James Bond – Ein Agent, ein Ornithologe und ihre Namensvetter

Der Ornithologe James Bond.
Photo: Jerry Freilich.
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Wäre der US-amerikanische Ornithologe James Bond (1900-1989) im Jahr 1936 nicht auf die Idee gekommen, ein Buch über die Vogelwelt der Karibik zu schreiben, „Birds of the West Indies„, so hätte es den Superagenten 007 James Bond nie gegeben, zumindest nicht unter diesem Namen. Das Buch zählte zu den Lieblingsbüchern Ian Flemings, der, als er 007 aus der Taufe hob, einen Namen für sein „Baby“ suchte, und so wählte er kurzerhand den Namen James Bond, der erstmals in dem Roman „Casino Royal“ 1953 zu Taten schritt.

Der richtige James Bond hatte übrigens nichts dagegen, als er davon erfuhr. Der Ornithologe hatte auch eine Beziehung zu England, denn er studierte hier, zuerst in Harrow, anschließend in Cambridge im Trinity College. Dann ging er wieder in die USA zurück, wo sein Lebenszentrum in Philadelphia war (er wurde in der Stadt geboren und starb dort auch). Ian Fleming schenkte dem Namensgeber seines Helden 1964 ein Exemplar des Romans „You Only Live Twice“ mit der Widmung „To the real James Bond, from the thief of his identity„.
Mary Fanning Wickham Bond, die Ehefrau des Ornithologen, schrieb einmal ein Buch über den Namensdiebstahl, das den Titel „How 007 Got His Name“ trug.

Das Thema „James Bond und seine Namensvetter“ griff der australische Regisseur und Filmproduzent Matthew Bauer im Jahr 2022 auf und drehte den mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Dokumentarfilm „The Other Fellow„, in dem er Männer porträtiert, die alle den Namen James Bond tragen wie einen Gefängnisinsassen in den USA und den Kurator des in Nybro in Schweden gelegenen James Bond Museums James Bond Gunnar Schäfer. Hier ist der Trailer des Films zu sehen.

Der US-amerikanische Schriftsteller und Blogger Jim Wright hat im Jahr 2020 ein Buch mit dem Titel „The Real James Bond: A True Story of Identity Theft, Avian Intrigue, and Ian Fleming“ veröffentlicht, in dem er sich mit dem „richtigen“ James Bond beschäftigt.

Die Londoner Harrow School war die erste Anlaufstation als James Bond nach England kam.
Photo © Stephen McKay (cc-by-sa/2.0)

Das Trinity College in Cambridge, in dem James Bond studierte.
Photo © John Sutton (cc-by-sa/2.0)

Der Grabstein eines anderen James Bond auf dem Kirchhof von All Saints‘ in Oving in Buckinghamshire. Photo © Basher Eyre (cc-by-sa/2.0).