Crap Towns – Großbritanniens Städte mit der geringsten Lebensqualität

Crap Town No.1: Hull. Ist die Stadt wirklich so hässlich wie auf diesem Bild? – © Copyright David Wright and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Es ist schon ein paar Jahre her, genau gesagt 2003, dass das jährlich erscheinende Magazin „The Idler“ eine „Hitparade“ der 50 britischen Städte mit der geringsten Lebensqualität aufgestellt hat. Es handelt sich hier um keine wissenschaftliche Studie, sondern um persönliche Meinungen der Leser des Magazins bzw. der Webseite des „Idlers“.  Sam Jordison und Dan Kieran haben daraus auch ein Buch gemacht mit dem Titel „The Idler Book of Crap Towns: The 50 Worst Places To Live In The UK“ (London: Boxtree 2003, ISBN 0-7522-1582-5).

Nun sind inzwischen acht Jahre nach Erscheinen des Buches vergangen und es hat sich das eine oder andere in den gelisteten Städten verändert, einiges zum Positiven, einiges aber auch zum Negativen.

Wie auch immer: Hier sind die Top Ten der britischen Crap Towns:

Platz 1: Kingston-upon- Hull oder kurz Hull In Yorkshire

Platz 2: Cumbernauld in North Lanarkshire in Schottland

Platz 3: Morecambe in Lancashire

Platz 4: Hythe in in Kent

Platz 5: Winchester in Hampshire

Platz 6: Liverpool in Merseyside

Platz 7: St Andrews in Fife in Schottland

Platz 8: Bexhill-on-Sea in East Sussex

Platz 9: Basingstoke in Hampshire

Platz 10: Hackney in London

Erstaunlicherweise rangiert die Stadt Slough in Berkshire, die in England als Musterbeispiel für eine hässliche Stadt gilt, erst auf Rang 42.

Einiges deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen (z.B. Yate in Gloucestershire oder Didcot in Oxfordshire), anderes aber nicht, so würde ich die Städte Oxford (Platz 31), Aldeburgh in Suffolk (Platz 23) oder Brighton in East Sussex (Platz 22) deutlich besser bewerten.

Englische Städte haben das große Problem, immer gesichtsloser und gleichförmiger zu werden, nicht zuletzt, weil sich familiengeführte Geschäfte nicht mehr halten können und schließen müssen. Die Supermarkt-Ketten vor den Toren der Städte oder größeren Dörfer sind der Tod zahlloser kleiner „Family butchers“ oder „Greengrocers“; eine Entwicklung, die wohl kaum aufzuhalten sein wird.

Ebenso besorgniserregend ist das Pubsterben. Etwa 39 Pubs schließen jede Woche. Wenn es so weiter geht, wären laut „Welt Online“ im Jahr 2037 sämtliche Pubs im Lande verschwunden. Gründe sind u.a. die momentane wirtschaftliche Lage, die gestiegenen Bierpreise, die billigeren, von den Supermärkten angebotenen Flaschenbiere, und das Rauchverbot in den Pubs.

Ich hoffe, dass diese Entwicklung doch noch gestoppt werden kann. Ein Englandbesuch, ohne einen schönen urigen Country-Pub aufzusuchen? Für mich kaum vorstellbar.

Craptown No.2: Cumbernauld. – © Copyright Robert Murray and licensed for reuse under this Creative Commons Licence

Foto meines Exemplars.

Foto meines Exemplars.

 

Published in: on 30. August 2011 at 04:00  Comments (7)