Mein Buchtipp – Neil Arnold: Kent Urban Legends – The Phantom Hitchhiker and Other Stories

Foto meines Exemplares.

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Unter einer „Urban Legend“ oder einem „Urban Myth“ versteht man Schauergeschichten, die man von dem Freund eines Freundes gehört hat, der wiederum diese Geschichte von der Großcousine seiner Stiefmutter erzählt bekommen hat, oder so ähnlich. Neil Arnold hat in seinem Buch „Kent Urban Legends – The Phantom Hitchhiker and Other Stories“ solche Geschichten zusammengetragen, die sich in der Grafschaft Kent ereignet haben sollen. Am besten ich bringe einnmal einige Beispiele:

Da sind die Geschichten von dem im Untertitel erwähnten mysteriösen Anhalter, die sich vorwiegend in der Umgebung des Blue Bell Hills zugetragen haben, ein Hügel zwischen Maidstone und Rochester, der von der A229 überquert wird. Dort soll sich z.B. 1992 nachts mehrfach die Figur einer jungen Frau gezeigt haben, die am Wegesrand stand und plötzlich vor herannahende Autos lief. Dreimal haben das Autofahrer berichtet, die sogar den Aufprall des Körpers gegen ihr Fahrzeug gespürt haben. Nach einer Vollbremsung stiegen sie aus, um sich um das Unfallopfer zu kümmern, aber – da war keins. Weit und breit fanden die Fahrer keine Spur von der angefahrenen jungen Frau. Auch die herbeigeholte Polizei wurde nicht fündig. Inzwischen liegen über fünfzig Berichte über den Ghost of Blue Bell Hill vor.

Oft spielen Tiere in den Urban Legends eine Rolle. Nicht nur in Kent, sondern auch in vielen anderen Grafschaften gibt es immer wieder Sichtungen von großen wilden katzenartigen Tieren. So wurde 1975 ein Angler am River Medway mit einem schwarzen Panther (?) konfrontiert, der möglicherweise aus dem Zoo von Colchester in Essex gestohlen worden war. Die Geschichten von den Black Dogs ziehen sich wie ein roter Faden durch die Legenden Englands. Am bekanntesten ist wohl der Black Shuck, der in East Anglia sein Unwesen treiben soll.

Immer wieder hört man die unglaubliche Geschichte von dem Bild „The Crying Boy„. Der italienische Künstler Bruno Amadio hatte es einst gemalt; es wurde massenhaft reproduziert und hing in vielen englischen Häusern in den Wohnzimmern. In den 1980er Jahren berichteten die Medien immer wieder von Bränden, bei denen Häuser komplett zerstört wurden – bis auf das Bild des „Crying Boys“, das, von den Flammen unangetastet, die Feuersbrünste überstand. Vielen Menschen wurde das Bild unheimlich und sie trennten sich davon.

Auf 190 Seiten stellt Neil Arnold dem Leser eine Fülle von Urban Legends aus Kent vor, manche sind lächerlich, manche erstaunlich und manche machen nachdenklich. Wer einen Nerv für Mysteriöses hat, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Neil Arnold: Kent Urban Legends – The Phantom Hitchhiker and Other Stories. The History Press 2013. 190 Seiten. ISBN 978-0752481463.

Die A229 am Blue Bell Hill.    © Copyright David Anstiss and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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2 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  1. […] ich schon 3400 Einträge in meinem Blog und den Black Shuck nur ein einziges Mal kurz erwähnt (hier ist der Link); das wird sich heute ändern. Schon seit Jahrhunderten bis zum heutigen Tag gibt es […]

  2. […] bereits die beiden Bücher „Kent’s Strangest Tales“ von Martin Latham und „Kent Urban Legends“ von Neil Arnold gezeigt […]


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