The UK Roundabout Appreciation Society – Die Freunde des Kreisverkehrs

Ein Mini-Roundabout, der gleichzeitig als Parkplatz dient bei Gillingham (Kent).   © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein Mini-Roundabout bei Gillingham (Kent), der gleichzeitig als Parkplatz dient.
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Am liebsten würde ich hier in Deutschland auch eine Gesellschaft zur Förderung des Kreisverkehrs gründen, denn in unserem Land fristen Kreisverkehre im Vergleich zu Ländern wie Frankreich und England immer noch ein Schattendasein. Weg mit den grässlichen und hässlichen Ampelanlagen und her mit den viel umweltverträglicheren Kreisverkehren, die man optisch auch noch sehr schön gestalten kann. Vor einiger Zeit las ich in einer englischen Zeitung, dass ein Politiker meinte, dass 90% aller Ampelanlagen im Königreich überflüssig wären und durch Kreisverkehre ersetzt werden könnten. Und das in England!!

Die UK Roundabout Appreciation Society listet auf ihren Webseiten die Vorteile des „roundabouts“ bzw. „gyratories“ auf und tut das natürlich, wie sind ja in England, mit „tongue in cheek“. Mit den Worten „Un-like fascist, robotic traffic lights where we are told when to stop and go, the roundabout allows us to show one another our very own English driving decorum“ wird hier die Essenz dieser Verkehrsregelungsmaßnahme zusammengefasst. Ist das nicht eine wunderschöne Formulierung?

Es gibt die Mini-Roundabouts mit nur wenigen Metern Durchmesser, es gibt die ineinander verschachtelten Kreisverkehre wie den Magic Roundabout in Swindon (Wiltshire), es gibt große Gartenanlagen inmitten eines Kreisverkehrs. Für die Verzierung sind der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Kevin Beresford, Chef der UK Roundabout Appreciation Society, hat in diesem Jahr einmal die besten zwölf auf der ganzen Welt zusammengestellt und da ist der Sieger der Railway Roundabout in Hobart in Tasmanien geworden. Nur ein englischer Kreisverkehr ist unter den Top 12 zu finden: Der Duck Pond Roundabout in Otford (Oxfordshire), auf dem ein Ententeich angelegt ist und der daher auch „Duckingham Palace“ genannt wird:

Idylle mitten auf einem Kreisverkehr in Otford (Oxfordshire).   © Copyright Marathon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Idylle mitten auf einem Kreisverkehr in Otford (Oxfordshire).
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Ich habe hier einmal einige Bilder von besonders gelungenen bzw. ungewöhnlichen Roundabouts zusammengetragen:

Ein ehemaliges Rettungsboot bildet den Mittelpunkt dieses Kreisverkehrs in Hythe (Hampshire).   © Copyright Peter Trimming and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein ehemaliges Rettungsboot bildet den Mittelpunkt dieses Kreisverkehrs in Hythe (Hampshire).
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Eien kleine Parkanalge inklusive Telefonzelle auf dem Roundabout at Meadway bei Golders Green in London.   © Copyright Marathon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Eien kleine Parkanalage inklusive Telefonzelle auf dem Roundabout at Meadway bei Golders Green in London.
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Ein Kriegerdenkmal auf einem Roundabout in Alnmouth (Northumberland).   © Copyright Stephen Craven and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein Kriegerdenkmal auf einem Roundabout in Alnmouth (Northumberland).
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The Clock Roundabout in Hyde (Greater Manchester).   © Copyright Gerald England and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Clock Roundabout in Hyde (Greater Manchester).
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The Chicken Roundabout bei Ditchingham (Norfolk) über den ich in meinem Blog schon einmal berichtete.   © Copyright Ashley Dace and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Chicken Roundabout bei Ditchingham (Norfolk) über den ich in meinem Blog schon einmal berichtete.
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Kreisverkehr mit Friedhof: Der Portwood Roundabout in Stockport (Greater Manchester).   © Copyright Gerald England and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Kreisverkehr mit Friedhof: Der Portwood Roundabout bei Stockport (Greater Manchester).
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So wird man in New Brighton (Merseyside) begrüßt.   © Copyright David Dixon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 22. Oktober 2015 at 02:00  Comments (10)  
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Letchworth Garden City (Hertfordshire) und der erste Kreisverkehr in Großbritannien

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Ebenezer Howard hatte um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Idee, in England Gartenstädte zu bauen, in denen die Menschen im Einklang mit der Natur leben sollten, im Gegensatz zu den industriell geprägten Städten. 1899 gründete er die Garden Cities Association, die sich als Ort für den Bau der ersten Anlage eine Region rund 55 Kilometer nördlich von London in Hertfordshire aussuchte, dort, wo reichlich Platz vorhanden war. Letchworth Garden City taufte man die Stadt, die von den beiden Architekten Barry Parker und Raymond Unwin gebaut wurde. 1903 wurde diese erste Gartenstadt des Landes gegründet.

In Letchworth findet man auch die Mutter aller britischen Kreisverkehre, den Sollershot Circus, der um 1909 herum in der neuen Stadt angelegt wurde. Dort, wo die Straßen Sollershot, Broadway und Spring Road zusammentreffen, im südwestlichen Teil der Stadt, kann man den Kreisel noch heute befahren, und ein braunes Schild mit der Aufschrift „UK’s First Roundabout – Built ca 1909“ weist auf diese verkehrshistorische Stätte hin, die man damals „gyratory traffic flow system“ nannte. Bei der Anlage soll der Pariser Place d’Etoile Pate gestanden haben, so äußerte sich Raymond Umwin seinerzeit. Die Letchworth-Kreisverkehr-Variante ist allerdings wesentlich einfacher zu durchfahren als der große Pariser Bruder. Obwohl: Damals fremdelten die autofahrenden Bewohner Letchworths mit dem Kreisel und nicht wenige wollten ihn entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn befahren, was aber nicht im Sinne der beiden Architekten Parker und Unwin lag. Viele Jahre später brachte man noch ein Hinweisschild am Sollershot Circus mit der Aufschrift „Keep Left“ an. Mittlerweile soll es hier aber ganz gut klappen!

Vor zwei Jahren war der unscheinbare Roundabout kurzzeitig Gesprächsthema in Letchworth Garden City, als ein Filmproduktionsteam ihn für eine Stuntszene nutzen wollte. Die Action-Komödie „The World’s End“ (dt. „The World’s End“; den Deutschen fiel nichts Besseres ein) wurde in der Stadt gedreht und für die kurze Szene befreite man die Verkehrsinsel von der Bepflanzung, die anschließend für £2,500 auf Kosten der Produktionsfirma wieder erneuert wurde.

Die andere Gartenstadt, die 1920 gegründet wurde, war Welwyn Garden City, ebenfalls in Hertfordshire, aber weiter südlich gelegen.

Über meine Vorliebe für Kreisverkehre habe ich in meinem Blog schon mehrfach geschrieben wie z.B. hier über die „scariest roundabouts“.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garen City.    © Copyright Keith Evans and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garden City.
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Published in: on 30. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Britain’s scariest roundabouts – Kreisverkehre für Fortgeschrittene

Hanger Lane Gyratory.    © Copyright David Hawgood and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Hanger Lane Gyratory.
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Wenn jemand zum ersten Mal nach England fährt und das Kreisverkehrfahren noch nicht so richtig verinnerlicht hat, sollte er folgende 10 Roundabouts meiden wie der Teufel das Weihwasser!

  • Hanger Lane Gyratory System, west London
  • Spaghetti Junction, Birmingham
  • Marble Arch, central London
  • Elephant and Castle, south London
  • South Mimms, A1/M25, Herts
  • M4/M5 interchange, Bristol
  • Magic Roundabout, Swindon, Wiltshire
  • M8 junctions through central Glasgow
  • Mancunian Way junctions, Manchester
  • Sheriffhall Roundabout, Edinburgh

Das Hanger Lane Gyratory System (klingt schon irgendwie abschreckend) im Westen von London, dort wo sich die A40 und die A406 kreuzen, ist also Großbritanniens fürchterlichster Kreisverkehr. Ich bin ihn leider noch nicht gefahren; leider, weil ich Kreisverkehre liebe. In den Kreisverkehr münden nicht nur diese beiden großen Trassen, sondern auch noch einige kleinere Straßen. Mitten in dem riesigen Roundabout liegt übrigens…eine Station der London Underground, warum auch nicht?

Gefahren bin ich schon Hitliste Platz 4, den Elephant & Castle in London, Platz 5, die M4/M5 Interchange in Bristol und, mein Liebling,  den Platz 7, den Magic Roundabout in Swindon (s. hierzu meinen speziellen Blogeintrag)

 

 

Published in: on 19. April 2010 at 18:04  Comments (2)  
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Roundabouts – Ich liebe die englischen Kreisverkehre

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Was ich an England besonders schätze, sind die unzähligen Kreisverkehre, die den Verkehr (fast immer) im Fluss halten. Hier in Salzgitter gibt es immer wieder Widerstand gegen Kreisverkehre, mal fahren die Verkehrsteilnehmer falsch in den Kreis herein, mal finden sie ihn zu klein.

Kein Problem in England. Dort gibt es die Roundabouts in allen Ausführungen: Mal winzig klein, mal riesengroß, häufig hübsch bepflanzt. Hat man sich einmal verfahren, fährt man einfach bis zum nächsten Kreisel und dreht um. Ich sehe nur Vorteile in dieser Verkehrsführung.

Sehen Sie sich hier einmal den Magic Roundabout in unserer Partnerstadt Swindon in diesem Film an. Das ist Kreisverkehrfahren  für Fortgeschrittene!

Published in: on 3. November 2009 at 19:28  Comments (2)  
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