Bradford in West Yorkshire, eine Stadt mit einer halben Million Einwohner, verbindet man heute mit seinem hohen Anteil an asiatischer Bevölkerung, der knapp unter 30% beträgt. Vor allem Einwanderer aus Pakistan haben sich die Stadt als Wohnsitz ausgesucht. Außer Englisch sind hier Panjabi und Urdu die meist gesprochenen Sprachen.
Umso erstaunlicher, dass es mitten in Bradford ein Viertel gibt, das Little Germany heißt. Zurückzuführen ist der Name auf die vielen aus Deutschland stammenden Händler, viele jüdischen Ursprungs, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts wegen der boomenden Textilindustrie in Bradford niederließen. Sie bauten große Lagerhäuser, in denen sie die in der Stadt produzierten Textilwaren unterbrachten, bevor diese exportiert wurden. Auch der Textilwarenhändler Julius Delius und seine Frau Elise siedelten sich hier an, die Eltern des berühmten Komponisten Frederick Delius, der hier am 29. Januar 1862 das Licht der Welt erblickte.
Susan Duxbury-Neumann hat zu dem Thema ein Buch geschrieben „Little Germany: A History of Bradford’s Germans„, erschienen 2015 im Verlag Amberley Publishing. Hier ist ein Film über das Viertel.
In der Zeit von 1855 bis 1890 entstanden 85 Gebäude von denen heute 55 unter Denkmalschutz stehen. Man ist dabei, einige dieser imposanten viktorianischen Häuser in Hotels, Büros und Wohnungen umzugestalten, die spezielle Architektur aber zu erhalten.
Hier sind einige Beispiele aus Little Germany in Bradford:
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