Das Allendale Tar Barrel Festival – High Life am Silvesterabend in Northumberland

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Was die Büger von Ottery St Mary in Devon am Guy Fawkes Day treiben, das zelebrieren die Bewohner von Allendale und Umgebung in Northumberland am Silvesterabend: Beim Tar Barrel Festival laufen sie mit brennenden Teerfässern auf dem Kopf durch ihren Ort. 45 sogenannte Guisers unterziehen sich dieser Prozedur, die nicht so ganz einfach zu bewältigen ist, denn die alten Whiskyfässer wiegen so um die 15 kg.

Die Tradition, die auch als Tar Bar’l Festival bezeichnet wird, ist schon sehr alt; man verabschiedet damit das alte Jahr. Die Guisers sind verkleidet und haben ihe Gesichter angemalt; mit ohrenbetäubendem Lärm ziehen sie, von einer Blaskapelle begleitet, von einem Ende des Dorfes zum anderen. Das Ziel ist der Dorfplatz, wo eine Art Scheiterhaufen aufgebaut ist. Die Guisers umrunden den Haufen und unter dem Ruf „Be damned who throws last“ werfen die Tar Barrel Men ihre brennende Last hinein. Wenn es Mitternacht schlägt, spielt die Kapelle „Auld Lang Syne“, man fasst sich an den Händen, umarmt sich und wünscht sich ein frohes neues Jahr. Da bis um Mitternacht schon allerhand Hochprozentiges durch die Kehlen der Allendaler geflossen ist, geht es natürlich auf dem Dorfplatz recht munter zu.

Dieser Film gibt einen Eindruck von dem spätabendlichen Treiben am 31. Dezember in Allendale.

Der Ort liegt ziemlich abgelegen im „Niemandsland“ von Northumberland, südlich der A69, die von Carlisle nach Newcastle führt.

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Published in: on 31. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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Letchworth Garden City (Hertfordshire) und der erste Kreisverkehr in Großbritannien

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Ebenezer Howard hatte um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Idee, in England Gartenstädte zu bauen, in denen die Menschen im Einklang mit der Natur leben sollten, im Gegensatz zu den industriell geprägten Städten. 1899 gründete er die Garden Cities Association, die sich als Ort für den Bau der ersten Anlage eine Region rund 55 Kilometer nördlich von London in Hertfordshire aussuchte, dort, wo reichlich Platz vorhanden war. Letchworth Garden City taufte man die Stadt, die von den beiden Architekten Barry Parker und Raymond Unwin gebaut wurde. 1903 wurde diese erste Gartenstadt des Landes gegründet.

In Letchworth findet man auch die Mutter aller britischen Kreisverkehre, den Sollershot Circus, der um 1909 herum in der neuen Stadt angelegt wurde. Dort, wo die Straßen Sollershot, Broadway und Spring Road zusammentreffen, im südwestlichen Teil der Stadt, kann man den Kreisel noch heute befahren, und ein braunes Schild mit der Aufschrift „UK’s First Roundabout – Built ca 1909“ weist auf diese verkehrshistorische Stätte hin, die man damals „gyratory traffic flow system“ nannte. Bei der Anlage soll der Pariser Place d’Etoile Pate gestanden haben, so äußerte sich Raymond Umwin seinerzeit. Die Letchworth-Kreisverkehr-Variante ist allerdings wesentlich einfacher zu durchfahren als der große Pariser Bruder. Obwohl: Damals fremdelten die autofahrenden Bewohner Letchworths mit dem Kreisel und nicht wenige wollten ihn entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn befahren, was aber nicht im Sinne der beiden Architekten Parker und Unwin lag. Viele Jahre später brachte man noch ein Hinweisschild am Sollershot Circus mit der Aufschrift „Keep Left“ an. Mittlerweile soll es hier aber ganz gut klappen!

Vor zwei Jahren war der unscheinbare Roundabout kurzzeitig Gesprächsthema in Letchworth Garden City, als ein Filmproduktionsteam ihn für eine Stuntszene nutzen wollte. Die Action-Komödie „The World’s End“ (dt. „The World’s End“; den Deutschen fiel nichts Besseres ein) wurde in der Stadt gedreht und für die kurze Szene befreite man die Verkehrsinsel von der Bepflanzung, die anschließend für £2,500 auf Kosten der Produktionsfirma wieder erneuert wurde.

Die andere Gartenstadt, die 1920 gegründet wurde, war Welwyn Garden City, ebenfalls in Hertfordshire, aber weiter südlich gelegen.

Über meine Vorliebe für Kreisverkehre habe ich in meinem Blog schon mehrfach geschrieben wie z.B. hier über die „scariest roundabouts“.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garen City.    © Copyright Keith Evans and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garden City.
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Published in: on 30. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Die British Curry Awards

Restaurants in der Londoner Brick Lane. Author: ahisgett. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.  This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.  This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.  This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Curry-Restaurants in der Londoner Brick Lane.
Author: ahisgett.
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In fast jeder englischen Kleinstadt findet man ein indisches Restaurant. Meine erste Begegnung mit der indischen Küche war vor längerer Zeit in einem Restaurant in Warwick, nicht sehr ansprechend und damals kannte ich noch nicht den Unterschied zwischen „hot“ und „hot“. Als mich der Ober fragte, ob ich mein Essen „hot“ wollte, antwortete ich natürlich mit „Ja“ (blöde Frage, dachte ich, soll ich es denn kalt essen?), woraufhin ich ein außerordentlich scharfes Gericht vorgesetzt bekam. Nun ja, man lernt eben immer dazu.

Ein großer Teil aller indischen Restaurants wird übrigens von Bangladeshi betrieben, die überwiegend in den 1970er Jahren ins Land kamen. In London wird die Region um die die Straße Brick Lane als Bangla Town bezeichnet, weil hier besonders viele Menschen aus Bangladesh leben.

Seit 2005 werden die besten dieser Curry Restaurants mit dem British Curry Award ausgezeichnet, dem „Oscar“ in dieser Branche. Die Preisverleihung, die im Jahr 2014 im Londoner Battersea Evolution vor über 1700 Gästen vorgenommen wurde, ruft alljährlich großes Medieninteresse hervor. Den Stellenwert, den dieses Ereignis innehat, zeigt, dass sich sogar Premierminister David Cameron per Videobotschaft an die Gäste wandte, und dass Innenministerin Theresa May eine Rede hielt.

Die Vergabe der British Curry Awards basiert auf einer Umfrage, an der in diesem Jahr 206 378 Menschen teilnahmen. Eine Jury ermittelt die 100 besten Curry-Restaurants in ganz Großbritannien, die dann noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden, bis dann eine Shortlist nach Regionen aufgestellt wird, aus man den Sieger ermittelt.

Der diesjährige Preisträger für die Region London Central und City ist der Cinnamon Club in der Great Smith Street in Westminster., ein Restaurant, das schon lange einen sehr guten Ruf genießt. In der Region Southeast konnte sich Maliks durchsetzen, das man in der High Street in Cookham (Berkshire), nördlich von Maidenhead findet.
Den British Curry Award für Newcomer of the Year erhielt Five Rivers A La Carte in Walsall in den West Midlands, ein Restaurant, das man mit Fug und Recht  als „stylish“ bezeichnen kann, wird doch auf der Homepage für Krug- und Dom Pérignon-Champagner geworben.

Hier ist ein Film von der diesjährigen Preisverleihung.

Published in: on 29. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Barnes Wallis, Effingham in Surrey und die Rollbomben

Denkmal für Barnes Wallis in Herne Bay (Kent).   © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Denkmal für Barnes Wallis in Herne Bay (Kent).
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Barnes Wallis (1887-1979) war ein Tüftler, der 49 Jahre seines Lebens in Effingham in Surrey verbrachte und dort auch auf die Idee der sogenannten „bouncing bombs“ oder Rollbomben kam. Im Garten seines Hauses, White Hill House, und im Dorfteich führte er die ersten Experimente mit dieser neuen Art von Bomben durch, die von einem niedrig fliegenden Flugzeug über Wasser abgeworfen werden und die dann wie hüpfende Steine auf der Wasseroberfläche springen bis sie auf ein Hindernis stoßen und dann explodieren. Richtige Tests wurden bei Abbotsbury am Chesil Beach und an der Nordküste von Kent ausgeführt. Genau solche Bomben benötigte die Royal Air Force, um Angriffe auf deutsche Talsperren zu fliegen. Im Mai 1943 machte sich die 617. Staffel der RAF auf den Weg nach Deutschland, mit den Wallisschen Rollbomben an Bord, um die Staumauern der Möhne-, Eder- und Sorpetalsperren in die Luft zu jagen, was den „Dambusters„, wie die Staffel genannt wurde, auch gelang. Die Bomben überwanden durch ihre Hüpftechnik die vor den Mauern aufgespannten Torpedofangnetze, knallten gegen die Staumauern, sanken ins Wasser und explodierten, mit verheerender Wirkung.

Funktionsweise der "bouncing bomb". Author: Dake. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Funktionsweise der „bouncing bomb“.
Author: Dake.
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Barnes Wallis war aber nicht nur der Vater der „bouncing bombs“, er war schon in jungen Jahren bei der britischen Rüstungsfirma Vickers tätig und konstruierte dort Luftschiffe. Nachdem der Luftschiffbau durch mehrere schwere Unfälle zum Stillstand gekommen war, wandte sich Wallis der Konstruktion von Bombenflugzeugen zu und entwarf u.a. die Vickers Wellington-, Vickers Windsor- und Vickers Wellesley-Bomber.

1955 drehte der Regisseur Michael Anderson einen Film über die Angriffe auf die Talsperren, der den Titel „The Dam Busters“ trug und in Deutschland als „Mai 1943 – Die Zerstörung der Talsperren“ gezeigt wurde (hier ein Ausschnitt).

Barnes Wallis wurde nach seinem Tod im Jahr 1979 auch in seinem Lieblingsort Effingham beerdigt, auf dem Kirchhof von St Lawrence. Hier sind einige Bilder von seinem Wohnhaus White Hill House und von seiner letzten Ruhestätte.

Heute beschäftigt sich der Barnes Wallis Memorial Trust mit dem findigen Konstrukteur, mit dem Ziel „to inspire, to inform, and to educate a wide audience across fields that Sir Barnes Wallis had embodied through his work, or were otherwise dear to him“.

Das Buch zum Artikel:
Peter Pugh: Barnes Wallis – Dambuster. Icon Books 2005. 304 Seiten. ISBN 978-1840466850.

Eine "bouncing bomb". This work is released into the public domain.

Eine „bouncing bomb“.
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Das Grab von Barnes Wallis auf dem Friedhof von St James in Effingham (Surrey). Author: Deeday-UK. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Das Grab von Barnes Wallis auf dem Friedhof von St Lawrence in Effingham (Surrey).
Author: Deeday-UK.
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Published in: on 28. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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West Wycombe Park (Buckinghamshire) – Teil 2: Paloma Faith und ihr Musikvideo „Picking Up the Pieces“

Die Kirche St Lawrence und das Mausoleum oberhalb von West Wycombe Park wie man es zu Beginn des Videos sehen kann. Author: John Griffiths. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

Die Kirche St Lawrence und das Mausoleum oberhalb von West Wycombe Park wie man es zu Beginn des Videos sehen kann.
Author: John Griffiths.
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Wer den Film „Die Girls von St Trinian“ gesehen hat, kann sich vielleicht noch an das Punk-Mädchen Andrea erinnern, das von Paloma Faith gespielt wurde. Die 1981 geborene Schauspielerin hat sich auch durch ihre Sangeskunst hervorgetan, die mich etwas an Amy Whitehouse erinnert. 2012 wurde ihr Album „Fall to Grace“ veröffentlicht, auf dem sich der Song „Picking Up the Pieces“ befindet, den sie selbst geschrieben hat. Ich musste dieses Lied mehrfach hören, bis ich es richtig zu schätzen wusste.

Das Musikvideo, das zu diesem Song gehört, nahm Paloma in West Wycombe Park in Buckinghamshire auf. Gleich zu Beginn sieht man auf dem Hügel über dem Herrenhaus die Kirche St Lawrence mit der goldenen Kugel auf dem Kirchturm, in der sich Sir Francis Dashwood mit seinen Hell Fire Club-Mitgliedern traf. Das Auto mit Paloma an Bord hält dann vor West Wycombe House, das in dem Video als Country House Hotel fungiert; anschließend sind die Szenen im Inneren des großartigen Hauses gedreht worden.

Der Inhalt des Songs/Videos: Paloma will zusammen mit ihrem Freund einige Tage in dem Hotel verbringen; der aber hat immer noch seine Ex-Freundin im Kopf, die ihn verlassen hat. Seine neue Freundin hat es schwer, denn sie steht vor dem Scherbenhaufen dieser zerbrochenen Beziehung und ihr bleibt nichts anderes übrig als „to pick up the pieces“. Das Video endet surrealistisch, als Paloma von einer Wachsschicht überzogen wird. Einige Szenen erinnern an die Filme „The Shining“ und „Twin Peaks“.

West Wycombe Park wird gern als Filmkulisse benutzt. Zuletzt wurden hier die Filme „Pride and Prejudice and Zombies“ und „Queen of the Desert“ gedreht, die beide 2015 in die Kinos kommen sollen.

Hier ist das Musikvideo „Picking Up the Pieces“ zu sehen und hier das „Making of…“.

West Wycombe House und seine Nordfassade. Author: John Griffiths. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

West Wycombe House und seine Nordfassade.
Author: John Griffiths.
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Published in: on 27. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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West Wycombe Park (Buckinghamshire) Teil 1 – The Temple of Music

The Temple of Music. Author: John Griffiths. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

The Temple of Music.
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Francis Dashwood, 15. Baron le Despencer (1708-1781) war eine der schillerndsten Figuren im England des 18. Jahrhunderts. Der Politiker ist heute vor allem noch als Gründer des exzentrischen Hellfire Clubs in Erinnerung geblieben, den er 1740 gründete. In dem Club trafen sich vornehmlich Mitglieder der höheren Gesellschaftsschichten, um dort ihren „Ausschweifungen nachzugehen“.

Dashwood hatte seinen Wohnsitz im West Wycombe Park in Buckinghamshire, einem beeindruckenden Haus, das von palladianischen und neoklassizistischen Baustilen geprägt ist. Seit 1943 befindet sich West Wycombe Park in den Händen des National Trusts. Nicht nur das Haus, auch der Park ist sehenswert mit seinen vielen kleinen Tempeln, die über das Anwesen verstreut sind.
Neben dem Tempel der Venus und dem Tempel des Apollo sticht dabei vor allem The Temple of Music hervor, der auf einer Mini-Insel in einem künstlich angelegten See liegt, der in Form eines Schwans gestaltet ist. Gebaut wurde der Tempel von dem Architekten (und Hellfire-Club-Mitglied) Nicholas Revett zwischen 1778 und 1780, einem Verfechter des Greek Revival-Stils. Den Temple of Music kann man nur mit dem Boot erreichen und so bot sich das Gebäude natürlich für private Feste an, bei denen man unter sich bleiben wollte…

Theater- und Musikaufführungen fanden hier auch einmal statt, die Überreste einer Bühne sind noch zu erkennen. Vorbild für den Temple of Music war der römische Tempel der Vesta auf dem Forum Romanum, in dem die Vestalinnen, zur Jungfräulichkeit verpflichtete Priesterinnen, ein heiliges Feuer bewachten.

Der Film „The Music Lovers“ (1970; dt. „Tschaikowsky – Genie und Wahnsinn“) wurde auf dem Gelände des West Wycombe Parks gedreht und einige Szenen zeigen auch den Temple of Music. Sehr passend zu dem schwanenförmig angelegten See ist, dass Tschaikovskys „Schwanensee“ auf dem Rasen vor West Wycombe House aufgeführt wird. Hier sind einige Ausschnitte aus dem Film.

Es ist noch gar nicht so lange her, da fanden Dreharbeiten für einige Szenen der ITV-Serie „Downton Abbey“ hier in West Wycombe statt. Das Haus dient in den Filmen als Lady Rosamunds Londoner Wohnsitz am Belgrave Square.

Über die nahegelegene Kirche St Lawrence, die für Sir Francis Dashwood auch eine Rolle spielte, habe ich in meinem Blog schon einmal geschrieben.

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Nicholas Revett, der Erbauer des Musiktempels. his image (or other media file) is in the public domain because its copyright has expired.

Nicholas Revett, der Erbauer des Musiktempels.
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Das Londoner Savoy Hotel, der Schriftsteller Arnold Bennett und ein Omelett

Das Londoner Savoy Hotel an der Straße The Strand.    © Copyright Len Williams and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das Londoner Savoy Hotel an der Straße The Strand.
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Der englische Romancier und Theaterkritiker Arnold Bennett (1867-1931) lebte gern in Großstädten. Mit 21 Jahren ging er nach London, später ließ er sich für zehn Jahre in Paris nieder, wo er von den Werken Maupassants, Flauberts und Zolas beeinflusst wurde. Neben dem Verfassen von Dutzenden von Romanen war Bennett in der Londoner Theaterszene als Kritiker anerkannt. Nach den abendlichen Aufführungen ging er gern noch ins Savoy Hotel am Strand vorbei und dinierte dort im Restaurant. Bennett hatte eine Vorliebe für dieses vornehme Haus, das in seinem zweiten Roman „The Grand Babylon Hotel“ (1902; dt. „Hotel „Grand Babylon“, 2003) eine Rolle spielt. Auch in seinem letzten Roman „Imperial Palace„, der 1930, also ein Jahr vor seinem Tod erschien und nicht ins Deutsche übersetzt wurde, steht ein Hotel im Mittelpunkt der Handlung, für das das Savoy als Modell fungierte. Große Teile des Buches schrieb Bennett in dem Hotel an der Themse, das heute von der Fairmont-Gruppe betrieben wird und einem saudi-arabischen Investor gehört.

Die Köche des Hotelrestaurants hatten ein Gericht kreiert, das Bennett dermaßen gut schmeckte, dass er es immer wieder bei seinen Besuchen dort orderte und dass man dann nach ihm benannte: Das Omelette Arnold Bennett. Noch heute, auch nachdem Gordon Ramsay den Savoy Grill übernommen hat, steht das Gericht auf der Karte. Für £12 kann man das „Glazed Omelette Arnold Bennett with Cornish Smoked Haddock“ als Vorspeise bestellen. Bennett war geradezu süchtig nach dieser Speise, denn auf seinen Reisen beharrte er immer wieder darauf, dass Köche dieses Omelette für ihn zubereiteten. Die Hauptbestandteile dieses Gerichts sind geräucherter Schellfisch, Eier und Parmesankäse.

Wie das Omelette zubereitet wird, zeigt in diesem Film Sophie Dahl, Enkelin von Roald Dahl, in ihrer BBC2-Koch-Serie „The Delicious Miss Dahl“.

Winterliche Impressionen vom Thornbury Castle in Gloucestershire

Was gibt es Schöneres als einen Aufenthalt in einem verschneiten englischen Schlosshotel im Winter? Wir genossen einige Tage im Thornbury Castle Hotel in Thornbury (Gloucestershire), für mich vielleicht das schönste Hotel in ganz England. Alle Kamine in allen Räumen brannten, auch der in unserem Zimmer bei unserer Ankunft; es herrschte eine einzigartige Stimmung.
Hier sind zum Heiligen Abend einige Impressionen (alle Fotos sind von mir):

Hier im Thornbury Castle verbrachten Heinrich VIII und seine Frau Anne Boleyn im August 1535.

Hier im Thornbury Castle verbrachten Heinrich VIII und seine Frau Anne Boleyn einige Tage im August 1535.

Der Innenhof des Castles; von dem aus es zu den Hotelsuiten geht.

Der Innenhof des Castles, von dem aus es zu den Hotelsuiten geht.

Ein Teil des Thornbury Castles, dort wo mein Auto geparkt ist, besteht nur noch aus Außenmauern.

Ein Teil des Thornbury Castles, dort wo mein Auto geparkt ist, besteht nur noch aus Außenmauern.

 

 

Blick aus unserer Plantagenet Suite auf den Hoteleingang.

Blick aus unserer Plantagenet Suite auf den Hoteleingang.

Das Himmelbett in unserer Plantagenet Suite; hier ist es besonders gemütlich, wenn es draußen stürmt und schneit.

Das Himmelbett in unserer Plantagenet Suite; hier ist es besonders gemütlich, wenn es draußen stürmt und schneit.

 

Die Lounge des Hotels.

Die Lounge des Hotels.

Unserer Lieblingsplatz am Kamin der Lounge.

Unserer Lieblingsplatz am Kamin der Lounge.

 

Die Kirche St Mary's, die direkt an das Thornbury Castle Hotel angrenzt.

Die Kirche St Mary’s, die direkt an das Thornbury Castle Hotel angrenzt.

Published in: on 24. Dezember 2014 at 02:00  Comments (6)  
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Mein Buchtipp – Matthew Engel: Engel’s England

Foto meines Exemplares.

Foto meines Exemplares.

Am Ende des Jahres möchte ich mein persönliches Lieblingsbuch vorstellen, das aus den Neuerscheinungen 2014 zum Thema England herausragt: „Engel’s England“ von Matthew Engel, über dessen „11 Minutes Late: A Train Journey to the Soul of England“ ich in meinem Blog schon einmal geschrieben habe.

Am 23. Oktober erschien Engels neues Werk, dem er den Untertitel „Thirty-Nine Counties, One Capital and One Man“ gegeben hat. Und genau darum geht es: Der Autor stellt die 39 Grafschaften des Landes vor, ergänzt durch ein Kapitel über London.  Dabei versucht er die „Essenz“ eines jeden Counties herauszukristallisieren, die Besonderheiten durch die es sich von allen anderen unterscheidet. Engel widmet auch den nicht mehr existierenden Grafschaften Huntingdonshire, Middlesex, Cumberland und Westmorland („murdered by politicians“) eigene Kapitel. Bis auf wenige Ausnahmen begegnen wir in dem Buch nicht den Standard- Sehenswürdigkeiten, sondern werden mit eher nicht so bekannten Aspekten konfrontiert.
Wir hören von den vergeblichen Bemühungen des Dorfes Whitwell in Rutland, eine Städtepartnerschaft mit Paris abzuschließen (ich berichtete darüber), wir begleiten Engel auf einer „Beating the Bounds„-Runde durch Oxford und besuchen mit ihm Dungeness, den südlichsten Punkt von Kent, der durch die Atommeiler beherrscht wird.

Matthew Engel wurde 1951 in Northamptonshire geboren und lebt heute in Herefordshire. Er arbeitete viele Jahre für den Guardian und schreibt heute für die Financial Times. Als Cricketfan gab er mehrere Jahre lang die Bibel des Cricketsports heraus, den „Wisden Cricketers‘ Almanack“.

Matthew Engel schließt die Einleitung seines Buches mit dem Satz „…this is the most beautiful and fascinating country on earth„; eine Bemerkung, der ich mich voll und ganz anschließen kann!
Ein wunderbares Buch, das ich jedem Englandfan empfehlen kann.

Matthew Engel: Engel’s England: Thirty-Nine Counties, One Capital and One Man.Profile Books 2014. 538 Seiten. ISBN 978-1846685712.

Published in: on 23. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  

William „Basher“ Dowsing – Der Mann, der die Kirchen zerstörte

St Mary in Haverhill (Suffolk); auch hier wütete "Basher" Dowsing.    © Copyright Adrian S Pye and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

St Mary in Haverhill (Suffolk); auch hier wütete „Basher“ Dowsing.
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Wie sähen die Kirchen von Suffolk und Cambridgeshire wohl heute aus, hätte es William Dowsing (1596-1668) nicht gegeben, den man damals Basher Dowsing nannte? Auf seine Kappe gehen zahllose Zerstörungen des Innenlebens vieler Kirchen und Kapellen  in den beiden Grafschaften.

Im Auftrag von Edward Montagu, 2nd Earl of Manchester, reiste Dowsing während des Bürgerkriegs (1642-1646) durch die Region und verbreitete bei den Pfarrern und den Kirchgängern Angst und Schrecken, wenn er sie heimsuchte und in den Kirchen Kruzifixe, Altäre, Heiligenbilder und Kerzenständer zerstörte. Gnadenlos machten er und seine Helfer alles kaputt, was seit Jahrhunderten in den Kirchen stand und von den Gemeindemitgliedern verehrt wurde. Rund 250 Kirchen sollen Basher zum Opfer gefallen sein. An einem Tag tobte sich Dowsing besonders aus, als er in der Region Ipswich gleich elf Kirchen heimsuchte.
Er führte penibel Tagebuch über seine „Arbeiten“; hier einige Beispiele:

Am 6. Januar 1643 schreibt er über St Mary the Virgin in Havershill in Suffolk:
„We brake down about 100 superstitious pictures, and seven fryars hugging a Nunn; a picture of God and Christ: and diverse others, very superstitious; and 200 had been broke down before I came.  We took away two popish inscriptions with ‘Ora pro nobis’ (Pray for us) and we beat down a great stone cross on the top of the church”.

Am gleichen Tag stattete Dowsing St Peter and St Paul’s in Clare, ebenfalls in Suffolk gelegen, einen Besuch ab:
We brake down a 1000 pictures superstitious; and brake down 200, 3 of God the Father, and 3 of Christ, and the Holy Lamb, and 3 of the Holy Ghost like a dove with wings; and the 12 Apostles were carved in wood, on the top of the roof, which we gave order have taken down; and 20 cherubims to be taken down. And the sun and moon in the east window, by the King’s Arms, to be taken down“.

Eigenartigerweise blieb „Basher“ Dowsing von Strafe verschont, als die Monarchie wiederhergestellt wurde.
Auch auf einem anderen Feld erwies sich der Mann als sehr produktiv; mit seiner ersten Frau Thamar zeugte er zehn Kinder, mit seiner zweiten Mary allerdings nur drei. Dowsing lebte überwiegend in den Gemeinden Coddenham, Eye und Stratford St Mary; geboren wurde er in Laxfield. Alle diese Orte liegen in der Grafschaft Suffolk. Wo er begraben liegt, weiß man nicht so genau; möglicherweise auch in seinem Geburtsort Laxfield.

Sein „The Journal of William Dowsing: Iconoclasm in East Anglia during the Englsh Civil War“ ist im Jahr 2001 bei Boydell Press noch einmal neu aufgelegt worden (ISBN 978-0851158334); darin kann man auf 640 Seiten von „Bashers“ Taten lesen.

 

St Peter and St Paul's in Clare (Suffolk). Eine  von Dowsings "Wirkungsstätten".    © Copyright AGC and

St Peter and St Paul’s in Clare (Suffolk). Eine von Dowsings „Wirkungsstätten“.
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Published in: on 22. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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The Stow Horse Fair – Zweimal im Jahr herrscht Chaos in dem Cotswolds-Städtchen

Stow Market Place. Ein Lunch im King's Arms (im Hintergrund zu sehen) kann ich sehr empfehelen.    © Copyright Bikeboy and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Stow Market Place. Einen Lunch im The Kings Arms (im Hintergrund zu sehen) kann ich sehr empfehlen.
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Bei meinen Besuchen in Stow-on-the-Wold (Gloucestershire) herrschte immer ziemlich viel Betrieb in dem Cotswolds-Städtchen. Hübsche Pubs, Antiquitätenläden und der ansprechende Marktplatz locken immer wieder viele Touristen an. Es herrscht eine entspannte freundliche Atmosphäre, die zum Bummeln einlädt.

Zweimal geht es hier allerdings so richtig zur Sache, wenn jeweils im Mai und im Oktober Tausende von Besuchern zur Stow Horse Fair aufkreuzen, die auf das Jahr 1476 zurückgeht. Zigeuner und fahrendes Volk kommen aus allen Teilen Englands in Wohnwagen und bunten Pferdekutschen, um vor den Toren von Stow ihr Lager aufzuschlagen. Früher wurden bei der Gelegenheit Schafe verkauft und gekauft, dann wurde die Fair zu einem Umschlagplatz für Pferde. Heute werden hier auch noch Pferde verkauft, aber es ist ein großer Rummelplatz geworden, auf dem zahlreiche Stände allerlei mehr oder weniger nützliche Artikel anbieten. Manchmal sind die Wiesen an der  Maugersbury Road, auf denen die Zigeuner lagern, total aufgeweicht und das Fest wird zu einer einzigen Schlammschlacht wie im Mai 2012, als nach tagelangen Regenfällen alles im Matsch versank.

Die Geschäftsleute von Stow-on-the-Wold  sehen der Fair immer mit gemischten Gefühlen entgegen; rund die Hälfte aller Läden und mehrere Pubs machen in dieser Zeit einfach zu. Die Ladeninhaber fürchten, dass bei ihnen gestohlen wird und die Publicans möchten nicht so gern, dass es in ihren Etablissements zu Schlägereien kommt, denn manchmal geht es bei der Fair ganz schön rau zu wie dieser Film zeigt und im Mai 2010 kam es sogar zu einer Messerstecherei. Die hygienischen Verhältnise im Lager lassen auch manchmal zu wünschen übrig, so dass die Gärten der Bewohner Stows schon mal zweckentfremdet werden. Die Polizei ist während der Festtage mit einem großen Aufgebot vor Ort.
Das Bild des Marktplatzes ändert sich jeweils zu den Zeiten der Fair. Es herrscht ein buntes Gemisch aus Touristen und Zigeunern, wobei die oft sehr aufreizend bekleideten jungen Damen, die sich hier versammeln, besonders ins Auge fallen.

Wie es bei der Stow Horse Fair zugeht, zeigen diese Bilder.

Noch einmal der Marktplatz aus einer anderen Perspektive.    © Copyright Jonathan Billinger and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Noch einmal der Marktplatz aus einer anderen Perspektive.
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Published in: on 21. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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Famous Graves – Lord Byrons Hund Boatswain in der Newstead Abbey

Photo ©Alan Murray-Rust (cc-by-sa/2.0)

Lord George Gordon Noel Byron
(1788-1824), Dichter, Freiheitskämpfer und Liebling der Frauen, liebte Tiere; ob es sich nun um Affen, Pferde, Katzen handelte, der Lord besaß mehrere davon. Auch ein Bär, ein Fuchs und ein Papagei waren einmal in seiner Obhut. Aber sein größter Liebling war sein Neufundländer, dem er den Namen Boatswain, also Bootsmann, gab. Der Hund wurde 1803 geboren und er verendete jämmerlich an Tollwut, die damals in England weit verbreitet war und an der zahlreiche Menschen und Tiere starben. Lord Byron war sich wohl nicht bewusst, woran sein Hund erkrankt war, denn es bestand durchaus die Gefahr, dass er von Boatswain gebissen werden und selbst erkranken konnte. Vielleicht war es ihm auch egal, denn er pflegte seinen geliebten Freund bis zum bitteren Ende.

In Gedenken an Boatswain ließ Byron auf dem Familiensitz Newstead Abbey in Nottinghamshire ein Denkmal für den Hund bauen, unter dem er beigesetzt wurde. Der Anfang der Grabinschrift, die von Byrons Freund John Cam Hobhouse entworfen wurde, lautet:

„Near this Spot
are deposited the Remains of one
who possessed Beauty without Vanity,
Strength without Insolence,
Courage without Ferocity,
and all the virtues of Man without his Vices.

This praise, which would be unmeaning Flattery
if inscribed over human Ashes,
is but a just tribute to the Memory of
Boatswain, a Dog
who was born in Newfoundland May 1803
and died at Newstead Nov. 18th, 1808″

Hier ist das komplette Gedicht „Epitaph to a Dog“, vorgelesen.

In seinem Testament legte Byron fest, dass er zusammen mit seinem Hund beerdigt werden wollte. Dazu kam es aber nicht, denn die Abbey gehörte zum Zeitpunkt seines Todes im Jahre 1824 einem neuen Besitzer und so wurde er ganz in der Nähe im Familiengewölbe der Byrons in St. Mary Magdalene in Hucknall (Nottinghamshire) beigesetzt; ich berichtete in meinem Blog darüber.

Eine kleine Kuriosität am Rande: Lord Byron hatte unzählige Geliebte und weibliche Fans, die ihm in ihren Briefen abgeschnittene Locken von sich mitschickten. Der Dichter revanchierte sich und schickte den Damen ebenfalls Locken, nur sagte er nicht, dass es nicht seine, sondern die seines Hundes Boatswain waren…

Published in: on 20. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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The Fox Inn in Bucks Green (West Sussex) oder was macht ein Pferd am ersten Weihnachtsfeiertag in einem Gasthaus

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The Fox Inn steht in Bucks Green bei Rudgwick in East Sussex an de A281, ein hübsches Gasthaus, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Es gehört der Brauerei Hall & Woodhouse in Dorset über die ich in meinem Blog schon einmal berichtet habe. Vor zwei Jahren sind die Außenanlagen von The Fox umgestaltet worden und ein neuer Besitzer hat den Gasthof übernommen.
Jedes Jahr spielt sich hier am ersten Weihnachtsfeiertag ein bizarres Schauspiel ab: Durch die Eingangstür kommt ein Pferd in den Pub, das an der Bar mit einer Tüte Kartoffelchips und einer Schale Bier gefüttert und dann durch den Hinterausgang wieder hinausgeführt wird. Was hat es mit dieser alten Tradition auf sich?

The Fox steht an einer Straßengabelung, dort wo die Guildford Road und die Loxwood Road zusammentreffen. In uralter Zeit führte ein öffentlicher Reitweg quer über die beiden Straßen und exakt an dieser Stelle wurde das Gasthaus erbaut. Und da ergab sich ein Problem: In England gibt es das Wegerecht und das besagt, man hat „the legal right, established by usage or grant, to pass along a specific route through grounds or property belonging to another“ (so die Wikipedia). Was nun? Eigentlich hätte der Besitzer des Fox Inn damals schon die Vorder- und Hintertür geöffnet halten müssen, damit Reiter, die des Weges kamen, von ihrem Wegerecht Gebrauch machen konnten. Da dies außerordentlich unpraktisch für alle Beteiligten gewesen wäre, einigte man sich auf einen Kompromiss: Jedes Jahr am Christmas Day darf ein Pferd und ein Reiter den ursprünglichen Reitweg quer durch den Pub benutzen, wodurch für ein weiteres Jahr das Wegerecht erhalten bleibt. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen, und ich glaube, so etwas ist auch nur in England möglich.

The Fox Inn
Bucks Green
Rudgwick
West Sussex
RH12 3JP

 

 

Published in: on 19. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Memories of…Strensall in North Yorkshire

Mein Cottage, 12 Whin Close in Strensall (North Yorkshire). Eigenes Foto.

Mein Cottage, 12 Whin Close in Strensall (North Yorkshire).
Eigenes Foto.

Ich wohnte einmal für kurze Zeit in Strensall in North Yorkshire, rund 20 Autominuten nördlich von York gelegen. Strensall ist eine Kleinstadt, die an sich nicht viel zu bieten hat. Mein Cottage lag in einer ruhigen Sackgasse, dem Whin Close, zu erreichen über den Ox Carr Lane und Pasture Close. Wie so oft in England war auch hier die angebaute Garage so schmal gebaut, dass ich zwar mein Auto hineinfahren, dort aber nicht aussteigen konnte. Also ließ ich es vor der Garageneinfahrt stehen.

In Strensall wohnen viele Leute, deren Arbeitsstätte in York ist, d.h. tagsüber sind überwiegend ältere Menschen auf den Straßen zu sehen. Geprägt wird der Ort vor allem durch die Armee, die hier einen großen Stützpunkt unterhält. Die Soldaten und deren Angehörige wohnen in den Queen Elizabeth Barracks. Im Army Medical Centre wird das medizinische Personal auf Auslandseinsätze vorbereitet und geschult wie man mit kriegstypischen Verletzungen umgeht. Eine große Schießübungsanlage befindet sich im angrenzenden Strensall Common.

Gut, das sind alles Dinge für die man nicht unbedingt nach Strensall fahren muss. Der Ort hat eine (noch) intakte Infrastruktur mit mehreren Pubs, einem Postamt, einigen „grocery stores“ und einer Schule. Der meinem Cottage am nächsten gelegene Pub war The Three Bells an der Ox Carr Lane, dann gibt es noch den kleinen Half Moon Inn und fast in Sichtweite The Ship, dazwischen die Öffentliche Bibliothek. Also, hier kann man durchaus wohnen, ohne ständig in das große York fahren zu müssen.

The Six Bells am Ox Carr Lane.    © Copyright DS Pugh and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Six Bells am Ox Carr Lane.
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Der Ox Carr Lane.    © Copyright Ian S and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Ox Carr Lane.
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Einer der Hauptarbeitgeber  in Strensall: Die Armee.    © Copyright Ian S and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Einer der Hauptarbeitgeber in Strensall: Die Armee.
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Published in: on 18. Dezember 2014 at 02:00  Comments (1)  
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Huntingdon Community Radio – Eine Radiostation in Cambridgeshire

Als Jugendlicher habe ich mir immer gewünscht, mit meinem Radio auch Sender aus fernen Teilen der Welt hören zu können. Der Empfang über Kurzwelle war immer so schlecht, dass man kaum etwas verstehen konnte. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass man eines Tages tatsächlich fast alle Sender aus allen Ländern mit einem Computer hören kann und das auch noch in Stereoqualität. Heute versetze mich gern einmal in irgendeinen Teil Englands und höre mir den Lokalsender an, mit Verkehrsmeldungen, örtlichen Veranstaltungshinweisen usw. Klingt vielleicht etwas abwegig, aber ich genieße das.

In Huntingdon, der Oliver-Cromwell-Stadt in Cambridgeshire, gibt es eine Rundfunkstation namens Huntingdon Community Radio („Your Music. Your Voice. Your Station“), die auf der Frequenz 104 MHz sendet und die unabhängig von den großen Mediengesellschaften ist. Die Anfänge des Senders gehen zurück bis ins Jahr 1995, als Bill Hensley und eine kleine Gruppe von Radiofans Huntingdon Community Radio gründeten. Hensley war über viele Jahre die treibende Kraft und das Herz des Senders, heute ist er Bürgermeister von Huntingdon. 2009 erhielt der Sender eine Voll-Lizenz und so sendet er seitdem 24 Stunden am Tag, ein Mix aus Musik, lokalen und überregionalen Nachrichten und Berichten aus der Region. Besonders beliebt sind z.B. die „Drive Time Show„, die montags bis freitags von 17 Uhr bis 19 Uhr gesendet und u.a. von Bürgermeister Hensley, der auch Managing Director von HCR ist, moderiert wird, und das anschließende „Over To You„, in dem es um Politik und Gesellschaft in Huntingdon geht.

Während ich diesen Blogeintrag schreibe, höre ich gerade die Weekend Breakfast Show mit David Potter. Wer einmal in den Sender „hineinhören“ möchte, hier ist der Link. Die HCR-Studios befinden sich in der Stadtmitte im Saxongate Centre am Bradbury Place.

Published in: on 17. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Bronnley – „Maker of the best soaps in the world“

 

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Die Royal Family wäscht sich mit Seife aus dem Hause Bronnley, zumindest die älteren Familienmitglieder. Die Firma kann sich rühmen, den Royal Warrant zu halten, d.h. sie ist offizieller Lieferant für die Queen, und auch Prince Charles soll eine Vorliebe für die Bronnley-Produkte haben.

Meine erste Bekanntschaft mit Bronnley-Seife war vor vielen Jahren in einem Country House Hotel; damals war es etwas schwierig, diese Seife auch in Deutschland zu bekommen. Heute kann man sie problemlos z.B. bei Karstadt kaufen. In meinem Badezimmer liegt zurzeit ein Stück Freesia Soap.

James Bronnley gründete die Firma 1884 in London, nachdem er in Paris gelernt hatte wie man Seife und andere Toilettenartikel herstellt. Seine hochwertigen Produkte erfreuten sich schnell großer Beliebtheit, so dass er mehrfach aus Platzgründen die Produktionsstätten im Großraum London verlegen musste. Nach Bronnleys Tod im Jahr 1938 übernahmen seine Tochter und sein Schwiegersohn die Firmenleitung und auch sie konnten den ausgezeichneten Ruf als Seifenhersteller aufrechterhalten. Schon 1943 erhielten sie den ersten Royal Warrant durch König Georg VI, etwas später wurde Bronnley auch offizieller Lieferant für die Queen Mother.

1952 verlegt die Firma ihr Hauptquartier und die Fabrikation an die Radstone Road nach Brackley in Northamptonshire, wo sie bis zum Jahr 2012 blieb. Bronnley geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste Konkurs anmelden (vielleicht hat sich die königliche Familie seltener gewaschen, so dass Absatzprobleme auftraten). Der Geschäftsmann Geoff Percy kaufte Bronnley, schloss die Produktionsanlagen in Northamptonshire und gestaltete die Firma um. Die Zentrale zog von Brackley in das Milton Keynes Business Centre in Buckinghamshire um; die Herstellung der Seife und der anderen Toilettenartikel wird jetzt von Fremdfirmen übernommen.

Im Programm der Firma Bronnley befinden sich mehrere Sonderkollektionen, so auch eine, die in Kooperation mit der Royal Horticultural Society entwickelt wurde. Drei Duftnoten stehen da zur Auswahl: Rose, Hibiskus und Wicke. Für das Weihnachtsfest kann ich empfehlen: Green Christmas Tree Soap aus der English Heritage Collection, die nach Apfel und Zimt riecht und garantiert nadelfrei ist.

Hier ist ein Film über die Fa Bronnley, der allerdings nicht mehr auf dem neuesten Stand ist und noch in Brackley aufgenommen wurde.

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Published in: on 16. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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The Yorkshire Ridings Society und der Yorkshire Day

The Micklegate Bar in York. Hier wird am Yorkshire Day die "declaration. Eigenes Foto.

The Micklegate Bar in York. Hier wird am Yorkshire Day die „declaration of the integrity of Yorkshire“ verlesen.
Eigenes Foto.

Der Local Government Act von 1974, der die Verwaltungsgliederung in England reformierte, war ausschlaggebend, dass sich 1975 in Yorkshire The Yorkshire Ridings Society gründete, da die grafschaftspatriotischen Männer und Frauen hier oben im Norden des Landes fürchteten, dass Politik und Verwaltung ihr geliebtes Yorkshire in einer Form verändern würden, die sie auf keinen Fall wollten. Das Ziel der Society war und ist, die historischen Grenzen der größten Grafschaft Englands und die traditionelle Aufteilung in Ridings zu bewahren.

Yorkshire ist in das North, das West und das East Riding aufgeteilt, wobei die Stadt York einen Sonderstatus hat; ein South Riding gibt es nicht.

Der 1. August ist von der Yorkshire Ridings Society zum Yorkshire Day ausgerufen worden, an dem in der Stadt York an den vier Stadttoren die sogenannte „declaration of the integrity of Yorkshire“ verlesen wird, die so lautet:

„I, (name), being a resident of the [West/North/East] Riding of Yorkshire [or City of York] declare:
That Yorkshire is three Ridings and the City of York, with these Boundaries of 1134 years standing;
That the address of all places in these Ridings is Yorkshire;

That all persons born therein or resident therein and loyal to the Ridings are Yorkshiremen and women;
That any person or corporate body which deliberately ignores or denies the aforementioned shall forfeit all claim to Yorkshire status.
These declarations made this Yorkshire Day [year]. God Save the Queen!”

Der Yorkshire Day wird am 1. August begangen, weil an diesem Tag im Jahre 1759 während des Siebenjährigen Krieges die Schlacht bei Minden in Nordrhein-Westfalen stattfand, bei der sich das tapfere 51. Infanterieregiment aus Yorkshire besonders auszeichnete. Zum 250. Jahrestag der Schlacht machte sich eine Gruppe von Männern und Frauen zu Fuß auf den langen Weg von York nach Minden, um am Schauplatz der Schlacht bei Todtenhausen (ein Ortsteil von Minden) einen Rosenbusch zu pflanzen, natürlich mit weißen Rosen.

Am Yorkshire Day in diesem Jahr wurde auch das erste neue Yorkshire Boundary Sign eingeweiht, das die Autofahrer darauf hinweist, dass sie sich von jetzt ab in Yorkshire befinden. Dieser Film zeigt die Einweihungszeremonie an der A60; weitere Schilder sollen folgen.

Das Denkmal für die Schlacht bei Minden in Todtenhausen; hier wurde die weiße Rose von York eingepflantr. Author: Ingo2802. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Das Denkmal für die Schlacht bei Minden in Todtenhausen; hier wurde die weiße Rose von York eingepflanzt.
Author: Ingo2802.
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Beautiful Yorkshire. Hier: Blick auf die Stadt Whitby an der Ostküste. Eigenes Foto.

Beautiful Yorkshire. Hier: Blick auf die Stadt Whitby an der Ostküste.
Eigenes Foto.

Published in: on 15. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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Clearwell Castle im Forest of Dean (Gloucestershire) – Hier gingen in den 1970er Jahren Rockstars ein und aus

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Hochzeitspaare, die im Clearwell Castle den Bund fürs Leben geschlossen haben, werden die alte Burg wohl nicht so schnell vergessen. Ob sie aber wussten, dass vor einigen Jahrzehnten innerhalb der Mauern des Castles Rockstars ihre Alben aufgenommen haben und dass  sie vielleicht im gleichen Raum wie einst Ozzie Osbourne oder Robert Plant geschlafen haben?

Das Clearwell Castle liegt am Rande des Forest of Dean, eine bewaldete Region am äußersten Südwestzipfel von Gloucestershire, fast schon in Wales, auf der westlichen Seite der Severn-Mündung. 1727 wurde die Burg von Thomas Wyndham erbaut und hieß damals Clearwell Court; erst Anfang des 20. Jahrhunderts nannte man es in Clearwell Castle um. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das schöne alte Gebäude leer und gammelte vor sich hin, bis es ab 1953 liebevoll von dem neuen Besitzer, Frank Yeates aus Blackpool, wieder hergerichtet wurde. Nach dessen Tod im Jahr 1973 musste sich das Clearwell Castle an völlig andersartige Bewohner gewöhnen, denn jetzt gingen hier Rockmusiker ein und aus und die altehrwürdigen Mauern erbebten durch laute Heavy Metal- und Hard Rock-Musik.

Zu den berühmtesten vorübergehenden Schlossherren gehörte die Band Black Sabbath. Nachdem Tony Iommi, dem Gitarristen und Songwriter der Rockband in ihrem Domizil in Los Angeles absolut nichts mehr einfallen wollte, kam man auf die Idee, seine Schreibblockade an einem ganz anderen Ort aufzuheben, eben im einsamen Clearwell Castle im Forest of Dean. Und siehe da: Es klappte! Iommi schrieb hier den berühmten Song „Sabbath Bloody Sabbath„, der am 1. Dezember 1973 auf dem gleichnamigen fünften Studioalbum veröffentlicht wurde. Vielleicht beflügelte die düstere Burgatmosphäre (man übte in den Kellergewölben) die Rockband zu den neuen Höchstleistungen. Wie Tony Iommi einmal in einem Interview berichtete, sah er hier unten einen Geist, eine dunkle Gestalt, die ihm in einem Gang entgegenkam und die in der Waffenkammer verschwand. Es handelte sich dabei offenbar nicht um Ozzy Osbourne, der seinen Kollegen einen Streich spielen wollte, sondern um ein richtiges Burggespenst wie Tony Iommi später erfuhr.
Osbourne & Co gingen gern einmal in den Pub von Clearwell, The Wyndham Arms, den man von der Burg aus in wenigen Gehminuten erreichen kann und wo sie sich nicht nur mit einem Pint begnügten.

Außer den Heavy Metal-Mannen von Black Sabbath probten hier auch Deep Purple für ihr Album „Stormbringer„, das sie dann später in München aufnahmen. Weitere Rockgruppen, die sich in der Burg an der Grenze zu Wales blicken ließen, waren Badfinger und Bad Company, Whitesnake und The Sweet und natürlich Led Zeppelin. Jimmy Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham probten im Castle für ihr achtes Studioalbum „In Through the Out Door„, das 1979 auf den Markt kam.

Das Clearwell Castle kann sich also rühmen, einen nicht unbeträchtlichen Teil zur Rockmusikgeschichte beigetragen zu haben. Heute geht es hier friedlicher zu, wenn sich Sheila und John oder Wendy und Mark in der Burg ihr Ja-Wort geben; aber wer weiß, vielleicht wird ja bei den abendlichen Tanzveranstaltungen ab und zu einmal ein Song gespielt, der seinen Ursprung im Castle hatte.

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The Wyndham Arms in Clearwell (Gloucestershire).    © Copyright Pauline E and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Harrods‘ Christmas Lights und „The Land of Make Believe – A Little Christmas Tail“

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Ich fand immer die Schaufensterdekorationen zur Weihnachtszeit in den Pariser Kaufhäusern Le Printemps und Galeries Lafayette sehr gelungen, aber die Londoner Department Stores stehen ihnen nicht nach. Vor allem Harrods ist jedes Jahr wieder eine Augenweide mit tausenden von Glühbirnen, die dem Haus an der Brompton Road einen ganz besonderen Glanz verleihen.

Die Schaufensterdekorationen bei Harrods stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Land of Make Believe – A Little Christmas Tail„. „Tail“ und nicht „Tale“, da in den Schaufenstern Mäuse zu sehen sind, die dem Weihnachtsmann dabei helfen, Harrods „weihnachtsfest“ zu machen. Die kleinste der Mäuse heißt Peter Pumpernickel und ist nicht so kräftig wie die anderen, was Peter ganz traurig macht. Aber der Weihnachtsmann hat eine ganz spezielle Aufgabe für den kleinen Mäuserich: Er darf die Kaufhausbeleuchtung einschalten, eine große Ehre für Peter. Dieser kleine Animationsfilm zeigt die Geschichte.

Neben den Mäusen tummeln sich zahllose andere magische Wesen und überdimensionale Spielzeugfiguren in den Fenstern. Harrods hat in diesem Jahr namhafte Designer gewinnen können, die an der Gestaltung mitgewirkt haben wie Stella McCartney, Matthew Williamson und Zuhair Murad. Die Firma Merrythought hat einen riesigen Tedybären aufgestellt, während der Inneneinrichter Linley einen Jack-in-the-Box beigesteuert hat. Die Möbeldesignerin Amy Somerville hat eines der auffälligsten Dekorationsstücke geschaffen, die Swan Lake Music Box.

In diesem Film sind die Schaufenster von Harrods zu bewundern.

Wie sich Mr. Bean in Harrods benimmt, ist hier zu sehen.

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Published in: on 13. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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Kein Weihnachtsfest in England ohne Christmas Cracker

This work is released into the public domain.

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Christmas Cracker gehören zu einem englischen Weihnachtsfest wie die Papierkrone und der Christmas Pudding. Man zieht an beiden Enden, es macht „Puff“ und heraus kommt irgendeine kleine Überraschung, die erwähnte Papierkrone, ein Zettel mit einem Witz („Who is Santa Claus married to? Mary Christmas!“) oder was den Herstellern der Knallbonbons sonst noch eingefallen ist. Eine Packung mit 6 Cracker kostet z.B. bei Hallmark £8.95; nach oben sind preislich keine Grenzen gesetzt. Bei Fortnum & Mason fand ich z.B. eine Luxusedition für £1000 („The King of Crackers“). In diesen speziellen Knallbonbons verstecken sich u.a. Kaschmirhandschuhe und eine silberne Krawattennadel.

Wie kam es nun überhaupt dazu, dass Christmas Cracker die festlich gedeckten englischen Esstische verzieren?
Das deutsche Wort „Knallbonbon“ führt auf die Spur der Entstehung, denn der „Vater der Christmas Cracker“, der Londoner Tom Smith, hatte 1840 bei einem Besuch in Paris Bon Bons entdeckt, in Papier eingewickelte Zuckermandeln, deren beide Enden verdreht waren. Tom Smith, der in der Londoner Goswell Road eine Konditorei und  einen Süßwarenladen besaß, übernahm die Idee und stellte diese Bonbons selbst her, die sich zur Weihnachtszeit gut verkauften. Irgendwie war er damit aber noch nicht zufrieden, und so entwickelte er die französische Erfindung weiter, indem er zuerst ein Papier mit einem kleinen Spruch darauf hinzufügte und schließlich auf die Idee mit dem „crackling sound“ kam, als er einmal einen Holzscheit auf sein Kaminfeuer warf. Smith experimentierte so lange mit Zündstreifen, die beim Aufreißen des Papiers einen Knall erzeugen, bis er zufrieden war und so entstand der Christmas Cracker.

Die Erfindung schlug sofort ein und die Nachfrage war so groß, dass Tom Smith seine Firma in größere Räumlichkeiten verlegen musste, die er am Finsbury Square in der City of London fand. Nach seinem Tod übernahmen seine Söhne die Crackerherstellung, die sie immer weiter verfeinerten, indem ständig neue Überraschungsinhalte in die Knallbonbons wanderten. Dort am Finsbury Square kann man noch heute einen Brunnen bewundern, den Tom Smiths Söhne Thomas und Walter in Gedenken an ihre Mutter Martha Smith errichten ließen.

1953 vereinigte sich die Firma Tom Smith mit Caley Crackers und zog von London nach Norwich in Norfolk. Heute gibt es nur noch den Markennamen Tom Smith; die Produkte werden von der Firma International Greetings PLC hergestellt und vertrieben.

Nach dem Guinness Book of Records bestand die längste „Christmas Cracker Pulling Chain“ aus 749 Menschen, die den Rekord am 11. Dezember 2013 in Birmingham aufstellten (wenn er nicht mittlerweile gebrochen worden ist). Der längste Cracker, ebenfalls laut Guinness, wurde am 20. Dezember 2001 in Chesham in Buckinghamshire hergestellt. Er war 63,1 Meter lang und hatte einen Durchmesser von 4 Metern.

Die professionelle Herstellung von Knallbonbons zeigt dieser Film am Beispiel der Firma Celebration Crackers in Dorset.

Das Buch zum Artikel:
Peter Kimpton: Christmas Crackers – An Illustrated History. The History Press 2004. 160 Seiten. ISBN 978-0752431642.

Der Brunnen am Londoner Finsbury Square.   © Copyright N Chadwick and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Brunnen am Londoner Finsbury Square.
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Published in: on 12. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Das Oxford Bus Museum in Long Hanborough (Oxfordshire)

Der (bewachte!) Eingang zum Bus-Museum.    © Copyright Steve Daniels and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der (streng bewachte!) Eingang zum Bus-Museum.
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In der City von Oxford selbst hatte man sicher keinen Platz mehr gefunden, um dort ein Busmuseum einzurichten, und so zog man aufs Land nach Long Hanborough, dort gab es auf dem Bahnhofsgelände Möglichkeiten, um die kostbaren Vehikel sicher unterstellen zu können. Long Hanborough liegt südlich von Woodstock, am Rande des Blenheim Parks.

1985 wurde das Oxford Bus Museum ins Leben gerufen; es basiert auf einer Sammlung, die 1967 begann und die man kontinuierlich ausbaute. Gezeigt werden auf dem Museumsgelände Fahrzeuge, die in und um Oxford im Einsatz gewesen sind. 40 pferdegezogene und motorangetriebene Busse umfasst die Austellung, wobei der älteste, eine „double-deck horse-tram“, aus dem Jahr 1882 stammt.

Viele der später eingesetzten „richtigen“ Busse sind von der Firma AEC gebaut worden wie die aus den Regal- und Regent-Serien, die überwiegend in der City von Oxford fuhren. Diese Firma (Associated Equipment Company) baute bis zum Jahr 1979 in Southall in West-London Busse und Lastwagen. So war auch das erste Ausstellungsstück ein AEC-Bus aus der Regal-Serie mit dem Baujahr 1949; später folgten noch ältere Exemplare.

Am jeweils 1. und 3. Sonntag der Monate April bis Oktober werden kostenlose Rundfahrten mit einigen der alten Busse angeboten; „weather and buses permitting“ heißt es da, man möchte ja seine Schätzchen nicht extrem schlechten Wetter aussetzen und möglicherweise springt der eine oder andere Bus auch nicht an.

Seit 2004 wurde auf dem Gelände des Bus-Museums auch das Morris Motor Museum eingerichtet; die Firma Morris Motors Limited war in Cowley bei Oxford ansässig. Aber das ist schon wieder ein eigenes Thema für meinen Blog.

Dieser Film gibt einen schönen Überblick über das Museum.

Eine Bemerkung am Rande: Hier zum Bahnhof von Long Hanborough wurden am 30. Januar 1965 die sterblichen Überreste von Sir Winston Churchill gebracht, der seine letzte Ruhestätte auf dem Kirchhof von St Martin’s im Nachbarort Bladon fand (ich berichtete in meinem Blog darüber).

Oxford Bus Museum
Station Yard
Main Road
Long Hanborough
Witney
Oxfordshire
OX29 8LA

Einer der AEC-Busse im Museum.    © Copyright Paul Shreeve and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Einer der AEC-Busse im Museum.
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Zwei weitere AEC-Raritäten. Author: Christian Guthier. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

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Published in: on 11. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Yad Moss in Cumbria – Englands Skigebiet Nummer Eins

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Englische Ski- und Snowboarderfans müssen nicht unbedingt in die Alpen fahren, um ihrem Hobby zu frönen; auch das schottische Aviemore muss man dazu nicht ansteuern, denn in England selbst gibt es ein Skigebiet, das alles bietet, was ein Skifahrerherz höher schlagen lässt: Abfahrtspisten und sogar einen 600 Meter langen Lift, der pro Stunde bis zu 600 Personen transportieren kann. Yad Moss heißt das einsam gelegene Gebiet in Cumbria, das über die B6277 zu erreichen ist, und in dem man sonst nur Schafe antrifft. Die nächsten zweibeinigen Lebewesen findet man in dem kleinen Weiler Garrigill, nördlich von hier.

Die Abfahrten werden von einer Pistenraupe vorbereitet, die man in England „piste basher“ nennt, wie dieser Film zeigt. Seit etwa 40 Jahren wird Yad Moss von Freiwilligen des Carlisle Ski Clubs gemanagt. Das „St Moritz des Nordens“, wie es der Independent einmal spöttisch nannte, verfügt nicht ganz über die Infrastruktur des Schweizer Rivalen: Eine steinerne Hütte, in der man seinen mitgebrachten Lunch verzehren kann, recht primitive Toiletten, ein Tickethäuschen, ja, das war’s schon. Après Ski ist hier leider Fehlanzeige, da muss man schon nach Alston fahren und dort z.B. an der Bar des Cumberland Hotels ein Pint trinken.

Die Tageskarte für Yad Moss kostet in der Woche £15 und am Wochenende £20. Die erzielten Einnahmen gehen komplett in den Unterhalt der Skianlage, denn die Wartung des Lifts und der Pistenraupe kostet so einiges.
Die Schneesicherheit der Alpen ist hier oben in Cumbria nicht gegeben, wenn es aber geschneit hat, dann herrscht in Yad Moss ein ganz schöner Betrieb und wer Pech hat, bekommt dann auch keine Tageskarte mehr.

Ein Stimmungsbild eines typischen Wintertages gibt dieser Film. Vielleicht hatte hier einst auch Englands berühmtester Skispringer Eddie the Eagle für die Olympischen Winterspiele in Calgary 1988 geübt.

Der Yad Skilift.    © Copyright Phil Catterall and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Yad Moss Skilift.
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Hier macht eine Skiabfahrt nicht besonders viel Spaß.    © Copyright Phil Catterall and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 10. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Die Statue des Peter Pan in den Londoner Kensington Gardens

 

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Sir James Matthew Barrie (1860-1937) ist mit seiner Figur des Peter Pan in die Annalen der Weltliteratur eingegangen. 1902 erblickte Peter das Licht der Welt und zwar in der Geschichtensammlung „The Little White Bird“ (dt. „Kleiner weißer Vogel: Abenteuer im Kensington Park“). 1906 tauchte sein Name dann auch im Titel eines Buches auf,  „Peter Pan in Kensington Gardens“ (dt. „Peter Pan im Waldpark“), eine nahezu unveränderte Fassung der Kapitel 13 bis 18 aus dem „Little White Bird“.

Wie man sieht, spielen die Londoner Kensington Gardens eine Rolle in den Peter Pan-Geschichten; kein Wunder, wohnte doch der Schöpfer des „kleinen Jungen, der nie erwachsen werden wollte“ direkt am Park in der Bayswater Road 100, in einem Haus, das mit einer blauen Plakette verziert ist, auf dem die Lebensdaten des Schriftstellers vermerkt sind. Die drei Söhne seiner Nachbarn Arthur and Sylvia Llewelyn Davies waren die ersten, die die Peter Pan-Geschichten zu hören bekamen; Barrie erzählte sie ihnen im Park.

Schon früh war Sir James der Ansicht, dass Peter Pan mit einer Statue in den Kensington Gardens verewigt werden sollte. Er beauftragte den Bildhauer Sir George Frampton mit der Arbeit und 1912 war die Bronzestatue fertig. In der Nacht zum 1. Mai wurde sie heimlich aufgestellt, und Barrie setzte an dem Tag eine Anzeige in die Times, in der er mitteilte, dass auf die Kinder, die am Serpentine-See die Enten füttern gehen, eine Überraschung wartet. Am nördlichen Ende des Sees, The Long Water genannt, stand Peter nun Flöte spielend auf einem Baumstumpf, umgeben von Feen, Eichhörnchen, Kaninchen und Mäusen. Modell für die Peter Pan-Statue stand einer der drei Llewelyn Davies-Söhne, Michael*.

Später wurden Repliken der Statue angefertigt und an anderen Orten aufgestellt, z.B. in Liverpools Sefton Park. Auch in Belgien, Australien, Kanada, den USA und in Japan sind Abgüsse des Werks von George Frampton zu finden.

*Michael Llewllyn Davies ertrank kurz vor seinem 21. Geburtstag unter mysteriösen Umständen am Sandford Lock in der Themse, nicht weit von Oxford entfernt.

Hier ist ein Film über die Statue.

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Und hier die Replika im Sefton Park von Liverpool.    © Copyright Sue Adair and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 9. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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Die Hogs Back Brewery in Tongham (Surrey)

Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

Auf dem Etikett meiner Bierflasche aus der Hogs Back Brewery steht in großen Buchstaben „T-E-A„, was aber nicht heißt, dass es sich hier um ein Teebier handelt, sondern um die Abkürzung für „Traditional English Ale“ und genauso schmeckt es auch, gebraut aus englischem Malz und Fuggles-Hopfen, der gleich um die Ecke in Puttenham angebaut wird. Ein für meine Begriffe hervorragendes Bier.

Die Hogs Back Brewery befindet sich etwas außerhalb des Ortes Tongham in Surrey, westlich von Guildford und vor den Toren von Aldershot. Benannt wurde sie nach dem Hog’s Back, einem Teil der North Downs Hügellandschaft. Die unabhängige Brauerei wurde 1992 von Martin Zillwood-Hunt und Anthony Stanton-Precious gegründet und war von Anfang an von Erfolg gekrönt. Heute stellt sie ca 58 000 Pints pro Woche her.

Das Traditional English Ale ist das meistverkaufte Bier der Firma; es hat einen Alkoholgehalt von 4,2%. Hier ist ein Film mit einer Verkostung des Bieres.
Weitere Produkte aus dem Hause Hogs Back sind u.a. das Saisonbier Advent Ale („perfect for enjoying by the fire place on the crisp wintery evenings leading up to Christmas“), das OTT (Old Tongham Tasty) und England’s Glory.

Bei zahlreichen Bierfestivals hat die Hogs Back Brewery Preise für ihre Produkte gewonnen, so z.B. für das „T-E-A“ bei der International Beer Challenge 2011 und beim Woking Beer Festival 2011.
Die Brauerei bietet an fünf Tagen in der Woche Besichtigungstouren an ( £12.50) und unterhält einen Shop, in dem alle Biere des Hauses, aber auch viele Biere aus allen Teilen der Welt verkauft werden.

Hier ist ein Film vom Stand der Hogs Back Brewery beim Great British Beer Festival 2012.

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Verkaufsstand der Hogs Back Brewery auf dem Markt von Guildford.    © Copyright Colin Smith and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Hopfenanbau in Puttenham (Surrey).    © Copyright Colin Smith and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 8. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Die Tin Can Band von Broughton in Northamptonshire, die einmal im Jahr für nächtlichen Lärm sorgt

Ausgangspunkt des nächtlichen Treibens am 2. Sonntag im Dezember: St Andrew's in Broughton. Author: Dr Steven Plunkett. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Ausgangspunkt des nächtlichen Treibens am 2. Sonntag im Dezember: St Andrew’s in Broughton.
Author: Dr Steven Plunkett.
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Normalerweise geht es in dem 2000 Einwohner zählenden Dorf Broughton in Northamptonshire, südwestlich von Kettering, nachts recht ruhig zu. An einem Tag aber, dem zweiten Sonntag im Dezember, ist ab Mitternacht hier der Teufel los, denn dann zieht die Tin Can Band mit einem Höllenlärm durch die Straßen. Treffpunkt ist die Kirche St Andrew, von dort aus geht es über die Church Street, die Gate Lane, die High Street, die Wellingborough Road und die Glebe Avenue zurück zum Ausgangspunkt. Die Tin Can Band hat keine festen Mitglieder, teilnehmen kann jeder, der sich mit entsprechenden „Musikinstrumenten“ ausstattet, die sehr laut sein müssen; das können mit Steinen gefüllte Töpfe sein oder Blechdeckel von Abfalltonnen, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Der Spuk dauert rund eine Stunde, in der die meisten Bewohner des Ortes wohl kein Auge zu tun können. Zum Aufwärmen für diese nächtliche Runde bietet sich der Red Lion Pub an, der ab 20 Uhr „Beer and Carols“ auf dem Programm stehen hat, dazu gibt es „sausage rolls and mince pies“.

Wie dieser alte Brauch eigentlich entstanden ist, weiß keiner in Broughton mehr so genau, aber man vermutet, dass der Lärm etwas mit der Vertreibung böser Geister zu tun hat. Eine andere Version ist, dass früher auf diese Weise Zigeuner aus dem Ort vertrieben werden sollten, die man da nicht haben wollte. Oder aber es sind die Überreste des Brauches, vor den Häusern von Menschen Lärm zu machen, die sich in den Augen der Dorfbewohner unmoralisch verhalten haben (Ehebrecher, Mütter mit unehelichen Babies usw.). Wahrscheinlich würde es zahlreiche laute Nächte in Broughton geben, läge man die letztgenannten Maßstäbe auch heute noch an…

Published in: on 7. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Mein Buchtipp – Mark Mason: Move Along, Please – Land’s End to John O’Groats By Local Bus

Foto meines Exemplares.

Foto meines Exemplares.

Von Mark Mason habe ich in meinem Blog bereits dessen Buch „Walk the Lines“ vorgestellt, in dem er von seinen oberirdischen Wanderungen entlang der Londoner U-Bahnlinien erzählt und das ich zu meinem persönlichen Buch des Jahres erkoren hatte.
In „Move Along, Please – Land’s End to John O’Groats By Local Bus“ berichtet er von seinem Projekt, die längste Strecke, die man auf dem Festland in Großbritannien zurücklegen kann, nämlich vom äußersten Südwesten von Land’s End in Cornwall aus bis zum hohen Norden nach John O’Groats in Schottland nur mit Hilfe von Linienbussen zu bewältigen. Unter „Linienbussen“ sind hier nicht die Überlandlinien von National Express zu verstehen, das wäre dann doch zu einfach, sondern örtliche Verbindungen, die u.a. von Stagecoach oder Arriva betrieben werden. Für die 1106 Meilen lange Strecke benötigt Mark Mason elf Tage und 46 Busse und gekostet hat ihn das lediglich £190,65 Fahrgeld.

Die westlichste Bushaltestelle Großbritanniens liegt auf dem Parkplatz von Land’s End und wird von der Linie 1A der Firma First Group bedient und führt nach Penzance. Den letzten Abschnitt seiner Reise von Wick nach John O’Groats, etwa 30 Minuten Fahrzeit, legt Mason mit einem Stagecoach-Bus der Linie X77 zurück.

Auch die Lektüre dieses Buch des englischen Journalisten ist wieder eine einzige Freude und ich kann es sehr empfehlen!

An Literatur über Reisen von Land’s End nach John O’Groats herrscht kein Mangel. In meinem Blog habe ich schon einmal George Mahoods „Free Country: A Penniless Adventure the Length of Britain“ vorgestellt; zwei weitere Bücher von „Lejoggern„, die neben mir liegen, warten noch darauf, gelesen zu werden.

Mark Mason: Move Along, Please – Land’s End to John O’Groats By Local Bus. Random House 2013. 311 S. ISBN 978-1-847-94710-9.

Ein Linienbus der Firma Stagecoach. Author: Pimlico Badger. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

Ein Linienbus der Firma Stagecoach.
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Published in: on 6. Dezember 2014 at 02:00  Comments (6)  

The Bull Hotel in Long Melford (Suffolk) – Haunted!!!

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Im November in England Urlaub machen? Es gibt sicher nicht viele Deutsche, die dazu Lust haben. Ich hatte Lust und verbrachte eine wunderbare Woche in East Anglia. Sicher, die Sonne habe ich selten gesehen, es war ziemlich grau und trübe, aber ich genoss diese eigenartige Atmosphäre.

Meine Frau und ich hatten uns für mehrere Tage im The Bull in Long Melford (Suffolk) einquartiert, da ich schon viel über dieses uralte Hotel gelesen hatte. Es steht an der längsten High Street in East Anglia, die sich hier Hall Street nennt. Long Melford war einmal ein Mekka für Antiquitäten-Liebhaber, doch die Zahl der Geschäfte ist drastisch zurückgegangen, weil die Nachfrage nach antiken Möbeln nachgelassen hat. Die TV-Serie „Lovejoy“ der BBC, die von 1986 bis 1994 ausgestrahlt wurde, und in der ein Antiquitätenhändler im Mittelpunkt der Handlung steht, wurde in Teilen hier in Long Melford gedreht, wobei die Produktionsfirma ihr Hauptquartier im The Bull hatte.

Berühmte Gäste stiegen im Dezember 1969 in dem Hotel ab: John Lennon und Yoko Ono wohnten im Bull während der Dreharbeiten für ihren Film „24 Hours: The World Of John And Yoko“, die im benachbarten Lavenham vorgenommen wurden.

 1450 wurde das Haus gebaut und es sieht schon von außen so richtig schön alt aus. Innen gibt es gemütliche Zimmer, teils mit Himmelbetten, und alte Holzbalken und Kamine finden sich überall im Hotel.

Dass es in einem so alten Gebäude auch spukt, ist beinahe selbstverständlich. Ein gewisser Richard Evered wurde hier 1648 ermordet und sein Geist soll noch heute im Hotel umgehen, u.a. im Zimmer Nummer 4. Poltergeister waren in dem alten Gemäuer zu hören und in leerstehenden Hotelzimmern waren Schritte zu vernehmen. Hunde benahmen sich manchmal merkwürdig, wenn sie ins Hotel kamen. Auch im Cordell-Restaurant, in dem wir jeden Abend unser Dinner zu uns nahmen, soll es spuken.

Wer also gern einmal in einem „haunted hotel“ nächtigen möchte, dem kann ich „The Bull“ wärmstens empfehlen.

Die Übernachtungspreise mit Frühstück je nach Wochentag und Saison beginnen bei etwa €90. Früher gehörte das Haus zu der nicht mehr existierenden Hotelkette Trust House Forte, heute ist es Teil der Gruppe Old English Inns.

The Bull
Hall Street
Long Melford
Suffolk CO10 9JG
Tel. 01787 378494

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Published in: on 5. Dezember 2014 at 02:00  Comments (3)  
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Der Wells Cathedral Choir – Einer der besten Kirchenchöre der Welt

Die Kathedrale von Wells in Somerset.    © Copyright David Dixon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Kathedrale von Wells in Somerset.
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Der Chor der Kathedrale von Wells in Somerset kann mit einigen Superlativen aufwarten: Er exisitiert schon über 1100 Jahre (bereits im Jahr 909 sangen hier Chorknaben), und er wurde von einer internationalen Jury für die renommierte britische Zeitschrift Gramophone Magazine zum besten Kinderchor der Welt und zum sechstbesten aller Chöre gewählt. Bis vor wenigen Jahren, genauer gesagt bis 1994, war der Wells Cathedral Choir ein reiner Knabenchor, erst dann wurden auch Mädchen zugelassen. Heute singen in der eindrucksvollen Kathedrale 18 Chorknaben, 18 Chormädchen und 12 Männer (der Vicars Choral). Die Leitung des Chores hat Matthew Owens.

Die Jungen und Mädchen sind in der Regel zwischen 8 und 14 Jahre alt und sind alle Schüler der Wells Cathedral School, die zu den besten Musikschulen des Landes gehört. Wer es geschafft hat, Mitglied des Chores zu werden, der darf sich darauf freuen, Plattenaufnahmen zu machen, im Radio und Fernsehen aufzutreten und auf Tourneen im In- und Ausland zu singen. So waren die Jungen und Mädchen schon einmal in Peking und Hongkong und  sangen eine Messe in der Kathedrale Notre Dame in Paris. Im September war der Chor zusammen mit dem der Kathedrale von Winchester und dem Rundfunkchor Berlin in der Londoner Royal Albert Hall zu hören, als Sir Simon Rattle und seine Berliner Philharmoniker im Zuge der BBC Proms die Matthäus-Passion aufführten.

Am 20. und 21. Dezember werden die Jungen und Mädchen des Chores noch einmal bei den Candlelight Christmas Concerts ein „Heimspiel“ in ihrer Kathedrale in Wells haben, wenn sie bei Kerzenschein Weihnachtslieder singen.
Vor zwei Jahren erschien eine CD des Chores mit Weihnachtsliedern unter dem Titel „Jingle Wells„.

Dieser Film zeigt die Kinder bei einer Chorprobe.

Das Kirchenschiff der Kathedrale von Wells.    © Copyright Julian P Guffogg and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das Kirchenschiff der Kathedrale von Wells.
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Published in: on 4. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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„Christmas at Downton Abbey“ – Die Doppel-CD für alle Fans der TV-Serie

DA

Auch in diesem Jahr wird es eine Weihnachtsspezialfolge von Downton Abbey geben, ausgestrahlt am 25. Dezember vom Sender ITV; in Deutschland voraussichtlich erst im Jahr 2016 zu sehen. Dieses Mal fahren die Crawleys zur Jagdsaison in das Brancaster Castle, das Roses Schwiegervater, Lord Sinderby, gemietet hat. Gedreht wurde die Folge übrigens im Alnwick Castle in Northumberland (ich berichtete einmal in meinem Blog über das Schloss). Wie zu erwarten werden die Feiertage nicht ganz so ruhig verlaufen wie es sich die Crawleys erhoffen und auch unter der Dienerschaft, die zuhause in Downton Abbey geblieben ist, gibt es Probleme.

Ganz anders, nämlich sehr friedlich und entspannend, geht es auf der Doppel-CD „Christmas at Downton Abbey“ zu, die am 28. November erschienen ist. 45 Weihnachtslieder sind darauf versammelt und die Besonderheit daran ist, dass einige „Downton Abbey“-Darsteller daran mitgewirkt haben.
Da ist z.B. Elizabeth McGovern, die die Cora Crawley spielt, mit dem Lied „It Came Upon a Midnight Clear“ dabei. Die 1961 in Illinois geborene Schauspielerin ist auch Sängerin der Band Sadie and the Hotheads, die in diesem Monat in den USA auf Tour gehen wird. Hier ist sie mit dem „Cow Song“ zu hören.
Jim Carter, der den Butler Carson spielt, kann man auf der CD mit „‚Twas the Night Before Christmas“ hören, ein Gedicht, das 1822 von dem Amerikaner Clement Clarke Moore geschrieben wurde und das auch unter dem Titel „A Visit From St Nicholas“ bekannt ist. Vorgetragen von der tiefen Stimme Carters klingt das besonders gut.

Julian Ovenden ist den deutschen Zuschauern, die die 4. und 5. Staffel noch nicht gesehen haben, wohl eher nicht bekannt. Julian, der in der „Inspector Barnaby“-Serie in Folge 83 „Dark Secrets“ (dt. „Mr. Bingham ist nicht zu sprechen“) als Ben Viviani zu sehen war, spielt in „Downton Abbey“ den Charles Blake, einen der Verehrer der Lady Mary. Er hat schon als Kind in der Londoner St Paul’s Kathedrale gesungen und am Oxforder New College Musikwissenschaften studiert. Auf der Weihnachts-CD singt er u.a. „The Sussex Carol“, „Silent Night“ und zusammen mit Elizabeth McGovern „The First Noel“.

Weiterhin ist auf „Christmas at Downton Abbey“ die Neuseeländerin Kiri te Kanawa zu hören, die einmal als Nellie Melba einen Kurzauftritt in Episode 4.3 hatte. Sie singt auf der CD z.B. „Tannenbaum“ und „The Holly And The Ivy“.

Weitere Mitwirkende auf der Doppel-CD sind der Choir of King’s College in Cambridge, der amerikanische Bariton Thomas Hampson und das Budapest City Orchestra, das die „Downton Christmas Suite“ spielt.

Hier ist schon einmal ein musikalischer Vorgeschmack auf dieses empfehlenswerte Album.

Published in: on 3. Dezember 2014 at 02:00  Comments (2)  
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König Richard III und seine Abschiedstour durch Leicestershire am 22. März 2015

Die Kathedrale von Leicester.    © Copyright Ashley Dace and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Kathedrale von Leicester.
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Über das Auffinden des Skeletts von Richard III unter einem Parkplatz in der Stadt Leicester habe ich in meinem Blog schon berichtet. Kurz nach der Entdeckung besuchten wir Leicester und wandelten einen Vormittag auf den Spuren Richards. Eine Zeit lang gab es Streitigkeiten, wo der König denn nun seine letzte Ruhestätte finden sollte; sowohl Leicester als auch York wollten die Gebeine in ihren Mauern haben. Dann fiel die Entscheidung doch auf Leicester. Hier wird Richard III am 26. März 2015 in Anwesenheit der Erzbischöfe von Canterbury und Westminster in der Kathedrale beigesetzt. Doch vorher soll es noch so eine Art Abschiedstournee durch die nähere Umgebung von Leicester geben, zu Plätzen, die für Richard III von Bedeutung waren.

Am Sonntag, dem 22. März geht es los. Die sterblichen Überreste des einstigen Königs werden von der Universität von Leicester abgeholt, wo man sie wissenschaftlich untersucht hat. Der Trauerzug setzt sich dann in Richtung Fenn Lane Farm in Bewegung, das ist der Ort, an dem der König während der Schlacht von Bosworth am 22. August 1485 erschlagen wurde. Weiter geht es zur Kirche St James the Greater in Dadlington, wo auf dem Kirchhof zahlreiche Gefallene der Schlacht beigesetzt wurden.
Die nächste Station ist das Dorf Sutton Cheney mit seiner Kirche St James; es heißt, hier hätte Richard III am Vorabend der Schlacht seine letzte Messe besucht.
Dann geht es weiter in Richtung Bosworth Battlefield Heritage Centre. Auf diesem weitläufigen Gelände, auf dem die Schlacht von Bosworth ausgetragen wurde, ist ein Open-Air-Geschichtsmuseum eingerichtet worden. Der Bischof von Leicester wird hier am frühen Nachmittag eine kurze Gedenkzeremonie abhalten. Anschließend wird der Trauerzug die Orte Market Bosworth, Newbold Verdon und Desford besuchen, bevor er die letzte Etappe zurück nach Leicester einschlägt. An der Bow Bridge, die über den River Soar führt, wird der Zug vom City Mayor und Lord Mayor von Leicester empfangen. Über diese Brücke zog Richard in die Schlacht und über diese Brücke kam er wieder zurück, als toter Mann über den Rücken eines Pferdes geworfen. Von hier aus werden die sterblichen Überreste auf einem pferdegezogenen Leichenwagen durch das Stadtzentrum zur Kathedrale gebracht, wo sie der Dean of Leicester empfangen wird. Von jetzt ab ist die Kirche und nicht mehr die Universität für den Leichnam verantwortlich.

Von Montag bis Mittwoch bleibt Richard III in der Kathedrale aufgebahrt, so dass die Bevölkerung (und die vielen Anhänger, die er noch immer in der ganzen Welt hat) Abschied nehmen können, bevor schließlich am 26. März der sogenannte „re-burial service“ stattfindet. Am Tag darauf wird dann das versiegelte Grab erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Fenn Lane Farm.    © Copyright Mat Fascione and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Fenn Lane Farm.
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St James the Greater in Dadlington (Leicestershire).    © Copyright John Salmon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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St James in Sutton Cheney (Leicestershire).    © Copyright John Salmon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

St James in Sutton Cheney (Leicestershire).
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Bosworth Battlefield Heritage Centre. Eigenes Foto.

Bosworth Battlefield Heritage Centre.
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Die Bow Bridge in Leicester.    © Copyright Stephen Richards and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Bow Bridge in Leicester.
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Published in: on 2. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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