St Mary the Virgin in Essendon (Hertfordshire) – Der 3. September 1916 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Kirche

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Als im Ersten Weltkrieg die riesigen deutschen Luftschiffe über England ihre Bombenfracht abwarfen, muss das für die Menschen unten auf dem Boden ein furchterregender Anblick gewesen sein. In der Nacht vom 2. auf den 3. September im Jahr 1916 waren 16 Luftschiffe über England unterwegs, die London sowie Städte im Norden und im Osten angreifen sollten. Eines davon, die SL-11 unter dem Kommando von Wilhelm Schramm, wurde bei der Aktion im Norden Londons von einem englischen Flugzeug, das Second Lieutenant William Leefe Robinson steuerte, abgeschossen (ich berichtete in meinem Blog darüber). Der Kommandant des Luftschiffes L-16, Kapitänleutnant Wilhelm Sommerfeld, hielt sich ganz in der Nähe auf und musste mit ansehen, wie die SL-11 in Flammen aufging. Er lenkte daraufhin sein Schiff von London weg und warf, damit er schneller werden konnte, seine restlichen Bomben ab; das geschah über dem Ort Essendon in Hertfordshire. Die meisten Bomben fielen auf die umliegenden Felder und richteten keine besonderen Schäden an; einige trafen aber mitten ins Dorf. Dabei wurde die Kirche St Mary the Virgin schwer beschädigt. Eine Bombe fiel auf das Dach über der Sakristei, wobei das Dach, die Orgel und ein Teil der Außenwand des Altarraumes zerstört wurden. Viele Kirchenfenster konnten der Explosion nicht standhalten und zersprangen; eine wertvolle Bibel verbrannte. Da die Kirche aber versichert war, konnten die Schäden schnell wieder repariert werden und exakt ein Jahr später, am 2. September 1917, wurde St Mary the Virgin wieder in Betrieb genommen.

Doch leider forderte der Bombenabwurf von L-16 auch zwei Todesopfer. Die Schwestern Frances und Eleanor Bamford, eine 26 Jahre alt, die andere 12, kamen dabei ums Leben. Die Töchter des Dorfschmieds William Bamford wurden auf dem Kirchhof von St Mary beigesetzt, nachdem eine Trauerfeier in dem unzerstörten Teil der Kirche unter großer Anteilnahme der Bevölkerung stattgefunden hatte.

Das Luftschiff L-16 fand im Oktober 1917 sein Ende bei einer Notlandung in der Nähe von Brunsbüttel. Dabei wurde es so stark beschädigt, dass es abgewrackt werden musste.

Das Innere von St Mary the Virgin.    © Copyright John Salmon and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Published in: on 17. September 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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