The Old Fire Engine House in Ely (Cambridgeshire) – Tea Room und Restaurant im Zentrum der Stadt am Great Ouse

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Nach meinem gestrigen Blogeintrag über Oliver Cromwell’s House in Ely in Cambridgeshire begeben wir uns heute knapp hundert Meter weiter, wo schräg gegenüber ein weiteres altes Haus steht, The Old Fire Engine House. Am späten Nachmittag nahmen wir hier unseren Tee zu uns und genossen die Atmosphäre dieses ehemaligen Feuerwehrhauses, das 1968 in ein Restaurant und Tea Room umgewandelt worden ist. Bei schönem Wetter, das wir leider nicht hatten, muss es auch sehr schön sein, draußen im Walled Garden zu sitzen. Mitte des 18. Jahrhunderts ist das Haus erbaut worden, und hier stand eine Zeit lang das von Pferden gezogene Feuerlöschfahrzeug. Einige Fotos im Haus dokumentieren diese Zeit.

Die Küche des Old Fire Engine House ist „Fen inspired“, das heißt, das riesige Gemüseanbaugebiet der Fens liegt praktisch direkt vor der Haustür und liefert stets frische Ware.

Das Haus aus der georgianischen Zeit bietet seit Bestehen als Restaurant Künstlern die Gelegenheit, ihre Werke auszustellen. Bei meinem Besuch Ende April diesen Jahres waren Bilder im Erdgeschoss und im ersten Stock ausgestellt, von wo man einen schönen Blick auf die Kathedrale und die gegenüberliegende Kirche St Mary’s hat. Die Galerie ist täglich, außer montags, während der Restaurantöffnungszeiten zu besichtigen.

The Old Fire Engine House
25 St. Mary’s Street
Ely, Cambridgeshire, CB7 4ER

So sah damals das Feuerlöschfahrzeug aus.
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Die Bar im ersten Stock.
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Ein Teil der Galerie.
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Blick aus dem ersten Stock auf St Mary’s.
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Published in: on 21. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Oliver Cromwell’s House in Ely (Cambridgeshire)

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Nachdem wir der Giraffe Sarafa unten am Fluss Great Ouse in Ely (Cambridgeshire) wieder einmal guten Tag gesagt hatten, begaben wir uns in Cromwell’s House, das direkt neben der Kirche St Mary’s steht und das bis 1986 als Pfarrhaus für diese Kirche diente. In diesem alten Fachwerkhaus wohnte einmal Oliver Cromwell (1599-1658) mit seiner Familie. Der Stadtrat von Ely kaufte dieses schöne alte Haus und wandelte es 1990 in eine Gedenkstätte für den Lord Protector um; ein weiterer touristischer Anziehungspunkt in der Stadt neben der großartigen Kathedrale (in dem wir am späten Nachmittag dem Evensong beiwohnten).

Man betritt das Haus und kommt als erstes in den Andenkenladen, in dem jede Menge Bücher über Oliver Cromwell, den Bürgerkrieg und über Ely angeboten werden. Nach Bezahlung des Eintritts in Höhe von £7.50 erhält jeder ein kleines Gerät ausgehändigt, durch das man beim Rundgang nähere Informationen über die einzelnen Räume erhält. Im ersten Raum wird zur Einstimmung über das Thema Oliver Cromwell ein kurzer Film gezeigt, dann geht es weiter auf dem Rundgang, der zum Beispiel in die Küche führt, die aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammen soll, und in der ein reichlich gedeckter Tisch ausgestellt ist mit Austern, Pies, Äpfeln und vielem mehr.
Im verdunkelten Schlafzimmer sieht man im Bett die Umrisse des schlafenden Oliver Cromwell; der Raum soll „haunted“, sein und Besucher sollen hier schon Merkwürdiges erlebt haben, was aber auch für das ganze übrige Haus gilt. Wer möchte, kann sich aus dem Fundus an alten Kleidungsstücken bedienen und sich verkleiden oder mit altem Spielzeug spielen wie es im 17. Jahrhundert populär war. Einen Besuch in Oliver Cromwell’s House kann ich sehr empfehlen.

Wir wandelten bei unserem Besuch in Cambridgeshire noch weiter auf den Spuren des Lord Protectors, hatten allerdings in Huntingdon, seinem Geburtsort, wenig Erfolg, da an diesem Montag sowohl das Cromwell Museum, das in der ehemaligen Huntingdon Grammar School untergebracht ist, in die Cromwell zur Schule ging, als auch die Kirche All Saints w. John the Baptist am Marktplatz, in der er getauft worden ist, geschlossen waren. Im nahe gelegenen St Ives besuchten wir noch Cromwells Denkmal auf dem Marktplatz (unter dem gerade ein Marktwagen mit Snacks stand, auf den die Figur Cromwells mit dem Finger wies, kostenlose Werbung!)

Oliver Cromwells House in Ely ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, im Winterhalbjahr von 11 Uhr bis 16 Uhr.

Hier ist ein Film über das Haus.

Oliver Cromwell’s House
29 St Mary’s Street
Ely
Cambridgeshire CB7 4HF

In der Küche des Hauses.
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The haunted bedroom.
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Eines der Exponate in Oliver Cromwell’s House.
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Auf dem Markplatz von St Ives (Cambridgeshire) weist Oliver Cromwell auf die „Köstlichkeiten“ des Snackwagens hin.
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Published in: on 20. Mai 2024 at 02:00  Comments (1)  

Meine Lieblings-Pubs – The George and Dragon in Westerham (Kent)

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Auch im April diesen Jahres musste ich in Westerham in Kent, einem meiner Lieblingsorte in England, wieder einen Halt einlegen. Ich mag diese Kleinstadt sehr mit ihrem Village Green, auf dem die Statuen von Sir Winston Churchill (der ganz in der Nähe in Chartwell lebte und dessen Enkel in Westerhams St Mary’s Church getauft worden sind) und General James Wolfe (der die ersten zwölf Jahre seines Lebens hier im Quebec House verbrachte) aufgestellt sind. Siehe dazu meinen entsprechenden Blogeintrag.

Rund um das Village Green findet man einige Pubs wie den großen King’s Arms, den kleinen Grasshopper on the Green und The George and Dragon für den ich mich dieses Mal entschied. Wie so viele Pubs in England diente auch dieser in Westerham früher als Kutschenstation, in dem die Pferde ausgewechselt wurden. Im 16. Jahrhundert soll das Gebäude errichtet worden sein. Übernachtungsgäste freuen sich über den Car Park, der durch einen Torbogen erreicht werden kann, denn das Parken in Westerham ist problematisch. Es gibt aber einen großen, öffentlichen Parkplatz ein Stück weiter hinter der Kirche, rund fünf Minuten zu Fuß entfernt.

Zurück zum The George and Dragon, in dem wir einige Drinks zu uns nahmen, gezapft von einem sehr freundlichen Barmann. Ganz besonders hat mir das Restaurant gefallen, ein lichtdurchfluteter, verglaster und sehr hübsch eingerichteter Raum; bei schönem Wetter, das wir leider nicht hatten, kann man auf der Terrasse Platz nehmen. Dreizehn Zimmer stehen zur Verfügung, eine Option für meine nächste Reise.

Wer Westerham nicht kennt, hier ist ein Video-Spaziergang durch den Ort.

The George & Dragon
Market Square
Westerham, Kent, TN16 1AW

Das Restaurant des Pubs.
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Published in: on 19. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Queen Elizabeth Statue an der Westfront des Münsters von York

Photo © Thomas Nugent (cc-by-sa/2.0)

An einem grauen, regnerischen Tag im November 2022, es war der 9. November, begab sich der neue englische König Charles III. mit seiner Gattin Camilla nach York in North Yorkshire, um an der Enthüllungszeremonie einer Statue beizuwohnen, die an der Westfront des York Minsters in einer leeren Nische installiert worden war. Die Statue zeigt seine Mutter, Queen Elizabeth II., und sollte eigentlich schon im September enthüllt werden, doch da die Queen am 8. September verstarb, verschob man die Zeremonie um zwei Monate. Anlass für die Schaffung der Statue war das Platinum Jubilee der Königin.

Der Bildhauer Richard Bossons (dieser Film zeigt ihn bei der Arbeit) von der Steinmetzwerkstatt des Münsters hat das zwei Meter hohe und zwei Tonnen schwere Kunstwerk aus einem Block Lepine-Kalkstein geschaffen, der sich besonders gut für Skulpturen dieser Art eignet und der schon mehrfach für Arbeiten an der Fassade eingesetzt worden war. Die Queen blickt aus luftiger Höhe auf den jetzt nach ihr benannten Queen Elizabeth II. Square.

Im Münster befindet sich zur Zeit eine Ausstellung, die auf großen Schautafeln den Werdegang der königlichen Skulptur zeigt, samt einer Replika.

Im allgemeinen ist die neue Queen-Statue am York Minster von der Bevölkerung gut aufgenommen worden, der eine oder andere fand aber, dass die Queen etwas zu dick geraten sei.
Hier sind Bilder von der Enthüllungszeremonie.

Eine weitere kürzliche Arbeit von Richard Bossons ist eine Steinplatte, die daran erinnert, dass der große Bruder von York auf der anderen Seite des Atlantiks, New York, genau vor hundert Jahren eine Bronzeplatte gestiftet hatte, die heute in der Guildhall von York aufbewahrt wird. Diese neu geschaffene Steinplatte ist nach New York geschafft worden und trägt die Widmung „From your godparent in the United Kingdom the ancient City of York“.

Die Ausstellung im York Minster. Bei meinem Besuch im April diesen Jahres war das Wetter genauso schlecht wie am 9. November 2022.
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Who’d A Thought It – Ein Hotel in Kent mit Champagner- und Austernbar

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Wer ein Hotel in der Nähe des Fährhäfens Dover beziehungsweise des Kanaltunnels sucht, dem kann ich das Who’d A Thought It bei Grafty Green in der Grafschaft Kent empfehlen. Das Hotel liegt mitten im Gewirr kleiner und kleinster Straßen und ist ziemlich abgelegen, dafür ist es sehr ruhig. Mein Navigationsgerät schaffte es mühelos, mich zum Hotel zu lotsen, ohne wäre es schon schwieriger gewesen.

Die Hotelanlage besteht aus dem Haupthaus und mehreren Cottages, in denen die Zimmer und Suiten untergebracht sind, die alle nach den Namen von Champagnerfirmen benannt sind. Wir hatten Zimmer Nummer 11, den Perrier Jouet-Room, einen hübsch eingerichteten Raum mit Himmelbett, Couchgarnitur, Badezimmer mit Whirpool-Funktion und einer Flasche Crémant im Kühlschrank als Begrüßungsgetränk. Zu den Zimmern gehören auch (bis auf wenige Ausnahmen) eigene Parkplätze. Wir fühlten uns gleich wohl im Zimmer und begaben uns zum Abendessen, das in der Bar serviert wurde. Hier ist alles sehr stylish und es gibt, wie der Name Champagne & Oyster Bar verrät, eine große Auswahl an Champagnersorten, und Austern stehen täglich auf der Karte. Mit der Qualität des Abendessens war ich ebenfalls sehr zufrieden; ich hatte Chilli and Ginger King Prawns als Vorspeise und Large Beer Battered Fish & Chips als Hauptgang, dazu eine Flasche Sauvignon Prestige Vigne-Lourac. Wer möchte kann auch einen ganzen Hummer bestellen (£62) oder ein Chateaubriand (£70) für zwei.

Unser Perrier Jouet-Room kostete pro Nacht £150, im Vergleich zu anderen Hotels und in Anbetracht der Ausstattung ist das recht günstig. Wir konnten das Frühstück nicht in Anspruch nehmen, da wir früh starteten, um zu unserem gebuchten Channel Tunnel-Zug zu kommen, dafür erhielten wir am Vorabend eine Breakfastbox überreicht.

Vom Hotel zum Tunnel braucht man etwa eine Stunde, die nächste Auffahrt in Richtung Süden zur Autobahn M20 ist erst in Ashford.

Ich kann das Haus mit dem merkwürdigen Namen (es gibt im Land noch mehrere Pubs, die so heißen, siehe dazu diesen Blogeintrag) uneingeschränkt empfehlen!

Who’d A Thought It
Headcorn Road
Grafty Green
Maidstone ME17 2AR

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Unser Perrier Jouet-Room
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Unser Begrüßungsgetränk.
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Published in: on 17. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Arthur the Cat – Eine Katze, die zu einer Werbeikone wurde

Animal Ad Stars

Die Firma Spillers war ein alteingesessenes Unternehmen mit Sitz in Bridgewater in Somerset, das Getreidemühlen und Bäckereien betrieb, Schiffskekse und Tierfutter herstellte. Kennomeat nannte sich das Hundefutter und Kattomeat das Katzenfutter. In den 1960er Jahren startete die Firma eine TV-Werbekampagne, in der ein schneeweißer Kater namens Arthur im Mittelpunkt stand, der sich den Inhalt der Katzenfutterdose mit den Pfötchen herausholte. Die Werbekampagne war so erfolgreich, dass Spillers viele Jahre daran festhielt und 1992 das Katzenfutter sogar von Kattomeat in Arthurs umbenannte. Natürlich kann über einen derart langen Zeitraum keine einzelne Katze so viele Werbespots drehen, so gab es weitere weiße Nachfolge-Kater mit dem Namen Arthur.

Schon bald nach dem Erscheinen der Werbeikone kamen Gerüchte auf, dass man Arthur sämtliche Zähne gezogen habe, damit er Nahrung nur noch mit seinen Pfoten zu sich nehmen und so die Filme gedreht werden konnten, doch das erwies sich glücklicherweise als falsch. Möglicherweise hatte die Konkurrenz dieses Gerücht gestreut. Ich habe selber keine Katze, aber es soll wohl normal sein, dass Katzen auch ihre Pfötchen zum essen benutzen.

Ende der 1960er Jahre gab es einen Rechtsstreit, wem denn Arthur eigentlich gehörte. Die Firma Spillers behauptete, sie habe ihn für £700 dem irischen Schauspieler Toneye Manning abgekauft, was dieser wiederum bestritt. Es kam zu einer Gerichtsverhandlung, bei der das Gericht entschied, dass der rechtmäßige Eigentümer der Katzenfutterhersteller war. Da daraufhin Manning das Tier, das mittlerweile wieder bei ihm war, nicht an Spillers herausrückte, kam der Schauspieler für 15 Tage ins Gefängnis, wegen Missachtung eines Gerichtsbeschlusses. Weiterhin behauptete er, er hätte Arthur zur russischen Botschaft in London gebracht, die dem Tier politisches Asyl gewährten, wovon die Botschaft aber nichts wusste, aber mit tausenden von Telefonanrufen überschüttet wurde, die alle die sofortige Herausgabe des Tiers verlangten.

Es ist sogar ein Buch über Arthur geschrieben worden: „Arthur the Television Cat„, 1975 von John Montgomery veröffentlicht. Die Katzenfuttermarke Kattomeat existiert heute nicht mehr.

Hier ist ein weiterer Clip mit Arthur.

Published in: on 16. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

„Murder by the Book“ – Eine Ausstellung der University Library in Cambridge

Die Cambridge University Library.
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Seit dem 23. März 2024 findet in der University Library (UL) in Cambridge eine sehr interessante Ausstellung statt, die noch bis zum 24. August zu sehen ist. Sie heißt „Murder by the Book: A Celebration of 20th Century British Crime Fiction“ und spricht alle Freunde englischer Krimis an. Bereits im Eingangsbereich ist ein Teil der Ausstellung aufgebaut, der Hauptteil steht aber im ersten Stock. Da meine Frau in die Gattung Krimi-Freaks gehört, war ein Besuch in der UL natürlich ein Muss. Hätten wir mehr Zeit gehabt, so würden wir uns sicher noch länger dort aufgehalten haben.

Zu sehen sind Schätze aus dem Bestand der Bibliothek, die eine riesige Sammlung von Kriminalromanen aufgebaut hat. Viele davon sind als Pflichtexemplarabgabe in die UL gekommen. Jedes der ausgestellten Bücher ist mit Anmerkungen versehen, meist sind es Erstausgaben. An einer großen Wandtafel werden die Besucher aufgefordert, den oder die Titel ihrer Lieblingsromane anzupinnen, Plakate lockern die Ausstellung auf und auf zwei besondere Exponate möchte ich hinweisen: Der Christie Archive Trust hat für „Murder by the Book“ die alte Remington Home Portable No. 2-Schreibmaschine Agatha Christies zur Verfügung gestellt, mit der die Queen of Crime viele ihrer Bücher geschrieben hat, auch ihr Diktiergerät ist ausgestellt. Weiterhin ist der mobile Schreibtisch des Schriftstellers Wilkie Collins ausgestellt, den er sich als exakte Kopie des Schreibtisches seines Freundes Charles Dickens hat anfertigen lassen.

Kuratorin der Ausstellung ist eine Kriminalschriftstellerin aus Cambridge, die auch deutschen Krimifans bekannt sein könnte: Nicola Upson. Die Übersetzung ihrer Krimiserie, in der die Schriftstellerin Josephine Tey (1896-1952) im Mittelpunkt steht, sind im Verlag Kein & Aber erschienen. Der nächste Band „Die Schatten alter Sünden“ ist für den 11. Oktober 2024 angekündigt. Nicola Upson hat die Ausstellung sehr liebevoll zusammengestellt! Hier ist ein Film mit ihr.
Wer keinen Leseausweis der Bibliothek hat, muss sich am Eingang bei der Rezeption registrieren lassen, erhält ein Umhängeschild, das ihn als Besucher ausweist, und kann dann die heiligen Hallen betreten.

Wer zufällig am 17. Juni in Cambridge sein sollte und sich für Nicola Upson interessiert: Um 18.30 Uhr findet eine Lesung mit ihr in der Buchhandlung Waterstones in der Sidney Street statt.

In der Eingangshalle.
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Agatha Christies Schreibmaschine.
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Der mobile Schreibtisch von Wilkie Collins.
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Published in: on 15. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Das Selwyn College in Cambridge

Der Namensgeber des Colleges in Cambridge: George Augustus Selwyn.
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Das Selwyn College in Cambridge liegt auf halbem Wege zwischen dem King’s College und dem Newnham College. Es ist wohl nicht ganz so bekannt, dass man dort auch als Nicht-Universitätsmitglied zum Essen hingehen kann. Wir taten das kürzlich und frühstückten dort, zusammen mit Studenten und Professoren, an langen Tischen in der Hall, einem sehr schönen Raum mit einem spektakulärem Deckengewölbe. Das College liegt eingebettet in eine Parklandschaft und zählt zu den jüngeren Lehranstalten der Universität von Cambridge, denn es wurde erst 1882 gegründet; im Verhältnis zu vielen anderen Colleges ist es geradezu blutjung. Benannt wurde es nach George Augustus Selwyn (1809-1878), der von 1841 bis 1869 Bischof von Neuseeland und Melanesien war und der später nach England zurückkehrte und das Amt des Bischofs von Lichfield übernahm; sein Sitz war in Lichfield in Staffordshire.
Nach seinem Tod im Jahr 1878 taten sich einige Gelehrte aus der Universitätsstadt zusammen und beschlossen, ein neues College zu Selwyns Ehren zu gründen, das seinen Namen tragen sollte. George Augustus Selwyn hatte selbst in Cambridge studiert, im St John’s College.

Viele der Studenten des Selwyn College haben es zu etwas gebracht. Um nur einige zu nennen, die hier studiert haben: Der Schauspieler Hugh Laurie (Bertie Wooster in „Jeeves and Wooster, Dr Gregory House in „Dr House“), John Sentamu (Erzbischof von York von 2005 bis 2020), der Schriftsteller Robert Harris (“ Vaterland“, „Enigma“, „Pompeji“), der Wissenschaftsjournalist Brian Clegg („Physik für Eierköpfe“) und Tim Davie, der gegenwärtige Generaldirektor der BBC. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen.

Sehenswert ist die Selwyn Chapel, die auch vom benachbarten Newnham College mitbenutzt wird, da dieses keine eigene hat.

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Die Selwyn Chapel von außen…
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…und von innen.
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Die Selwyn College Hall.
Photo: Huangcjz.
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Published in: on 14. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Mein Buchtipp – Benedict le Vay: Eccentric Britain

Foto meines Exemplares.
Foto meines Exemplares.

Der englische Journalist Benedict le Vay hat zwei Interessenschwerpunkte: Eisenbahnen und alles was mit Exzentrik zu tun hat. Über beide Themen hat er auch schon mehrere Bücher geschrieben wie „Eccentric Britain: The Bradt guide to Britain’s follies  and foibles„. Das Buch ist eine ausgesprochen amüsante und unterhaltsame Lektüre über die Anthony Sattin von der Sunday Times in der Vor-Brexitzeit sagte:
Le Vay’s catalogue of British oddities is so impressive that EU commissioners might question whether such a nation should remain within the Union„. Sehr schön ausgedrückt!!

Das Buch beginnt mit einem Kalender, in dem Monat für Monat merkwürdige Festivals oder Wettbewerbe stattfinden wie  zum Beispiel das Scarecrow Festival in Wray (Lancashire), das Giant Yorkshire Pudding Boat Race in Brawby (North Yorkshire) oder der Left-Handers‘ Day in London.

Weitere Kapitel beschäftigen sich mit exzentrischen Aristokraten und Kirchenmännern, eigenartigen und zweckfreien Türmen (von denen es in England eine ganze Menge gibt) und verrückten Monumenten (die Insel ist übersät mit Obelisken und Pyramiden).

290 Seiten voller Anregungen für den nächsten Englandbesuch, oder auch viele Stunden köstlicher Lektüre im Lehnstuhl zuhause!! Siehe auch meinen Buchtipp über Le Vays „Eccentric Oxford

Benedict le Vay: Eccentric Britain. Bradt Travel Guides 2005. 290 Seiten. ISBN 978-1-84162-122-7.

Published in: on 13. Mai 2024 at 02:00  Comments (2)  

Die hübschen Spezialitätengeschäfte von York in North Yorkshire

Ich habe in meinem Blog schon mehrfach über die Ödnis mancher High Streets in englischen Kleinstädten geschrieben, wo sich ein Charityshop an den nächsten reiht, vielleicht noch unterbrochen von einem Dönerladen, einem Bestattungsinstitut und ein paar Kettenläden, zuletzt gesehen bei meinem Besuch in der Stadt Huntingdon in Cambridgeshire.
Ganz anders sieht es in der Stadt York aus, in der es eine Fülle von kleinen Boutiquen und Spezialitätengeschäften gibt, von denen ich hier einige im Bild vorstellen möchte, die ich vor vierzehn Tagen gesehen habe.

Der Hebden Tea Shop nahe des York Minsters, auch in den Shambles zu finden.
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Hier in der Cat Gallery in der Straße Low Petergate gibt es alles zu kaufen, was Katzenfreunde lieben. Das Geschäft gibt es schon seit 2001 und erfreut sich offensichtlich großer Beliebtheit.
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Käthe Wohlfahrts Weihnachtsgeschäfte gibt es nicht nur in Deutschland, auch in York gibt es eines in der Straße Stonegate, in dem man ganzjährig Weihnachtsartikel kaufen kann (siehe dazu auch meinen Blogeintrag).
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Auch ein Teddybear-Fachgeschäft darf in York nicht fehlen, zu finden in der Straße Stonegate und das schon seit 1990; das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert.
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In der Straße Colliergate gibt es ein Spezialgeschäft für Krimis: Criminally Good Books. Als ich da war, wurde gerade eine Lesung mit dem ehemaligen Londoner Detective Chief Inspector Colin Sutton angekündigt (siehe dazu meine Blogeinträge).
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Das Juweliergeschäft Bradley’s in der Straße Low Petergate versucht, mit reichlich Blumenschmuck Kunden in den Laden zu locken.
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The House of Trembling Madness in der Straße Stonegate hat sich auf Craft Beer spezialisiert (siehe dazu meinen Blogeintrag).
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Weird Fish in der Straße Stonegate ist ein Modegeschäft mit einem ungewöhnlichem Namen.
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Erst im letzten Jahr hat dieses Geschäft in der Stonegate seine Pforten geöffnet: Rookscroft &Company, eine Galerie, in der es um die Werke der US-amerikanischen Künstlerin Jayne Siroshton geht,
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Evil Eye („Home of the bizarre, weird and wonderful“) ist eine Cocktailbar, ebenfalls in der Straße Stonegate,
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Published in: on 12. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Castle Howard in North Yorkshire und eine Ausstellung des Künstlers Tony Cragg

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Nach vielen Jahren war ich kürzlich wieder einmal im Castle Howard in North Yorkshire, einem der großartigsten Schlösser Englands (siehe dazu diesen Blogeintrag). Erstaunlicherweise war das große Haus fast menschenleer, so dass die Guides in den Räumen viel Zeit hatten, sich mit uns zu unterhalten. Gedämpfte Musik von Händel und Mozart schwebte durch das Castle, es war eine sehr beeindruckende Stimmung.

Zur Zeit läuft eine Ausstellung mit Werken des britisch-deutschen Künstlers Tony Cragg, der seit 1977 in Wuppertal ansässig ist. Sowohl in den Außenanlagen als auch in den Räumlichkeiten des Castles wie der Great Hall, der Garden Hall und im Octagon sind die Exponate aufgestellt, wobei mir die Skulpturen draußen ganz gut gefielen, während die im Inneren, meiner Meinung nach, dem Charakter von Castle Howard nicht gut bekamen, eine Ansicht, die ich mit einigen der Guides teilte, die auch nicht so besonders begeistert davon waren. Die Skulpturen im Freigelände sind aus Bronze, Stahl, Aluminium und Fiberglas während die im Inneren aus Bronze und Holz bestehen. Zusätzlich gibt es im Castle Howard noch eine Ausstellung von Tony Craggs Glaskunst. Das Thema „Neu trifft auf alt“ mag durchaus viele ansprechen, mein Fall ist es nicht.

„Tony Cragg at Castle Howard“, am 3. Mai eröffnet, ist noch bis zum 22. September zu sehen.

Der Eintrittspreis in das Castle beträgt etwa 25 Euro, ist sein Geld aber wert. Das Haus ist bis zum 2. November täglich von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.

Eine der Holz-Skulpturen Tony Craggs im Octagon des Castle Howard namens Red Figure.
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Über bargeldloses Spenden in englischen Kirchen

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Das Bezahlen mit Bargeld ist in England eindeutig auf dem Rückzug. Ich weiß nicht, wie Menschen, die keine Kreditkarte und kein Smartphone besitzen, heute in der Gesellschaft klar kommen. Mir fiel es bei meinem Englandbesuch im April diesen Jahres wieder auf, dass es zum Beispiel Hotels gibt, die gar keine Bargeldzahlung mehr akzeptieren, dass Supermarktkassen mit „richtigen Menschen“ immer seltener werden und wo man nur noch mit Karte bezahlen kann. Im 24 Stunden geöffneten Tesco-Supermarkt in Amersham in Buckinghamshire traf ich nachts nur noch auf Angestellte, die die Regale mit Ware bestückten, die Kunden nutzten die Selbstbedienungskassen, natürlich nur mit Kartenzahlung.

Dieser Trend zum bargeldlosen Bezahlen hat sich auch in englischen Kirchen durchgesetzt, in denen ich Spendenterminals an den Ein- beziehungsweise Ausgängen vorfand, über die man seine Spenden online abwickeln kann. Akzeptiert werden sowohl die gängigen Kreditkarten als auch andere Bezahlsysteme wie Google Pay. Die Firma CollecTin hat sich auf diese Geräte spezialisiert und bietet sie zwischen £95 und £340 zum Kauf an. Sowohl kleine Dorfkirchen (das Foto habe in St Peter and St Paul in Exton in der kleinsten Grafschaft Englands, in Rutland, aufgenommen; siehe dazu auch diesen Blogeintrag) als auch Kathedralen wie die in Ely in Cambridgeshire arbeiten mit diesen Geräten, die auch als „digitale Klingelbeutel“ bezeichnet werden. Ich fand Hinweise in Kirchen, dass Bargeld als Spende unerwünscht sei, und dass man doch auf die Automaten zurückgreifen möchte. Das Zählen des Hartgeldes aus den Spendenboxen, besonders in den großen Kathedralen mit vielen touristischen Besuchern, ist wohl doch sehr zeitaufwendig, zumal dort sicher auch sehr viel Kleingeld „entsorgt“ wird. Ich muss gestehen, dass auch ich meine vielen Pennies und andere kleinen Münzen, die ich als Rückgeld bei Bargeldeinkäufen erhalten habe, in Kirchen in Spendenboxen geworfen habe, und mich danach im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert gefühlt habe.

Der Covid-Effekt hat dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen keine Bargeldeinkäufe mehr tätigen; nach einer Untersuchung des Onlinebezahlsystems Paysafe nutzen zur Zeit nur noch 28% aller Briten Bargeld und der Trend geht weiter.

Published in: on 10. Mai 2024 at 06:21  Kommentar verfassen  

The Crazy Bear – Ein „crazy“ Hotel in Beaconsfield in Buckinghamshire

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Vor zwei Wochen übernachtete ich in Beaconsfield in Buckinghamshire, einem Ort, den viele Fans von Inspector Barnaby schon einmal gesehen haben, denn mehrere Folgen sind hier gedreht worden (siehe dazu meinen entsprechenden Blogeintrag). Ich wählte als Hotel The Crazy Bear, das von außen nicht als solches zu erkennen ist, nur ein lebensgroßer Bär neben dem unscheinbaren Hoteleingang lässt vermuten, dass der Gast hier richtig ist. An der Rezeption wurde ich freundlich empfangen und zu meinem Zimmer im ersten Stock geleitet. Der recht steile Treppenaufgang war ziemlich dunkel und nur von seitlichen LED-Lämpchen beleuchtet; Menschen mit Gehbehinderungen sollten das Hotel lieber nicht buchen. Auch das Zimmer war ziemlich dunkel und machte dem Wort „crazy“ im Hotelnamen alle Ehre. In einer Zimmerecke stand eine Badewanne aus Messing, deren Clou war, dass sie von der Zimmerdecke aus mit Wasser befüllt wurde. Der Fußboden und die Wände waren mit Leder verkleidet. Auch das Waschbecken im Badezimmer bestand aus Messing. Gewöhnungsbedürftig: Das Badezimmer mit der angeschlossenen Toilette hatte keine Tür, sondern nur einen Vorhang. Eine Duschkabine gab es nicht, dafür eine große Duschfläche, deren Armaturen nur zu erreichen waren, wenn man in Kauf nahm, dass man erst einmal einige Sekunden lang mit eiskaltem Wasser kämpfen musste, bevor es allmählich warm wurde. Der Fußboden in meinem Zimmer war etwas uneben, so dass der Koffer sich ständig selbständig machte.

Die weitläufige Bar war sehr „stylish“ eingerichtet, man wurde von Musik beschallt, und es gab eine umfangreiche Cocktailkarte. The Crazy Bear verfügt über zwei Restaurants, eines mit einer englischen und eines mit einer Thai-Speisekarte. Ich entschied mich für die englische Variante und war mit meinem Essen sehr zufrieden. Schöner eingerichtet war das thailändische Restaurant, neben dem ein sehr hübsch angelegter, beleuchteter Teich für Aufmerksamkeit sorgte.

The Crazy Bear, das noch ein gleichnamiges Schwesterhotel in Stadhampton in Oxfordshire hat, ist nicht ganz billig. Für mein Zimmer bezahlte ich rund 350 Euro, inklusive des kontinentalen Frühstücks. Das „cooked breakfast“ kostet extra; zum Beispiel bezahlte ich für Rührei und Lachs noch einmal 18 Euro.

Fazit: The Crazy Bear war schon ein Erlebnis, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte nicht so ganz. Auf youtube gibt es mehrere Videos von Paaren, die im Hotel genächtigt haben und die einen guten Einblick in Zimmer und Restaurants bieten, zum Beispiel dieses hier.

The Crazy Bear
Wycombe End
Beaconsfield HP9 1LX

Eigenes Foto.

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Eigenes Foto.

Eigenes Foto.

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Published in: on 10. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

„To be as mad as a hatter“ – Eine Redewendung und ihre Bedeutung

The Hat Museum in Stockport (Greater Manchester).
Photo © Gerald England (cc-by-sa/2.0)

Der Beruf des Hutmachers war im 18. und 19. Jahrhundert ein gefährlicher, denn zur Herstellung von Filzhüten wurde Quecksilber verwendet, ein sehr giftiges chemisches Element. Wenn man über längere Zeit täglich mit diesem Stoff in Berührung kam, konnte das zu einem der Parkinsonschen Krankheit ähnlichem Zittern führen, und so nahm man an, diese Menschen seien verrückt, und es entstand die Redewendung „to be as mad as a hatter„. Heute weiß man erheblich mehr über die Gefahren, die von einer Quecksilbervergiftung ausgehen.
In Stockport (Greater Manchester) gibt es ein Hutmuseum, in dessen Gebäude, der Wellington Mill, früher einmal Filzhüte hergestellt wurden.

Diese mögliche Entstehung der Redewendung ist aber nur eine Variante, es gibt noch weitere wie die, in der der Exzentriker Roger Crab (1621-1680) im Mittelpunkt steht, der in Chesham in Buckinghamshire lebte (siehe dazu meinen Blogeintrag über die Kleinstadt). Er pflegte damals einen alternativen Lebensstil, war schon so etwas wie ein Veganer, lebte als Asket und verschenkte sein Geld an arme Menschen. Auch Roger Crab hatte eine Zeit lang als Hutmacher gearbeitet, und da er so anders war als andere seiner Zeitgenossen galt er als verrückt. Vielleicht ist die Redewendung auch auf ihn zurückzuführen.

Hört man von jemandem, er sei „mad as a hatter“ denkt man automatisch an die Figur aus dem Buch „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, die The Hatter heißt und der oft als der verrückte Hutmacher bezeichnet wird, sein Kennzeichen: Ein übergroßer Zylinderhut.
Es gibt ein schönes Musikvideo aus dem Jahr 1985, in dem der US-amerikanische Sänger Tom Petty den Mad Hatter verkörpert, in „Don’t Come Around Here No More„. Auch die amerikanische Sängerin Melanie Martinez hat im Jahr 2017 einen Song mit dem Titel „Mad Hatter“ aufgenommen. Die beiden Schwestern Rebecca und Megan Lovell, die unter dem Namen Larkin Poe auftreten, haben einen Song namens „Mad As A Hatter“ in ihrem Repertoire.

The Mad Hatter an der Strandpromenade von Llandudno in Wales.
Photo © Brian Deegan (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 9. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Rupert Bear und seine Freunde

Rupert als Heißluftballon.
Photo © Elliott Simpson (cc-by-sa/2.0)

Am 8. November 1920 war der Geburtstag von Rupert Bear, da erschien der weltberühmte Bär erstmals in der britischen Tageszeitung Daily Express als Comic Strip-Figur…und blieb bis heute. Zahllose kleine Abenteuer hat der liebenswerte Rupert mit seinen Freunden seitdem erlebt, der mit seinen Eltern in dem kleinen idyllischen Dorf Nutwood lebt. Zu diesen Freunden zählen zum Beispiel der Elefant Edward Trunk, der Dachs Bill Badger, die Maus Willie, die beiden Füchse Freddy und Ferdy Fox und die Kaninchen Reggie und Rex Rabbit.

Ausgedacht hat sich den Comic Strip Mary Tourtel (1874-1948), eine Kinderbuchillustratorin aus Canterbury. Die Stadt in Kent beherbergte einmal ein spezielles Museum mit Ausstellungsstücken rund um Rupert Bear, Teil des Canterbury Heritage Museums, doch leider wurde es vor sechs Jahren geschlossen und die Exponate verkauft. Lediglich einige sind noch in Canterbury verblieben und im Beaney House of Art and Knowledge ausgestellt. An Mary Tourtel erinnert eine Plakette an einer Hauswand am Ivy Lane 63, wo sie ihre letzten Jahre verbrachte.

1935 übernahm Alfred Bestall (1892-1986) im Daily Express den Zeichenstift von Mary Tourtel und dachte sich dreißig Jahre lang neue Abenteuer mit dem Bären und seinen Freunden aus. Zur Zeit ist es Stuart Trotter, der sich seit 2008 liebevoll um Rupert Bear kümmert.

Der Bär hat auch einen Fanclub, The Followers of Rupert Bear, der 1983 gegründet worden ist und der ein ganz berühmtes Ehrenmitglied hat, nämlich Sir Paul McCartney. Er schrieb den Song „We All Stand Together„, der in dem kleinen, von ihm produzierten Film „Rupert and the Frog Song“ zu hören ist. Die Followers treffen sich alljährlich in Coventry in Warwickshire zu ihrem Annual General Meeting.

Ebenfalls jährlich erscheinen die Rupert Bear Annuals mit weiteren Bären-Abenteuern und das seit 1936. Für das Fernsehen sind schon mehrfach Serien produziert worden wie Rupert Bear: Follow the Magic…, die in Deutschland auf Super RTL als „Rupert Bär“ gezeigt wurde.

Photo: Hornbeam Arts.
Creative Commons 2.0

Das ehemalige Museum in Canterbury.
Photo: Jim Linwood.
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Mary Tourtels Grab in Canterbury.
Photo: John K. Thorne.
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Eine Plakette am Wohnhaus von Alfred Bestall in dem Londoner Vorort Surbiton, 58 Cranes Park.
Photo: Spudgun67.
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Ein Anwaltsbüro in Nottingham…
Photo: Pip Pickering.
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Published in: on 8. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die UK Singles Charts im November 1952

In den USA gab es die ersten Musikcharts schon in den 1940er Jahren, in Großbritannien dagegen erst seit dem 14. November 1952, als das Fachblatt New Musical Express (NME) die Titel der am meisten verkauften Singles veröffentlichte. Die Ergebnisse kamen dadurch zustande, dass die Redaktion eine Reihe von Plattenläden anrief und sich die Titel von deren Bestsellern durchgeben ließ, die dann kumuliert und im NME abgedruckt wurden.

So wurde die erste Nummer 1 in der britischen Charts-Historie der Song „Here in My Heart“ von Al Martino (1927-2009), der dort neun Wochen lang die Hitparade beherrschte. Die Rückseite der Single war „I Cried Myself to Sleep Last Night„.

US-amerikanische Interpreten beherrschten damals die Single-Charts, so besetzte den zweiten Platz die Amerikanerin Jo Stafford (1917-2008) mit ihrem „You Belong to Me„, mit dem sie auch in de USA reüssierte.

Nat „King“ Cole (1919-1965), der Mann mit der samtenen Stimme war auf Platz 3 der Charts mit seinem „Somewhere Along the Way„, ein Song, der unter anderem auch von seiner Tochter Natalie Cole und von Cliff Richard aufgenommen worden ist.

Platz 4 der Charts nahm Bing Crosby (1903-1977) mit seinem „The Isle of Innisfree“ ein; der Song war das musikalische Markenzeichen von John Fords Film „The Quiet Man“ (dt. „Der Sieger“) mit John Wayne in der Hauptrolle aus dem Jahr 1952.

Auch der fünfte Rang der Charts war von einem Amerikaner besetzt worden: Guy Mitchell (1927-1999) mit seinem merkwürdig betitelten Song „Feet Up (Pat Him on the Po-Po)„.

Erst auf Platz 8 finden wir eine britische Aufnahme, den Song „Blue Tango“ von Ray Martin (1918-1988) und seinem Orchester, gefolgt von zwei Songs von Vera Lynn (1917-2020), „The Homing Waltz“ und „Auf Wiederseh’n Sweethart“ und Max Bygraves (1922-2012) mit „Cowpuncher’s Cantata„.

Published in: on 7. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Upton House in Warwickshire, die Gemäldesammlung des Lord Bearsted und eine Ausstellung von Shell-Werbeplakaten

Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Das Upton House in der Grafschaft Warwickshire, ganz in der Nähe des Dorfes Edgehill (siehe dazu meinen Blogeintrag), hat schon viele Besitzer gehabt, unter anderem einen mit dem wunderschönen Namen Sir Rushout Cullen (1661-1730). Uns interessiert aber vor allem die Bearsted-Familie, die dem Haus einen besonderen Stempel aufgedrückt hat. Walter Samuel, 2nd Viscount Bearsted (1882-1948), erwarb das Anwesen im Jahr 1927. Er konnte sich das leisten, da er ein Vermögen von seinem Vater geerbt hatte, dem ersten Viscount Bearsted, dem einstigen Lord Mayor von London und Gründer der Shell Transport and Trading Company, aus der der Weltkonzern Shell plc entstehen sollte.

Walter Samuel war ein begeisterte Kunstsammler, und so beherbergt Upton House eine beeindruckende Sammlung von Gemälden berühmter Maler. Pieter Brueghel der Ältere ist mit seinem „The Death of the Virgin“ vertreten, das er 1564 schuf. Canaletto, dessen Werke man in vielen englischen Landhäusern und Schlössern findet, ist mit seinem Bacino di San Marco, Venice“ zu sehen und William Hogarth mit „Morning and Night„. Einer der Höhepunkte der Sammlung ist El Grecos „The Disrobing of Christ“ aus dem 16. Jahrhundert. Das sind nur einige Beispiele aus Lord Bearsteds Gemäldesammlung. Darüber hinaus ist das Upton House vollgestopft mit weiteren Kunstgegenständen wie einer Porzellansammlung und wertvollen Möbeln. In den 1920er Jahren sind noch einige Elemente im Art Deco-Stil hinzugekommen wie beispielsweise ein Badezimmer.

Da das Upton House ja eine Beziehung zur Firma Shell hat, gibt es hier auch noch eine Sammlung von Werbeplakaten und anderen Gegenständen, die in irgendeiner Weise mit der Erdölfirma in Zusammenhang stehen.

1948 ist Upton House nach dem Tod des 2nd Viscount Bearsted in den Besitz des National Trusts übergegangen. Man kann das Haus und seine Sammlungen besichtigen. Der Eintrittspreis beträgt zur Zeit £15.

Dieser Film zeigt das Anwesen aus der Luft und hier werden einige der Gemälde vorgestellt.

Der Dining Room
Photo © Rob Farrow (cc-by-sa/2.0)

Das Art Deco-Badezimmer.
Photo: Andrew Stawarz.
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Eines der Shell-Werbeplakate im Upton House.
Photo: rodtuk.
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Published in: on 6. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Burton Constable Hall in East Yorkshire und das Skelett eines Wales

Photo: Dave „FBI“ Gibbons.
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„We have our own whale“ heißt es stolz auf der Homepage von Burton Constable Hall, einem elisabethanischen Herrenhaus, 15 km nordöstlich von Hull in East Yorkshire gelegen. Welches andere Country House in England kann das schon von sich behaupten?
Das imposante Haus steht inmitten eines Parks, der von Englands Landschaftsgärtner Nummer Eins, von Lancelot „Capability“  Brown entworfen wurde.

Wie kommt nun ein Wal, besser gesagt das Skelett eines Wals, in ein Country House, das doch immerhin einige Kilometer vom Meer entfernt ist?
Der 18 m lange Pottwal wurde 1825 in der Nähe von Tunstall an der Küste Yorkshires angeschwemmt. Ein berühmter Chirurg aus Hull nahm sich des riesigen Tieres an, untersuchte und sezierte es und dann wanderte es nach Burton Constable Hall, denn der damalige Besitzer, Sir Clifford Constable, hatte das Recht, alles zu behalten, was dort an der Küste so alles angeschwemmt wurde. So kann man bis heute dieses große Meerestier hier besichtigen und zwar in der Great Barn im Stable Block, also den Stallungen.

Burton Constable Hall ist in diesem Jahr vom 23. März bis zum 3. November geöffnet, die Stalllungen und der Park ganzjährig. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur wegen des Wales!

Hier ist ein Film über Burton Constable Hall.

Photo © Paul Harrop (cc-by-sa/2.0)

Photo © Neil Theasby (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 5. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Mein Buchtipp: Phil Dampier and Ashley Walton: Duke of Hazard – The Wit and Wisdom of Prince Philip

Foto meines Exemplares.

Prince Philip, Duke of Edinburgh, der am 9. April 2021 starb, stand sein Leben lang im Schatten der Queen, hatte sich wohl damit auch abgefunden und erklärt vielleicht auch seinen oftmals sehr schrägen und manchmal auch verletzenden Humor und Sarkasmus. Möglicherweise musste er sich auf diese Weise abreagieren.

Über diesen Humor des Dukes of Edinburgh sind eine ganze Reihe von Büchern geschrieben worden wie „The Wicked Wit of Prince Philip“ von Karen Dolby, „Do You Still Throw Spears At Each Other?: 90 Years of Glorious Gaffes from the Duke“ und „Duke of Hazard – The Wit and Wisdom of Prince Philip“ von Phil Dampier und Ashley Walton. Letzteres möchte ich heute in meinem Blog vorstellen. Das Autorenduo erwähnte ich schon einmal mit meinem Buchtipp What’s in the Queen’s handbag and other Royal secrets. Beide waren über viele Jahre ganz eng am Königshaus dran und berichteten darüber unter anderem in The Sun und im Daily Express. So konnten sie die Sprüche des Dukes, der auch gern der König der Fettnäpfchen genannt wurde, aus nächster Nähe miterleben.

The bottom line is that he doesn’t care what people think about him; he is going to say what he wants anyway and to hell with the consequences„, so steht es in der Einleitung des Buches zu lesen. Ob man das nun gut finden mag oder nicht, sei dahingestellt. Vielleicht nervt er jetzt im Himmel die Engel mit seinen Sprüchen.

Ein paar Beispiele? Bei einem Besuch in der schottischen Stadt Oban fragte er einmal einen Fahrlehrer „Wie schaffen Sie es eigentlich, die Einheimischen lange genug vom Alkohol fern zu halten, damit sie die Fahrprüfung bestehen können?“ Die Antwort des Fahrlehrers ist nicht bekannt.

Bei einer Rede, die Prince Philip in Hannover hielt, redete er Helmut Kohl einmal als Reichskanzler an.

Bei einer Royal Variety Performance trat auch Elton John auf, der drei Songs vortrug, dabei aber mit dem Rücken zur königlichen Loge saß. „I wish he’d turn the microphone to one side“ meinte die Queen, wozu ihr Gemahl sagte: „I wish he’d turn the microphone off!“ Elton John war (und ist es auch noch) ein Nachbar der Royals, auch er wohnt in Windsor, genauer gesagt, in einem Haus namens Woodside in Old Windsor. Aber große Freunde waren er und der Duke wohl eher nicht.

Angesichts der ständig steigenden Weltbevölkerung, machte der Duke den Vorschlag, man solle doch eine Steuer auf Babies erheben.

Phil Dampier und Ashley Walton: Duke of Hazard – The Wit and Wisdom of Prince Philip. Book Guild Publishing Ltd 2006. 93 Seiten. ISBN 978-1846240690.

Das Memorial to Prince Alexander Obolensky in Ispwich (Suffolk)

Photo © Keith Edkins (cc-by-sa/2.0)

Am Cromwell Square in Ipswich in der Grafschaft Suffolk, gegenüber vom Restaurant @twenty5, steht das Memorial to Prince Alexander Obolensky. Der russische Prinz, der 1916 in Petrograd, dem heutigen St Petersburg, geboren wurde, hätte sich wohl nie träumen lassen, dass er eines fernen Tages in Ipswich mit einem Denkmal geehrt werden würde, und das auf Grund seiner Fähigkeiten in einer Sportart, die in Russland nie besonders populär war.

Prince Alexander floh 1917 mit seinen Eltern nach der Russischen Revolution nach England, wo sich die Familie in London niederließ. Später studierte er am renommierten Brasenose College in Oxford, wo seine Liebe zum Rugbysport erblühte. Vorher hatte er schon für Rugbyclubs in Chesterfield und Leicester gespielt. Schnell wurde klar, dass hier ein außerordentlich begabter Sportler in der Welt des Rugbys in Erscheinung getreten war, der es sogar schnell in die englische Nationalmannschaft schaffte (1936 hatte Prince Obolensky die britische Staatsbürgerschaft erworben). Im selben Jahr ging er in die Annalen des Rugbysports ein, als er mit dazu beitrug, die großen Rivalen aus Neuseeland, die All Blacks, mit sagenhaften 13:0 zu schlagen, das erste Mal überhaupt, dass das einer englischen Mannschaft gelungen war.

Der Zweite Weltkrieg bereitete der Karriere des Prinzen ein jähes Ende. Er wurde dem Geschwader 504 als angehender Pilot zugeteilt und fand bei einem Übungsflug am 29. März 1940 mit 24 Jahren seinen frühen Tod, als beim Landeanflug seine Hawker Hurricane über die Landebahn der RAF Martlesham Heath bei Woodbridge in Suffolk hinwegschoss und zerschellte.

Der Bildhauer Harry Gray, der auch das Battle of Britain-Denkmal bei Dover geschaffen hat, setzte dem Rugbyspieler in Ipswich ein Denkmal, das am 18. Februar 2009 von seiner Nichte, Princess Alexandra Obolensky, enthüllt wurde. Mehrere Plaketten am Denkmal zeichnen den Lebensweg des Sportlers nach, der auch als The Flying Prince bezeichnet wurde. Sein Grabmal ist auf dem New Ipswich Cemetery zu finden.

Hier ist ein Film über Prince Alexander Obolensky.

Das Buch zum Artikel:
Hugh Godwin: The Flying Prince – Alexander Obolensky: The Rugby Hero Who Died Too Young. Hodder Paperback 2022. 336 Seiten. ISBN 978-1529373769.

Photo © Keith Evans (cc-by-sa/2.0)

Eine Plakette am Denkmal.
Photo © Geographer (cc-by-sa/2.0)

The Flying Prince.
This work is in the public domain.

Published in: on 3. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen  

Die Society of Independent Brewers and Associates und ihre Auszeichnungen für die besten Biere des Königreichs 2024

North Cotswold Brewery bei Stretton-on-Fosse in Warwickshire.
Photo © Philip Halling (cc-by-sa/2.0)

Die großen Brauereien Großbritanniens wie Bass, Courage, Whitbread und Greene King, um nur einige zu nennen, beherrschen zwar den Markt im Lande, doch gibt es darüber hinaus zahlreiche kleinere, unabhängige Brauereien, die sicher mindestens ebenso gutes, wenn nicht besseres Bier herstellen. Organisiert sind sie in der Society of Independent Brewers and Associates, kurz SIBA, die 1980 gegründet worden ist.

Bei der SIBA National Beer Competition werden alljährlich die besten Brauereien in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet. Werfen wir einen Blick auf die Preisträger der SIBA Independent Beer Awards 2024.

In der Kategorie Cask British Bitter ist der diesjährige Sieger die North Cotswold Brewery mit ihrem Falstaff’s Folly. Die Brauerei, ein Familienunternehmen, liegt auf der Ditchford Farm bei Stretton-on-Fosse in Warwickshire und wurde 1999 gegründet. Auf der Liste der hier hergestellten Biere ist auch eines mit dem schönen Namen „Hung Drawn ‘n’ Portered“.

Der diesjährige Preisträger in der Kategorie Cask Session Dark Beer ist die Wolf Brewery mit ihrem Bier namens Sirius Dog Star. Die Brauerei liegt auf der Decoy Farm bei Besthorpe in Norfolk und wurde 1995 gegründet. Ihre Biere sind schon sehr oft ausgezeichnet worden, darunter besonders oft das Bier mit dem witzigen Namen „Granny Wouldn’t Like It“. Das Motto der Wolf Brewery „Howlin‘ Good Beer“.

Die Salopian Brewery bei Hadnall, nördlich von Shrewsbury, in Shropshire erhielt gleich zwei Auszeichnungen; einmal in der Kategorie Cask Pale Ale für ihr Bier Paper Planes und in der Kategorie Cask British Best Bitter für ihr Golden Thread. Die Brauerei produzierte ihr Bier erst in Shrewsbury, zog dann später nach Hadnall. Ihr Gründungsdatum: 1995.

Zum Schluss noch die Kategorie Cask Specialty Amber to Dark Beer, deren Sieger das Bier City of Cake der Hammerton Brewery ist. Diese Brauerei liegt, im Gegensatz zu den bisher erwähnten, die alle im ländlichen Bereich angesiedelt sind, in London auf dem Roman Way Industrial Estate im Norden der Stadt, in Islington. Sie wurde 2014 neu gegründet, nachdem sie schon einmal unter demselben Namen seit 1868 Bier hergestellt hatte, dann aber Ende der 1950er Jahre die Produktion einstellte.

Das war nur ein kleiner Ausschnitt aus den diesjährigen SIBA Independent Beer Awards; es gab noch weit mehr ausgezeichnete Brauereien in anderen Kategorien.

Die Salopian Brewery bei Hadnall in Shropshire.
Photo © Jeremy Bolwell (cc-by-sa/2.0)

Die Hammerton Brewery im Norden Londons.
Photo: Ewan-M
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Published in: on 2. Mai 2024 at 02:00  Comments (1)  

William Ralph „Dixie“ Dean – Ein ruhmreicher, englischer Fußballspieler, der für den Everton F.C. einen Rekord aufstellte

Photo: Dr David France.
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Die Laird Street in Birkenhead (Merseyside), Teil der A553, ist eine etwas nichtssagende Straße. Hier wurde in der Hausnummer 313 am 22. Januar 1907 William Ralph Dean geboren, der einmal einer der ganz großen Stars im englischen Fußball werden sollte und später Dixie Dean genannt wurde, auf Grund seines Aussehens, das etwas an einen Afroamerikaner aus den Südstaaten der USA erinnerte. Dean begann seine fußballerische Karriere beim örtlichen Verein Tranmere Rovers, für den er von 1923 bis 1925 spielte. Der in Birkenhead angesiedelte Verein spielt zur Zeit in der English Football League Two, der vierten Stufe des englischen Ligasystems. Dixie Dean schoss sich hier sozusagen mit 27 Toren warm, ehe er auf die andere Seite des River Mersey nach Liverpool wechselte und dort bei dem zweiten Verein neben dem großen FC Liverpool, dem Everton F.C. anheuerte. Im Heimatstadion des Vereins, im Goodison Park, spielte er von 1924 bis 1937 und erzielte in dieser Zeit für den Everton F.C. 349 Tore. Einen Rekord stellte er in der Saison 1927/28 auf, in der er 60 Tore erzielte, ein Rekord der bis heute im englischen Fußball nicht übertroffen worden ist. Auf Grund seiner Leistungen im Verein wurde Dixie Dean in die englische Nationalmannschaft berufen, für die er 18 Tore schoss.

Was macht man mit einem so überragenden Spieler, um ihn zu ehren? Man errichtet ein Denkmal für ihn. So steht heute vor dem Goodison Park eine drei Meter hohe Bronzeskulptur von Dixie Dean, die am 4. Mai 2002 feierlich enthüllt wurde. Zwei blaue Plaketten hinter ihm an der Wand weisen auf seine Verdienste hin. Natürlich ist der Stürmer auch in die English Football Hall of Fame im National Football Museum in Manchester aufgenommen worden.

William Ralph Dean starb am 1. März 1980 an einem Herzinfarkt…während er sich im Goodison Park ein Spiel seines ehemaligen Vereins gegen den großen Ortsrivalen, dem FC Liverpool, ansah. Seine Trauerfeier fand in der St James Church in Birkenhead statt, nur einen Katzensprung von seinem Geburtshaus entfernt. Sein Grab ist auf dem Landican Cemetery in Birkenhead zu finden.

Hier ist ein Film über die Fußballlegende zu sehen.

Die Laird Street in Birkenhead, im Hintergrund die St James Church.
Photo © Colin Pyle (cc-by-sa/2.0)

Wo Dixie Deans Karriere begann, im Stadion der Tranmere Rovers, dem Prenton Park.
Photo © Anthony Parkes (cc-by-sa/2.0)

Das Heimstadion des Everton F.C.
Photo © Graham Hogg (cc-by-sa/2.0)

Das Denkmal vor dem Goodison Park.
Photo © Sue Adair (cc-by-sa/2.0)

Eine der beiden Plaketten hinter der Statue.
Quelle: Open Plaques.
Published in: on 1. Mai 2024 at 02:00  Kommentar verfassen