Mein Buchtipp – Paul Sullivan: The Secret History of Oxford

 

Foto meines Exemplares.

Frogley, Cockhead & Crutch: A Celebration of Humorous Names From Oxfordshire’s History“ heißt das Buch Paul Sullivans, das ich im August letzten Jahres in meiner „Buchtipp“-Serie vorstellte. Sullivan ist Spezialist für alles, was mit der Stadt Oxford und der Grafschaft Oxfordshire zusammenhängt. Schon 2013 (2019 reprinted) erschien sein „The Secret History of Oxford“ im Verlag The History Press, eine „off the beaten track tour of the city’s landmarks and streets„.

Gemeinsam mit Paul Sullivan blicken wir hinter die Kulissen der Universitätsstadt und werden mit Interessantem, Kuriosem und Amüsantem konfrontiert. In jeweils einzelnen Kapiteln behandelt der Autor unter anderem die Colleges, die Gebäude, die Denkmäler und die Museen. Wir begegnen Persönlichkeiten wie John Radcliffe (1650-1714; nach ihm sind die Radcliffe Camera und das Radcliffe Hospital benannt worden), Walter Savage Landor (1775-1864), einem Studenten, der vom Trinity College verwiesen wurde, weil er auf einen der Fellows geschossen hatte und William Buckland (1784-1856), der behauptete, so gut wie jedes Lebewesen einmal gegessen zu haben, wobei der Maulwurf und die Schmeißfliege in seinen Top 100 ganz unten gestanden haben (siehe dazu meinen Blogeintrag vom 8. Februar 2015).

Das Buch eignet sich nicht so gut dafür, es in einem Rutsch zu lesen, da man von den unzähligen Fakten und Geschichten beinahe erschlagen wird; es ist mehr dazu da, in ihm genüsslich blättern und zu schmökern.

Paul Sullivan: The Secret History of Oxford. The History Press 2019. 256 Seiten. ISBN 978-0-7524-9956-7.

Oxford aus der Luft gesehen, mit der Radcliffe Camera in der Mitte des Bildes.
Photo © Bill Nicholls (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 21. November 2020 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Queen’s Lane Coffee House und The Grand Café – Zwei Kaffeehäuser in der High Street von Oxford

Eines meiner Lieblings-Restaurants in Paris ist Le Grand Café Capucines am Boulevard des Capucines, nahe der Oper, ein wunderschönes Jugendstil-Restaurant. Auch in Oxford, an der High Street, findet sich ein Etablissement mit dem Namen The Grand Café, das allerdings optisch mit dem Pariser Pendant nicht mithalten kann. Wie schön, dass sich neben den unzähligen Starbucks- und Costa Coffee-Filialen in Großbritannien noch einige individuelle Kaffeehäuser erhalten haben. Das Oxforder Kaffeehaus an der High Street, das älteste seiner Art in England, wurde schon in den Tagebüchern des Samuel Pepys erwähnt und das im Jahr 1650. Es war aber nicht durchgehend ein Kaffeehaus; ursprünglich war es in The Angel untergebracht, ein Gasthof, der bis 1866 existierte und den dann der „Oxford Marmalade Man“ Frank Cooper bis 1919 übernahm. Anschließend waren an dieser Stelle unter anderem ein Co-Op-Laden, ein Postamt und ein Teddybär-Geschäft untergebracht, bis sich dann 1990 The Grand Café etablierte. Es ist also nicht das älteste Kaffeehaus, sondern es steht an der Stelle, an der das älteste einmal ins Leben gerufen wurde. Es wird hier auch weit mehr als nur Kaffee angeboten. Hier ist ein kurzer Videofilm.

Genau gegenüber, auf der anderen Straßenseite der High Street, Ecke Queen’s Lane, steht das Queen’s Lane Coffee House, das 1654 eröffnet wurde und damit das älteste kontinuierlich geöffnete Kaffeehaus in ganz Europa sein soll. Ein gewisser Cirques Jobson begann damals in seinem Etablissement, das exotische Getränk anzubieten, das bald viele Freunde fand. In dem Café trafen sich die Studenten der umliegenden Colleges, was noch heute der Fall ist, gemixt mit Touristen aus aller Welt. Da das Lokal in türkischer Hand ist, stehen viele türkische Gerichte auf der Speisekarte, auch türkischer Kaffee wird angeboten. Auch hier ist ein Film über das Lokal.

The Grand Café
84 High Street
Oxford
OX1 4BG

Queen’s Lane Coffee House
40 High Street
Oxford
OX1 4AP

Le Grand Café Capucines in Paris.
Author: voces
Creative Commons 2.0

 

 

Published in: on 8. Oktober 2020 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Oxfords Seufzerbrücke – Erinnerungen an Venedig werden wach

Es macht einfach Spaß durch Oxfords Straßen zu spazieren und all die alten Bauten anzusehen. Ein College reiht sich an das andere, und man fragt sich, welche berühmten Persönlichkeiten hier wohl schon lang gelaufen sind. Biegt der Flaneur von der Catte Street in den schmalen New College Lane ein, wird er plötzlich von einer Brücke überrascht, die die Straße von einem Gebäude in ein anderes überquert. Erinnerungen werden wach an die venezianische Seufzerbrücke und die Rialto-Brücke, als hätte der Architekt, Sir Thomas Jackson, der am Wadham College studiert hatte, sich beide als Vorbild genommen und, aus zwei mach eins, daraus eine neue Brücke designt. Doch Venedig soll nicht Pate gewesen sein. Oxfords Bridge of Sighs, bzw. Hertford Bridge wie sie offiziell heißt, ist gar nicht so alt wie sie aussieht. 1914 wurde sie fertiggestellt, und ich finde, sie fügt sich hervorragend in die Gebäudekomplexe ein, die sie verbindet und die beide zum Hertford College gehören. Die Studenten des Colleges freuen sich sicher über diesen Übergang, den sie trockenen Fußes bei Regen nutzen können.

Beim Bau der Hertford Bridge gab es anfangs Probleme, denn die Stadt Oxford wollte nicht, dass das College eine öffentliche Straße überbaut. Es kam zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, bei der das Hertford College uralte Dokumente vorlegte, die bewiesen, dass das College durchaus befugt war, hier eine Brücke zu errichten. Sieger: Hertford College.
Auch das benachbarte New College mochte sich mit der Bridge of Sighs nicht anfreunden, denn die Brücke verbaute die Sicht auf den Glockenturm des Colleges, was durchaus stimmt, aber auch hier: Sieger das Hertford College. Hier ist die Brücke im Film zu sehen..

Übrigens: Auch die Konkurrenz, Cambridge, besitzt eine Bridge of Sighs, die schon 1831 errichtet wurde, und die den River Cam überspannt. Offiziell heißt sie St John’s College New Bridge.

Der New College Bell Tower, von hier unter der Brücke gut zu sehen, von der Catte Street aus aber nicht (mehr).
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Die Bridge of Sighs in Cambridge.
Photo © Ian Rob (cc-by-sa/2.0)

Mein Buchtipp – Richard O. Smith: Oxford Student Pranks – A History of Mischief & Mayhem

Foto meines Exemplares.

Eigentlich sollte man meinen, dass die Studenten in den Elite-Universitäten Cambridge und Oxford mit ihrem Studium alle Hände voll zu tun hätten, aber ganz offensichtlich bleibt noch genügend Zeit, allerlei Unsinn zu verzapfen, und das schon seit Jahrhunderten.

Jamie Collinson hat sich in seinem Buch „ Cambridge Student Pranks – A History of Mischief & Mayhem“ darüber ausgelassen wie das in meinem Blogeintrag zu lesen ist, Richard O. Smith hat das Gleiche in seinem Buch „Oxford Student Pranks – A History of Mischief & Mayhem“ für den Konkurrenten Oxford getan. Smith geht das Thema chronologisch an und beginnt mit dem 13. Jahrhundert, als auch damals schon Studenten der Colleges sich Streiche ausdachten, mit denen sie ihre Mitstudenten oder das Lehrpersonal nerven konnten. Der Autor beschäftigt sich ebenfalls mit den ständigen Auseinandersetzungen zwischen Town and Gown, also der Stadt Oxford und der Universität Oxford.

Im Laufe der Jahrhunderte ersannen sich die Studenten sowohl harmlose Streiche und Wetten wie diese: Mehrere Studenten wetteten, dass ein Kommilitone des Oriel Colleges es nicht schaffen würde, drei Pints Wein (etwa eineinhalb Liter) zu trinken und anschließend eine längere Passage aus dem Neuen Testament leserlich abzuschreiben. Binnen zehn Minuten trank der Student den Wein, verlor daraufhin für einige Stunden das Bewusstsein, und als er wieder aufwachte, teilten ihm seine Wett-Herausforderer mit, dass er die Wette verloren hatte und er ihnen eine halbe Krone schuldete (das Ganze ereignete sich im Jahr 1761).

Doch es gab auch „pranks“, die nicht so gut bei den College-Oberen ankamen: So fanden es einige Studenten des University Colleges im Jahr 1868 unheimlich lustig, des Nachts die Tür des Zimmers, in dem ein nicht sehr beliebter Lehrer wohnte, mit langen Schrauben unpassierbar zu machen; anschließend veranstalteten sie das Gleiche von außen mit dem Fenster des Raumes. Als der Lehrer am nächsten Morgen merkte, dass er gefangen war, schlug er die Fensterscheibe ein und rief lauthals „Help! I’ve been screwed!!“. Die Collegeleitung fand diesen Streich überhaupt nicht lustig und suspendierte alle Studenten des Colleges, bis sich die Übeltäter meldeten, was erst nach zwei Wochen geschah. Die Strafe: Sie wurden des Colleges verwiesen. Dumm gelaufen…

Richard O. Smith: Oxford Student Pranks – A History of Mischief & Mayhem. The History Press 2015 (Reprint). 127 Seiten. ISBN 078-0-7524-5650-8.

Das Oriel College.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Das University College.
Photo © Christopher Hilton (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 26. Februar 2020 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Oxbridge – Auf der Suche nach den besten Colleges

Die Nummer 1 in Cambridge im Jahr 2019 nach The Tompkins Table: Christ’s College.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Nachdem ich im März eine ausgiebige Tour durch acht Colleges in Cambridge gemacht habe, dank meines Freundes, eines ehemaligen Juraprofessors, konnte ich mir ein besseres Bild davon machen, wie es hinter den Kulissen in den Universitätsgebäuden zugeht. Leider konnte ich etwas Vergleichbares in Oxford noch nicht tun.

Es wird immer wieder die Frage gestellt, ob nun Oxford oder Cambridge die bessere Adresse für eine Hochschulausbildung ist, eine Frage, die man pauschal sicher nicht beantworten kann. Es gibt aber Rankings, innerhalb der beiden Universitätsstädte, aber auch für beide zusammen, die einen Überblick geben, welche Colleges die besten der besten sind.

Für Cambridge gibt es The Tompkins Table, 1981 von Peter Tompkins, einem Studenten vom Trinity College, aufgestellt, ein Ranking, das bis heute jährlich veröffentlicht wird. Im Jahr 2019 liegt das Christ’s College zum zweiten Mal hintereinander auf Platz 1, das den Endlos-Spitzenreiter Trinity College vom seinem Podest gestoßen hat. Im Christ’s College haben 44% aller Studenten einen „first-class degree“ erhalten. Auf Platz 2 und 3 des Tompkins Tables liegen das Trinity College und das Pembroke College.

Was für Cambridge der Tompkins Table ist für Oxford der Norrington Table, benannt nach dem ehemaligen Präsidenten des Trinity College  Sir Arthur Lionel Pugh Norrington. Die besten Abschlüsse für dieses Jahr machten nach diesem Ranking die Studenten des Merton College (Platz 1), des New College (Platz 2) und des Magdalen College (Platz 3).

Es gibt aber auch noch weitere Rankings, die zu anderen Ergebnissen kommen, so zum Beispiel das des Daily Telegraphs, der beide Universitätsstädte zum Vergleich heranzog. Vor wenigen Tagen veröffentlicht, stellte der Telegraph St John’s (Oxford) auf Platz 1, Trinity (Cambridge) auf Platz 2 und Magdalen (Oxford) auf Platz 3.

Man sieht, dass es unterschiedliche Ergebnisse dieser Rankings gibt; das definitiv beste Oxbridge-College ist also nicht auszumachen.

Oxfords Nummer 1 nach der Norrington Table: Merton College.
Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Für den Daily Telegraph Oxbridges Nummer 1: St John’s in Oxford.
Photo © N Chadwick (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 9. Oktober 2019 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Britische Premierminister und ihre Oxford Colleges

Christ Church College.    © Copyright Paul Gillett and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Christ Church College.
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Wer in Großbritannien Ambitionen hat, einmal Premierminister zu werden, der sollte unbedingt in Oxford studieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, diese politische Spitzenposition zu bekommen, als bei einem Studium in irgendeiner anderen Universitätsstadt. 25 Männer und eine Frau, die ein Studium in Oxford absolviert haben, schafften es, zumindest für ein paar Jahre in die Downing Street 10 einzuziehen.

Das Christ Church College kann sich stolz als Rekordinhaber bezeichnen, denn exakt die Hälfte aller P.M.s hat an dieser 1524 von Thomas Wolsey gegründeten Anstalt studiert. Aber in den letzten Jahrzehnten scheint das College in dieser Hinsicht etwas zu schwächeln, denn der letzte Premierminister, der hier seinen Abschluss gemacht hat, war Sir Alec Douglas-Home und der „regierte“ vom Oktober 1963 bis zum Oktober 1964. Weitere Christ Church-Absolventen waren u.a. Sir Anthony Eden, Premierminister von 1955-1957, der Marquess of Salisbury, der diese Position von 1885 bis 1902 dreimal bekleidete und William Ewart Gladstone, der im Zeitraum von 1868 bis 1894 gleich viermal P.M. war.

Die anderen Colleges wollten Christ Church natürlich nicht nachstehen und produzierten ebenfalls Spitzenpolitiker. Der gegenwärtige Premierminister David Cameron studierte am Brasenose College Philosophie, Politikwissenschaft und Ökonomie und zählte auf Grund seiner Fähigkeiten zu den Ausnahmestudenten dieser Ausbildungsstätte.

Camerons Vorgänger Tony Blair, der die Schicksale Großbritanniens von 1997 bis 2007 lenkte, hatte sein Studium im St John’s College absolviert. Die 1555 gegründete Universität an der St Giles Road zählt zu den wohlhabendsten der Stadt, an der auch schon bedeutende Schriftsteller wie Kingsley Amis, Robert Graves und Philip Larkin ihre Ausbildung absolvierten.

Die Eiserne Lady Margaret Thatcher (Premierministerin von 1979 bis 1990) studierte am Somerville College, das erst 1879 gegründet wurde und an dem ursprünglich nur Frauen zugelassen waren; erst seit 1994 dürfen hier auch Männer hinein. Das nach einer schottischen Mathematikerin und Astronomin benannte College ist an der Woodstock Road angesiedelt.

Der zweimalige Premierminister Harold Wilson (1964-1970 und 1974-1976) genoss seine Ausbildung im Jesus College an der Turl Street, 1571 von Elizabeth I. gegründet. Wilson studierte erst Neuere Geschichte, bis er dann, wie auch David Cameron, auf Philosophie, Politikwissenschaft und Ökonomie umschwenkte. Er bestand sämtliche Prüfungen mit Auszeichnung und soll einer der besten Studenten an St. John’s gewesen sein.

Wer wird nach David Cameron in Downing Street 10 einziehen? Der Oppositionsführer Ed Miliband? Der studierte übrigens auch in Oxford, am Corpus Christi College in der Merton Street, 1517 gegründet.

David Camerons Brasenose College.    © Copyright N Chadwick and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

David Camerons Brasenose College.
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Tony Blairs St John's College.    © Copyright N Chadwick and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Tony Blairs St John’s College.
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Margaret Thatchers Somerville College. Author: Philip Allfrey. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

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Author: Philip Allfrey.
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Harold Wilsons Jesus College. Author: John Ward. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Harold Wilsons Jesus College.
Author: John Ward.
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Ed Milibands Corpus Christi College.    © Copyright Marathon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 14. April 2015 at 02:00  Comments (2)  
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Inspector Morse und Oxford – Geführte Touren durch die „City of Dreaming Spires“

Eigenes Foto.

Colin Dexter hat mit Inspector Morse eine der großen Figuren der englischen Kriminalliteratur geschaffen. Sowohl die Bücher als auch die TV-Serie mit dem großartigen John Thaw in der Titelrolle gehören zu meinen absoluten Favoriten. Die Stadt Oxford, in der alle Bücher bzw. Filme spielen, bildet jeweils den attraktiven Hintergrund.

1999 ließ Colin Dexter in dem Buch „The Remorseful Day“ (dt. „Und kurz ist unser Leben“) seinen Serienhelden sterben und seitdem hat der auch in Oxford lebende Schriftsteller kein Buch mehr veröffentlicht. John Thaw, der Inspector Morse in der TV-Serie verkörperte, starb im Jahr 2002.

In Deutschland ging man etwas lieblos mit dem Werk Colin Dexters um. Die Romane wurden zwar übersetzt und erschienen im Rowohlt-Taschenbuchverlag, verdient hätte er aber durchaus einige Hardcover-Ausgaben. Neu aufgelegt wurden die Krimis auch nicht und sind im Buchhandel nicht mehr lieferbar.
Nicht viel anders erging es der Fernsehserie. Einige Episoden wurden synchronisiert und im DDR-Fernsehen ausgestrahlt und das war’s dann auch.

So wie man in Edinburgh geführte Touren auf den Spuren von Ian Rankins Serienhelden Inspector Rebus mitmachen kann, so gibt es das gleiche auch in Oxford für Inspector Morse. Die Oxford Official Guided Walking Tours bieten diese Rundgänge jeden Samstag um 13.30 Uhr an, zeitweise zusätzlich noch montags und freitags. In zwei Stunden wird man auf diesen Touren (Kosten: £8.50 ) zu vielen wichtigen Stationen geführt, die in den Romanen bzw. Filmen eine Rolle gespielt haben.
Hier einige Beispiele:
– The Randolph Hotel mit seiner „Morse Bar„, in der man gelegentlich Colin Dexter antreffen soll (ich habe ihn bei meinem Aufenthalt dort leider nicht getroffen).
– Das dem Hotel direkt gegenüberliegende Ashmolean Museum of Art and Archaeology; spielt eine Rolle in „The Jewel That Was Ours“ (dt. „Tod für Don Juan“), verfilmt als „The Wolvercote Tongue“.
The Eagle and Child, eines der „Watering Holes“ des trinkfreudigen Inspectors, wo schon J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis zahlreiche Pints zu sich genommen haben.
The Sheldonian Theatre; Schauplatz für einen Mord in „The Twilight of the Gods“ (gibt es nur als Film, nicht als Buch).

Die Touren beginnen jeweils am Tourist Information Centre, 16 Broad Street.

Hier ein kleiner Appetithappen auf Morses Oxford.

Das Buch zum Artikel:
Bill Leonard: The Oxford of Inspector Morse and Lewis. The History Press 2008. 192 Seiten. ISBN 978-0752446219.

The Randolph Hotel in Oxford. – Creative Commons Licence [Some Rights Reserved]   © Copyright John Darch

The Ashmolean Museum. – Creative Commons Licence [Some Rights Reserved]   © Copyright R Sones