein Mann gerade ansetzt, eine Hammelschulter zu tranchieren, einige Gäste im Hintergrund warten darauf, dass der Schmaus beginnt. Eine Horrorvorstellung für Vegetarier und Veganer, die so ein Etablissement wohl eher nicht betreten würden. Seit dem letzten Jahr, als ein Besitzerwechsel erfolgte, ist Schluss mit dem Namen Shoulder of Mutton und das Pubschild wurde eingemottet. Dafür heißt der Pub, der auch Zimmer anbietet, jetzt The Heworth Inn, benannt nach der Straße an der er liegt, Heworth Green.

Die Stammgäste waren von dem Namenswechsel nicht angetan, denn man ist in England in dieser Beziehung sehr konservativ. Pubnamen sollen immer so bleiben, auch über Jahrhunderte hinweg. Wenigstens hat man hier in York an einem Galgen ein kleines Schild befestigt, auf dem zu lesen steht: „Formerly Shoulder of Mutton“. Die neuen Besitzer wollten mit dem Namenswechsel die Gemeinde der Vegetarier und Veganer ansprechen, die der „Hammelschulter“ bisher die kalte Schulter gezeigt hatten. Die Zahl der Veganer in England ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und so finden sich auf der Karte des Heworth Inns jetzt auch einige Gerichte, die dieser neuen Klientel zusagen werden wie zum Beispiel „Slow cooked vegetable tagine“, „Homemade sweet potato, pepper and cannellini bran chili“ und „Homemade vegan/veggie pie“. ABER: Die Fleischfans kommen nach wie vor auf ihre Kosten, denn Steaks und Burger stehen noch immer zur Verfügung.

Ein weiterer Grund, Pub bzw. Hotel umzubenennen, war auch, dass man in diesem Jahr hier Hochzeiten ausrichten will und da klingt es natürlich besser, wenn das Brautpaar sagt „Wir heiraten im Heworth Inn“ als „Unsere Hochzeitsfeier findet im Shoulder of Mutton statt“.

The Heworth Inn
64 Heworth Green
York
North Yorkshire YO31 7TQ

Um dieses frühere Pubschild machten bisher Veganer einen großen Bogen.
Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 19. Januar 2019 at 02:00  Comments (1)  
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„In Limehouse“ – Der britische Premierminister Clement Attlee (1883-1967) als Dichter

This work is in the public domain.

Der 1883  in Putney im Südwesten Londons geborene Clement Attlee war einer der Vorgänger von Theresa May; er hatte das Amt des Premierministers von 1945 bis 1951 inne und war Nachfolger von Winston Churchill, der ihm auch wieder ab 1951 im Amt folgte. Attlee gehörte der Labour Party an. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Bürgermeister vom Londoner Stadtteil Stepney, einem heruntergekommenen Problemviertel. Ab 1922 war er Member of Parliament für den Wahlbezirk Limehouse, der in Stepney lag.

In diesem Jahr betätigte sich Clement Attlee als Dichter, denn er verspürte den Drang, das Elend und die Hoffnungslosigkeit der Menschen in seinem Wahlbezirk in Form eines Gedichts zum Ausdruck zu bringen. Er nannte es kurz „In Limehouse“ und es wurde in der Zeitschrift „Socialist Review“ abgedruckt, deren Herausgeber Ramsay McDonald war, Premierminister 1924 und von 1929 bis 1935.

In seinem Gedicht schreibt er von London als grausamer Stadt, die kein Mitleid mit den Menschen kennt, die in ihr ein erbärmliches Leben führen (…“The grey and cruel City, Through streets that have no pity The streets where men decay„). Er fragt sich wie Kinder, die heute nichts zu essen haben, einmal die Arbeitskräfte von morgen sein sollen. Mütter weinen über ihre Babies, die sterben und er träumt von einer Zukunft

When evil time shall perish and be driven clean away,
When father, child and mother
Shall live and love each other,
And brother help his brother
In happy work and play„.

Hier ist der vollständige Text des Gedichts.

Clement Attlee unternahm während seiner Zeit als Premierminister einiges, um diesen desolaten Zustand zu beseitigen, indem er zahlreiche Reformen durchführte, so gründete er u.a. den National Health Service (NHS) und verabschiedete den National Insurance Act.

Eine Statue des ehemaligen Premierministers wurde im Jahr 1988 in der Commercial Road vor der Limehouse Library errichtet, die inzwischen geschlossen wurde. 2011 bekam sie einen neuen Standort auf dem Gelände des Queen Mary College.

Die Statue von Clement Attlee in Limehouse.
This work is in the public domain.

Die Narrow Street in Limehouse.
Photo © Malc McDonald (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 18. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Mein DVD-Tipp – „Scandal“, ein Film aus dem Jahr 1989

Foto meiner DVD.

Über die Profumo-Affäre und die darin verwickelten Personen Dr Stephen Ward, Christine Keeler und Mandy Rice-Davies habe ich in meinem Blog bereits zweimal geschrieben. 1961 hatte der damalige britische Verteidigungsminister John Profumo bei einer Party in Cliveden, dem Landsitz von Lord Astor, die 19jährige Christine Keeler kennengelernt und mit ihr eine kurze Affäre begonnen, die mit seinem Rücktritt als Minister endete. Lord Astors Freund, der Osteopath Dr Stephen Ward, bei dem Christine Keeler und ein anderes junges Mädchen, Mandy Rice-Davies, eine Zeit lang wohnten, wurde der Zuhälterei angeklagt, was zu einer Gerichtsverhandlung im Old Bailey führte, bei der er in zwei Punkten der Anklage als schuldig befunden wurde. Die Gerichtsverhandlung war eine Farce, weil der Richter stark gegen Ward voreingenommen war und dies den Geschworenen auch deutlich zeigte. Die Moralvorstellungen in den 1960er Jahen waren noch stark konservativ geprägt. Stephen Ward wartete das Urteil gar nicht ab und nahm sich das Leben.
Eine hochinteressante Darstellung der Gerichtsverhandlung ist Ludovic Kennedys Buch „The Trial of Stephen Ward„, das 1964 bei Victor Gollancz in London erschien und das ich gerade gelesen habe.

Der Film „Scandal“ aus dem Jahr 1989 zeichnet diese Vorgänge nach und Regisseur Michael Caton-Jones ist das sehr gut gelungen. Die Darsteller sind den damaligen Akteuren sehr ähnlich. John Hurt hat die Rolle von Dr Stephen Ward übernommen, Joanne Whalley spielt Christine Keeler und die US-Amerikanerin Bridget Fonda verkörpert Mandy Rice-Davies. Auch die anderen Rollen sind bestens besetzt wie die von John Profumo, dargestellt von Ian McKellen, und Lord Astor, gespielt von Leslie Phillips.

Die Gerichtsszenen wurden im Old Bailey gedreht, Lord Astors Wohnsitz Cliveden wurde nicht verwendet, stattdessen drehte man die entsprechenden Szenen im Longleat House in Wiltshire.

Der Spielfilm ist auf DVD erhältlich, ich besitze die ungekürzte und unzensierte Version, die es zum Beispiel bei Amazon UK gibt.
Der Soundtrack des Films ist bemerkenswert, er enthält viele Songs, die in der Zeit der Profumo-Affäre populär waren.

Hier ist der Trailer zum Film.

Hier in Cliveden in Berkshire, Wohnsitz Lord Astors und heute Hotel, begann die Profumo-Affäre.
Eigenes Foto.

Longleat House in Wiltshire diente als Drehort für den Film und stellte Cliveden dar.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

The Central Criminal Court, Old Bailey, in London. Hier fand 1993 die Gerichtsverhandlung gegen Dr Stephen Ward statt und hier wurde auch für den Film „Scandal“ gedreht.
Photo © Bill Henderson (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 17. Januar 2019 at 02:00  Comments (3)  
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The Church of St Laurence in Surfleet (Lincolnshire) – Die Kirche mit dem schiefen Turm

Wenn man durch das flache Gebiet der Fens in Lincolnshire fährt, sieht man schon von weitem bei der Annäherung an den kleinen Ort Surfleet die Kirche St Laurence und ihren schiefen Turm. Surfleet liegt am River Glen, knapp fünf Kilometer nördlich von Spalding. Die dem Heiligen Laurentius gewidmete Gemeindekirche wurde vor mehr als 700 Jahren erbaut, und da wir uns hier mitten in den Fens befinden, einem Feuchtgebiet, war der Untergrund damals beim Bau der Kirche nicht richtig ausgetrocknet, was zur Folge hatte, dass das Fundament von St Laurence langsam aber sicher absank. Und nun hat man also einen daraus resultierenden schiefen Turm, in dem zwölf Glocken untergebracht sind, eine Seltenheit in dieser Region. Der Neigungswinkel des Kirchturms soll sogar größer sein als der vom wesentlich bekannteren Schiefen Turm von Pisa.
Während des Bürgerkrieges erlitt St Laurence einige Schäden, und die Parlamentarier benutzten die Kirche eine Zeit lang als Pferdestall. Umgeben ist die Parish Church von einer kleinen Ansammlung von Grabsteinen. Hier sind einige Bilder vom Inneren der Kirche zu sehen.

Direkt gegenüber findet man, wie so häufig in England, einen Pub. Er trägt den Namen The Crown, ein Free House, untergebracht in einem recht unscheinbaren Gebäude.

Siehe meine anderen Blogeinträge über schiefe Türme in England: Bridgnorth und Cleobury Mortimer, beide in Shropshire, und Chesterfield in Derbyshire.

Published in: on 16. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Mein Buchtipp – Roz Morris: Not Quite Lost – Travels Without a Sense of Direction; a Diary

Foto meines Exemplares.

Roz Morris ist eine Londoner Schriftstellerin, die einmal als Autorin zweier Fantasyromane („My Memories of Future Life“ und „Lifeform Three„) und einmal als Verfasserin der „Nail Your Novel„-Ratgeber bekannt geworden ist, in denen sie Handreichungen für das Schreiben von Romanen gibt. Darüberhinaus agiert sie als Ghostwriter für Prominente, die sie aber nicht verrät, und sie hat ein kleines Bändchen mit dem Titel „Not Quite Lost: Travels Without a Sense of Direction; a Diary“ verfasst, in dem Tagebuchaufzeichnungen zu finden sind.

Ich möchte es gleich vorausschicken: Ich bin von dem Buch begeistert! Roz Morris schreibt humorvoll von ihren Reisen durch England, begleitet von ihrem Mann Dave Morris, der ebenfalls Fantasyromane schreibt. Die beiden übernachten gern in Häusern des Landmark Trusts, zum Beispiel in dem Martello Tower bei Aldeburgh in Suffolk, in diesem Fall keine gut Wahl, denn bei ihrem Aufenthalt hatten sie mit einem undichten Dach zu kämpfen. The Wardrobe an der Kathedrale von Salisbury war ein weiterer Landmark Trust Übernachtungsort, wo Mr und Mrs Morris mit den Bodyguards des ehemaligen Premierministers Ted Heath konfrontiert wurden, der nebenan wohnte (die Geschichte spielte sich schon 1997 ab).

Sehr witzig ist  Roz Morris‘ Bericht über die Befahrung des berühmt-berüchtigten Porlock Hills in Somerset (die A39), eine der steilsten A-Straßen Englands, als sie Probleme mit Automatikgetriebe und Bremsen bekommt.

Es ist ein Vergnügen, das Buch zu lesen. Highly recommended!!

Hier ist ein Interview mit Roz Morris über ihr Buch.

Roz Morris: Not Quite Lost: Travels Without a Sense of Direction; a Diary. Spark Furnace 2017. 185 Seiten. ISBN 978-1-909905-92-4.

Der Martello Tower bei Aldeburgh in Suffolk.
Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

The Wardrobe auf dem Cathedral Close in Salisbury.
Photo © Mike Searle (cc-by-sa/2.0)

Der Porlock Hill in Somerset.
Photo © Roger Cornfoot (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 15. Januar 2019 at 02:00  Comments (9)  

Der Forest of Dean Sculpture Trail – Kunstwerke in einem Waldgebiet in Gloucestershire

„Sculpture Trails“ gibt es mehrere in England; in meinem Blog stellte ich bereits den den Grizedale Sculpture Park in Cumbria vor und den am Broomhill Art Hotel in Devon. Im Forest of Dean in der Grafschaft Gloucestershire gibt es einen weiteren namens Forest of Dean Sculpture Trail, der ab 1986 angelegt wurde und von einem Trust permanent finanziell unterstützt wird. Einige der älteren Kunstwerke sind mittlerweile verrottet, einige neue sind dazugekommen. Auf dem „Waldkunstlehrpfad“ finden sich Werke von einigen renommierten Künstlern Großbritanniens, von denen ich hier einige im Bild vorstellen möchte:

Iron Road heißt dieses Werk von Keir Smith (1950-2007) und wurde aus 20 alten Gleisschwellen hergestellt, denn hier verlief einmal eine Bahnlinie. Smith hat in jede Schwelle ein Bild geschnitzt, das in einem Bezug zu dem Waldgebiet steht.

Kevin Athertons fünf Meter hohe Glasskulptur „Cathedral„. Atherton stammt von der Isle of Man.

Place“ oder „Giant’s Chair“ von Magdalena Jetelova, eine der Skulpturen, die dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sind. Das Kunstwerk wurde abgebaut und zu Holzkohle umgewandelt. Im Laufe diesen Jahres soll an dieser Stelle ein Werk von Elpida Hadzi Vasileva aufgestellt werden, das den Namen „Cusp“ tragen wird.

Searcher“ von Sophie Ryder, einer Londoner Bildhauerin, die sich auf die Erschaffung mystischer Figuren spezialisiert hat.

Heart of Stone“ von Timothy Lees, einem Master Carver, der viel für den National Trust gearbeitet hat.

Hier kann man sich den Forest of Dean Sculpture Trail  noch einmal im Film ansehen.

Forest of Dean Sculpture Trail
Speech House Road (B4226)
Coleford GL16 7EL
Gloucestershire

Published in: on 14. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Skindles – Ein ehemaliges Hotel in Maidenhead und seine Wiederauferstehung als Brasserie

Für viele Jahre ein Schandfleck an der Themse in Maidenhead, das verbarrikadierte ehemalige Skindles Hotel.
Photo © Kevin White (cc-by-sa/2.0)

Londoner, die ihre außerehelichen Beziehungen pflegen wollten, fuhren gern nach Brighton an die Südküste, wo es viele verschwiegene Hotels gab und noch immer gibt. Für die, die nicht so weit fahren wollten, war das Skindles Hotel in Maidenhead (Berkshire) eine Alternative. Viele Pärchen buchten hier gern ein Zimmer, möglichst mit Blick auf die Themse, die direkt am Hotel vorbei fließt, aber der Ausblick stand nicht im Mittelpunkt des Aufenthaltes der Fremdgänger und Fremdgängerinnen.

Die ehemalige Kutschenstation wurde 1833 von William Skindle als Hotel eröffnet und erfreute sich bald großer Beliebtheit, die bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts anhielt. Größen aus Politik und dem Showbusiness gaben sich die Klinke in die Hand. Zeitweilig war es in den 1920 und 1930er Jahren ein Treffpunkt für berühmte Motorsportler, später dann, in den 1950er Jahren, traf man sich gern im Skindles zum Teetrinken und zum Tanzen.  Bette Davis und die Marx Brothers zählten zu den Gästen.

1978 wurde das Skindles in einen Nachtclub umgewandelt, mit ebenso großem Erfolg, denn nach wenigen Jahren hieß es, dass das Studio Valbonne, so der Name, wäre der beste Nightclub der Welt, in den es u.a die Rolling Stones, John Lennon und Yoko Ono und Prinzessin Margaret zog. Alles lief also bestens, bis es in den 1990er Jahren vorbei mit dem Spektakel war. Das Skindles schloss seine Pforten für immer, wurde mit Brettern vernagelt und gammelte vor sich hin, ein Jammer bei dieser wunderschönen Lage, neben der Themsebrücke an der A4, der Bath Road.

Im Oktober 2015 kamen schließlich Baufahrzeuge, die den ganzen Komplex abrissen, um darauf eine elegante weiträumige Wohnanlage zu bauen, die Taplow Riverside Homes & Apartments. Nichts mehr erinnert an das einstmals so beliebte Hotel…bis auf eine Brasserie, die den Namen Roux at Skindles trägt und im Oktober 2018 an der Stelle eröffnet wurde, wo das Hotel stand. Der Name Roux ist in der Gourmetszene Englands ein Begriff, denn Michel Roux und sein Sohn Alain betreiben ein Stück weiter die Themse entlang in Bray das 3*Sterne Restaurant und Hotel Waterside Inn, eines der besten Englands.
Das Roux at Skindles hat deutlich niedrigere Preise als der Waterside Inn und bietet vom Frühstück über Mittagessen, Afternoon Tea bis zum Abendessen alles an, was die Bewohner von Maidenhead sich wünschen, ohne allzu tief in die Tasche greifen zu müssen, aber trotzdem bei den berühmten Rouxs speisen zu können. Außer Montag ist die Brasserie täglich geöffnet.

Roux at Skindles
Mill Lane
Taplow
Maidenhead SL6 OAG

Hier an der Maidenhead Bridge lag das berühmte Hotel.
Photo © Nigel Cox (cc-by-sa/2.0)

The Waterside Inn in Bray.
Eigenes Foto.

 

Published in: on 13. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Great West Way – Eine Initiative, um den Tourismus zwischen London und Bristol zu fördern

Bradford-on-Avon in Wiltshire, eine der hübschen Marktstädte am Great West Way.
Photo © Bob Jones (cc-by-sa/2.0)

Sollte es am 29. März 2019 um 23 Uhr englischer Zeit zu einem harten Brexit kommen, hätte das auch Auswirkungen auf den Tourismus auf der Insel, welche das auch immer sein mögen. Möglicherweise werden die Briten bei ihren Urlaubsplanungen erst einmal vorsichtig sein und im eigenen Land bleiben. Da kommt die Initiative Great West Way gerade recht, die den Tourismus fördern will und zwar im Bereich zwischen London und Bristol. Finanziell unterstützt wird Great West Way vom Discover England Fund, der in den Jahren 2016 bis 2019 £40 Millionen ausgegeben hat bzw. noch ausgeben wird.

Great West Way ist eine knapp 200 Kilometer lange Route, die sich auf beiden Seiten der Autobahn M4 bzw. der Straße A4 entlangzieht, die man zu Fuß, zu Fahrrad, per Boot oder per Auto erkunden kann. Auf den Webseiten gibt es jede Menge Hilfestellungen, um seine Reise zu planen, egal wofür man sich interessiert. Beispielsweise gibt es einen Film and TV Locations Guide, mit dem eine Reise auf den Spuren von Filmschauplätzen unternommen werden kann. Der Industrial Heritage Break führt zu historischen Schauplätzen wie STEAM in Swindon und zur Clifton Suspension Bridge bei Bristol. Wer sich für hübsche Kleinstädte interessiert, der kann sich seine Reise anhand der Top 10 Charming Market Towns zusammenstellen, die u.a. nach Henley-on-Thames, Marlborough, Marlow und Bradford-on-Avon führt.

Weiterhin bieten die Webseiten von Great West Way Unterstützung bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten, angefangen von preisgünstigen Campingplätzen und Bed&Breakfast bis hin zu Luxushotels, von denen es in dieser Region einige gibt wie Lucknam Park, The Royal Crescent in Bath und das Woolley Grange Hotel bei Bradford-on-Avon.

Great West Way ist interessant und hilfreich für jeden, der sich diese Region Englands einmal genauer ansehen möchte und nicht nur auf der M4 an allem vorbeifahren will.

Auf der A4 in Marlborough (Wiltshire).
Photo © Jaggery (cc-by-sa/2.0)

Das Lucknam Park Hotel bei Thickwood in Wiltshire.
Photo © Viki Bennett (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 12. Januar 2019 at 02:00  Comments (2)  
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Rote Milane über den Chiltern Hills in Oxfordshire und Buckinghamshire

Ein Red Kite über Haddenham in Buckinghamshire.
Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0)

Die Chiltern Hills liegen dort, wo zahlreiche Folgen der „Inspector Barnaby“-Krimiserie gedreht worden sind, und genau da fühlen sich die Roten Milane (Red Kites) besonders wohl. Nachdem sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England komplett von der Bildfläche verschwunden waren, weil Wildhüter sie ausgerottet hatten, versuchte die Royal Society for the Protection of Birds und English Nature sie in den Jahren von 1989 bis 1994 neu anzusiedeln, indem Vögel aus Spanien in den Chiltern Hills ausgesetzt wurden. Da diese Roten Milane mit ihrem neuen Standort einverstanden waren, begannen sie sich zu vermehren und man schätzt, dass heute an die tausend Pärchen hier für Nachwuchs sorgen.
Die Red Kites sind eindrucksvolle Vögel, deren Flügelspannweite bis zu 1,70 Meter betragen kann. Sie ernähren sich hauptsächlich von toten Tieren, aber auch von kleinen Säugetieren und Käfern und Würmern.

Vor kurzem schrieb ich in meinem Blog über den Stokenchurch Gap, wo die Autobahn M40 die Chilterns durchquert; dort kann man häufig die Roten Milane beobachten. Weitere Orte, wo die Wahrscheinlichkeit groß ist, die Vögel kreisen zu sehen, sind der Watlington Hill, The Warburg Reserve und der Bledlow Great Wood bei Chinnor, alle in Oxfordshire, sowie der West Wycombe Hill und The Bradenham Estate in Buckinghamshire. Wer sich näher für die Milane in den Chilterns interessiert, findet weitere Informationen auf der Webseite redkites.net.

Weil die Neuansiedlung der Vögel in den Chilterns so erfolgreich war, hat man die Tiere auch in anderen Teilen Großbritanniens angesiedelt wie zum Beispiel in Yorkshire, den Midlands in Schottland, Wales und Nordirland.

Dieser Film zeigt die schönen Tiere im Flug über den Chiltern Hills und hier ist der „Gesang“ eines Roten Milans zu hören (nicht gerade ein Singvogel, aber immerhin…).

Milane über Cadmore End bei Stokenchurch.
Photo © Graham Horn (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 11. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Albany – Einer der begehrtesten Apartmentkomplexe in London

Zentraler kann man in London wohl kaum wohnen als im The Albany, einem Apartmentkomplex etwas zurückgesetzt von der lebhaften Straße Piccadilly. Das Edelkaufhaus Fortnum&Mason und die Buchhandlung Hatchards liegen gleich gegenüber, wer auf Autos der Marke MG steht, kann diese ein paar Meter von der Haustür entfernt kaufen, und das Juweliergeschäft Vashi ist ebenfalls in der kleinen Stichstraße zu finden. So verwundert es nicht, dass The Albany als Wohnsitz ungemeint begehrt ist und das schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts, als Prince Frederick, Duke of York and Albany sein Haus verkaufte und es in Junggesellenwohnungen umgebaut wurde. Es dauerte nicht lange bis The Albany von wohlhabenden Junggesellen bezogen wurde, die die Lage des Hauses zu schätzen wussten.

Der Dichter Lord Byron wohnte hier von 1814 bis 1815, der Schriftsteller Edward Bulwer-Lytton („Die letzten Tage von Pompeji“) bezog 1835 eine Wohnung und noch weitere Autoren wie Aldous Huxley, Georgette Heyer, J.B. Priestley, Graham Greene und Bruce Chatwin gehörten zu den Bewohnern.

Auch Politiker zog es in The Albany wie George Canning, der im Jahr 1827 einige Monate lang Premierminister war, ein weiter Premierminister Edward Heath, der Tory MP Alan Clark und der konservative Brexit-Befürworter Jacob Rees-Mogg.

Der berühmte Dirigent Sir Thomas Beecham war Bewohner des Albany so wie der Philosoph Sir Isaiah Berlin, der Architekt Norman Foster, der Verleger John Lane, der Schauspieler Terence Stamp und der Designer Ashley Hicks, der uns in diesem Film sein Apartment vorstellt.

Kürzlich wurde ein Duplex-Apartment zum Preis von £6 950 000 zum Kauf angeboten und natürlich auch verkauft.

Published in: on 10. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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A la Ronde – Das Haus mit den 16 Ecken bei Exmouth in Devon

Eines der merkwürdigsten Häuser, die dem National Trust gehören, steht am nördlichen Ortsrand von Exmouth in Devon und hat den französisch klingenden Namen A la Ronde. Es wurde im späten 18. Jahrhundert für die beiden Cousinen Jane und Mary Parminter gebaut, die gern ruhig und abgelegen wohnen und dort ihr etwas exzentrisches Leben verbringen wollten.

Das Besondere an diesem Haus ist einmal die äußere Form: es ist sechzehneckig und das findet man nicht so oft. Der Grund dafür soll gewesen sein, dass die beiden Damen den ganzen Tag lang die Sonne (wenn sie denn scheint) in einem der Zimmer haben wollten; sie mussten dabei natürlich  ständig ihren Aufenthalt in ein anderes Zimmer verlegen.

Aber auch das Innere von A la Ronde ist sehr ungewöhnlich. Die beiden Parminter-Cousinen waren sehr reisefreudig und brachten immer einiges von ihren Touren mit, was sie dann auch in ihrem geräumigen Haus großzügig verteilten. Eine besondere Schwäche hatten sie für Muscheln und in einer Gallerie des Hauses finden sich 25 000 Exemplare (ich weiß nicht, wer die alle gezählt hat).

A la Ronde, das nach dem Vorbild der Kirche San Vitale in Ravenna gebaut worden sein soll, durfte nach dem letzten Willen der beiden Damen immer nur an unverheiratete weibliche Blutsverwandte vererbt werden, was auch bis 1886 geklappt hat; dann ging das Haus an den Pfarrer Oswald Reichel über, einen Bruder der letzten Besitzerin. Reichel nahm eine ganze Menge Veränderungen und Modernisierungen vor, die aber zum großen Teil vom National Trust wieder rückgängig gemacht worden sind.

A la Ronde wird in diesem Jahr am 2. Februar mit einem Grand Opening für diese Saison eröffnet. Der Eintrittspreis liegt jetzt bei £10.

Hier ein kleiner Film, der einen Eindruck von diesem merkwürdigen Haus vermittelt.

A la Ronde
Summer Lane
Exmouth EX8 5BD

Die achteckige Halle von A la Ronde.
Photo © Derek Harper (cc-by-sa/2.0)

Die Heizung in einem der Räume.
Photo © David Hawgood (cc-by-sa/2.0)

Das Vorbild für A la Ronde: Die Basilika von San Vitale in Ravenna.
Author: Username.Ruge
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Published in: on 9. Januar 2019 at 02:00  Comments (1)  
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Pele Towers – Wachtürme im Grenzbereich zwischen England und Schottland

 

Dieser Turm in Shilbottle in Northumberland wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und in ein Wohnhaus umgewandelt.
Photo © Mike Searle (cc-by-sa/2.0)

Um es gleich vorwegzusagen, mit dem ehemaligen brasilianischen Fußballstar Pele haben die Pele Towers im Norden Englands und im Süden Schottlands nichts zu tun. Man nennt sie auch „Peel Towers„, was schon wieder englischer klingt. Die Wikipedia erläutert: „Der Name wird zwar auf das lateinische Wort „pilum“ zurückgeführt, bedeutet hier aber „Pfosten“ oder „angespitzte Stange“.

Also: Pele Towers sind Wachtürme im englisch-schottischen Grenzbereich, die dafür vorgesehen waren, vor marodierenden und mordenden Banden, den sogenannten „border reivers„, zu warnen, die sich sowohl aus Schotten als auch aus Engländern zusammensetzten und die sich nicht darum kümmerten, welcher Nationalität ihre Opfer angehörten. War der Feind in Sicht, wurde von den Türmen aus mit Hilfe von Feuer- oder Rauchzeichen die Nachbarschaft gewarnt, die sich dann auf den Weg machte, um in den Pele Towers Schutz zu suchen, in denen manchmal auch die Grundbesitzer mit ihren Familien wohnten.

Aufgrund ihrer stabilen Bauweise mit meterdicken Mauern sind noch heute einige dieser Türme erhalten geblieben (hier ist eine großartige Lichtershow zu sehen, projiziert auf den Vicar’s Pele Tower in Corbridge in Northumberland), im englischen Bereich vorwiegend in Northumberland und Cumbria.
Hier sind einige Beispiele:

Clifton in Cumbria.
Photo © Maigheach-gheal (cc-by-sa/2.0)

Pele Tower auf Farne Island (Northumberland).
Photo © Trevor Littlewood (cc-by-sa/2.0)

Der Stricklands Tower am Rose Castle bei Raughton Head in Cumbria.
Photo © Rose and Trev Clough (cc-by-sa/2.0)

Der Horsley Tower in Longhorsley (Northumberland)
Photo © Sandra White (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 8. Januar 2019 at 02:00  Comments (1)  
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„There’ll Always Be An England“ – Ein patriotisches Lied von Ross Parker und Hugh Charles

Ein „country lane“ wie im Lied besungen, hier in Warwickshire.
Photo © David P Howard (cc-by-sa/2.0)

Die offizielle Nationalhymne“ des Vereinigten Königreichs, ist, wie wohl jeder weiß, „God Save the Queen„. Darüber hinaus gibt es aber noch einige Lieder, die als Nationalhymne 2. Grades gehandelt und mit gleicher Inbrunst gesungen werden, man denke an „Rule Britannia“ (s.mein Blogeintrag) oder „Land of Hope and Glory“ (s. mein Blogeintrag ).

In seinem Buch „England – 1000 things you need to know“ führt Nicholas Hobbes gleich neun National Anthems auf.

Eine davon, „There’ll always be an England„, ist ein patriotisches Lied, das 1939 von Ross Parker (Melodie) und Hugh Charles (Text) geschrieben wurde.
Zum ersten Mal war das Lied in dem Film „Discoveries“ zu hören, der 1939 in die britischen Kinos kam und von Glyn Davis gesungen wurde. Als sich aber Vera Lynn nach Ausbruch des 2. Weltkrieges des Liedes annahm, wurde es zu einem großen Erfolg. Später sangen es noch viele andere, u.a. Tiny Tim und die Sex Pistols, aber das waren dann wieder ganz andere Formen der Interpretation.
Hier ist die Version von Vera Lynn. Der Text des Liedes:

There’ll always be an England
While there’s a country lane,
Wherever there’s a cottage small
Beside a field of grain.
There’ll always be an England
While there’s a busy street,
Wherever there’s a turning wheel,
A million marching feet.

Red, white and blue; what does it mean to you?
Surely you’re proud, shout it aloud,
„Britons, awake!“
The empire too, we can depend on you.
Freedom remains. These are the chains
Nothing can break.

There’ll always be an England,
And England shall be free
If England means as much to you
As England means to me.

…und ein „cottage small“ wie hier in Norfolk.
Photo © Adrian S Pye (cc-by-sa/2.0)

…und ein „field of grain“ vor dem Leeds Castle in Kent.
Photo © nick macneill (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 7. Januar 2019 at 02:00  Comments (2)  

Mein DVD-Tipp – „Charles Dickens’s England“ mit Derek Jacobi

 

Foto meiner DVD.

Foto meiner DVD.

Der Sender Sky Arts strahlte 2009 eine Dokumentation aus, die auch auf DVD erhältlich ist, und die ich allen empfehlen kann, die sich für englische Literatur und speziell für Charles Dickens interessieren: „Charles Dickens’s England„, hervorragend präsentiert von Derek Jacobi, einem englischen Schauspieler, der 1994 einem breiten Fernsehpublikum bekannt wurde durch die Rolle des „Bruder Cadfael“ in den Verfilmungen der historischen Krimis von Ellis Peters.

Derek Jacobi führt in diesem zweistündigen Film zu allen wichtigen Plätzen, die mit Charles Dickens in Zusammenhang stehen: Von Portsmouth zur Isle of Wight, von Chatham nach Broadstairs und von Rochester nach Barnard Castle.  Auf dieser Rundreise trifft Jacobi auf eine Reihe von Dickens-Spezialisten, die ihr umfangreiches Wissen an die Zuschauer weitergeben.

So ist eine atmosphärisch dichte Dokumentation entstanden, nicht zuletzt durch Jacobis einfühlsame Präsentation.
Der DVD ist noch eine weitere hinzugefügt, mit einem „Making of“ und einer Zusammenfassung der im Hauptfilm durchgeführten Interviews und Lesungen von Dickens-Texten.

Die DVD ist zwar vergriffen, aber antiquarisch leicht zu bekommen. Hier ist ein kleiner Ausschnitt daraus.

Das Begleitbuch mit dem gleichen Titel ist 2009 bei Guerilla Books erschienen und noch lieferbar.

Ein Pub in der Union Street in Southwark, London.
Photo © Colin Smith (cc-by-sa/2.0)

Eine Statue des Meisters auf dem Guildhall Square in seiner Geburtsstadt Portsmouth.
Photo © Peter Trimming (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 6. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Der Idle Working Men’s Club in Bradford (West Yorkshire) – Der begehrteste Club dieser Art in England

 

Author: John Yeadon
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Working Men’s Clubs entstanden in den Industriegebieten Englands im 19. Jahrhundert mit dem Ziel, der Arbeiterklasse Erholung, Entspannung und Bildung zu vermitteln.
In der kleinen Stadt Idle, einem Vorort von Bradford (West Yorkshire), gibt es auch einen, der sich Idle Working Men’s Club nennt. Das ist doppeldeutig, denn „idle“ bedeutet auch so viel wie faul oder träge.
Klar, dass man von dieser Doppeldeutigkeit auch Gebrauch machte und das Logo des Clubs entsprechend gestaltete (es zeigt einen auf eine Schaufel gelehnten Arbeiter).

Das Besondere an diesem 1928 gegründeten Arbeiterclub ist aber, dass er auf Grund der hohen Nachfrage aus dem In- und Ausland Ehrenmitgliedschaften vergeben hat und zwar an Personen, die man normalerweise nicht in so einem Club anzutreffen vermutet, z.B. ehemals „James Bond“ Roger Moore, Mohammed Al Fayed, Paul Gascoigne oder Uri Geller, ja sogar Michael Jackson war zu seinen Lebzeiten Ehrenmitglied (er bekam die Mitgliedschaft von Uri Geller zu seiner Hochzeit geschenkt).

In Zeiten, in denen die Zahl der Working Men’s Clubs rapide gesunken ist, kann sich der West Yorkshire-Club nicht beklagen: Er blüht und gedeiht. Hier sind Stimmungsbilder aus dem IWMC.

Idle Working Men’s Club
23 High Street
Idle
Bradford
West Yorkshire BD10 8NB

Published in: on 5. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Pack o’Cards in Combe Martin (Devon)

 
Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Combe Martin ist ein hübsches Dorf an der Nordküste von Devon, am Rand des Exmoor-Nationalparks. Hier steht ein äußerst seltsamer Pub namens „The Pack o‘ Cards„, auf Deutsch „Das Kartenspiel“. Dieses verschachtelte Gebäude ist nach dem Nummernsystem eines Kartenspiels gebaut worden und zwar gibt es hier:
– 4 Stockwerke = Zahl der Spielkartenfarben
– 13 Zimmer, 13 Türen auf jedem Stockwerk, 13 Kamine = Zahl der Karten einer Farbe
– 52 Fenster, 52 Treppen, 52 x 52 Fuß Grundfläche = Zahl der Spielkarten

Der ganze Pub sieht auch wie ein Kartenhaus aus. Wie kam es dazu?
Ein gewisser George Ley aus Combe Martin spielte gerne einmal eine Runde Karten mit seinen Freunden und eines Tages, das war im Jahr 1690, konnte er einen großen Gewinn einstreichen. Ihm fiel nichts Besseres ein, als ein Haus zu bauen, das ihn immer an diesen großen Gewinn erinnern würde, indem das Gebäude wie ein Kartenhaus gestaltet wurde. Erst im frühen 19. Jahrhundert machte man daraus einen Gasthof, den  King’s Arms Inn. Den heutigen Namen, „Pack o‘ Cards“, erhielt der Pub aber erst 1933.

Wer hier einmal an der Nordküste Devons unterwegs ist, sollte es auf keinen Fall verpassen, diesem „Folly Gasthof“ einen Besuch abzustatten.
In Paul Moodys und Robin Turners „Rough Pub Guide“ („A countdown of the fifty most unforgettable drinking experiences in the UK“) nimmt „The Pack o‘ Cards“ Platz 40 ein. Die Autoren beschreiben den Pub folgendermaßen: „The Pack o’Cards looks less like the pristine pack your grandmother keeps for the odd hand of bridge and more like some kind of booze-fuelled ziggurat erected to the specifications of a pissed-up seventeenth-century Omar Sharif“ (ziggurat = mesopotamischer Tempelturm).

Zu Combe Martin siehe auch einen weiteren Blogeintrag.

The Pack o’Cards
High Street
Combe Martin
EX34 0ET
 

Spinster’s Rock – Eine Megalithanlage im Dartmoor und ihre Legenden

Westlich des Dörfchens Drewsteignton im Dartmoor steht eine Megalithanlage, dort in Devon auch als Quoit bezeichnet, die den Namen Spinster’s Rock trägt. Drei einzelne Felsen tragen eine große Felsplatte, Teil einer ehemaligen Grabkammer. Auf einem Schild erhalten wir Auskunft:
Spinsters’s Rock – A neolithic burial chamber erected around 3500-2500 BC. The chamber probably contained many burials and would originally have been covered by a long earthen mound. The stones fell down in 1862 and were re-erected in the same year. Traditionally the monument was erected by three spinsters one morning before breakfast„.

Da haben wir schon eine Legende. Drei „spinsters“, in diesem Falle handelt es sich bei den Damen um keine alte Jungfern, sondern um Frauen, die Wolle gesponnen haben, warteten auf einen Händler, der ihnen die Wolle abnehmen sollte. Um sich die Zeit zu vertreiben, stapelten die Frauen, die wohl sehr kräftig gewesen sein müssen, ein paar herumliegende Felsen aufeinander. Der Händler wird gestaunt haben, als er bei seiner Ankunft das neu entstandene Bauwerk bewundern konnte, das die Spinnerinnen sogar noch vor dem Frühstück errichtet hatten.

Laut einer anderen Legende soll ein alter Mann mit seinen drei Söhnen dort im Dartmoor aufgetaucht sein und, aus welchem Grund auch immer, das Felsengebilde aufgestellt haben; danach verschwanden sie und wurden nie wieder gesehen. Es heißt, dass es sich bei den Männern um die biblische Figur Noah samt seinen Söhnen gehandelt haben soll, die an dieser Stelle versteinert worden sind (Noah liegt oben drauf auf seinen Söhnen).

Wie es auf dem Schild schon zu lesen war, kollabierten die Felsen im Jahr 1862 und zwar im Januar, nachdem es im Jahr zuvor besonders viele Niederschläge im Dartmoor gegeben hatte. Man machte sich bald darauf an die Arbeit, um Spinster’s Rock wieder aufzustellen, was nicht ganz einfach war, denn der Deckstein wog rund 16 Tonnen. Im November standen die Felsen wieder fast genau wie vorher auf der Wiese, nur ein paar Kleinigkeiten, wie die Positionierung der Steine, waren anders, was aber kaum auffiel.

Published in: on 3. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Little Germany – Ein Stück Deutschland in Bradford (West Yorkshire)

Die Burnett Street.
Photo © Chris Allen (cc-by-sa/2.0)

Bradford in West Yorkshire, eine Stadt mit einer halben Million Einwohner, verbindet man heute mit seinem hohen Anteil an asiatischer Bevölkerung, der knapp unter 30% beträgt. Vor allem Einwanderer aus Pakistan haben sich die Stadt als Wohnsitz ausgesucht. Außer Englisch sind hier Panjabi und Urdu die meist gesprochenen Sprachen.
Umso erstaunlicher, dass es mitten in Bradford ein Viertel gibt, das Little Germany heißt. Zurückzuführen ist der Name auf die vielen aus Deutschland stammenden Händler, viele jüdischen Ursprungs, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts wegen der boomenden Textilindustrie in Bradford niederließen. Sie bauten große Lagerhäuser, in denen sie die in der Stadt produzierten Textilwaren unterbrachten, bevor diese exportiert wurden. Auch der Textilwarenhändler Julius Delius und seine Frau Elise siedelten sich hier an, die Eltern des berühmten Komponisten Frederick Delius, der hier am 29. Januar 1862 das Licht der Welt erblickte.

Susan Duxbury-Neumann hat zu dem Thema ein Buch geschrieben „Little Germany: A History of Bradford’s Germans„, erschienen 2015 im Verlag Amberley Publishing. Hier ist ein Film über das Viertel.

In der Zeit von 1855 bis 1890 entstanden 85 Gebäude von denen heute 55 unter Denkmalschutz stehen. Man ist dabei, einige dieser imposanten viktorianischen Häuser in Hotels, Büros und Wohnungen umzugestalten, die spezielle Architektur aber zu erhalten.
Hier sind einige Beispiele aus Little Germany in Bradford:

Die Cater Street.
Photo © Stephen Craven (cc-by-sa/2.0)

Das Devere House.
Photo © Stephen Craven (cc-by-sa/2.0)

Die Mill Street.
Photo © Robin Stott (cc-by-sa/2.0)

East Parade. In dem Gebäude war einmal die Firma Delius & Co. untergebracht.
Photo © Stephen Richards (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 2. Januar 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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