Victor Gunn – Einer der der klassischen englischen Krimiautoren

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Vielleicht stammt meine Liebe zu England zum Teil von ihm ab: Victor Gunn, einer der klassischen englischen Krimiautoren, leider heute in Vergessenheit geraten. Als Jugendlicher habe ich seine Bücher verschlungen, fand man darin doch alle Zutaten eines typisch englischen Dorfkrimis.

Einen Mann namens Victor Gunn gab es eigentlich gar nicht, denn es handelt sich hier um eines der Pseudonyme des Edwy Searles Brooks, der am 11. November 1889 in Hackney, im Süden Londons zur Welt kam. Brooks oder Gunn oder Robert W. Comrade, Berkeley Gray, Carlton Ross oder Rex Madison, alles weitere Pseudonyme, war ein sehr produktiver Autor, der über 1000 Romane und Erzählungen geschrieben haben soll.

Der Münchener Goldmann-Verlag veröffentlichte die Victor-Gunn-Romane in den 1950er und 1960erJahren, die sich damals auch sehr gut verkauften. Später wurden einige Krimis noch einmal aufgelegt und das war’s dann. Heute ist in Deutschland keines von Victor Gunns Büchern mehr lieferbar, aber dank der zahlreichen Online-Antiquariate kann man die meisten noch kaufen. Auch in England sind die Bücher vom Markt verschwunden, werden aber zum Teil zu horrenden Preisen antiquarisch angeboten.

Die beiden Hauptpersonen der Gunn-Romane waren Chefinspektor Bill Cromwell, auch „Ironsides“ genannt, und sein Assistent und Sportwagen-Fan, Sergeant Johnny Lister, beide von Scotland Yard, die oft von ihrem Londoner Hauptquartier abberufen wurden, um draußen im Lande die örtliche Polizei zu unterstützen, die mit der Lösung der Mordfälle überfordert war.

43 Folgen der Krimiserie gab es, die mit dem Tod des Autors am 2. Dezember 1965 endete. Die erste Folge „Footsteps of Death“ (dt. „Schritte des Todes“) erschien 1939, die letzte Folge „The Petticoat Lane Murders“ (dt. „Schrei vor der Tür“) im Jahr 1965.

Edwy Searles Brooks bzw. Victor Gunn liebte Autos; er fuhr über 50 Jahre unfallfrei und kannte sich mit Motoren und Elektrik der Fahrzeuge bestens aus. Oft finden sich in seinen Romanen liebevolle Beschreibungen von Autos, speziell von luxuriösen und schnellen Exemplaren.

Es ist schade, dass die Werke eines Mannes, der immerhin über 40 Millionen Wörter geschrieben hat (grob geschätzt), heute so ganz in Vergessenheit geraten sind. Spaß macht die Lektüre seiner „Ironsides“-Romane auch heute noch.

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Published in: on 31. Januar 2012 at 02:00  Comments (4)  
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The Original Maids of Honour – In Richmond (Surrey) werden sie hergestellt

Author: Amanda Slater. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

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In der berühmten Bäckerei The Original Maids of Honour  in Richmond in Surrey stellt man einen Kuchen her, der Maids of Honour heißt und der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.
Heinrich VIII soll einmal Anne Boleyn und ihre Maids of Honour dabei „erwischt“ haben wie sie gerade einen besonders schmackhaften Kuchen aßen. Er probierte davon und war so begeistert davon, dass er das Rezept sofort beschlagnahmte und in einer verschlossenen Kiste im Richmond Palast aufbewahren ließ.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Rezept einer Bäckerei in Richmond übergeben, die dann diese kleinen Kuchen herstellte; sehr zur Freude der mondänen Gesellschaft Richmonds.

Die  Original Maids of Honour-Bäckerei befindet sich seit 1887 bis heute an der Kew Road in Richmond, im Südwesten Londons, wo man die Kuchen kaufen und im angeschlossenen Café auch gleich probieren kann. Das Rezept für die Maids of Honour ist übrigens immer noch streng geheim. Gebacken werden die Kuchen an jedem Tag, inklusive Samstag und Sonntag, und wer in der Umgebung der Bäckerei in Richmond wohnt, kann sich die süßen Sachen auch nach Hause bringen lassen, in einem Lieferwagen der Marke Austin, der in den 1930er Jahren gebaut wurde.
Die Bäckerei an der Kew Road befindet sich direkt neben den Royal Botanical Gardens.

The Original Maids of Honour
288-290 Kew Road
Richmond, TW9 3DU
Tel. 020 8940 2752

 

Mit diesem alten Austin werden die Kunden der Bäckerei beliefert.    © Copyright Stefan Czapski and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Mit diesem alten Austin werden die Kunden der Bäckerei beliefert.
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Published in: on 29. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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National Television Awards 2012 – Vergeben am 25.Januar

Hier in der O2-Arena in London wurden die National Television Awards 2012 vergeben. - © Copyright Chris Allen and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die National Television Awards sind eine seit 1995 stattfindende, britische Veranstaltung, die Preise für herausragende Leistungen im Bereich Fernsehen vergibt. Die National Television Awards sind die wichtigste, von Zuschauern gewählte Auszeichnung in Großbritannien und die Verleihung wird vom kommerziellen Sender ITV ausgestrahlt. Besser als es die Wikipedia ausdrückt, könnte ich es auch nicht sagen.
Am 25. Januar wurden die Auszeichnungen wieder in der Londoner O2-Arena vergeben.
Hier sind die Preisträger für das Jahr 2012:

Outstanding Serial Drama Performance: Katherine Kelly von der Uralt-Serie Coronation Street, die dort die Becky McDonald spielt.

Outstanding Drama Performance (Male): Matt Smith, der auch in einer Uralt-Serie spielt, nämlich Doctor Who, und der die 11. Inkarnation des Doctors ist.

Outstanding Drama Performance (Female): Karen Gillan,  jawohl, auch sie spielt in Doctor Who mit und verkörpert darin die Amy Pond.

Talk Show: Alan Carr –  Chatty Man. Eine Channel 4 Chat Show.

Most Popular Drama: Downton Abbey. Ja!!!!!! Eine richtige Entscheidung!!!

Most Popular Serial Drama: Coronation Street. Die Serie läuft und läuft und läuft… seit 1960!

Most Popular Reality Programme: I’m a Celebrity…Get Me Out of Here! Was? Diese unsägliche Dschungelserie, deren deutsche Version bei RTL ausgestrahlt wird und in der gestern gerade Ailton rausgeschmissen wurde?

Most Popular Entertainment Presenter: Ant & Dec. Das sind Anthony McPartlin und  Declan Donnelly, die zuletzt durch ihre Moderation von Castingshows populär wurden.

Most Popular Talent Show: The X Factor. Die von Simon Cowell entwickelte Castingshow, die es auch in einer deutschen Version gibt.

Most Popular Situation Comedy Programme: Outnumbered. Eine Sitcom der BBC mit Hugh Dennis und Claire Skinner in den Hauptrollen.

Landmark Achievement Award: David Walliams; den kennen wir aus „Little Britain“ und als Themse-Schwimmer.

Es gab auch noch einige weitere Auszeichnungen, die ich mir hier aber schenke. Übergeben wurden die Preise u.a. von Hugh Bonneville (aus „Downton Abbey“), Thierry Henry (Fußballspieler, zurzeit bei Arsenal London) und dem Model Elle Macpherson.

Published in: on 27. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Eclipse – Eines der besten Rennpferde aller Zeiten

"Eclipse At New Market With Groom". Gemälde von George Stubbs (1724-1806). - This image is in the public domain because its copyright has expired.

Als am 1. April 1764 in England ein Pferd zur Welt kam, nannte man es, da an diesem Tag gerade eine Sonnenfinsternis zu sehen war, kurzerhand Eclipse. Dieser Tag sollte auch in die Geschichte des englischen Pferderennsports eingehen, da dieses Pferd einmalig war. Eclipse gewann sein erstes Rennen am 3. Mai 1769 in Epsom und blieb in allen 18 Rennen, an denen er teilnahm, ungeschlagen. Es ging soweit, dass eigentlich kein Pferdebesitzer mehr bei Rennen mitmachen wollte, bei denen Eclipse antrat, da er alle seine Konkurrenten weit hinter sich ließ. „Eclipse first and the rest nowhere“ hieß es damals und auf andere Pferde wettete damals niemand mehr.

Ein großes Aufatmen ging dann 1771 durch die Welt der englischen Buchmacher und Pferdebesitzer, denn von da ab wurde Eclipse nur noch als Zuchthengst eingesetzt. Er zeugte hunderte von Fohlen und gilt als Stammvater der Pferderasse Englisches Vollblut.

Im Alter von 24 Jahren starb das Wunderpferd schließlich am 26. Februar 1789. Der Name des Pferdes findet sich heute noch u.a. in den Eclipse Stakes, das ist ein Rennen, das auf dem Sandown Park Racecourse in Esher (Surrey) ausgetragen wird und das zuletzt von einem Pferd mit dem Namen „So You Think“ gewonnen wurde.

Das Buch zum Artikel:
Nicholas Clee: Eclipse – The story of the rogue, the madam and the horse that changed racing. Black Swan 2011. 352 Seiten. ISBN 978-0552774420.

Hier spricht der Autor Nicholas Clee über sein Buch.

Published in: on 25. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Cotswold Airport – Jumbo Jets mitten in der Idylle der Cotswolds

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Als ich letzte Woche auf der A429 von Malmesbury in Gloucestershire nach Cirencester fuhr, glaubte ich kurz vor Kemble meinen Augen nicht zu trauen. Schon von weitem sah ich die massige Gestalt eines Jumbo Jets inmitten der Landschaft der südlichen Cotswolds stehen. Als ich näher herankam, standen noch vier weitere Boeing 747 auf einem großen Fluplatz, zusammen mit zahlreichen anderen Passagiermaschinen.
Wie sich herausstellte, handelte es sich hier um den Cotswold Airport, der zum größten Flugzeugschrottplatz der Welt geworden ist. Die Air Salvage International schlachtet hier Flugzeuge aus aller Welt aus, die von ihren Gesellschaften nicht mehr gebraucht werden. Das Flugzeug, das hier landet, wird nie wieder abheben; irgendwie hatte das Flugfeld mit den auf ihren Tod wartenden Maschinen etwas Trauriges an sich. Die Spezialfirma, die hier ansässig ist, baut alles aus, was noch irgendwie verwendbar ist, der Rest kommt gnadenlos in die Schrottpresse.

Es dauert ca zwei bis drei Monate bis ein Flugzeug total auseinandergenommen worden ist. Einzelteile wie die Sitze aus der First oder Business Class finden immer wieder Abnehmer und werden für ca £300 pro Stück verkauft. Als ich an dem Flugzeug-Friedhof vorbeifuhr, lagen mehrere „Nasen“ herum, die vom Rumpf fein säuberlich abgetrennt waren.
Ja, das sah alles faszinierend und gleichzeitig melancholisch aus.

Cotswold Airport,
Cirencester,
Gloucestershire ,
GL7 6BA,
Tel. 01285 771177

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Published in: on 24. Januar 2012 at 02:00  Comments (3)  
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Auf den Spuren von Inspector Barnaby – The George Hotel in Dorchester-on-Thames (Oxfordshire)

                                                          Eigenes Foto

Das Postamt von Dorchester-on-Thames. – Eigenes Foto

Den kleinen hübschen Ort Dorchester-on-Thames stellte ich in meinem Blog schon einmal vor und erwähnte dabei auch das George Hotel. In der vergangenen Woche verbrachte ich drei Tage und vier Nächte in diesem sehr angenehmen Hotel, in dem ein großer Teil der „Inspector Barnaby“-Folgen 44 „The House in the Woods“ (dt. „Fluch über Winyard“) und 33 „The Maid in Splendour“ (dt. „Tod im Liebesnest“) gedreht wurden. Da hieß es „The Feathers“ bzw. „The Maid in Splendour“.
Vom heutigen, sehr jungen Personal des Hotels hat niemand die Dreharbeiten miterlebt, aber natürlich kennt man die Filme. Wie bei „Inspector Barnaby“ üblich hat man auch in diesen beiden Folgen wieder viele Szenen von verschiedenen Drehorten zusammengestückelt, aber ich habe einiges durchaus wiedererkannt.
Vor der engen Toreinfahrt zum Parkplatz des „The George“ steht nach wie vor die gelbe Kutsche, die an die Zeiten erinnert, als das Hotel ein Coaching Inn war.
Ich kann das Hotel sehr empfehlen; unser Himmelbettzimmer (Nummer 6) blickte direkt auf die Abbey und auf das schöne Post Office; in dem Postamt wurden Szenen für „Things that go bump in the night“ (dt. „Nachts, wenn du Angst hast“), „Dance with the dead“ (dt. „Tanz in den Tod“) und „The house in the woods“ (dt. „Fluch über Winyard“) gedreht.

„The George“ verfügt über eine gemütliche Bar, die abends gut besucht ist, ein sehr schönes Restaurant und eine vorzügliche französisch inspirierte Küche.
Die Seele des Hauses aber sind Liam Carberry und Kim Greenaway, die von früh bis spät im Hotel zu finden sind und ihre Gäste auf außerordentlich freundliche und herzliche Art betreuen. Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt.
Thank you Liam and Kim!!
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Nachtrag 1: Liam und Kim haben das Hotel mittlerweile verlassen und The Plough Inn in Long Wittenham (Oxfordshire) übernommen.

Nachtrag 2: Die Midsomer Murders-Episode 102 The Ballad of Midsomer County“ wurde in großen Teilen im The George, auch im Restaurant, gedreht.

Das Restaurant des Hotels. – Eigenes Foto

Blick aus unserem Zimmer auf die Abbey. – Eigenes Foto

Linnet, Monty, Willow und Holly, Cider, Candy und Vulcan – Die royalen Hunde

Ein Pembroke Welsh Corgi. - Author: Damon d'Amato. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Als Queen Elizabeth II 18 Jahre alt wurde, bekam sie Susan, ihren ersten Corgi geschenkt und von da ab gehörten diese Hunde zu ihrem Leben. Die Queen ohne Corgis – unvorstellbar. Alle Pembroke Welsh Corgis der Queen, so ist die genaue Rassebzeichnung,  sollen von Susan abstammen.
Gegenwärtig sind Linnet, Monty, Willow und Holly die besten Freunde der Queen sowie  Cider, Candy und Vulcan, das sind Dorgies, Kreuzungen zwischen Corgis und Dackeln.

Im Buckingham Palast haben die Vierbeiner ein eigenes Zimmer, hin und wieder dürfen sie aber auch einmal im Zimmer der Queen schlafen.
Es heißt, dass die royalen Hunde nicht sehr pflegeleicht sind (für das betreuende Personal), so heben sie schon einmal die Beine im Palast; einmal soll auch das Bein eines Staatsmannes als Baumersatz hergehalten haben.
So manch ein Bediensteter hat auch schon die Zähne der Corgis zu spüren bekommen. Schon Susan war bekannt dafür, zuzubeißen. Als sie einmal einen Polizisten attackierte, trat der nach dem Hund, was die Queen auf die Palme brachte. „Don’t you ever let me see you do that to a dog again“, herrschte sie den armen Mann an. Sie selbst wurde auch schon einmal von einem ihrer Lieblinge gebissen, als sie einen Streit ihrer Hundeschar schlichten wollte.

Die Queen versteht absolut keinen Spaß, wenn jemand ihre Hunde nicht so behandelt wie sie es wünscht. Einer ihrer Diener wurde degradiert, als sie ihn dabei erwischte wie er Whisky und Gin unter das Hundefutter mischte und in ihr Wasser gab.
Erst kürzlich machte die Queen ihr zuständiges Personal zur Schnecke, weil die ihren Corgis tiefgefrorenes Fleisch und kein frisches servierten.

Phil Dampier und Ashley Walton widmen in ihrem Buch „What’s in the Queen’s Handbag and other Royal Secrets“ den Corgis ein ganzes Kapitel unter der Überschrift „Dogs: The Royal Wruffians“.

Hier ist der Verladevorgang der Corgis in ein Flugzeug zu sehen.

Das Buch zum Artikel:
Brian Hoey: Not in Front of the Corgis – Secrets of Life Behind the Royal Curtains. Robson Press 2011. 256 Seiten. ISBN 978-1849541763.

Published in: on 20. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Die britischen Charts – Heute vor 50 Jahren

Cliff Richard: Stand auf Platz 1 der britischen Charts Mitte Januar 1962. – Author: Allan Warren. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Hier ist eine Übersicht über die zehn beliebtesten Songs in der zweiten Woche des Januars im Jahr 1962. Einige sind auch heute noch hin und wieder im Radio zu hören, einige sind ganz von der Bildfläche verschwunden.

Platz 1: Cliff Richard – The Young Ones
Titelmelodie aus dem gleichnamigen Film; Cliff Richards dritter Filmauftritt.

Platz 2: Mr Acker Bilk – Stranger On the Shore
Der größte Erfolg des Jazzklarinettisten Bernard Stanley Bilk aus Somerset, der sich nur kurz Mr Acker Bilk nannte.

Platz 3: Danny Williams – Moon River.
Danny Williams stammte aus Südafrika. Seine Version des Henry Mancini-Hits war sein größter Erfolg. Er starb 2005.

Platz 4: Sandy Nelson – Let There Be Drums
Der US-Amerikaner Sandy Nelson war ein großartiger Schlagzeuger, dessen Instrumentalhits in den 1960er Jahren häufig in den internationalen Charts zu finden waren.

Platz 5: Billy Fury – I’d Never Find Another You
Ronald William Wycherley alias Billy Fury kam aus der Liverpooler Musikszene und starb bereits 1983.

Platz 6: Neil Sedaka – Happy Birthday, Sweet Sixteen
Einer der ganz großen Sänger und Songschreiber aus den USA, der über 1000 Songs für zahllose andere Sänger schrieb.

Platz 7: Pat Boone – Johnny Will
Der Amerikaner mit der sanften Stimme, Nachkomme des amerikanischen Pioniers Daniel Boone.

Platz 8: Kenny Ball & His Jazzmen – Midnight in Moscow
Trompeter und Bandleader, der auch heute noch hin und wieder bei Oldie-Festivals auftritt.

Platz 9: Bobby Darin – Multiplication
Amerikanischer Schauspieler und Sänger, dessen richtigen Namen, Walden Robert Cassotto, man sich nicht so gut merken konnte; starb bereits 1973.

Platz 10: Del Shannon – So Long Baby
Der amerikanische Sänger ist mit seinem „Runaway“ in die Annalen der Rockgeschichte eingegangen. Charles Weedon Westover, so sein richtiger Name;  erschoss sich im Jahr 1990.

Published in: on 18. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  

The Most Annoying People of 2011 – Wer im Jahr 2011 in Großbritannien am meisten nervte

The Most Annoying People 2011: The British Rioters. - Author: hughepaul. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Jedes Jahr Ende Dezember strahlt BBC 3 die Sendung „The Most Annoying People“ aus, in der die nervigsten Menschen des jeweiligen Jahres „gekürt“ werden.
Hier sind die Menschen, die den Briten im Jahr 2011 am meisten auf den Senkel gegangen sind:

Platz 1: The British Rioters – Das sind jene Leute, die im August durch London und andere große Städte gezogen sind und alles kaputt geschlagen haben, was ihnen in den Weg kam, geplündert und gebrandschatzt haben.

Platz 2: Die Leute, die in den  News-International-Skandal verwickelt waren und sich illegal Zugang zu Mobilfunk-Mailboxen verschafften undTelefone abhörten.

Platz 3: Super-Injunctions. Richter können mit diesem Mittel sämtlichen Medien pauschal Berichte zu bestimmten Themen verbieten. Kritiker beklagen das als unzulässige Einschränkung der Pressefreiheit.

Platz 4: Ashley Cole. Fußballspieler, der beim FC Chelsea spielt. Cole hantierte in der Kabine seines Vereins mit einem Luftgewehr herum. Zum Spaß richtete er die Waffe auf einen Sportstudenten, wobei sich versehentlich ein Schuss löste, der den Praktikanten in die Seite traf und ihm eine blutende Wunde zufügte.

Platz 5: Charlie Sheen. Der US-amerikanische Schauspieler sorgte im Jahr 2011 wiederholt für negative Schlagzeilen.

Platz 6: Pippa Middleton. Die Schwester von Kate Middleton, der Duchess of Cambridge, die bei der königlichen Hochzeit erstmals in Szene trat und ihrer großen Schwester beinahe die Show stahl.

Platz 7: Wayne Rooney. Der Fußballspieler von Manchester United ist aufgrund seines rüden Benehmens sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Platzes  immer für Schlagzeilen gut.

Platz 8: Madonna. Die mittlerweile 53jährige amerikanische Sängerin sorgt immer wieder für Schlagzeilen, beispielsweise durch ihre Beziehungen zu deutlich jüngeren Männern.

Platz 9: Darryn Lyons. Den kennt man in Deutschland nicht (muss man auch nicht). Der in England lebende Australier, der in zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen zu sehen war, hatte seinen mehr oder weniger peinlichen Auftritt in „Celebrity Big Brother 2011“.

Platz 10: Die Leute, die an der MTV-Fernsehserie „Geordie Shore“ mitgewirkt haben, die britische Version einer US-Serie. „A gaudy kaleidoscope of six packs, shots, fights, simulated fellatio and exposed breasts“ (so die Zeitung „Metro“).

Mein persönlicher Favorit: Das irische Zwillingsduo Jedward, das im vergangenen Jahr auch in der Big Brother-Show zu sehen war, und das beim Eurovision Song Contest 2011 Irland vertrat.
Im Ranking „The Most Annoying People“ stehen die beiden auf Platz 11 (voriges Jahr Platz 2).

Published in: on 14. Januar 2012 at 02:00  Comments (1)  
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Pubschilder – Hand in Hand in Wimbledon Common (London)

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Nicht weit von den berühmten Tennisanlagen im Südwesten Londons entfernt, in Wimbledon Common, findet sich ein Pub mit dem Namen „Hand in Hand“ und einem Schild, das ungewöhnlich ist: Auf die Finger einer Damenhand wird von einer männlichen Hand ein Ring aufgesteckt. Was das nun genau zu bedeuten hat in Zusammenhang mit dem Pub ist nicht so ganz klar, auch die Webseite des „Hand in Hand“ gibt darüber leider keine Auskunft.

Der aus den 1830er Jahren stammende Dorfpub in der Millionenstadt teilt sich den Namen mit einigen anderen im Land, z.B. dem „Hand in Hand“ in Brighton. Deren Pubschild zeigt ein Pärchen in nicht sehr aufregenden Badeanzügen, die sich beide an den Händen halten. Das „Hand in Hand“ in Tadworth (Surrey) hingegen hat auf seinem Pubschild zwei Kinder abgebildet, die Hand in Hand einen Zebrastreifen überqueren.

Hand in Hand
6, Crooked Billet
Wimbledon Common
London SW19 4RQ
Tel. 020 8946 5720

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Published in: on 9. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  

Military Wives: „Wherever You Are“ – Die meistverkaufte Hitsingle zu Weihnachten 2011

Keine/r der etablierten Pop/Rocksänger bzw. -sängerinnen konnte in den britischen Charts zu Weihnachten den Military Wives den Spitzenplatz streitig machen. Mit „Wherever You Are“ verwiesen sie schon am ersten Verkaufstag sämtliche Konkurrenten auf die Plätze. Auch die Gewinner der letzten X-Factor-Show, die Girlband Little Mix, hatten keine Chance.

Die „Military Wives“ sind ein Chor, der aus Frauen britischer Soldaten besteht, die in Afghanistan eingesetzt sind. Der Chor ist ein Projekt von Gareth Malone, der ihn für die BBC-Sendung „The Choir: Military Wives“ zusammenstellte. Mit dem Lied „Wherever You Are“ traten die Soldatenfrauen am Remembrance Day in der Londoner Royal Albert Hall auf.

Geschrieben wurde das Lied von Paul Mealor, der im letzten Jahr dadurch bekannt wurde, dass er für die königliche Hochzeit am 29. April 2011 die Hymne „Ubi Caritas et Amor“ neu vertonte und die dann in der Westminster Abbey gesungen wurde.
Der Text von „Wherever You Are“ wurde aus Briefen zusammengesetzt, die die Soldaten an ihre Frauen und die Frauen an ihre Männer in Afghanistan schrieben.

Hier sind die Military Wives mit „Wherever You Are“ zu hören und zu sehen.

Published in: on 7. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Die Hornsey Lane Bridge in London – Auch „Brücke der Selbstmörder“ genannt

Die Suicide Bridge im Norden Londons. - © Copyright Nigel Cox and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Manche Brücken scheinen Selbstmörder magnetisch anzuziehen, so hält z.B. die Golden Gate Bridge in San Francisco den Rekord mit weit über 1000 Sprüngen von Menschen, die dort ihrem Leben ein Ende setzten. Auch die Washington Memorial Bridge in Seattle ist bei Selbstmördern sehr „beliebt“.

In London haben sich zahlreiche lebensmüde Menschen die Hornsey Lane Bridge ausgesucht und sind von dort in den fließenden Verkehr gesprungen. Die Brücke überquert die Archway Road, die einen Teil der A1 bildet, und die Grenze zwischen Inner London und Outer London bildet, und gehört zum London Borough of Haringey (dort wo die Tottenham Hotspurs Fußball spielen).

Ende des Jahres 2010 hat sich die Hornsey Lane Bridge Anti-Suicide Campaign gebildet, die durchsetzen will, dass an der Brücke deutlich mehr Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen werden wie z.B. Sicherheitsnetze. Weiterhin will man erreichen, dass ein gut sichtbares SOS-Telefon installiert wird, mit dem man sofort mit einem der Samaritans verbunden wird, das ist eine Hilfsorganisation, die sich speziell um Menschen kümmert, die unter starken psychischen Belastungen stehen und selbstmordgefährdet sind.
Der letzte Selbstmörder sprang erst Ende November 2011 von der Brücke in den Tod.

Ursprünglich sollte die Archway Road durch einen Tunnel geführt werden, doch als dieser bald nach Beginn der Bauarbeiten einstürzte, gab man dieses Projekt auf und baute stattdessen eine Schneise durch den Highgate Hill über die dann mittels der Brücke der Hornsey Lane geleitet wurde.
Von der Brücke aus hat man einen großartigen Blick über London und von hier kann man sehr schöne Panoramafotos von der Stadt machen.

Blick von der Hornsey Lane Bridge auf London. - © Copyright Danny Robinson and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Published in: on 6. Januar 2012 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Grasmere (Cumbria) – Hier wird ein spezieller Lebkuchen hergestellt

Photo © Ian S (cc-by-sa/2.0)

Bei dem Wort „Lebkuchen“ denkt man in Deutschland unwillkürlich an Nürnberg, von wo das wohl bekannteste Weihnachtsgebäck hierzulande stammt.
In England gilt Market Drayton in Shropshire als die Lebkuchenstadt und bereits am Ortseingang wird man von einem Schild begrüßt auf dem zu lesen steht „Market Drayton – Home of Gingerbread“.

Doch auch in Grasmere, im Nordwesten des Landes, in der Grafschaft Cumbria, steht eine Institution, die mit Lebkuchen zu tun hat: Der Grasmere Gingerbread Shop. Viele Touristen kommen in diesen Teil des Lake Districts, um sich das Dove Cottage anzusehen, wo einer der berühmtesten Dichter Englands, William Wordsworth, lange Jahre wohnte.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts stellte eine gewisse Sarah Nelson in Grasmere nach einem bis heute geheim gehaltenen Rezept Lebkuchen her und dieses geheimnisvolle Rezept liegt im Tresor der National Westminster Bank in Ambleside (Cumbria).

Sarah Nelsons Original Celebrated Grasmere Gingerbread kann man ausschließlich im dortigen Laden oder über die Webseite des Shops online kaufen.

Englands Fernsehkoch Jamie Oliver äußerte sich einmal enthusiastisch über den Lebkuchen aus Cumbria und meinte, er sei der beste, den er je gegessen hätte (sorry Market Drayton!) und Londons Chefkoch Gennaro Contaldo (vom Restaurant „Passione“) sagt sogar, dass der Grasmere-Lebkuchen der beste der Welt sei (sorry Nürnberg!).
Der täglich frisch gebackene Lebkuchen ist so berühmt, dass auch Prominente nach Grasmere kommen, um hier einzukaufen; so wurden im Laden auch schon einmal Tom Cruise und Nicole Kidman gesichtet.

Wer also einmal in der Nähe von Grasmere sein sollte, dem sei ein Besuch in dem winzigen Shop empfohlen. Hier ist die Adresse:

Church Cottage
Grasmere
Ambleside, Cumbria LA22 9SW

und hier ein interessanter Film über die Herstellung des Lebkuchens in Grasmere.

Das Buch zum Artikel:
Jack Hallam: The Gingerbread Ladies – the Rags-to-Riches Story of Sarah Nelson, the Creator of Lakeland’s Celebrated Gingerbread. Hallam 1979. 36 Seiten (antiquarisch noch erhältlich).

 

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Published in: on 5. Januar 2012 at 02:00  Comments (1)  
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Endeavour – Start einer neuen TV-Krimiserie bei ITV?

Inspector Morse und Sergeant Lewis. Alle Folgen der Serie sind noch auf DVD erhältlich. Foto meiner DVD-Box.

Inspector Morse und Sergeant Lewis. Alle Folgen der Serie sind noch auf DVD erhältlich.
Foto meiner DVD-Box.

Inspector Morse“ ist eine Kultserie, die in 33 Episoden im britischen Fernsehen von 1987 bis 2000 vom Sender ITV ausgestrahlt wurde. In der Hauptrolle war John Thaw zu sehen, der die Figur des einsamen, trinkfreudigen Kriminalbeamten hervorragend verkörperte. Die Serie beruhte auf den Romanen von Colin Dexter und war in Oxford um Umgebung angesiedelt. Zwei Jahre nach Beendigung der Filmaufnahmen starb John Thaw im Alter von 60 Jahren.

Morses Assistent Lewis, mittlerweile Detective Inspector, gespielt von Kevin Whateley, bekam ab 2006 eine eigene Serie, die nur „Lewis“ hieß und auch heute noch gedreht wird.

Vorgestern Abend, am 02. Januar 2012, sendete  ITV einen Film, auf den die noch immer große Fangemeinde von „Inspector Morse“ mit gemischten Gefühlen schon lange gewartet hatte. „Endeavour“ hieß der Film, benannt nach dem lange geheim gehaltenen Vornamen des Inspektors. Vielleicht ist das der Beginn einer neuen TV-Serie, die das Wirken des jungen Morse zeigt, bevor er zum DI ernannt wurde. Mit gemischten Gefühlen wartete die Fangemeinde, da niemand in die Fußstapfen des legendären John Thaw treten kann.

Morses Schöpfer, Colin Dexter, war bei der Verfilmung von „Endeavour“ nicht ganz unbeteiligt. Die Story des Films beruht auf einer Kurzgeschichte, die Dexter 2008 schrieb;  er gab sein OK zur Verfilmung und erhielt auch wieder, wie schon bei „Inspector Morse“, einen Cameo-Auftritt.

Der junge Morse wird gespielt von Shaun Evans, einem etwas über 30 Jahre alten Schauspieler aus Liverpool, der schon in mehreren Spiel- und Fernsehfilmen zu sehen war, z.B. in „Being Julia (dt. „Being Julia“), „Dread“ und „Ashes to Ashes“ (dt. „Ashes to Ashes – Zurück in die 80er“).

Der Film spielt im Jahr 1965 in Oxford und zeigt einen Morse, der erst allmählich an Bier Geschmack findet, der schon in jungen Jahren gern Kreuzworträtsel löst und der auch damals schon einen Horror davor hatte, mit Leichen konfrontiert zu werden. Endeavour Morse arbeitet an der Seite von Detective Inspector Fred Thursday, gespielt von Roger Allam, der kurioserweise schon 1997 in der „Inspector Morse“-Episode „Death is Now My Neighbour“ den Denis Cornford spielte. Kenner der „Inspector Barnaby„-Serie erinnern sich vielleicht auch noch an Episode 3 „Faithful Unto Death“ (dt. „Treu bis in den Tod“), in der Roger Allam den Alan Hollingsworth spielte.

Man darf gespannt sein wie „Endeavour“ beim britischen Fernsehpublikum ankommt und ob es tatsächlich zu einer neuen Serie kommen wird.

Hier ist schon einmal eine persönliche (enthusiastische) Besprechung zu sehen.

Das Buch zum Artikel:
David Bishop: The Complete Inspector Morse. Titan Books 2011 (revised edition). 296 Seiten. ISBN 978-0857682482.

Published in: on 4. Januar 2012 at 02:00  Comments (1)  
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Ye Olde Fighting Cocks in St Albans (Hertfordshire) – Einer der ältesten Pubs Englands

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„Spieglein, Spieglein an der Wand – Wer ist der älteste Pub im ganzen Land?“ könnte man in Anlehung an ein Märchen fragen und würde mindestens ein halbes Dutzend unterschiedliche Antworten erhalten. Den „Ye  Olde Trip to Jerusalem“ in Nottingham, der beansprucht Englands ältester Pub zu sein, habe ich in meinem Blog bereits vorgestellt. Auch „Ye Olde Man & Scythe“ in Bolton (Greater Manchester) meint, den Titel für sich in Anspruch nehmen zu können.

In St Albans in Hertfordshire steht „Ye Olde Fighting Cocks„, der im Guinness Book of Records als ältester geführt wird. Das Gebäude des „Ye Olde Fighting Cocks“ soll aus dem 11. Jahrhundert stammen und  hat im Laufe seines Bestehens seinen Namen mehrfach geändert; so hieß es auch schon einmal „The Round House“ und „The Fisherman“. Seinen jetzigen Namen erhielt der Pub nach den Hahnenkämpfen,  einst eine beliebte „Sportart“, die hier durchgeführt wurden.

Noch heute ist der Pub, der nur ein paar Minuten Fußweg von der Kathedrale von St Albans entfernt ist, ein beliebter Treffpunkt für alle, die in gemütlicher Atmosphäre ein Pint trinken wollen oder etwas essen möchten (z.B. einen Fighting Cock Beef Burger). Im Sommer steht ein großer Biergarten zur Verfügung. Großgewachsene Menschen könnten im Pub Probleme bekommen, denn die Decken sind recht niedrig.

Ye Olde Fighting Cocks
16 Abbey Mill Lane
St Albans, Hertfordshire
AL3 4HE
Tel: 01727 869152

Die zerstörte West Pier in Brighton – Man hat Großes mit ihr vor

Was von der West Pier übrigblieb. - Eigenes Foto

Die West Pier in Brighton ist so etwas wie das Aschenputtel am Strand von Brighton. Ihre große Schwester, Brighton Pier oder Palace Pier genannt, ist die schöne, strahlende Seebrücke, während die West Pier immer wieder von Stürmen und von Feuersbrünsten heimgesucht und zerstört wurde, so dass seit Jahren nur noch ein (nicht zugängliches) Skelett übrig geblieben ist.

1866 wurde die West Pier eröffnet, war ca 350 m lang und verfügte am Kopf der Brücke über eine Konzerthalle. Jahrzehntelang konnten sich auf ihr die Besucher amüsieren und auf das offene Meer hinausblicken, bis das Schicksal dann zuschlug und dem Treiben ein Ende bereitete.

Viele der „Brightonians“ wollten die Pier komplett abreißen lassen, weil der Trümmerhaufen vor ihrem Strand alles andere als attraktiv aussah, viele sprachen sich aber auch für einen Erhalt aus. 1978 wurde der West Pier Trust gegründet, mit dem Ziel die Pier wieder aufzubauen, was ihm fast gelang, aber es gab leider immer wieder Rückschläge, und als auch noch der Heritage Lottery Fund die zugesagten £14.2 Millionen zurückzog, sah es düster aus.

Aber jetzt scheint die Zukunft der West Pier gesichert, allerdings kommt es zu keinem Neuaufbau, stattdessen soll dort der i360 gebaut werden, ein 150 m hoher Aussichtsturm mit einem grandiosen Blick aufs Meer. Die Idee dazu stammt von dem Londoner Architektenbüro Marks Barfield, das auch das London Eye kreiert hat. Man rechnet mit ca 750 000 Besuchern jährlich, wodurch der Touristenstrom nach Brighton deutlich anschwellen wird. Außerdem könnte der i360 das neue Wahrzeichen der Stadt werden (zum Leidwesen der Palace Pier?). Der Rat der Stadt Brighton hat dem Projekt bereits zugestimmt und wenn nichts dazwischen kommt, soll der i360 rechtzeitig zum Beginn der Olympischen Spiele fertiggestellt sein. Hoffen wir, dass es dem i360 besser ergehen wird als der armen West Pier!

Das Buch zum Artikel:
Asa Briggs & Fred Gray: Walking on Water – The West Pier Story. Brighton West Pier Trust 1998. 96 Seiten. ISBN 978-0950408255 (antiquarisch problemlos erhältlich).

Mit den Bauarbeiten wurde am 16. Januar 2012 noch nicht begonnen. - Eigenes Foto

So soll der i360 einmal aussehen. - Eigenes Foto