XTC: „English Roundabout“ – Eine Band aus Swindon (Wiltshire) und ihr Verhältnis zu Kreisverkehren

Hatte Colin Moulding diesen Magic Roundabout in Swindon vor Augen als er den Text für seinen Song schrieb?
Photo © Alby (cc-by-sa/2.0)

English Settlement“ war der Titel eines Doppelalbums, das die die Band XTC aus Swindon in der Grafschaft Wiltshire 1982 veröffentlicht hat. Das Cover ziert das stilisierte Bild eines weißen Pferdes, das jeder, der sich in dieser Region ein wenig auskennt, sofort als das White Horse of Uffington (Oxfordshire) identifizieren kann, das nur wenige Kilometer von Swindon entfernt ist. Aufgenommen wurde das Album übrigens in Richard Bransons The Manor Studio in Shipton-on-Cherwell in Oxfordshire, das ich in meinem Blog schon einmal vorgestellt habe.

Der vorletzte Titel des XTC-Albums heißt „English Roundabout“ und wurde von Bandmitglied  Colin Moulding geschrieben. Da die Band aus Swindon kommt, liegt es nahe, dass der Song vom berühmt-berüchtigten Magic Roundabout beeinflusst worden ist (siehe hierzu meinen Blogeintrag). Das ist aber nicht sicher, denn dieser sehr spezielle Kreisverkehr wird namentlich im Text nicht erwähnt. Für den Textschreiber stehen Kreisverkehre offensichtlich für Stress pur, denn er fühlt sich an Bord des Autos, das durch den „English Roundabout“ fährt, alles andere als wohl; da wird gehupt, Abgase ausgestoßen, die Fahrer fluchen, dass es nicht schnell genug geht, der Verkehr staut sich auf. „I have had enough, I just want to get out let me off of this English roundabout„.

Meine persönlichen Erfahrungen mit englischen Kreisverkehren sehen anders aus. Sicher, manchmal kann es auf einigen ganz schön voll werden, aber im allgemeinen regelt sich der Verkehr von selbst und wird nicht durch lästige Ampeln zerhackt. Ich habe den Magic Roundabout In Swindon befahren und fand ihn nicht so schlimm wie er auf den vorab aufgestellten Hinweisschildern aussieht.

Hier ist der Song „English Roundabout“ zu hören.

Das Uffington White Horse in Oxfordshire.
Photo © Dave Price (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 27. Dezember 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

Barrow-upon-Soar (Leicestershire) und der Jerusalem Roundabout mit dem „Barrow Kipper“

Photo © Tim Heaton (cc-by-sa/2.0)

Am 23. Februar 2019 berichtete ich in meinem Blog schon einmal über Barrow-upon-Soar in der Grafschaft Leicestershire. Damals war mein Thema „Flussbestattungen der Asche verstorbener Hindus im River Soar“. Heute habe ich ein ganz anderes Thema: Der sogenannte Jerusalem Roundabout und der „Barrow Kipper„. Der Kreisverkehr regelt die Verkehrsströme, die sich von der Bridge Street, der High Street und der South Street her kommend hier treffen. Der Roundabout ist sehr ansprechend bepflanzt, auf einer kleinen Mauer prangt der Ortsname und darunter ist das Skelett eines urzeitlichen Tieres zu sehen, das in der Bevölkerung „Barrow Kipper“ genannt wird, weil es eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Bückling hat, der gern in England zum Frühstück serviert wird und „kipper“ heißt (siehe dazu meinen Blogeintrag).

Seit 1952, anlässlich der Krönung Elizabeth II. errichtet, steht die Mauer mit dem Abbild eines Plesiosauriers, wie das Tier richtig heißt, schon hier in Barrow-on-Soar und erinnert an den Fund aus dem Jahr 1851 in einer Kalkgrube etwas außerhalb des Dorfes. Das Originalskelett ist in Leicester im New Walk Museum and Art Gallery zu besichtigen, ein maßstabsgerechtes Modell steht im Charnwood Museum in Loughborough (Leicestershire).

Wer sich intensiver mit Plesiosauriern beschäftigen möchte, wird auf der Webseite „The Plesiosaur Site“ fündig.

Das Originalskelett im New Walk Museum and Art Gallery in Leicester.
Photo: Poliphilo.
This work is in the public domain.

Published in: on 5. März 2023 at 02:00  Kommentar verfassen  

The Magic Roundabout in Swindon (Wiltshire) – Nichts für ängstliche Autofahrer

Photo © Jaggery (cc-by-sa/2.0)

Wer zum ersten Mal mit dem Auto nach England fährt, muss sich an die vielen Kreisverkehre gewöhnen, die in umgekehrter Richtung befahren werden wie wir es aus Deutschland kennen. Kommt der unerfahrene Autofahrer nach Swindon in Wiltshire ist es sehr gut möglich, dass er mit dem Magic Roundabout konfrontiert wird, und er einen Schrecken bekommt, wenn er das Ankündigungsschild sieht. Dieser riesige Roundabout besteht nämlich aus einem großen Kreisverkehr in der Mitte, um den sich fünf weitere, kleinere Kreisverkehre schmiegen. Wer also beispielsweise von der A4312 aus Oxford kommt und auf die A4289 in Richtung Cirencester fahren will, der muss mehrere dieser ineinander verschachtelten Kreisverkehre bewältigen. Der Clou: Die kleinen, äußeren Kreisverkehre werden wie üblich im Uhrzeigersinn befahren, der große, innere jedoch gegen den Uhrzeigersinn. Na, macht das nicht Lust, mal nach Swindon zu fahren?

Der Verkehrsplaner Frank Blackmore (1916-2008) war für diese eigentlich County Islands Roundabout genannte Verkehrsverteilungsanlage verantwortlich, die 1972 in Betrieb genommen worden ist und den vorherigen Drove Roundabout ablöste, auf dem sich viele Unfälle ereignet hatten. Anfangs waren Polizisten an jedem der Mini-Kreisverkehre aufgestellt, um gegebenenfalls Autofahrern zu assistieren. Aber die meisten gewöhnten sich schnell an den Magic Roundabout und es haben sich über die Jahre hinweg erstaunlich wenig Verkehrsunfälle ereignet.

Kreisverkehrfans aus England kommen sogar gezielt nach Swindon, nur um den Magic Roundabout so richtig zu genießen und ihn immer wieder zu befahren.

In mehreren Umfragen, die vorgenommen worden sind, schneidet der MR ziemlich schlecht ab, so wurde er einmal als „the worst roundabout in the UK“ bezeichnet, einmal als „one of the world’s worst junctions„, und er ist ein fester Bestandteil der „10 Scariest Junctions in the United Kingdom„.

Da ich Kreisverkehre für die Verkehrslenkung sehr gut finde, habe ich in meinem Blog schon einige besondere Exemplare in England vorgestellt. Den Magic Roundabout in Swindon habe ich erst einmal befahren, und ich fand ihn gar nicht so schlimm. Dieser Film zeigt wie es geht.

Photo © Alby (cc-by-sa/2.0)
Published in: on 22. Juni 2022 at 02:00  Comments (4)  

The Dorking Cockerel auf dem Deepdene Roundabout in Dorking (Surrey)

Photo © Mark Percy (cc-by-sa/2.0)

Neben Westerham (Kent) ist Dorking (Surrey) mein zweiter Lieblingsort an der A25, die sich südlich von London parallel zur Autobahn M25 zieht. Kurz vor Dorking, wenn man von Ost nach West fährt, liegt der Deepdene Roundabout, an dem sich die von London kommende A24 mit der A25 schneidet. Dieser Kreisverkehr wird von einem überdimensionalen Hahn geziert, dem Dorking Cockerel. Schon die Römer hatten diese Haushuhnrasse gezüchtet, die sich besonders durch ihr hohes Gewicht auszeichnet. Der drei Meter hohe Kreisverkehrhahn ist mittlerweile zum Wahrzeichen der hübschen Kleinstadt Dorking geworden.

Gebaut hat den Hahn die Firma „fire&iron“ im benachbarten Leatherhead und Modell gestanden hat ein echter Dorking-Hahn. Seit dem 5. Februar 2007 steht er nun auf dem Deepdene Roundabout, hat jede Menge Futter in Form von Blumen und Gras um sich herum und betrachtet den Verkehr, der um ihn herumbraust.

Im Laufe der Jahre wurde der Dorking Cockerel, der sich in der Stadt großer Beliebtheit erfreut, immer mal wieder verziert, so zur Weihnachtszeit (mit Weihnachtsmütze und Schal), zum Thronjubiläum der Königin (mit einer Krone), und die Guerilla Knitters aus Dorking, eine Gruppe von Damen, die sich regelmäßig zum Stricken treffen, haben ihn ebenfalls schon verschönert. In diesem Film kommen unter anderem auch diese Damen zu Wort und hier kann man ein echtes Exemplar bewundern.

Die Figur hat sogar schon einmal einen Preis gewonnen und zwar den Tonypandy Cup, den die Londoner Worshipful Company of Blacksmiths jährlich vergibt.

Der örtliche Fußballverein, The Dorking Wanderers, führt den Hahn in seinem Vereinsemblem, der frühere Rivale Dorking F.C., der in den Wanderers aufgegangen ist, hatte den Spitznamen The Chicks.

Der von den Guerilla Knitters geschmückte Hahn anlässlich der Hochzeit von Prince Harry und Meghan Markle.
Photo © Ian Capper (cc-by-sa/2.0)
Published in: on 1. Januar 2022 at 02:00  Comments (3)  

Das Memorial to the Miners auf dem Globe Island-Roundabout in Rugeley (Cheshire)

Author: ell brown.
Creative Commons 2.0

Rugeley ist eine Stadt mit rund 25 000 Einwohnern in der Grafschaft Staffordshire, nur wenige Kilometer südöstlich der Grafschaftshauptstadt Stafford entfernt. In dieser Region wurde einmal intensiv Kohlebergbau betrieben, und als die Brereton und Lea Hall Collieries schlossen, stieg die Zahl der Arbeitslosen in Rugeley und Umgebung steil in die Höhe. Über 2000 Männer verloren ihre Jobs. Nur langsam erholte sich der Ort, inzwischen hat sich Amazon hier mit einem seiner großen Fulfillment Centre angesiedelt und neue Jobs geschaffen.

In Rugeley gibt es mitten in der Stadt einen Kreisverkehr, der sich Globe Island nennt, auf den vier Straßen und eine Fußgängerzone (Upper Brook Street) münden; das sind Horse Fair, Sandy Lane, Western Springs Road and Elmore Lane. Inmitten des Roundabouts sind vier 2,70 Meter große und bis zu zwei Tonnen schwere Männer in Bergmannskleidung zu sehen, die zusammen das Memorial to the Miners bilden. Die Figurengruppe soll an die geschlossenen Kohlebergwerke und an die Männer, die dort ihr Leben verloren haben, erinnern.

Da ist einmal The Brereton Miner, der in die Richtung blickt, in der einmal die Brereton Colliery lag, dann The Rescue Miner von der Rettungsstation, die für die ganze Kohleregion zuständig war, The Lea Hall Miner, der in Richtung Western Springs Road blickt und The Deputy Miner mit Blickrichtung Stadtzentrum, der für die Sicherheit in den Bergwerken verantwortlich war.

In Auftrag gegeben wurde The Memorial to the Miners von der Lea Hall & Brereton Collieries Memorial Society und am 13. September 2015 feierlich der Öffentlichkeit übergeben (hier sind Bilder davon).

Author: Elliott Brown.
Creative Commons 2.0
Author: ellbrown.
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Published in: on 17. Oktober 2021 at 02:00  Kommentar verfassen  

Der Black Cat Roundabout an der A1 bei Chawston in Bedfordshire

Die Great North Road, die A1, trifft in der Grafschaft Bedfordshire nahe des Dorfes Chawston auf die A421; die Verteilung des Verkehrs regelt der Black Cat Roundabout. Wer sich von der stark befahrenen A1 ein wenig erholen möchte, kann hier am Kreisverkehr tanken, rasten, in einem Subway oder bei Greggs (früher ein Little Chef-Restaurant) essen und sogar in einem Travelodge-Hotel übernachten. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese Service-Einrichtungen aber im nächsten Jahr komplett abgerissen, denn der Black Cat Roundabout soll erheblich vergrößert werden, da der Verkehr kontinuierlich angestiegen ist.

Die schwarze Katze im Inneren des Kreisverkehrs, nach der der Roundabout benannt ist, wird hoffentlich stehen bleiben. In den 1920er Jahren befand sich hier an der Straßenkreuzung eine Autowerkstatt, die sich Black Cat Garage nannte und die als Logo eine schwarze Katze hatte. An der Stelle der Werkstatt steht heute die Shell-Tankstelle.

Die metallene schwarze Katze im Kreisverkehr muss bei einigen Menschen das Bedürfnis ausgelöst haben, sie zu stehlen oder sie zu beschädigen. Drei verschiedene Katzen haben bisher ihr gefährliches Leben auf der Grasfläche führen müssen. Katze Nummer 1, die hier im Jahr 2004 aufgestellt worden war, wurde bei Erweiterungsarbeiten des Kreisverkehrs von der Baufirma entfernt und in deren Büro als Maskottchen aufgestellt. Katze Nummer 2, etwas größer als die erste, fand nach Abschluss der Bauarbeiten ihr Domizil inmitten des Roundabouts, wurde aber im Juni 2007 gestohlen. Zwei Jahre später tauchte sie auf einem anderen Kreisverkehr ein Stückchen weiter nördlich wieder auf, wurde erneut  an ihren Ursprungsort zurückgebracht und verschwand bald wieder. Katze Nummer 3 wurde von Vandalen ein paar Jahre später beschädigt und von ihrer Halterung abgebrochen. Jetzt steht die reparierte Black Cat auf dem Black Cat Roundabout und hofft, in Zukunft in Ruhe gelassen zu werden; das heißt von Ruhe kann man hier eigentlich nicht sprechen, denn der Verkehr braust ununterbrochen an ihr vorbei wie dieser Film zeigt.

 

 

 

Published in: on 10. Oktober 2020 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Dotterel Roundabout – Ein hübsch angelegter Kreisverkehr an der A165 im Osten Yorkshires

Einem besonders schön angelegtem Kreisverkehr begegnet man, wenn man von Bridlington an der Ostküste von Yorkshire auf der A165 in Richtung Scarborough fährt. Dort, wo die B1229 dazustößt, liegt der Dotterel Roundabout, direkt daneben der Dotterel Pub. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob auf der Wiese inmitten des Kreisverkehrs einige Schafe grasen, bewacht von einem hochgewachsenen Schäfer und seinem Hütehund. Beim zweiten Hinsehen merkt man, dass sich das Ensemble nicht bewegt und wir es hier mit Skulpturen zu tun haben. Der regionale Künstler Ronald Falck aus Bridlington (sein Lehrmeister war der berühmte Henry Moore) hat die Figurengruppe The Dotterel Shepherd 2011 geschaffen; sie soll an das ländliche Erbe der Region erinnern. Fünf Schafe stehen hier beisammen und ein Lämmchen hält der Schäfer auf dem Arm. Die Figuren besten aus Fiberglas, das auf einen Metallrahmen aufgetragen worden ist.

£3,000 hat der Künstler an öffentlichen Geldern erhalten, den Rest hat er aus eigener Tasche bezahlt. Ich muss immer wieder sagen, man kann mit den Innenflächen der von mir so geschätzten Kreisverkehren mit etwas Fantasie und Geld so einiges anstellen, und ich freue mich, wenn ich auf kunstvoll gestaltete Roundabouts treffe.

Ronald Falck hat übrigens auch die Figur des Anchorman im Hafen von Bridlington erschaffen.

Published in: on 4. September 2017 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The UK Roundabout Appreciation Society – Die Freunde des Kreisverkehrs

Ein Mini-Roundabout, der gleichzeitig als Parkplatz dient bei Gillingham (Kent).   © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein Mini-Roundabout bei Gillingham (Kent), der gleichzeitig als Parkplatz dient.
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Am liebsten würde ich hier in Deutschland auch eine Gesellschaft zur Förderung des Kreisverkehrs gründen, denn in unserem Land fristen Kreisverkehre im Vergleich zu Ländern wie Frankreich und England immer noch ein Schattendasein. Weg mit den grässlichen und hässlichen Ampelanlagen und her mit den viel umweltverträglicheren Kreisverkehren, die man optisch auch noch sehr schön gestalten kann. Vor einiger Zeit las ich in einer englischen Zeitung, dass ein Politiker meinte, dass 90% aller Ampelanlagen im Königreich überflüssig wären und durch Kreisverkehre ersetzt werden könnten. Und das in England!!

Die UK Roundabout Appreciation Society listet auf ihren Webseiten die Vorteile des „roundabouts“ bzw. „gyratories“ auf und tut das natürlich, wie sind ja in England, mit „tongue in cheek“. Mit den Worten „Un-like fascist, robotic traffic lights where we are told when to stop and go, the roundabout allows us to show one another our very own English driving decorum“ wird hier die Essenz dieser Verkehrsregelungsmaßnahme zusammengefasst. Ist das nicht eine wunderschöne Formulierung?

Es gibt die Mini-Roundabouts mit nur wenigen Metern Durchmesser, es gibt die ineinander verschachtelten Kreisverkehre wie den Magic Roundabout in Swindon (Wiltshire), es gibt große Gartenanlagen inmitten eines Kreisverkehrs. Für die Verzierung sind der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Kevin Beresford, Chef der UK Roundabout Appreciation Society, hat in diesem Jahr einmal die besten zwölf auf der ganzen Welt zusammengestellt und da ist der Sieger der Railway Roundabout in Hobart in Tasmanien geworden. Nur ein englischer Kreisverkehr ist unter den Top 12 zu finden: Der Duck Pond Roundabout in Otford (Oxfordshire), auf dem ein Ententeich angelegt ist und der daher auch „Duckingham Palace“ genannt wird:

Idylle mitten auf einem Kreisverkehr in Otford (Oxfordshire).   © Copyright Marathon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Idylle mitten auf einem Kreisverkehr in Otford (Oxfordshire).
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Ich habe hier einmal einige Bilder von besonders gelungenen bzw. ungewöhnlichen Roundabouts zusammengetragen:

Ein ehemaliges Rettungsboot bildet den Mittelpunkt dieses Kreisverkehrs in Hythe (Hampshire).   © Copyright Peter Trimming and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein ehemaliges Rettungsboot bildet den Mittelpunkt dieses Kreisverkehrs in Hythe (Hampshire).
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Eien kleine Parkanalge inklusive Telefonzelle auf dem Roundabout at Meadway bei Golders Green in London.   © Copyright Marathon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Eien kleine Parkanalage inklusive Telefonzelle auf dem Roundabout at Meadway bei Golders Green in London.
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Ein Kriegerdenkmal auf einem Roundabout in Alnmouth (Northumberland).   © Copyright Stephen Craven and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Ein Kriegerdenkmal auf einem Roundabout in Alnmouth (Northumberland).
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The Clock Roundabout in Hyde (Greater Manchester).   © Copyright Gerald England and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Clock Roundabout in Hyde (Greater Manchester).
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The Chicken Roundabout bei Ditchingham (Norfolk) über den ich in meinem Blog schon einmal berichtete.   © Copyright Ashley Dace and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Chicken Roundabout bei Ditchingham (Norfolk) über den ich in meinem Blog schon einmal berichtete.
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Kreisverkehr mit Friedhof: Der Portwood Roundabout in Stockport (Greater Manchester).   © Copyright Gerald England and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Kreisverkehr mit Friedhof: Der Portwood Roundabout bei Stockport (Greater Manchester).
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So wird man in New Brighton (Merseyside) begrüßt.   © Copyright David Dixon and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

So wird man in New Brighton (Merseyside) begrüßt.
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Published in: on 22. Oktober 2015 at 02:00  Comments (10)  
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Ditchingham (Norfolk) Teil 1 – Der Chicken Roundabout

Einst ein Paradies für Hühner, der Chicken Roundabout in Ditchingham.    © Copyright Adrian Cable and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Einst ein Paradies für Hühner, der Chicken Roundabout in Ditchingham.
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Dass ich eine besondere Vorliebe für die englischen Kreisverkehre (Roundabouts) habe, erwähnte ich in meinem Blog schon einige Male. Bei der Anlage hat man sich oft viel Mühe gegeben; neben bunt bepflanzten Anlagen finden sich künstlerisch gestaltete Roundabouts wie z.B. der von Pixham End bei Dorking (Surrey), den ich in der Nähe der Zufahrt zu Denbies Vinyards fand.

Ein in England einzigartiger Kreisverkehr war der Chicken Roundabout in Ditchingham (Norfolk), dort wo die A143 auf die B1332 stößt. Als die Umgehungsstraße 1983 fertiggestellt wurde, siedelten sich hier plötzlich Hühnerscharen an, deren Ursprung wahrscheinlich die Schrebergärten der näheren Umgebung waren. Das Federvieh fühlte sich auf der verkehrsumtosten Rasenfläche offensichtlich wohl. Noch wohler fühlten sich die Hühner als sich der Chicken Man um sie kümmerte. Gordon Knowles fütterte die Kreisverkehr-Besatzung über zwei Jahrzehnte lang, indem er fast jeden Tag und bei jedem Wetter mit einer Schubkarre voller Hühnerfutter zu ihnen kam. Das hatte sich in der Hühnerwelt offensichtlich herumgesprochen, denn zeitweise hatten sich über 300 Tiere hier mitten auf dem Kreisverkehr eingefunden.

Ditchinghams Bevölkerung fand den Chicken Roundabout überwiegend gut, die Behörden aber nicht, denn sie wollten die Population an dieser Stelle auflösen, was zu massiven Protesten der Ditchinghamer führte. Doch das „Problem“ löste sich auf andere Weise: Zum einen wurden immer mehr Hühner gestohlen und sogar vergiftet, zum anderen konnte der Chicken Man aus Altersgründen die Versorgung nicht mehr aufrechterhalten. Also wurde das verbliebene Federvieh umgesiedelt und der Chicken Roundabout wurde „chickenless“.

Tom Honeywood hat ein Buch mit dem Titel „Chicken Roundabout“ geschrieben, indem er die Geschichte des Kreisverkehrs aus Sicht der Hühner darstellt und der Musiker Andy Barber komponierte ein Lied, den „Bungay Chicken Protest Song“ (Bungay grenzt direkt an Ditchingham an).

Die Bevölkerung von Ditchingham hätte auf dem Chicken Roundabout gern eine Statue zur Erinnerung an die Hühner errichtet, aber der Ditchingham Council war dagegen und meinte, ein Denkmal würde ein Sicherheitsproblem darstellen, indem es die Autofahrer ablenkte (???). Proteste waren die Folge wie dieser Film zeigt.

Chicken of the Chicken Roundabout.    © Copyright Ashley Dace and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Chicken of the Chicken Roundabout.
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The Plough Roundabout in Hemel Hempstead (Hertfordshire) – Empfohlen nur für Autofahrer mit starken Nerven

Als absoluter Kreisverkehr-Fan habe ich mich in meinem Blog schon mehrfach geäußert (z.B. am 03.11.2009 und am 19.04.2010). Ein weiteres sehr schönes Beispiel für das Kreisverkehrfahren für Fortgeschrittene ist „The Plough Roundabout“ in Hemel Hempstead (Hertfordshire), auch „Magic Roundabout“ genannt. In diesen Kreisverkehr münden 6 Straßen und die jeweilige Einmündung beginnt mit einem Mini-Roundabout. Also: 6 kleine und ein großer Roundabout versuchen den Verkehrsfluss in Hemel Hempstead zu führen, was von den Autofahrern, die sich dort nicht auskennen, einige Nervenstärke erfordert.
Als „The Plough“ 1973 eröffnet wurde, mussten sich auch die Einheimischen an die neue Verkehrsführung gewöhnen und es gab zeitweise so ein Chaos, dass an jedem Mini-Roundabout ein Polizist stationiert wurde, um Schlimmeres zu vermeiden.
Es werden immer wieder Autofahrer gesichtet, die sich in dem System mehrfach verfahren haben. John Timpson beschreibt das sehr schön in seinem Buch „Timpson’s Towns of England and Wales„:
I have known people take ten minutes or more to find their way round the dartboard. I have met the same chap two or three times making unplanned extra circuits. There can be long pauses at each roundabout while everyone waits for everyone else to make a move; and there are moments of drama when a despairing driver gives up the struggle and makes a beeline for his exit, straight across round-abouts, double lanes and unwary cyclists. You shouldn’t miss this fun-filled experience; but remember to take sandwiches.“

Nachtrag: Ich bin vor einigen Tagen noch einmal durch diesen Mega-Roundabout gefahren, aber ich muss sagen, es war gar nicht so schwierig!

Hier ein kleiner Film vom „Roundabout Man“:

Published in: on 7. September 2010 at 11:09  Comments (7)  
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Britain’s scariest roundabouts – Kreisverkehre für Fortgeschrittene

Hanger Lane Gyratory.    © Copyright David Hawgood and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Hanger Lane Gyratory.
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Wenn jemand zum ersten Mal nach England fährt und das Kreisverkehrfahren noch nicht so richtig verinnerlicht hat, sollte er folgende 10 Roundabouts meiden wie der Teufel das Weihwasser!

  • Hanger Lane Gyratory System, west London
  • Spaghetti Junction, Birmingham
  • Marble Arch, central London
  • Elephant and Castle, south London
  • South Mimms, A1/M25, Herts
  • M4/M5 interchange, Bristol
  • Magic Roundabout, Swindon, Wiltshire
  • M8 junctions through central Glasgow
  • Mancunian Way junctions, Manchester
  • Sheriffhall Roundabout, Edinburgh

Das Hanger Lane Gyratory System (klingt schon irgendwie abschreckend) im Westen von London, dort wo sich die A40 und die A406 kreuzen, ist also Großbritanniens fürchterlichster Kreisverkehr. Ich bin ihn leider noch nicht gefahren; leider, weil ich Kreisverkehre liebe. In den Kreisverkehr münden nicht nur diese beiden großen Trassen, sondern auch noch einige kleinere Straßen. Mitten in dem riesigen Roundabout liegt übrigens…eine Station der London Underground, warum auch nicht?

Gefahren bin ich schon Hitliste Platz 4, den Elephant & Castle in London, Platz 5, die M4/M5 Interchange in Bristol und, mein Liebling,  den Platz 7, den Magic Roundabout in Swindon (s. hierzu meinen speziellen Blogeintrag)

 

 

Published in: on 19. April 2010 at 18:04  Comments (2)  
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Roundabouts – Ich liebe die englischen Kreisverkehre

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Was ich an England besonders schätze, sind die unzähligen Kreisverkehre, die den Verkehr (fast immer) im Fluss halten. Hier in Salzgitter gibt es immer wieder Widerstand gegen Kreisverkehre, mal fahren die Verkehrsteilnehmer falsch in den Kreis herein, mal finden sie ihn zu klein.

Kein Problem in England. Dort gibt es die Roundabouts in allen Ausführungen: Mal winzig klein, mal riesengroß, häufig hübsch bepflanzt. Hat man sich einmal verfahren, fährt man einfach bis zum nächsten Kreisel und dreht um. Ich sehe nur Vorteile in dieser Verkehrsführung.

Sehen Sie sich hier einmal den Magic Roundabout in unserer Partnerstadt Swindon in diesem Film an. Das ist Kreisverkehrfahren  für Fortgeschrittene!

Published in: on 3. November 2009 at 19:28  Comments (2)  
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…und noch einmal einige interessante englische Kreisverkehre

Roundabouts beziehungsweise Kreisverkehre gehören mit zu meinen Lieblingsthemen in meinem Blog. Ich habe in der Vergangenheit schon einige besonders kuriose vorgestellt und möchte heute noch einige interessante ergänzen. Zur Einstimmung ist hier der Song „English Roundabout“ der Band XTC aus Swindon in Wiltshire zu hören, die dabei sicher den Magic Roundabout ihrer Heimatstadt vor Augen haben.

Beginnen wir mit einem Kreisverkehr in der Ortschaft Seahouses an der Küste von Northumberland. Hier hat man das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des Ortes in den beiden Weltkriegen erinnert, mitten darauf gestellt. Anfangs saßen dort häufig Leute, die sich im gegenüberliegenden Neptune Fish Restaurant Fish and Chips geholt hatten und diese am Fuße des Denkmals verspeisten. Das kam aber nicht so gut an, darum wurde die ganze Anlage mit einem Geländer abgesperrt.

Photo © Rose and Trev Clough (cc-by-sa/2.0)

Auf einem Kreisverkehr in der High Street der Stadt Battle in Kent spielt sich eine dramatische Szene ab: Hier wird ein hoch zu Ross sitzender Normanne von einem Angelsachsen attackiert, was an den Beginn des Battle of Hastings erinnern soll, der am 14. Oktober 1066 ganz in der Nähe begann. Die Metallskulptur entwarf der renommierte Bildhauer Guy Portelli. Ich hoffe, die Kampfhandlung lenkt die Autofahrer nicht zu sehr ab.

Photo © Patrick Roper (cc-by-sa/2.0)

Warum soll man einen Uhrenturm eigentlich nicht mitten auf einen Kreisverkehr platzieren, fragte man sich in Saltburn-by-the-Sea an der Ostküste von North Yorkshire. Gesagt, getan, so entstand direkt vor dem Eingang zum Bahnhof dieser kuriose Roundabout, der zusätzlich noch üppig bepflanzt ist.

Photo © Steve Daniels (cc-by-sa/2.0)

Ein besonders hübsches Pferd ziert einen Kreisverkehr im Südosten Londons, im Stadtteil Belvedere. Der schottische Bildhauer Andy Scott hat es geschaffen und aus unzähligen kleinen Stahlteilchen zusammengesetzt, eine wahre Puzzlearbeit. Seit über zehn Jahren steht das Pferd jetzt schon auf dem nach ihm benannten Horse Roundabout, wo die die A2016 und die B253 zusammentreffen.

Photo © Marathon (cc-by-sa/2.0)

An der Ausfallstraße von Dorking in Surrey in Richtung London, der A24, stößt man auf den Pixham End Roundabout, dort, wo es auch zum Denbies Wine Estate abgeht. Dieser Kreisverkehr wird von einem Werk der Künstlerin Heather Burrell verziert, das zwei Radrennfahrer zeigt und an die Olympischen Spiele 2012 in London erinnert. Das olympische Straßenrennen führte hier am 28. beziehungsweise am 29. Juli vorbei. Heather Burrell hat sich auf das Arbeiten mit Stahl spezialisiert, und so sind auch die beiden konkurrierenden Radfahrer aus Stahl gefertigt.

Photo © Ian Capper (cc-by-sa/2.0)
Published in: on 25. September 2022 at 02:00  Comments (4)  

The Car Park Appreciation Society

Ein Multi-Storey-Car Park in Milton Keynes (Buckinghamshire).
Photo © Richard Humphrey (cc-by-sa/2.0)

Parkplätze scheinen auf einige Menschen (es sind wohl vor allem Männer) eine gewisse Faszination auszuüben. Sie werden besungen und es werden Bücher über sie geschrieben. Gareth Rees‚ „Car Park Life – A Portrait of Britain’s Unexplored Urban Wilderness“ habe ich an dieser Stelle schon vorgestellt. Dort habe ich auch auf ein weiteres Buch verwiesen: „Parking Mad: Car Parks From Heaven (or Hell)“ von einem gewissen Kevin Beresford. Dieser Kevin Beresford ist zum einen Präsident der UK Roundabout Appreciation Society, zum anderen Präsident der Car Park Appreciation Society, die er im Jahr 2010 gründete.

Kevin Beresford ist einer jener sogenannten „dull men„, jener angeblich „langweiligen Männer“, die einem besonders exotischen Hobby frönen. Nun, ihm haben es die Parkplätze in Großbritannien angetan und das schon seit über zehn Jahren. Er reist durch das ganze Land und fotografiert sie, die mehrstöckigen Parkhäuser („there is something quite menacing and scary going on in these dark, dank, brooding places„) und die ebenerdigen Park&Display-Plätze. Ich habe einige kleine Parkplätze in Yorkshire gesehen, die irgendwo in der Wildnis angelegt und kostenpflichtig waren. In der Umzäunungsmauer war ein Schlitz eingelassen, in den man die Parkgebühren stecken sollte.

Kevin Beresford hat für seine Leidenschaft schon viel Geld ausgegeben, allein schon für die Parkgebühren kamen mehrere tausend Pfund zusammen. Um wenigstens einen kleinen Teil davon zurückzubekommen, hat er einen Kalender veröffentlicht „Car Parks of Britain 2021„, in dem er zwölf Fotos von Parkhäusern zusammengestellt hat und der gar nicht so schlecht verkauft worden ist (er hat auch schon Kalender über Kreisverkehre und über Denkmäler für Fußballspieler erstellt).

Kevin Beresford ist Präsident der Car Park Appreciation Society…und einziges Mitglied (Stand 2021).

Ein ebenerdiger Parkplatz und ein Parkhaus in Whickham (Tyne and Wear).
Photo © Malc McDonald (cc-by-sa/2.0)
Diesem Parkhaus in Hyde bei Manchester ist ein Ende bereitet worden.
Photo © Gerald England (cc-by-sa/2.0)
Nicht so richtig gemütlich… In Tiverton (Devon).
Photo © Lewis Clarke (cc-by-sa/2.0)
Published in: on 5. Juli 2022 at 02:00  Comments (1)  

Pierre Vivants Traffic Light Tree am Trafalgar Way im Londoner Stadtteil Poplar

Author: Loco Steve.
Creative Commons 2.0

Es gab einen ziemlich großen Aufschrei als man im Dezember 2011 den Westferry Traffic Light Tree auf der Isle of Dogs im Londoner Canary Wharf-Bezirk von seinem Standort entfernte. Der französische Bildhauer Pierre Vivant hatte das acht Meter hohe und aus 75 blinkenden, computergesteuerten Verkehrsampeln bestehende Kunstwerk von 1995 bis 1998 geschaffen und es wurde mitten auf einem Kreisverkehr aufgestellt, wo es den Verkehr nicht regeln sollte.

Im Zuge der Umgestaltung des Kreisverkehrs wurde der Traffic Light Tree dort weggenommen und zwischengelagert.
Es gab auch Stimmen, die die Entfernung des dauerblinkenden Ampelgestrüpps begrüßten. Immer wieder hatte es ortsfremde Autofahrer gegeben, die davon irritiert waren und nicht wussten, ob nun die Kreisverkehrsregelung hier galt oder eine der auf Rot, Gelb oder Grün stehenden Ampeln.

Die Versicherungsgesellschaft Saga führte im Jahr 2005 eine Umfrage nach den besten und den schlechtesten Kreisverkehren Großbritanniens durch und Sieger in der Kategorie bester beziehungsweise schönster Kreisverkehr wurde unser Roundabout mit dem Ampelbaum (Platz 2 erreichte erstaunlicherweise  „The Plough“ in Hemel Hampstead, den ich in meinem Blog schon vorgestellt habe).

The Sculpture imitates the natural landscape of the adjacent London Plane Trees, while the changing pattern of the lights reveals and reflect the never ending rhythm of the surrounding domestic, financial and commercial activities„, so beschreibt Pierre Vivant sein Kunstwerk, das dort aufgestellt worden war, wo bis dahin eine vor sich hin kümmernde Platane stand, die wohl die Autoabgase nicht mehr verkraften konnte.

Für den zwischengelagerten Traffic Light Tree wurde ein neues Zuhause gefunden und zwar nicht weit weg von der vorigen Stelle. Am 20. Januar 2014 wurde das Kunstwerk feierlich dem Verkehr übergeben auf, einem Roundabout am Trafalgar Way, ganz in der Nähe des Billingsgate Markets. Hier ist der Verkehrsampelbaum in voller Aktion zu sehen.

Pierre Vivant, der Schöpfer des Ampelbaums, wurde 1952 geboren und arbeitet sowohl in Paris als auch in Oxford.

Der Ampelbaum an seiner ursprünglichen Stelle.

Photo © Wendy North (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 16. November 2021 at 02:00  Kommentar verfassen  

Englische Exzentriker – Horace „Burlington Bertie“ Duke aus Worthing (West Sussex)

Viele Städte, auch in Deutschland, haben ihre exzentrischen Originale. In meinem Wohnort gab es mal einen Mann, der oft vor das Rathaus zog, dort eine Decke ausbreitete, sein Kofferradio darauf stellte und dann zu der lauten Musik dirigierte. Einen ähnlich gelagerten Fall habe wir zurzeit in der Stadt: Ein Mann schiebt sein Fahrrad durch die Straßen, das über und über mit kleinen Teddybären verziert ist. Auch er führt ein Kofferradio mit sich, das man schon von weitem hören kann.

In Worthing in West Sussex gab es einen Exzentriker namens Horace Duke, der auch Burlington Bertie genannt wurde. Der 1923 geborene Mann war aus dem Stadtbild mehrere Jahrzehnte nicht wegzudenken und auch heute noch, nach seinem Tod, denkt man liebevoll an ihn zurück und es gibt sogar eine eigene Facebook-Seite über ihn. Burlington Bertie kleidete sich gern sehr elegant. Meist war er im Anzug oder Blazer zu sehen, er trug weiße Handschuhe und Flanellhosen und hatte einen Hut auf dem Kopf, also eine sehr gepflegte Erscheinung, ein echter Gentleman. Seine Lieblingsplätze waren Kreisverkehre wie der Offington Roundabout in Worthing und der Kreisverkehr vor dem Bridge Inn im benachbarten Shoreham, wo er stand, merkwürdige Bewegungen vollführte und Autofahrern zuwinkte; meist hatte Horace Duke sein Fahrrad dabei.

Nachdem er gestorben war, wurde sein Sarg in einem von zwei schwarzen Pferden gezogenen Leichenwagen transportiert. Rufe wurden schon lautet, in Worthing eine Statue von ihm aufzustellen. In diesem kleinen Film ist Burlington Bertie in voller Aktion an einem seiner geliebten Kreisverkehre zu sehen.

Einer von Burlington Berties Lieblingsplätzen: The Bridge Inn in Shoreham (West Sussex).
Photo © Stacey Harris (cc-by-sa/2.0)

 

Published in: on 10. September 2018 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The BFI Imax – Das Londoner „Kreisverkehr-Kino“

In meinem Blog habe ich verschiedentlich auf meine Vorliebe für Kreisverkehre Bezug genommen und darüber geschrieben wie diese „roundabouts“ hübsch gestaltet werden können. In London gibt es in der Southbank einen Kreisverkehr, in den vier Straßen münden: Waterloo Bridge, Waterloo Road, Stamford Street und York Road und in der Mitte steht… ein Kino, das BFI IMAX, soweit ich ermitteln konnte, das einzige dieser Art in England. Seit 1999 werden hier Filme gezeigt und zwar auf Großbritanniens größter Leinwand, die 20×26 Meter misst. In den Kinosaal passen 489 Besucher die vor oder nach den Aufführungen noch einen Kaffee bei Costa Coffee oder ein Bier an der Bar bzw. im Biergarten trinken können.
Drei bis vier Vorstellungen finden in der Regel täglich statt, aber nicht nur Spielfilme, sondern auch Dokumentationen und Opernaufführungen; die Eintrittspreise für letzere können schon einmal bis zu £40 kosten.

Gebaut wurde das an einen Gasometer erinnernde BFI IMAX von dem mehrfach ausgezeichneten Architekten Bryan Avery (1944-2017), der durch spezielle technische Maßnahmen dafür sorgte, dass die Kinogänger nicht durch den Verkehrslärm des Kreisverkehrs und durch die U-Bahn, die direkt unter dem Gebäude verläuft, gestört werden.

Published in: on 21. März 2018 at 02:00  Kommentar verfassen  
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Kunst mit Wasser Teil 3: Tim Hunkin, Andy Plant und ihre Neal’s Yard Waterclock im Londoner Covent Garden Bezirk

Author: Ann Biddle
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Heute begeben wir uns einmal in den Londoner Bezirk Covent Garden und zwar in die Straße Shorts Gardens, eine kopfsteingepflasterte Straße, die vom Seven Dials Roundabout zum Drury Lane führt. Dort finden wir an der Fassade der Nummer 21, über dem Health Foods-Laden Holland & Barrett, ein merkwürdiges Gebilde, in dessen Mittelpunkt eine Uhr hängt. An einer Leiter, die bis zum Dach führt, sind Trichter und Glocken befestigt und am Fuß der Leiter stehen fünf grün gekleidete Figuren mit Eimern und Gießkannen in der Hand.

Wir haben es hier mit einer (leider nicht mehr funktionierenden) Wasseruhr zu tun. Die Neal’s Yard Water Clock wurde 1982 von den beiden Künstlern und Tüftlern Tim Hunkin und Andy Plant entworfen und über dem damaligen Michael Loftus’s Neal’s Yard Wholefood Warehouse angebracht. Dieses geniale Kunstwerk funktionierte allein durch Wasserfluss, ausgelöst von einem Vorratsbehälter auf dem Dach. Das Wasser wurde durch die Trichter geleitet, wobei die Glöckchen zu klingen begannen, und durch ein ausgeklügeltes System wurden die Zeiger der Uhr bewegt, die dann auch tatsächlich die richtige Zeit anzeigte. Ein zusätzlicher Gag sind die erwähnten fünf Gestalten, deren Eimer und Gießkannen langsam gefüllt wurden; das Wasser ergoss  sich in einen verborgenen Tank und auf wundersame Weise sprossen plötzlich Plastikblumen daraus hervor. Besonders aufpassen musste man auf die ganz links stehende Gärtnerin, die mit dem frechen Gesichtsausdruck, denn sie hatte die Angewohnheit die unten stehenden Zuschauer mit Wasser zu bespritzen, was stets allgemeine Heiterkeit auslöste. Es wäre doch schön, wenn die Wasseruhr wieder richtig in Betrieb genommen werden könnte, so wie in diesem Film zu sehen.

Tim Hunkin ist in Großbritannien vor allem durch die Fernsehsendung „The Secret Life of Machines“ bekanntgeworden, in der technische Gegenstände des täglichen Lebens anschaulich erklärt werden (hier ist ein Beispiel).
Auch Andy Plant ist ein Tüftler, der noch andere Uhren konzipiert hat wie die Lightning Clock in North Shields und The Woolf in Wolverhampton. In diesem Film ist er bei der Arbeit zu sehen.

Published in: on 31. Dezember 2017 at 02:00  Comments (1)  

Das War Horse Memorial in Ascot (Berkshire) – Zur Erinnerung an eine Million gefallene Pferde im Ersten Weltkrieg

Der Heatherwood Roundabout in Ascot, wo im Juni 2018 das War Horse Memorial aufgestellt werden soll.
Photo © Stuart Logan (cc-by-sa/2.0)

Über das Animals at War Memorial im Londoner Hyde Park habe ich in meinem Blog schon einmal geschrieben. Es erinnert an die Millionen Pferde und Maultiere, die in den beiden Weltkriegen auf Seiten der Alliierten gefallen sind. Ein weiteres Denkmal zu diesem Thema entsteht zur Zeit, das im Juni 2018 aufgestellt werden soll und zwar auf dem Heatherwood Roundabout in Ascot in Berkshire. Das sogenannte War Horse Memorial wird ebenfalls an die Pferde, Esel und Maultiere erinnern, die bei den Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg getötet worden sind. Wie auf der Homepage des War Horse Memorials zu lesen ist:
It will pay tribute to the nobility, courage, unyielding loyalty and immeasurable contribution these animals played in giving us the freedom of democracy we all enjoy today, and will signify the last time the horse would be used on a mass scale in modern warfare„.

Das Bronzedenkmal wird ein fast drei Meter hohes Pferd zeigen, dessen Körper Spuren von Verletzungen trägt und das eine Träne im Auge hat. Susan Leyland ist die Bildhauerin, die zur Zeit an dem Denkmal arbeitet. Sie hat sich als Künstlerin auf die Gestaltung von Pferden spezialisiert und hat 2016 auch schon einmal in der Kunstgalerie Stuttgart ausgestellt. £300 000 kostet das Bronzepferd, eine Summe, die durch Spenden aufgebracht wird. Kürzlich fand in der Guildhall von Windsor ein Abendessen mit geladenen Gästen statt, bei dem eine größere Summe an Spenden zusammenkam.

Wer möchte, kann sich schon ein Modell des War Horse Memorials kaufen. Einhundert Exemplare zum Stückpreis von  £20 000 wurden davon hergestellt, von denen die Queen das erste Exemplar erhält. Einer der ersten Käufer war übrigens der Trainer des Londoner Fußballclubs Arsenal, Arsène Wenger, der es seiner Frau schenkte.

Der Heatherwood Roundabout findet sich direkt neben dem Heatherwood Hospital und der Rennstrecke von Ascot.

Published in: on 22. Dezember 2017 at 02:00  Comments (1)  
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Mein Buchtipp – Ben Crystal & Adam Russ: Sorry, I’m British! An Insider’s Guide to Britain From A to Z

Foto meines Exemplares.

Foto meines Exemplares.

Im Jahr 2010 erschien ein Buch des Autorenduos Ben Crystal und Adam Russ mit dem Titel „Sorry, I’m British! An Insider’s Guide to Britain From A to Z“ (Oxford: Oneworld Publ., 182 Seiten. ISBN 978-1-85168-776-3), das zeigt wie die Briten so ticken.
In Lexikonform von A-Z beginnt das Buch bei „A“ wie „Allotments„, also Kleingärten, und endet bei „Z“ wie „Zebra Crossings„, den Zebrastreifen.

Zwischendurch gibt es viele interessante kurze Beiträge, z.B. über „Hoodies„, die allgegenwärtigen jugendlichen Kapuzenträger, die von mir so sehr geschätzten „Roundabouts„, also die Kreisverkehre, über „Table Manners„, die Tischmanieren und über den North/South Divide.
Garniert wird das alles mit Cartoons von Ed McLachlan.
Das Buch ist ein kunterbuntes Mosaik von Kleinstbeiträgen über alles mehr oder weniger Wissenswerte über die britische Insel.

Ben Crystal ist Schauspieler und Shakespeare-Experte, der mehrere Bücher über den Barden von Stratford-upon-Avon geschrieben hat wie „Shakespeare on Toast: Getting a Taste for the Bard“ und „Oxford Illustrated Shakespeare Dictionary“.

Adam Russ ist ebenfalls Schauspieler, der u.a. in den TV-Serien Eastenders, Holby City und The Bill mitgespielt und die Bücher „101 Places Not to Visit“ und „101 Sports Not to Try“ geschrieben hat.

Ed McLachlan hat für viele Zeitschriften gearbeitet wie Private Eye, Punch und Spectator und zahlreiche Bücher illustriert.

A wie Allotment. Hier ein Kleingarten bei Cambridge.
Photo © Scriniary (cc-by-sa/2.0)

Z wie Zebra Crossing. Hier der durch die Beatles berühmt gewordene Zebrastreifen in der Londoner Abbey Road.
Photo © David Dixon (cc-by-sa/2.0)

Published in: on 17. Juli 2017 at 02:00  Comments (2)  

Die Tewkesbury Battlefield Society und ihr Kampf um ein Schlachtfeld

The Bloody Meadow, Teil des Schlachtfeldes von Tewkesbury.   © Copyright Philip Halling and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The Bloody Meadow, Teil des Schlachtfeldes von Tewkesbury.
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Am 4. Mai 1471 fand bei der Stadt Tewkesbury in Gloucestershire eine Schlacht statt, bei der die Truppen des Hauses Lancaster  auf die Truppen des Hauses York trafen. Die Yorkisten zogen aus dieser blutigen Schlacht innerhalb der Rosenkriege als Sieger hervor. Die Kampfhandlungen spielten sich in ummittelbarer Nähe der Tewkesbury Abbey ab und noch heute heißt ein Teil des Terrains „Bloody Meadow„. Beim jährlich stattfindenden Tewkesbury Medieval Festival (ich berichtete in meinem Blog darüber) wird die Schlacht von 1471 noch einmal nachgestellt.

Es ist nicht mehr allzuviel vom Battlefield übriggeblieben. Teile davon sind bebaut worden und die restlichen Felder sind in der Hand des Tewkesbury School Funds. 2013 sollten diese verkauft werden und das rief die Tewkesbury Battlefield Society auf den Plan, deren Zieles es ist „to preserve, promote and interpret the history, archaeology and natural history of the sites associated with the battle for the present and future generations“. Die Gesellschaft fürchtete, dass die Felder des ehemaligen Schlachtfeldes in die Hände von Bauunternehmern fallen würden, die darauf Häuser errichten könnten. Also beschloss die Tewkesbury Battlefield Society selbst ein Kaufgebot abzugeben, nachdem sie binnen kurzer Zeit die Summe von 135 000 Pfund zusammengebracht hatte. Doch die entstandene Euphorie fiel bald wieder in sich zusammen, denn die Verantwortlichen des Tewkesbury School Funds weigerten sich plötzlich, nach Rücksprache mit ihren Anwälten, die Grundstücke an die Gesellschaft zu verkaufen, aus juristischen Gründen wie es hieß. Die Battlefield Society ließ nicht locker und erhöhte ihr Angebot noch einmal um 30 000 Pfund, doch ohne Erfolg; das Kaufangebot wurde zurückgezogen.
Die mutigen Damen und Herren starteten noch einmal einen letzten Versuch, indem sie in der Stadt Tewkesbury, deren Bürger mehrheitlich für den Erhalt des Schlachtfeldes sind, eine Petition in Umlauf brachte, mit dem Ziel, diese der Stadtverwaltung vorzulegen, damit sie eine sogenannte „compulsory purchase order“ erlässt, das ist eine in Großbritannien rechtlich zulässige Zwangsenteignung. Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten.

Seit 2013 erinnert eine hölzerne Skulpturengruppe an die Schlacht von Tewkesbury, die aus zwei Pferden besteht. Auf dem einen Pferd sitzt ein Ritter, der die siegreichen Yorkisten verkörpert, das andere Pferd ist reiterlos und stellt die besiegten Lancastrians dar. Die Tewkesbury Battlefield Society hatte diese Skulpturen bei dem Künstler Phil Bews in Auftrag gegeben, und ich finde die Figuren sehr gelungen. „The Arrivall“ wird dieses Kunstwerk genannt. Zu finden ist es am Rande des ehemaligen Schlachtfeldes an der A38 südlich von Tewkesbury am Stonehills Roundabout.

Der siegreiche Ritter der Yorkisten am Stonehills Roundabout.   © Copyright Philip Halling and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der siegreiche Ritter der Yorkisten am Stonehills Roundabout.
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Das reiterlose Pferd eines gefallenen Ritters der Lancastrians am Stonehills Roundabout.   © Copyright Philip Halling and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das traurige, reiterlose Pferd eines gefallenen Ritters der Lancastrians am Stonehills Roundabout.
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Published in: on 3. Oktober 2016 at 02:00  Comments (1)  
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Mein Buchtipp – Quentin Letts: 50 People Who Buggered Up Britain

Foto meines Exemplares.

Foto meines Exemplares.

Quentin Letts ist ein englischer Journalist, der schon für mehrere Tageszeitungen geschrieben hat, darunter die „Times“, den „Daily Telegraph“ und die „Daily Mail“.
Sein Buch „50 People Who Buggered Up Britain“ (50 Personen, die Großbritannien in die Sch… geritten haben) stand einige Zeit auf den Bestsellerlisten. Es ist eine Art „Hass-Hitparade“, in der er mit 50 Personen hart (manchmal überhart) ins Gericht geht, die seiner Meinung nach entscheidend dazu beigetragen haben, dass sich Großbritannien in einer Abwärtsspirale befindet.

Da finden wir jede Menge Leute aus der Politik: Margaret Thatcher, Tony Blair, Gordon Brown, Edward Heath. Es trifft den früheren Trainer von Manchester United Alex Ferguson, Englands TV-Gärtner Nummer Eins Alan Titchmarsh, den Erfinder der Mini-Roundabouts Frank Blackmore und den Medienmogul Rupert Murdoch.

Ich wundere mich, dass noch keiner von den attackierten Personen zurückgeschlagen hat, denn Letts‘  beißender Spott überschreitet manchmal die Grenzen des guten Geschmacks.
Trotzdem ist das Buch lesenswert und gibt einen Überblick, was in den letzten Jahren im United Kingdom alles falsch gelaufen ist.

In meiner aktualisierten Ausgabe von 2009 hat er noch 5 Banker hinzugefügt und im letzten Kapitel „Bubblin‘ Under“ führt er noch einige Namen auf, die es noch nicht ganz in seine Top 55 geschafft haben wie Roman Abramovich, Paul McCartney und Victoria Beckham.

In diesem Film stellt Quentin Letts sein Buch vor.

Quentin Letts: 50 People Who Buggered Up Britain. Constable 2009. 277 Seiten. ISBN 978-1-84901-127-3.

Published in: on 7. Juli 2016 at 02:00  Comments (3)  

Das Lincoln Tank Memorial in Lincoln, der Geburtsstadt der Panzer

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Auf dem Tritton Road Roundabout in der Neustadt von Lincoln in Lincolnshire findet man ein Denkmal, das einen im entstehen begriffenen Panzer zeigt, an dem mehrere Männer und Frauen herumwerkeln. „Lincoln – Birthplace of the Tank“ kann man auf dem Fundament lesen und tatsächlich sind die ersten Panzer in dieser Stadt entstanden. Die im Ort ansässige Firma William Foster & Co. wurde im Jahr 1915 von der britischen Regierung damit beauftragt, ein gepanzertes Fahrzeug zu entwickeln, das in der Lage war, auf den Schlachtfeldern des Kontinents Schützengräben zu überqueren. Um diesen Auftrag zu erfüllen, setzten sich drei Männer zusammen: Sir William Tritton, der Vorstandschef der Firma William Foster, Major Walter Gordon Wilson vom Royal Naval Air Service und William Rigby , Chefkonstrukteur der in Lincoln ansässigen Firma. Sie trafen sich zu ihren Gesprächen immer im White Hart Hotel (ich berichtete in meinem Blog über meinen Aufenthalt dort) in der Altstadt von Lincoln in einem Raum im ersten Stock, der noch heute als The Tank Room für Meetings zur Verfügung steht. Hier also schlug die Geburtsstunde des Panzers, der im Ersten Weltkrieg und in vielen anderen späteren Kriegen eine wichtige Funktion erfüllte.

Das Lincoln Tank Memorial auf dem Kreisverkehr an der nach einem der drei Entwickler benannten Tritton Road wurde 100 Jahre später eingeweiht, ganz in der Nähe, wo sich früher einmal Foster’s Wellington Foundry befand, die Produktionsstätte der Panzer. Das Denkmal zeigt einen im Bau befindlichen Mark1-Panzer, Arbeiter und Arbeiterinnen (die sogenannten „munitionnettes“) und die drei Erfinder Tritton, Wilson und Rigby. Das am 10. Mai 2015 feierlich eingeweihte Memorial kostete £75,000, eine Summe, die überwiegend durch Spenden aufgebracht wurde. Das Design stammt von Robin Wheeldon aus Lincolnshire, der vor allem durch seine Gemälde mit Farmszenen auf sich aufmerksam gemacht hat. Die Idee dazu hatte Michael Credland von den Friends of the Lincoln Tank.

William Foster & Co., eine Firma, die eigentlich auf die Produktion von Landmaschinen spezialisiert war, existiert schon lange nicht mehr. Einer ihrer Panzer ist heute im Museum of Lincolnshire Life an der Barton Road zu besichtigen.

Hier sind Bilder von der Einweihung des Denkmals und hier ein sehr interessanter Film „The Birthplace of the Tank“.

Die drei "Panzer-Väter" Tritton, Rigby und Wilson.   © Copyright Richard Croft and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die drei „Panzer-Väter“ Tritton, Rigby und Wilson.
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Zwei "munitionnettes".   © Copyright Richard Croft and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Zwei „munitionnettes“.
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The White Hart Hotel in Licoln.   © Copyright Richard Croft and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

The White Hart Hotel in Licoln.
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Published in: on 25. März 2016 at 02:00  Comments (1)  
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Sheep and Goat Grand Nationals auf der Hoo Farm bei Preston upon the Weald Moors (Shropshire)

   © Copyright Kenneth  Allen and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Im Hoo Farm Animal Kingdom bei Preston on the Weald Moors in Shropshire ist immer etwas los. Hier gibt es nicht nur Tiere, die man auf einer Farm auch erwartet, sondern auch Eulen, Strauße, Emus, Alpakas und  Papageien. Zu den wichtigsten Events des Jahres zählen aber die Sheep and Goat Grand Nationals.

Das Grand National, das härteste Pferderennen der Welt, das jährlich auf dem Aintree Racecourse in Liverpool stattfindet, kennt jeder. Doch nicht jeder kennt den Ableger davon in Shropshire, das Hindernisrennen für Schafe und Ziegen, das es schon seit 1991 gibt. Die Tiere müssen einen 200 Meter langen Parcours durchlaufen, der aus Hindernissen besteht, und…auch sie haben einen Jockey auf dem Rücken sitzen, der allerdings aus einer Stoffpuppe besteht. Schafe und Ziegen laufen übrigens getrennt. Am Ziel erwartet die erschöpften Rennziegen und Rennschafe ein Trog mit Futter, über das sich die Tiere dann auch sofort her machen. Im Mai finden diese Grand Nationals statt, aber auch ab März sind die täglichen „normalen“ Sheep Racings und Galloping Goat Races auf der Hoo Farm zu sehen.
Sponsor der Veranstaltungen ist der Wolverhampton Racecourse, auf dessen Gelände allerdings richtige Rennpferde laufen.

Hier ist ein Sheep Race und hier ein Goat Race zu sehen.

Die Hoo Farm erreicht man über die A518 (Stafford – Telford), wenn man am Clocktower  Roundabout in Donnington auf die Station Road einbiegt und dort am nächsten Kreisverkehr die Humber Lane nimmt. Das Animal Kingdom ist ausgeschildert.

Hoo Farm Animal Kingdom
Preston upon Weald Moors

Telford
Shropshire
TF66DJ
 

Published in: on 27. Januar 2016 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Otford Solar System – Eines der größten maßstabsgerechten Modelle des Sonnensystems weltweit

Das Modell der Sonne.   © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das Modell der Sonne.
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In meinem Blogeintrag über die Roundabout Appreciation Society stellte ich kürzlich u.a. einen der schönsten Kreisverkehre Englands vor, der um einen kleinen Park mitsamt See herumführt und der in Otford (Kent) liegt. Das hübsche Dorf an der Autobahn M25 rühmt sich aber noch einer weiteren Sehenswürdigkeit, die zahlreiche Besucher hierherlockt: The Otford Solar System, eines der größten maßstabsgerechten Modelle des Sonnensystems weltweit.

David Thomas, ein pensionierter Lehrer aus Otford, dachte sich dieses Projekt anlässlich der Jahrtausendwende aus und verwirklichte es, gemeinsam mit dem Amateurastronomen Barry Keenan. Zuerst einmal musste man sich für den Maßstab entscheiden, denn die beiden Herren wollten ja, dass das Mini-Sonnensystem am Rand von Otford untergebracht wird und „begehbar“ bleibt. Man einigte sich auf den Maßstab 1:4,595,700,000, das heißt ein Millimeter entspricht exakt 4,595,7km.

Die Planeten unseres Sonnensystems und die Sonne selbst wurden auf 90 cm hohen Säulen untergebracht, und sie sind so positioniert wie sie um Mitternacht des 31. Dezembers 1999 am Himmel standen. Auf den Säulen sind silberne Scheiben montiert, auf denen jeweils die Planeten mit ihrem Namen eingraviert sind. Die Sonne selbst besteht aus einer 303 mm großen Halbkugel. Die Säule des sonnennähesten Planeten, des Merkurs, ist 15,17 Meter entfernt, gefolgt von der Venus (23,44 Meter) und der Erde (32 Meter). Zu den Säulen mit den äußeren Planeten muss man schon länger laufen. So ist der Uranus am Pilgrims Way zu finden (648,56 Meter) und die Säule mit dem Pluto (983,84 Meter) steht am Twitton Brook.

So erschließen sich die Ausmaße unseres Sonnensystems auf beeindruckende Weise. David Thomas und Barry Keenan gingen jetzt noch einen Schritt weiter und berechneten die Lage des unserem Sonnensystem am nächsten liegenden Stern, der Alpha Centauri heißt. Entsprechend des in Otford angewendeten Maßstabs liegt dieser Stern 5000 Meilen entfernt, was der Strecke Otford – Los Angeles entspricht und dank der Mithilfe des renommierten Griffith Observatoriums in Los Angeles hat man dort ein 38 mm großes Modell des Sterns in der Eingangshalle aufgestellt. In weiteren Teilen der Welt stehen maßstabsgetreu andere Sternenmodelle: Der Sirius im Sydney Observatorium in Australien, der Barnard’s Star im Stanley Museum auf den Falkland Inseln und der Stern Ross-154 im Canterbury Museum in Christchurch (Neuseeland).

Gegenüber der Otford Primary School an der High Street ist ein Parkplatz, vom dem aus man das Otford Solar System besuchen kann.

Hier ist ein Film über das Modell.

Die Erde im Vordergrund, dahinter die Sonne, Merkur und Venus.   © Copyright David Anstiss and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Erde im Vordergrund, dahinter die Sonne, Merkur und Venus.
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Published in: on 9. November 2015 at 02:00  Kommentar verfassen  
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The Concrete Cows in Milton Keynes (Buckinghamshire)

Die Originale im Shopping Centre.   © Copyright Cameraman and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die Originale im Shopping Centre.
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Wie das mit Kunstwerken oft so ist, fanden auch die Concrete Cows der in Kanada geborenen Künstlerin Liz Leigh sowohl Zustimmung als auch Ablehnung. Sie schuf die kleine Tierherde, die aus drei Kühen und drei Kälbern besteht, Ende der 1970er Jahre in einem Studio bei Milton Keynes in Buckinghamshire, und man findet sie heute neben der Schnellstraße A422, dem Monks Way, auf einer Weide im Bancroft Park, wo sie friedlich vor sich hin grasen.

Um genau zu sein, das sind nicht die Originale, die stehen nämlich im Central Milton Keynes Shopping Centre, sondern Repliken, die man hier aufgestellt hat. Warum? Die armen Tiere sind im Laufe ihres Lebens schon übel misshandelt, gestohlen und entführt worden. Das kleinste Kalb, Millie Moo, wurde schon bald nach seiner Geburt mitten in der Nacht gestohlen und musste ersetzt werden. Jahre später wurde es entführt und eine Lösegeldforderung gestellt; irgendwann tauchte Millie dann wieder auf. Dann wurden die Tiere von irgendwelchen Spaßvögeln neu angemalt, mal in Pink, mal als Zebra, mal zu Halloween als Gerippe (wie dieser Film zeigt). Ja, die kleine Herde hatte es nicht leicht.

Die Skulpturen sind aber schon lange in Milton Keynes verankert, was sich darin zeigt, dass die Fan-Tribüne des örtlichen Fußballvereins, des Milton Keynes Dons Football Clubs, The Cowshed, der Kuhstall, genannt wird und dass die Maskottchen des Clubs zwei Kühe namens Donny und Mooie sind.

Dann gibt es in der Stadt noch eine Brauerei, The Concrete Cow Brewery, und einen Verlag namens Concrete Cow Press.

Zwei der Kühe haben sogar schon einmal eine Reise nach Italien unternommen. Gut verpackt schickte sie man zur Biennale nach Venedig, wo sie stolz ihr Heimatland vertraten. Im Gegensatz zu den in freier Natur lebenden bzw. aufgestellten Kuh-Repliken haben es die Originale in dem Einkaufszentrum besser, denn hier fallen sie nicht so leicht Vandalen zum Opfer.

Man kann die Concrete Cows sehen, wenn man die A5 am Abbey Hill Roundabout verlässt und auf den Monks Way in Richtung Bedford und M1 abbiegt, gleich hinter der ersten Brücke stehen sie auf der linken Seite.

In diesem Film kann man sich die Tiere noch einmal in Ruhe ansehen.

Die in freier Wildbahn lebenden Repliken-   © Copyright Cameraman and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die in freier Wildbahn im Bancroft Park lebenden Repliken.
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Published in: on 15. Oktober 2015 at 02:00  Comments (1)  
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Fleetwood in Lancashire – Heimat der Fisherman’s Friends

Das Firmengelände in Fleetwood (Lancashire).   © Copyright Peter Bond and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das Firmengelände in Fleetwood (Lancashire).
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Nördlich von Blackpool, an der Mündung des River Wyre, liegt die 26 000 Einwohner zählende Stadt Fleetwood in Lancashire. Nähert man sich Fleetwood von Süden auf der A585 kommt man auf einen großen Kreisverkehr, auf dessen Mitte ein wuchtiges Denkmal steht, das von der Figur des Eros gekrönt wird, eine Replika der Statue auf dem Londoner Piccadilly Circus. Auf einer Inschrift steht dort zu lesen: „Fisherman’s Friend Welcomes You To Fleetwood„. Die Eros-Statue ist ein Geschenk der Familie Lofthouse, Inhaberin der Marke Fisherman’s Friend, an die Stadt Fleetwood, wo ihre Fabrikgebäude stehen, in denen die weltberühmten Halspastillen hergestellt werden. Auch die Bronzeskulptur „Welcome Home“ an der Promenade von Fleetwood, die eine Mutter mit einem Baby auf dem Arm und ein kleines Mädchen zeigt, die alle aufs Meer hinausblicken und wohl den Vater willkommen heißen, wurde von der Firma Lofthouse of Fleetwood gesponsert.

Das Familienunternehmen geht auf das Jahr 1865 zurück, als der Apotheker James Lofthouse auf Wunsch der örtlichen Fischer eine Tinktur zusammenstellte, die ihnen bei ihrer schweren Arbeit auf dem Meer ein wenig half, kräftig durchatmen zu können. Aus der Tinktur, die aus Lakritze, Eukalyptus und Menthol besteht, wurden bald Pastillen, die die Fleetwood-Fischer sehr zu schätzen wussten. Hundert Jahre später ging es mit dem Fischfang bergab und das hätte auch das Ende der Pastillen sein können, wenn nicht Doreen Lofthouse so clever gewesen wäre, ihr Produkt auch anderweitig anzubieten, erst in ganz Lancashire, dann im ganzen Land und schließlich in allen Teilen der Welt. In mehr als 100 Länder werden die Pastillen heute verkauft, wobei Deutschland der größte Abnehmer ist. Fünf Milliarden Pastillen werden Jahr für Jahr in den Fabrikgebäuden in Fleetwood hergestellt. Waren es früher die Fischer, die auf Fisherman’s Friend schworen, sollen es heute u.a. die Opernsänger sein, die auf die Pastillen nicht verzichten möchten.

Dem Familienunternehmen hier oben in Lancashire geht es gut, und das scheint auch für die Arbeiter in der Fabrik zuzutreffen, denn ich las in einem Artikel der Mail Online, dass die Krankheitsquote deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt und dass einige Arbeiter seit Jahrzehnten nicht einen einzigen Ausfalltag hatten. Liegt das an der Luft in den Fabrikhallen, die mit Menthol und Eukalyptus geschwängert ist?

Bereits dreimal wurde die Firma Lofthouse of Fleetwood Ltd mit dem begehrten Preis Queen’s Award for Enterprise ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die ein britisches Unternehmen erhalten kann.

Das 60 000 Quadratmeter umfassende Gelände der Firma liegt an der Maritime Street, im Süden der Stadt, dicht an der A585.

   © Copyright Steve Daniels and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

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Der Fisherman's Friend Roundabout.   © Copyright Steve Fareham and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Fisherman’s Friend Roundabout.
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Die "Welcome Home"-Statue an der Promenade von Fleetwood.   © Copyright Barbara Carr and licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Die „Welcome Home“-Statue an der Promenade von Fleetwood.
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Swindon (Wiltshire) Teil 1: „Swindon: The Opera“

Das Museum of the Great Western Railway STEAM.    © Copyright Des Blenkinsopp and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Das Museum of the Great Western Railway STEAM. Hier wurde die Swindon-Oper uraufgeführt.
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Swindon als Thema einer Oper? Klingt sehr ungewöhnlich, gibt es aber tatsächlich. Am 7. Juli 2012 wurde „Swindon: The Opera“ uraufgeführt, anlässlich des „Diamond Jubilees“ der Königin von England. Die Musik komponierte die 1930 in London geborene Betty Roe, der Text stammt aus der Feder von Matt Fox. Ausgestattet mit £60,000 aus Lotterieeinnahmen produzierte Swindons Janice Thompsons Performance Trust, der Kindern im Alter von 4 bis 18 Jahren Gesangsunterricht erteilt, die Oper, in der es um 60 Jahre Geschichte der ehemaligen Eisenbahnstadt geht.

Erzählt wird die Geschichte auf der Bühne von Diana Dors, einer der Berühmtheiten Swindons; natürlich nicht von ihr selbst (die Schauspielerin, Großbritanniens Antwort auf Marilyn Monroe, starb bereits 1984), sondern von Polly Leach, die sie verkörpert. Im Mittelpunkt steht die Familie Eveley, die man in der Oper auf ihrem Weg von 1952 bis 2012 begleitet, dabei alle Höhen und Tiefen ihres Lebens miterlebt und dabei einiges über die neuere Geschichte der Stadt in Wiltshire erfährt. Das Ende des Eisenbahnbaus 1986, der Magic Roundabout und der örtliche Fußballverein Swindon Town, um nur einige Themen zu nennen, stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Uraufführung fand im Museum of the Great Western Railway STEAM statt, dort wo früher die Lokomotiven gebaut wurden (in Spitzenzeiten baute man in den Hallen drei Loks pro Woche). „Swindon: The Opera“ erntete in der Region sehr viel Beifall; man hatte es der Stadt, die im Land keinen allzu guten Ruf besitzt, eher nicht zugetraut, so etwas auf die Beine stellen zu können.

Hier ist ein Ausschnitt aus der Oper zu hören und hier sind Interviews mit Teilnehmern.

Ein Mark IV-Panzer mitten in Ashford (Kent), der den St George’s Square bewacht.

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Nachdem wir den Kanaltunnel durchquert hatten, suchten wir einen Geldautomaten, um uns mit Bargeld zu versorgen. Dazu fuhren wir in das Zentrum von Ashford, einer lebhaften Stadt mit rund 75 000 Einwohnern, die in Kent einen der wichtigsten Wirtschaftsstandorte und Verkehrsknotenpunkte bildet.

Seit fast 100 Jahren bewacht hier mitten in der Stadt ein Panzer den St George’s Square. Unter einem Schutzdach steht der Mark IV-Panzer mit der Registrierungsnummer 245 aus dem Ersten Weltkrieg, einer von rund 1200 Exemplaren, die damals gebaut wurden und der letzte aus der Serie, der öffentlich zur Schau gestellt wird. Am 1. August 1919 wurde der Panzer von Captain Walter Ferrar der Stadt Ashford übergeben, als Dank für die finanzielle Unterstützung der Bevölkerung während der Kriegszeiten. Es handelt sich hier um einen sogenannten „weiblichen“ Panzer, der nur mit Maschinengewehren bestückt war. Die „männlichen“ Gegenstücke waren mit Kanonen, also mit schwererer Bewaffnung versehen. 26 Tonnen wogen die Mark IV-Panzer, in denen acht Soldaten Platz fanden und die sich nur sehr langsam fortbewegen konnten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden mehr als 200 ausgemusterte Panzer in britischen Städten aufgestellt, aber keiner außer dem in Ashford hat überlebt. Viele wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen, andere wiederum waren dermaßen durchgerostet, dass sie entfernt werden mussten.

Die Bewohner von Ashford lieben ihren Mark IV, der vor Wind und Wetter von einem Dach geschützt wird und der immer noch wie neu aussieht, nachdem man ihn im Jahr 2005 generalüberholt und neu angestrichen hat. Seit November 2006 gilt der Panzer am St George’s Square offiziell als Kriegsdenkmal. Hier ist ein kurzer Film über ihn.

In Ashford gibt es übrigens noch einen weiteren Panzer und zwar steht der auf dem Kreisverkehr, an dem der Templer Way auf die Chart Road trifft. Dabei handelt es sich um einen AFV 432 aus dem Jahr 1967, der zuerst in Deutschland stationiert war und dann im ersten Golfkrieg und in Bosnien-Herzegowina eingesetzt wurde.

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Der Panzer auf dem "Tank Roundabout" in Ashford. Photo: Angus Willson. Creative Commons 2.0

Der Panzer auf dem „Tank Roundabout“ in Ashford.
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Published in: on 31. Januar 2015 at 02:00  Comments (2)  
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Letchworth Garden City (Hertfordshire) und der erste Kreisverkehr in Großbritannien

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Ebenezer Howard hatte um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Idee, in England Gartenstädte zu bauen, in denen die Menschen im Einklang mit der Natur leben sollten, im Gegensatz zu den industriell geprägten Städten. 1899 gründete er die Garden Cities Association, die sich als Ort für den Bau der ersten Anlage eine Region rund 55 Kilometer nördlich von London in Hertfordshire aussuchte, dort, wo reichlich Platz vorhanden war. Letchworth Garden City taufte man die Stadt, die von den beiden Architekten Barry Parker und Raymond Unwin gebaut wurde. 1903 wurde diese erste Gartenstadt des Landes gegründet.

In Letchworth findet man auch die Mutter aller britischen Kreisverkehre, den Sollershot Circus, der um 1909 herum in der neuen Stadt angelegt wurde. Dort, wo die Straßen Sollershot, Broadway und Spring Road zusammentreffen, im südwestlichen Teil der Stadt, kann man den Kreisel noch heute befahren, und ein braunes Schild mit der Aufschrift „UK’s First Roundabout – Built ca 1909“ weist auf diese verkehrshistorische Stätte hin, die man damals „gyratory traffic flow system“ nannte. Bei der Anlage soll der Pariser Place d’Etoile Pate gestanden haben, so äußerte sich Raymond Umwin seinerzeit. Die Letchworth-Kreisverkehr-Variante ist allerdings wesentlich einfacher zu durchfahren als der große Pariser Bruder. Obwohl: Damals fremdelten die autofahrenden Bewohner Letchworths mit dem Kreisel und nicht wenige wollten ihn entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn befahren, was aber nicht im Sinne der beiden Architekten Parker und Unwin lag. Viele Jahre später brachte man noch ein Hinweisschild am Sollershot Circus mit der Aufschrift „Keep Left“ an. Mittlerweile soll es hier aber ganz gut klappen!

Vor zwei Jahren war der unscheinbare Roundabout kurzzeitig Gesprächsthema in Letchworth Garden City, als ein Filmproduktionsteam ihn für eine Stuntszene nutzen wollte. Die Action-Komödie „The World’s End“ (dt. „The World’s End“; den Deutschen fiel nichts Besseres ein) wurde in der Stadt gedreht und für die kurze Szene befreite man die Verkehrsinsel von der Bepflanzung, die anschließend für £2,500 auf Kosten der Produktionsfirma wieder erneuert wurde.

Die andere Gartenstadt, die 1920 gegründet wurde, war Welwyn Garden City, ebenfalls in Hertfordshire, aber weiter südlich gelegen.

Über meine Vorliebe für Kreisverkehre habe ich in meinem Blog schon mehrfach geschrieben wie z.B. hier über die „scariest roundabouts“.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garen City.    © Copyright Keith Evans and   licensed for reuse under this Creative Commons Licence.

Der Sollershot Circus in Letchworth Garden City.
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Published in: on 30. Dezember 2014 at 02:00  Kommentar verfassen  
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